Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Das behaupte ich ja gar nicht. Es geht ja gar nicht darum, dass überall alle Stellplätze entfernt werden sollen. Man muss sich natürlich immer wieder den Einzelfall angucken. In Innenstadtbereichen in denen die Gastro dominiert, ist es zum Beispiel super sinnvoll Stellplätze zu entfernen und den frei gewordenen Raum anders zu nutzen. Auch kann es in Bereichen sinnvoll sein, die Stellplätze einfach in Fuß- und Radwege umzuwandeln. Fußwege sind nämlich in aller Regelmäßigkeit deutlich zu schmal, Radwege gibt es oft nur in Form von Schutzstreifen, die von Autofahrern nicht als solche wahrgenommen werden.
Es geht darum, die Stellung des Autos im urbanen Raum zu überdenken. Da hat es in einigen Bereichen gar nichts zu suchen und in anderen nur sehr eingeschränkt. Dort muss man dann passende Konzepte entwickeln. Gibt es ja auch schon genug gute Praxisbeispiele für.

Edith: der Streifen ist übrigens mindestens 2,50 wenn es einseitige Stellplätze in Fahrtrichtung sind. :wink:

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ich komme mit dieser Realität sehr gut klar. :supa:

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Manchmal ist es auch einfach Zeitfaktor.
Wenn ich 4 Stunden Freizeit habe und diese Freizeit mit 3 Stunden ÖPNV verbrauchen muss oder 2 Stunden Auto, habe ich am ende mit dem Auto 1 Stunde mehr zeit in der Sonne zu liegen.

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Nur funktioniert diese Rechnung sehr oft nicht. Wie viel Zeit wird alleine wegen Staus, zähen Verkehr und Parkplatzsuche verschwendet? Von den dafür aufgebrachten Nerven und der damit verlorenen Lebensqualität möcht ich gar nicht erst anfangen.

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/das-friedrichstrassen-experiment-scheint-gescheitert

https://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/keine-autos-wenig-touristen-kaum-kunden-geisterstrasse-friedrichstrasse

Morgen oder Mittwoch werde ich mal Live vor Ort Bilder machen.

Kommt immer drauf an Wohin du fährst, in die Innenstadt fährst du nicht zum See oder zu ne Wiese (die meist dann noch voll ist)

Ich meinte viele Penner, vollgepisst Bahnen ect. :slightly_smiling_face: das es überall Schichtarbeiter gibt, das ist mir klar.

Naja nicht wirklich. Ob ich jetzt vom Zentrum in Richtung Peripherie fahre, andersrum oder von Peripherie zu Peripherie am Zentrum vorbei, ist dann auch wurscht. IdR wird man iwelchen starkfrequentierten Verkehrsknoten nur schlecht entgehen können. Und wenn, dann muss man iwelche Schleichwege nehmen und ist dann erst viel langsamer.

Nein, das IST Realität für viele Leute.

Wäre natürlich super, aber die Gemeinde verliert da effektiv mit jedem Meter Geld. Geld, das anderer Stelle wieder irgendwo abgezwackt werden muss.
Und huck mal wie viele Meter da zusammen kommen…

Das Geld wird durch Parkplätze nicht mal im Ansatz wieder rein gebracht und mit Grünanlagen schaffst du sogar langanhaltend immaterielles Kapital.

Würde bei uns an einer Straße zb heißen, mehr Natur, die Parkplatze liegen direkt an einem Bach, man könnte also mind. zweit Meter, sogar mehr wenn man die Straße für Autos ganz streicht, Ufer Begrünung machen.

Es wäre mehr Platz für Fahrradfahrer, für Leute mit Kinderwagen und Rentner mit Rollatoren.

Genug Straßen in Innenstädten sind auch rein zur Parkraum Beschaffung da, erreichen kann man die Parzellen/Blöcke meist von mehren Stellen, nötig wäre nur eine, weil man aber Parkplätze braucht, braucht man mehr Straßen.

Wie vorhin schon geschrieben schaffen die Einnahmen zumindest einen Deckungsbeitrag, der dann entfällt.
Ausserdem bin ich mir bei grossen Parkplatzanlagen nicht sicher, ob sie nicht eben doch wirtschaftlich sind.

Ja, mit Grünanlagen schaffst du langfristig Kapital, wenn du die Bäume auch halten kannst.
Ändert aber auch nix daran, dass das jährliche Budget dadurch belasted wird.
Eine Stadt hat nicht viel von Baumkapizal in 20 Jahren wenn sie sich das heute nicht leisten kann.
Das ist natürlich kein Problem was sich nicht lösen lässt. Nur sollte man es nicht einfach so vernachlässigen.

Je nach dem wo man baut, kann man da auch mulden-rigolen-systeme in die Flächen setzten, um das Regenwasser vor Ort dezentral zu entwässern wie es die WRRL will.

Dafür hast bei Grünstreifen Temperaturreduktion, Feuchtigkeitsbindung, ein allgemein besseres Mikroklima, was sich auf die umliegenden Gebäude auswirkt und damit etwa Stromkosten einsparen kann, was sowohl ressourcentechnisch als auch finanziell für die Kommune von Vorteil ist.

Sicher nicht so gut wie Parkhäuser, bei denen du viel mehr Autos auf derselben Fläche unterbringen kannst.

Solange weiß nicht wie viele Millionen in die Taschen iwelcher „Berater*innen“ fließen und ähnlich finanzielle Dummheiten passieren, halte ich dieses Argument für ziemlich vernachlässigbar.

Dann macht die Stadt halt Schulden, so wie jetzt auch schon. Langfristig bringt nämlich die Reduktion von Autoverkehr finanziell auch sehr viel. Durch den geringeren Verkehr hast du auch geringere Kosten für die Straßeninstandhaltung, geringere Kosten durch Umweltschäden, etc. Das ist eine Investitition und kein rausgeschmissenes Geld.

Ja genau, nämlich dass ich jedesmal um ein Auto zu nutzen 20min hin und zurück fahren muss, um es zu nutzen
Ist halt einfach nur komplett irrsinnig der Vorschlag.
Sorry, aber das kann doch niemand ernsthaft behaupten, dass das eine gute Idee ist.
Abgesehen davon, dass ich grundsätzlich auch der Meinung bin, dass autofreie Innenstädte geil sind, heißt das aber noch lange nicht, dass komplett autofreie Städte geil sind.
Ich argumentiere ja auch garnicht dafür, dass man überall Autos braucht, aber sie komplett abzuschaffen ist halt einfach Realitätsfern.
Wo ich schon mit d’accord wäre, wenn man für „unnütze“ Autos in der Stadt mehr zahlen müsste als für „nützliche“ Stadtautos.
Das wäre ein Hebel, an dem man sehr viel eher an dem Problem ansetzt (wie in Tübingen), als einfach zu behaupten, dass man das einfach so umsetzt und das dann nur persönliches Pech ist.
Wer meint mit nem Wohnwagen in der Stadt zu parken sollte tatsächlich mehr zahlen als jemand mit nem Smart.
Individuelle Mobilität sollte aber nicht per se ein „Luxus“ sein.

Das war sie schon immer, wir haben das nur schon seit den 50ern/60ern ignoriert und die Städte an den Autoverkehr angepasst.

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Es geht hier doch um autofreie Innenstädte und eine Einschränkung drum herum. Und in den Bereichen soll ein Stellplatz einfach entsprechend teuer sein.
Individuelle Mobilität ist übrigens auch jetzt schon Luxus. Nur ist dieser dennoch durch zu günstige Stellplatz-Angebote durch die Gesellschaft stark subventioniert.

Totschlagsrgument. „Die daoben verprassen doch eh nur Geld.“
Auf dem Level kommen wir nicht weiter.

Zu den Schulden: jop, theoretisch möglich, muss dann aber von weiter oben abgeordnet/ abgesegnet werden. „Die Stadt“ (wir reden hier ja von keiner bestimmten, sondern quasi von allen Städten) hat ihren Haushaltplan, das zur Verfügung stehende Geld. Darin einberechnet sind eben auch Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung von Parkflächen und Einnahmen aus Bussgeldern von Falschparkern.
Brechen diese weg muss das Loch gestopft werden. Entweder aus Aufnahme von Schulden, Deckelung vom Land und Bund oder Stadtintern durch verschiebung von Geldern - sprich wegfall von anderen Ausgaben (Bsp ein Spielplatz weniger) oder preiserhöhung bei anderen Leistungen.
In der Realität wäre es eine Kombination von allem. Es würde zwar Zuschüsse vom Bund geben, einen Teil wird die Stadt aber auch selbst aufbringen müssen.

Nochmal: ich argumentiere nicht dagegen und ich sehe auch alle Vorteile, die soetwas bringt. Aber Nichts ist gratis. Irgendwie zahlt man immer.

Außer Parken auf dem Gehweg.

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Nur bedingt, ich bin nur der Meinung, dass der finanzielle Aspekt bei den Parkplätzen zu vernachlässigen ist und langfristig weit mehr Nutzen bringt als Schäden.

Und mit diesen wegbrechenden Einnahmen würden aber genauso Kosten wegfallen, da der entsprechende Verwaltungsaufwand wegfällt. Wäre somit eher ein Nullsummenspielchen.

Richtig und jetzt zahlen wir mit schlechterer Lebensqualität, mieser Luft, Lärm und Umweltkosten, die uns noch das x-fache mehr kosten, als ein paar so Parkplätze finanziell einbringen. Ich denke, du überschätzt da gewaltig, wie viel so Parkplätze an Geld einbringen. Und es heißt ja auch nicht, dass man alle Parkplätze umgestalten muss. Aber es würde schon reichen, wenn man Parken in der Stadt ordentlich unattraktiver macht, damit die Ressourcen an anderer Stelle einfach freiwerden. Park+Ride ist per se effizienter, also warum nicht den Großteil der Autos dorhin verfrachten und gleichzeitig mehr Platz in den Städten gewinnen, die man sogar noch für alles mögliche nutzen kann?

Ich find es iwie arg, dass sich das Argument, mehr Autos bedeuten mehr Einnahmen, immer noch hält. Es gibt mehr als genügend Beispiele, die das genaue Gegenteil zeigen.

Wie sehr hat die Wirtschaftskammer etwa bei der Umwandlung der Mariahilfer Straße in Wien in eine Begegnungszone (mit ganz ganz wenigen Parkplätzen, zuvor war das eine der meistbefahrenen Straßen ganz Wiens) gepoltert und gejammert und jetzt, wo sie sehen, dass es funktioniert, wollen sie sogar noch mehr Begegnungszonen in ganz Wien haben, eben weil es den Unternehmen weit mehr an Kund*innen gebracht hat.

Das kostet Gehirnzellen.

Naja, dann ist hier halt die Definition, was Innenstadt ist.
Ich selbst wohne in München relativ zentral innerhalb des Rings, aber nicht in der Altstadt.
Ich habe hier ne gute Anbindung in die zentrale Innenstadt (weswegen ich mein Auto für solche Fahrten auch nicht nutze) aber ne schlechte in die Peripherie, wofür ich dann gerne mein Auto nutze.
Hier müsste ich von Ubahn in Bus oder S-Bahn umsteigen, teilweise müsste ich durch die Stadt und wieder raus fahren, nur um (bequem) 7km nach rechts zu kommen, weil es da keine Verbindung hin gibt.