Davon gehe ich tatsächlich nicht aus. Die allerwenigsten Menschen wollen doch generell andere tot sehen und hier sehe ich das genauso.
Man müsste irgendwie die Extremisten beider Lager loswerden …
Dachte ich ursprünglich auch.
Inzwischen sehe ich es aber anders.
Der extrem starke Support für Israel kommt primär von den älteren Generationen, während die jungen Leute heute so Israelkritisch sind wie es seit der Etablierung von Israel kaum eine Generation war. Das war schon vor dem Momentanen Konflikt so, und seither ist der Missmut gegen Israel bei den Jungen nur noch gestiegen. Ob sich das so schnell wieder „normalisiert“ bezweifle ich. Ich denke eher, dass Israel in Zukunft mehr und mehr für Unterstützung kämpfen muss, es sei denn es findet sich eine Lösung.
Vor dem jetzigen Konflikt hätte ich dir eventuell noch ganz vorsichtig zugestimmt.
Jetzt ?
Alleine wenn man mal überschlägt
2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen.
MINDESTENS 33 000 tote (verwundete und co gar nciht gerechnet)
Auf Deutschland übertragen in Etwa so, als wenn jeder 60te getötet wird.
Jeder in Gaza hat entweder direkt Familie verloren (man denke daran, dass in diesen Kulturkreisen man große Familien hat und auch noch der Cousin des Onkels dazugerechnet wird etc) oder kennt Leute die gestorben sind und/oder Familie verloren haben-.
Und all das während der Rest hungert, katastrophale Sanitäre Bedinungen.
Wassermangel. Medikamentenmangel, Stromprobleme etc etc etc.
Da ist jetzt ein Hass geschürt worden, der nicht mehr gelöscht werden kann.
Israel muss da klarerweise auch aktiv was tun, um den entstandenen Hass wieder abzubauen. Einfach so weiter im Programm wirds da nicht spielen, sonst hamma Hamas 2.0 schneller, als man denken kann. Israel sollte hier auch mMn die Rolle der Befreiernation annehmen, die Befreiung vor Extremismus, ähnlich wie es die Allierten nachm 2.WK getan haben und in D bzw Ö als Befreier vom Nationalsozialismus aufgetreten sind.
Macht die Lage jetzt a ned besser
ist halt schwer die Rolle des „Befreiers“ einzunehmen, während 10 Tausend Raketen auf dein Land gefeuert werden innerhalb von wenigen Monaten und man gleichzeitig die Hamas bekämpfen muss. Irgendwie schwierig das unter einen Hut zu bringen.
Wenn die Hamas mal ein paar Jahre die Füße stillhalten würde und keine tausend Raketen abfeuern oder unschuldige Menschen abmetzeln würde, dann würde Israel erst recht gezwungen sein ebenfalls die Bombardierungen einzustellen, weil dann der Druck auf Israel von den Verbündeten noch sehr viel größer wäre als er jetzt schon ist MIT dem Hintergrund des Terrorangriffs am 7ten Oktober.
Also genau von den Ländern, die die Hamas finanzieren und genauso wenig Israel anerkennen?
Das wäre doch genauso Humbug
Die einzigen Nationen die man da hernehmen könnte die mit dem Konflikt gar nichts zu tun haben wären entweder aus Südamerika oder Zentralasien (Brasilien, China, Nepal, Argentinien, Chile, Paraguay, Ecuador, Venezuela, Kolumbien)
Aber bis auf China und eventuell Brasilien haben die alle genug mit sich selbst zu tun.
Frankreich war de facto komplett besetzt und GB wurde auch ziemlich heftig attackiert im 2.WK, dennoch haben sie diese Rolle eingenommen.
Und ich sage ja nicht, dass es leicht wäre, aber wenn die Staatsführung von Israel ein Interesse an einem nachhaltigen Frieden hat, dann sehe ich da nicht wirklich eine andere Option.
wie würde das deiner Meinung nach idealerweise aussehen? Also was müsste Israel tun, um den Hass der Palästinenser abzumildern und Vertrauen aufzubauen ohne gleichzeitig die eigene Sicherheit zu vernachlässigen?
Das weiß ich nicht, hierfür gibt es sicher Leute mit weit mehr Expertise zur Friedensforschung, als ich sie mir traue anzumaßen.
Die eigene Sicherheit wurde doch eh schon vernachlässigt, sonst hätte man besser auf den 7. Oktober reagiert oder den gar nicht erst stattffinden lassen (ohne Israel jetzt dafür direkte Schuld zuzuweisen, Schuld an den spezifischen Angriff hat nur die Hamas [und die zig anderen beteiligten Gruppen - war nicht nur Hamas …])
Die einen sagen, die Hamas müsse aufhören, Raketen zu feuern, die anderen sagen, Israel solle halt den Zaun mal wegmachen. Wer da jetzt wie warum woran spezifisch Schuld ist, ist doch ein Henne-Ei-Problem. Was es braucht ist Friede Freude Eierkuchen, aber so funktioniert das leider nicht.
Das sie eine Botschaft bombardiert haben ist schon etwas verwunderlich. Denke mal Israel wird es wie immer nicht kommentieren und da sie nicht bei der UN Resolutionen nicht namentlich genannt worden sind, wird es wahrscheinlich keine größere Wellen schlagen. Das Prinzip war wohl 2 Birds with one Rocket.
Irgendwie fehlt mir auch die Fantasie, das der Iran einen Krieg vom Zaun bricht. Ich denke dazu ist die Lage im eigenen Land politisch zu instabil.
Edit: Was die Beziehung zum Westen betrifft, die werden besser sobalt Netanjahu weg ist. Denke Biden wird bis zur Wahl rumnörgeln und danach das Minimum für Israel tun, also Waffenlieferungen und UN Veto.
Ich weiß nicht worauf du hinaus möchtest. Das Versäumnis des Geheimdienstes an einem Ereignis ist doch kein Argument (oder höchstens ein sehr schwaches) dafür, dass Israel jetzt gar nicht mehr um seine Sicherheit kümmern sollte oder aufhören sollte die Hamas zu bekämpfen.
das habe ich auch nicht gesagt. Deswegen weiß ich nicht was ich überhaupt auf deinen Post antworten soll
Und das wird Netanyahu garantiert als Argument nutzen, Gaza dann schlussendlich vollständig zu besetzen und wieder mit Siedlungen zuzukleistern.
„Hey, die wollen uns alle umbringen, wir MÜSSEN das Ding jetzt militärisch besetzen…“
Unter anderem darauf. Aus dem, was ich schrieb, schließt nicht, dass man sich gar nicht um irgendeine Sicherheit kümmern solle. Den Iron Dome braucht man offensichtlich noch.
Weiß ich auch nicht, aber ich habe ja nicht gesagt, dass du das gesagt hättest.
Das hier keiner ne Lösung für ein 80 Jahre währendes Problem hat, sollte ja wenig überraschend sein
hm ok
It seems like conventional wisdom in Israel that Netanyahu is dragging out the war for his own political survival, since he knows the moment it comes to a halt, Israelis will focus even more resolutely on investigating the failures of Oct. 7 and pushing for early elections to vote him out of office.
If Benny Gantz, Israel’s former defense minister and IDF chief of the general staff who is polling well against Netanyahu, were to become prime minister, it is unlikely that he would adopt policies regarding the Palestinians that are substantially different from Netanyahu’s.
Putting all their energy into ousting Netanyahu, while understandable, keeps Israelis from assuming responsibility for their complicity in the prolonged military occupation, the destruction of Gaza, and their failure to outline a genuine political path out of the current crisis. In that sense, Netanyahu is a convenient scapegoat
Jep…
Manche denken, dass Netanyahus Unbeliebtheit ein gutes Zeichen sei, denn hey… das heisst die Bevölkerung versucht den nationalistischen, weit rechten Extremisten abzusetzen, oder?
Leider ist es wohl wahrscheinlicher, dass er mit jemandem ersetzt würde, der nicht friedlicher oder kompromissbereiter wäre… sondern wohl ähnlich extrem oder noch extremer.
Wobei sich das nicht widerspricht.
Ich glaube wirklich, dass die Beziehung zwischen dem Westen und Israel sich wieder stabilisiert wenn Netanjahu weg ist.
Ob ein Wechsel weg von Netanjahu aber besser für diesen Konflikt, für die Israelis oder Palästinenser*innen ist? Ich hab ein bisschen Zweifel. Aber es wäre immerhin ein Schritt…