Mobilität - Auto, ÖPNV und andere Verkehrsmittel

Jo dann sind wohl deine Freunde in der Kreisstadt oder wie machst du das ?

Falsche Herangehensweise. Kann den anderen doch egal sein, wie du in die Arbeit kommst, Hauptsache rechtzeitig. Und klar ists blöd, wenn die Zeiten nur für die Schüler*innen ausgelegt sind. Das ist nur bedingt sinnvoll, ist aber auch kein Argument gegen Öffis per se.

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Nö, die sind verteilt und nicht nur in unserer Kreisstadt. Man passt sich an, geht manche Strecken zu Fuß oder fährt mit dem Rad.

Meine Arbeit ist auch nicht in der Stadt, sondern auf einem der Dörfer. Das bedeutet Sonntags durch die Felder laufen um dann im Nachbardorf einen Bus zu nehmen.

Und zum Beispiel gehe ich immer 10 Minuten vor Feierabend, damit ich den Bus bekomme und das ist für meinen Arbeitgeber vollkommen fein.

Stimmt so nur bedingt, glaube ich.
Durch bessere Transitzonen-Infrastruktur (in a lack of a better word, gemeint ist natürlich die Stadt-Land-Anbindung via Öffis)würde man sicherlich auch bspw. den berüchtigten Ärzteschwund auf dem Land etwas bremsen können.

Ist ja schließlich auch seit Jahren Thema (und die Entscheider in der Politik jedesmal überrascht darüber), dass auf Grund der quasi inexistenten Infrastruktur niemand, der nicht gebunden ist, den staubigen Feldweg aufs Land nimmt, sondern in der hippen Stadt bleibt.

Zur Bequemlichkeiten-Sache:
Ich musste für mein FSJ täglich 40 km pendeln, dauerte mit 1x umsteigen ca. 45 minuten, plus sehr bergigem Laufweg vor Ort war ich dann von Tür zu Tür ca. 70 Minuten unterwegs.
Das war dann aber mit umstiegszeit von 3 Minuten, durfte also nix dazwischenkommen. Ansonsten wurde aus 70 Minuten Weg mal eben 120.
Der Winter in diesem Jahr war in unseren Breitengraden schlicht pervers, mehrere Tage ging halt gar nix, meine Arb- und Wegezeit lag an einem Tag bei insgesamt 16 Stunden weil einfach keine Bahn fuhr. Mehrmals hintereinander. Da half auch keine App, kein Anrufen bei der DB, die wussten alle nix, alles fuhr nach Plan. Das war eine Großstadt-Kleinstadt-Verbindung, btw, kein Stadt-Angrist-Tal-Transport nach Narnia.
Das war der Winter. Da sind noch keine sommerlichen Streiks (die auch ihre Berechtigung haben), Gleisanhebungen, überraschende Unterspülungen der Strecke oder sonstwas dabei…

Ich glaube leider, sobald es eben um einem Zonenwechsel geht, steht Deutschland einem zentralfrikanischen Staat in nix nach.
Und da hilft es imho auch nicht, JETZT allen Zwangspendlern das Auto zu vermiesen, damit IRGENDWANN die Öffis besser werden.

Der Druck, der durch die öffentliche Diskussion und das Bewusstsein um die Notwendigkeit des Autos entsteht, ist unheimlich wichtig, schließlich führt nur ebenjener zu einem Umdenken in Politik und schlussendlich zu einem Mehr an finanzieller Ausstattung der Öffis.

Ich habe den Eindruck, dass zumindest hier im Forum alle Seiten in der Diskussion auch kompromissbereit sind.
Nur leider geht es beim Thema Auto irgendwie auch immer NUR ums Thema Auto, da werden gefühlt alle anderen Lebensumstände ausgeklammert…
Kaum einer hat sich einen täglichen Pendelweg von mehreren Stunden ausgesucht, spätestens seitdem bei der (unfreiwilligen) Jobsuche eine Flexibilität vorausgesetzt wird, die im Zweifel mehrere Großstädte Pendelradius unfassen kann, ist man halt gekniffen wenn’s den nächsten Job in 35km Entfernung gibt.
Ist ja toll wenn hier alle so super-qualifiziert sind, dass sie sich die Jobs aussuchen und entsprechend wählen können, wo sie wie viel und wann arbeiten, viele andere Autofahrer können das halt nicht.

Wenn dann noch geerbtes Haus oder Angehörige mit Job in der entgegengesetzten Richtung dazukommen, wählt man halt erst recht das kleinere Übel.

Vieeeel zu lang, deshalb noch mehr:
Druck und Bewusstsein für einen Wandel des Verkehrs ist wichtig und gut, aber die meisten Autofahrer sind nicht nur freiwillig ständig mit dem Auto unterwegs.

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Nein wieso? Ich kenne Leute die das machen, meine Mutter hat das über Jahre so gemacht und ich hatte auch schon Praktikum wo ich klar sagte ‚16:15 Uhr bin Ich weg, da fährt mein Bus‘

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Das ist eben ein wichtiger Punkt. Bei zur Arbeit Pendeln kann ich auch verstehen das man da so viel zeit wie möglich sparen will. Welcher ÖPNV Pendler ist noch nicht gerannt weil er unbedingt diesen Bus wollte, obwohl 30 min warten okay gewesen wären.

Was mich persönlich nervt, auch weil es in unserem Viertel nervt, sind Leute die Samstag und Sonntag in die Stadt wollen, sei es zum Einkaufen, mal ein Eis essen, Kino ect. Aber dann auch bitte mit dem Auto ganz direkt in die Innenstadt wollen und da dann parken, obwohl es ein guten ÖPNV und P&R gibt.

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Muss man sich beim AG abwr auch leisten können, so doof wie das wieder klingen mag😅
Schichtbetrieb macht solche „Deals“ halt auch schon obsolet, und das betrifft ja nicht nur die Menge an Menschen, die man gerne mal mit anekdotischer Evidenz abtut😅

Generell verstehe ich ja, dass man mit einem Sammeltaxi (a.k.a. Öffis) halt immer Kompromisse machen muss, aber der kann ja nicht für alle bedeuten, dass bei einem 12h-Dienst noch 6h Freizeit bleiben, weil wir jetzt halt ALLE mal den Gürtel enger schnallen müssen und so😅
Ist einem Kollegen von mir tatsächlich passiert (anekdotische Evidenz und so).
Und da ist es halt leider selten so, dass man die Arbeitszeiten variabel nach dem Bus-Optionen legen kann.
Glück für jeden, der es kann, aber nun…

Was allein eine HO-Pflicht für so viele Jobs und Pendelqege bringen würde…stellt euch das mal vor🤔

Wenn dann noch die ewiggestrigen aus den Kommunalräzen verschwinden und Menschen an die Hebel der Macht kämen, die dieses neuländische Interwebz sogar zu benutzen wissen und sich um einen Ausbau desselben im Landkreis kümmern würden… das Land wo Bits und Bytes fließen… aber gut, ein paar Jahrzehnte wird das wohl noch dauern😅

Nimms mir bitte nicht böse, aber glaube da kommen Geschlechterklischees wieder ins Spiel.

In meiner Realität die ich eben erfahre, wird das von Männern einfach erwartet, dass sie flexibilität durch eigenes Fahrzeug haben.

Oder ganz reales Beispiel, vor Corona erlebt als noch alle im Büro waren.

Frau sagt sie muss gehen weil Kind, = alle unterstützende, Chef sagt ok kein Problem etc.

Mann sagt das gleiche, sobald er zur Tür raus war „hat der seine Frau nicht unter Kontrolle“
„das ist doch Aufgabe der Mutter“ (das kam von Frauen wohlgemerkt) etc.

Auch ein Bekannter der in der IT arbeitet und der ERSTE Mitarbeiter seiner Abteilung war, der vor Jahren damals dann Elternzeit genommen hat und auch sonst recht progressiv war, dass die erste Frage, wenn er Anrief und sagte dass er „Kindkrankurlaub“ (oder wie das rechtlich nun auch immer genannt wird) braucht, war ob „das nicht seine Frau machen könnte ?“

Bekannter betreut 2 Ukrainische Familien.

Was die Ukrainer nach 3 Wochen Deutschland inzwischen gelernt haben ist die Frage „kann man das nicht auch Online machen ?“ nicht mehr zu Stellen wenn es um Amt/Behördendinge geht :sweat_smile:

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Überspitzt und rein auf das Klima bezogen ist das zur Welt bringen eines Kindes schon sehr egoistisch. Sogar egoistischer als alles andere.

Zeit ist schlicht für mich das höchste Gut und nicht mit Geld aufzuwiegen. Und natürlich stimme ich dir zu, dass es auf das Klima bezogen egoistisch ist mit einem PKW alleine irgendwohin zu fahren und nicht ein Massentransportmittel zu nutzen, unabhängig von der Fahrzeit. Aber jemandem Egoismus vorzuwerfen, der mit seiner Zeit besseres anfangen kann, ist für eine Diskussion nicht zielführend. Noch schlimmer, wenn man von dem moralischen hohen Ross selbst herabschaut.

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Exakt das.
So wie es die aktuelle Diskussionswelle, die in den Thread schwappte glaub ich gut zeigt, haben die wenigsten augenscheinlich ein Problem mit autofreien Innenstädten… wenn den die komplementäre Infrastruktur dafür auch geschaffen würde.
Auch immer wieder „lustig“, gerade in deinem Jenaer Dunstkreis: Fahrradfahrer, die sich beschweren dass sie keinen Platz im Zug bekommen, bzw ihren Platz für Kinderwagen räumen müssen… da wird gepöbelt wie in der Dorfdisse nachts um halb zwei😅

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Du verdienst glaube ich ja aber auch mehr als viele hier, wenn ich so nach manchen Dingen gehe die du postest.

Für mich ist es zb ok, 6 Stunden am Auto zu schrauben um 300€ zu sparen.

Kenne Leute die verdienen so viel, da ist das irrelevant für sie und sie lassen es in der Werkstatt machen und haben 5 Stunden mehr freizeit

Das kommt ganz drauf an, wie das Kind aufwächst und was es dann als Erwachsener für Entscheidungen trifft.

„Tut uns Leid, Herr Taskmaster, aber wir haben uns für diese Position Jemanden mit mehr Flexibilität vorgestellt. Wir wünschen Ihnen npch alles Gute.“
:andreas:

Genau das!
Wir wollen doch alle was mit der Diskussion erreichen und ziehen zwar nicht am selben Strang, aber zumindest in die gleiche Richtung.
Andere Leute dann aber mit Beleidigungen und Angriffen zu überzeugen zu wollen ist ein sehr merkwürdiges Konzept…

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Nee, leider nicht😅
Auch wenn ich diese Fußabdruck-Geschichte mittlerweile sehr skeptisch sehe, führe ich die hier mal an: ein Kind in die Welt zu setzen erzeugt einen enormen co2-Fußabdruck… ich habe leider keine Quelle parat, das findet man aber fix online.
Aber rein auf die Öko-Bilanz bezogen ist es heutzutage wirklich ein Akt puren Egoismus’, ein Kind in die Welt zu setzen.
Das meine ich nicht böse, abfällig oder sonstwie despektierlich. Ich möchte es nur so benennen, wie es ist.
Ich werfe auch keinem seine Zöglinge vor, also no front!:sweat_smile:

Ich kenne das, was man fix online findet. Alles führt auf die gleiche Quelle zurück, die seit Jahren herumgereicht und niemals hinterfragt wird. Warum auch, wo sie so eine schöne Absolution für den Thailandurlaub und den Zweitwagen bietet? Immerhin hat man kein Kind! Und den CO²-Fußabdruck übernehmen Mama und Papa!

Geburten erzeugen kein CO². Menschen als solche sind nicht klimaschädlich. Verhalten ist klimaschädlich.

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Ach komm, echt jetzt? Die „Ich bin ein armer Mann“ Karte? Das das bei euch noch so scheiße ist, ist ein ganz anderes Ding.

Das kennt man sicher aus einige Regionen, besonders Sonntags wenn es schön ist, dann ist im Zug Krieg. :smiley:
Aber da ist man dann schnell bei der Menge der Züge die fahren und das sich da seit Jahren nicht genug tut und die Schuld wird hin und hergeschoben.

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Allein die städnig neu benötigten Kinderklamotten, die ganzen Wege für und wegen dem Kind, das Ändern der Lebensumstände, neues Auto (Kombi! Weil Kinderwagen, der auch CO2 produziert hat), dann die eigenen Lebenswege des Flügge werdenden Zöglings (man muss halt nach Neuseeland um sich selbst zu finden)…
Unsere ehemalige Drummerin war für den Job 6 Monate in Indien. Ihr Dad, sogar npch besser qualifiziert, hatte diese „Chance“ in seinem Berufsleben aber nicht.

Sind jetzt nur die Beispiele, die mir auf die schnelle einfallen, das ist weder recherchiert (weil am Handy maximal fummelig), noch durchgehenst durchdacht.
Aber ich finde schon, dass ein neues Leben durchaus einen unterschied in der CO2-Produktion macht, allein in den ersten 14 Lebensjahren, wo man noch nicht wirklich von Beitrag zur Gesellschaft sprechen kann.

Wie gesagt: ich gönne jedem seinen/ihren K-Wunsch, sollen sie machen.
Finde es halt nur unfair, mir dann meinen Autowunsch vorzuwerfen, um es mal ganz spitz zu formulieren😅

Klar für ein Individuum kann das ganz unterschiedlich sein, aber nicht auf die Gesamtheit an Neugeborenen eines Industrielandes bezogen. Auch wenn die Zahlen aus der viel angesprochenen Studie mit ~55 Tonnen CO2 pro Jahr für ein jetzt geborenes Kind ziemlicher Quatsch sind (im Vergleich ein durchschnittlicher Amerikaner verursacht 16 Tonnen CO2 pro Jahr), weil da auch noch nachfolgende Generationen einbezogen werden (ich kenne aber nicht die korrigierte Studie, die nur die Generation des Kindes einbezieht), aber trotzdem führt der notwendige Konsum eines Kindes das in einem Industrieland aufwächst zu einem gewissen CO2 Abdruck. Verhalten hin, Verhalten her.

Quelle/Zahlen: Wie klimaschädlich sind Kinder wirklich? - quarks.de

Ich verstehe die Aussage nicht oder worauf du damit hinaus willst? Ich hätte nicht einmal die Fähigkeiten mein Auto zu reparieren und wäre in jedem Fall auf eine Werkstatt angewiesen. Unabhängig von meinem Einkommen. Und ich denke, dass ich damit nicht alleine bin.

Fair enough. Da hört es dann aber auch schon wieder auf.

Das sind alles, mit Verlaub, Vorstellungen aus einer Gedankenwelt, in der es ohne Auto einfach nicht geht. In Wirklichkeit sind das alles Emissionen durch Autos und Flugzeuge, die durch eigene Entscheidungen, nicht den Umstand ein Kind zu haben, zustande kommen.

Ja, aber je nach Verhalten ist der größer oder kleiner. Wie bei Erwachsenen.