Nationalität! Ab wann gehört man dazu?

Zwei Begriffe. Nationalität ist deutsch wenn man die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Nationalitätsgefuhl kann jeder haben, wenn er möchte. Da gibt’s keine Bedingung für.

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Aber das ist doch genau das was ich meine. Es geht mir nicht darum was man fühlt, dass habe ich eventuell am Anfang falsch formuliert. Es geht mir mehr darum woher dieses zugehörigkeits Gefühl kommt.

Ich glaube nämlich, dass ich als jemand der aus dem Norden Deutschlands kommt nicht viel mehr mit jemandem gemeinsam habe der aus Bayern kommt als mit jemandem aus zum Beispiel Griechenland.
Wenn der nämlich mit richtig Bayrischem Akzent redet, verstehe ich da genau so wenig wie bei Griechisch.

Deutsch ist, wer in deutsch-sprachigen Denkstrukturen denkt.
Sprache bestimmt das Sein.

Der Charakter einer jeden Nationalität wird vorallem von der Sprache geprägt.
Deutsch ist eine exakte, komplexe und sehr wissenschaftliche Sprache und
man muss beim Beginn eines Satzes in der deutschen Sprache beispielsweise schon wissen, wie man ihn beenden will. Daher stammen also auch viele der sogenannten deutschen Tugenden, sie gehen aus der Sprache hervor.

Das wär so schön, wenn das mal jeder machen würde… :beanjoy:

Naja, sind dann eben keine Deutschen.

Hab ne gute Freundin die ist Griechin, keinen deutschen Pass.
Sie ist deutscher vom Verhalten als viele Deutschen, aber sie will bewusst den griechischen Pass behalten auch wenn das teils Nachteile hat (Für den neuen Reisepass und griechischen Ausweis zur Botschaft fahren müssen) weil dies und die Sprache eben das einzige sind was sie und Griechenland noch verbindet.

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Exakt, erst im Ausland merkt man einfach wie gewisse dinge, die einen in Deutschland aufregen, doch noch mehr nerven wenn sie denn gar nicht existieren oder fehlerhaft sind.

Man mag sich über den Schilderwald in Deutschland aufregen, aber wenn man in Frankreich oder Irland ohne Navi unterwegs ist und sich mal wieder total verfranzt hat weil es nur ein Bruchteil der Schilder gibt die oft nur das nächste winzige Kaff und eine andere eeewig weit entfernte Stadt anzeigen und nicht wie bei uns viel mehr Orte, dann weis man was man davon hat.

Oder wenn man Baustellen riesengroß umfahren muß, immer wieder bei jeder Quersstraße bei der man es probiert nicht durchkommt und einfach keine Umleitung ausgeschildert ist.

Genauso Bäckereien.
Erst im Ausland merkt man so richtig, wie wichtig mir zumindest unsere Backtradition ist, und wie sehr einen das ganze Weißbrotzeug (selbst deren Vollkorn würde teils bei uns noch als Weißbrot mit Körnern durchgehen) irgendwann annervt.

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Naja das kommt halt einfach :smiley: du wachst ja nicht morgens auf und sagtst „so, jetzt bin ich aber mal ein richtig echter Syrer!“

Sprache, Umfeld, Traditionen, Tugenden. alles womit du so alltäglich zu tun hast definiert dich und sorgt dafür, dass du zu etwas gehörst. Deswegen fühlen sich viele Leute die immigriert sind ja auch häufig zwei Nationalitäten zugehörig, weil sie beides kennengelernt und gelebt haben.

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Absolut. Das ist wirklich eine der Sachen, die ich egal in welchem Land ich schon war, immer vermisse. Einfach vernünftiges Brot. Wenn ich dann nach mehreren Wochen zurückkomme gibt es als Antwort auf die Frage „Was magst essen?“ … „Einfach nur Brot, egal mit was.“ :wink:

Das ist einer der wenigen Vorteile an der Globalisierung :smiley: Man findet mittlerweile in fast jedem Land (wenn auch manchmal versteckt oder nur in Großstädten) Bäcker mit deutschen Backwaren.

Ich lese dauernd Personalausweis, ich hab 2 somit 2 Nationalitäten - ihr seid dran :grin:

Man sieht mir kaum das Nicht Deutsche an, auch von der Sprache her nicht und trotzdem fühl ich mich hier wie ein Ausländer und drüben wie ein Deutscher!

@anon39622057 ausser man kennt aus dem Land aus dem man kam besseres und ärgert sich warum es hier nicht so gut ist…neben Brot zB auch Kartoffeln, Wurst etc

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Das heißt, du bist nicht nur Mitglied der BRD GmbH?

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Vielleicht wenn man ein Auto hat und bereit ist weit zu fahren.

Aber als Tourist will man dann für 3 Brötchen auch nicht morgens 2 Stunden aufwenden um ans Ende von Oslo/Atlanta oder was auch immer zu kommen.

Ganz zu schweigen das das dann oft irgendwelche fancy pancy Places sind mit entsprechenden Preisen.

In den USA war ich auch mal bei so einem “german bakery” was aber ein absoluter reinfall war, da die deutschen Rezepte alle extrem bastardisiert/amerikanisiert waren.
Das laugengebäck war zb kein richtiges Laugengebäck und viel zu süß, generell alles zu süß.

Da merkt man dann das keine Laugenweckle immer noch besser sind als absolut schreckliche Laugenweckle.

Nur blöd, wenn die dann halt in irgendwelchen Stadteilen oder Bezirken sind, wo man dann nicht extra hinfährt. :face_with_raised_eyebrow:

So richtige Brötchen sind halt mal geil. Als nur Croissants oder diese Plastik-Brötchen aus dem Supermarkt.

Ich fühl mich eher als Mitglied von meinem eigenen Wandervolk :sweat_smile:

Bitte langsam wieder von dt. Backwaren zum Thema zurückkommen :slight_smile:

Okay das ist irgendwie verständlich. Aber sind dann Leute die aus dem deutschsprachigen Raum der Schweiz kommen Dueutsche und die Kanadier aus dem Französisch sprachigem Teil eigentlich Franzosen?

@Angrist aber es gibt ja auch Leute die zum Beispiel einen Türkischen Hintergrund haben und somit den Türkischen Pass, hätten aber lieber den Deutschen wo sie Probleme haben, denn zu bekommen. Die leben aber schon immer hier in Deutschland und fühlen sicher eher als deutsche. Sind dass dann trotzdem weiterhin Türken, weil die Türkei und Deutschland das einfach mal entschieden haben?

Ja :kappa:

Du hast dir die Antwort doch quasi schon selbst gegeben. Es kommt natürlich nicht nur drauf an was im Passport steht, sondern vor allem auf das Umfeld in dem man lebt.

Und warum haben sie Probleme den deutschen zu kriegen?
Wo liegen da die Probleme,? Also zumindest für diejenigen die hier geboren sind, sollte das doch easy gehen.

Per Definition sind es erstmal Türken.

Kommt eben dann im Freundeskreis immer drauf an wie man es sieht.
Meine griechische Freundin sieht sich eben als Griechin weil das Teil ihrer Identität ist, also sehen wir sie auch als Griechin.

Wenn ein Passtürke aber nur deutsch spricht, deutsche Freunde hat, deutsche Traditionen und Kultur lebt und dem die Türkei eigentlich völlig egal ist dann werden Ihn seine Freunde wohl auch als Deutschen ansehen.

Du wirst für jede Definition immer Ausnahmen finden, einfach weil es soviele unterschiedliche Herangehensweisen gibt, wie man “Deutschsein” definiert. Herkunft, Sprache, Kultur, Mentalität, Rechtsstatus (Staatsangehörigkeit), …

Und im Gegensatz zu isolierteren Ländern, wie z.B. Japan oder Norwegen, ist Deutschland auch total wirr. In der ganzen deutschen Geschichte wirst du wahrscheinlich keine 50 Jahre am Stück finden, in denen die Grenzen gleich geblieben sind. Deutschland in den heutigen Grenzen gibt es seit 30 Jahren, davor hat es sich immer wieder geteilt, neu verbunden, bestand mal aus verschiedenen Einzelstaaten und hat sich mehrmals über halb Europa gestreckt. Dazu kommen noch Dutzende Einwanderungs- und Auswanderungsbewegungen.

Wie willst du da irgendeine Definition finden, die wirklich jedem gerecht wird.

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Naja nichts destotrotz sind die “alten” Bundesländer ja schon ne ganze Weile zusammen. Und auch die neuen Bundesländer waren ja deutsch, nur halt dunkel-deutsch :kappa: no offense please!

Denke schon dass man nach knapp 70 Jahren nach dem zweiten Weltkrieg sagen kann, dass es 2-3 Generationen verschiedenster Menschen gibt die hier in Deutschland an ein und demselben Fleck leben.

Klar kannst du nicht jedem gerecht werden, würde aber behaupten, dass das in anderen Ländern jetzt auch nicht großartig anders ist. In den USA ist ja auch nicht alles gleich, da gibt’s kulturell auch riesige Unterschiede unter den einzelnen Staaten.

Und Süd- und Nordfrankreich ist auch nochmal ein himmelweiter Unterschied, wie in Kroatien Leute die an der Küste und Leute die im Innenland leben.