Das war aber nicht mein Argument, sondern dass in Palästina auf die Rechte queerer Menschen geschissen wird. Dann demonstriere ich doch nicht mit einer Regenbogenflagge für Palästina, auf einer Pro-Palästina-Demonstration. Das würde auch niemand machen, der zu Russland hält.
Dann bringe das doch nicht so , dass es so wirkt, als ob ich mich da in die Reihe mit denen stellen würd. Zumindest kommt das genau so bei mir an und ich denke, dass du verstehst, dass mir das nicht gefällt.
Das finde ich eben gerade wirklich sehr symbolisch…
Es wird gegen den Staat Israel protestiert. Der Staat Israel führt gerade einen Krieg im Gazastreifen, welcher bisher >38.000 Tote gefordert hat, so gut wie alle Krankenhäuser lahmgelegt hat, wo Menschen in Gefangenenlagern gefoltert werden und wo gerade eine ausgewachsene Hungersnot herrscht.
Der Staat Israel. Nicht „alle Juden“. Und selbst wenn ich es so deutlich schreibe ist die Reaktion „die ach so bösen Juden“.
Es ist immer ein Spiel mit der Differenzierung,
auf der einen Seite kann man sich einen Psychopathen nehmen und als unanfechtbaren Stellvertreter der gesamten Bewegung/Konzept/Idee darstellen
und auf der anderen Seite ist es selbstverständlich fein säuberlich zu trennen
„ja aber das sind Hardliner, um die geht es ja garnicht, die kann man Ignorieren“
Nur so als Allgemeinplatz, für alle Eventuallitäten zu verwenden
Ist die Jesch ʿAtid dann auch antisemitisch so als Opposition in Israel? Die stellt sich mittlerweile seit Jahrzehnten gegen Netanyahus Regierung.
Sind die israelischen proteste gegen den Krieg dann auch antisemitisch? Und wenn Greta zusammen mit jüdischen Aktivist:innen auf einer demo ist, dann ist sie Judenhasserin und die anderen dann Tokens oder wie läuft das dann?
Und da sehen wir das eben anders, für mich sind das keine Demos gegen den Staat Israel, weil er Sachen tut die man zurecht kritisieren kann. Für mich sind das größtenteils Demos um mal wieder gegen die Juden zu sein, die dann eben damit getarnt werden indem man eine entsprechende Flagge hoch hält.
Würde es da zum Beispiel wirklich um Frieden gehen, würde man nicht ständig antisemitische Kackscheiße auf diesen Demos brüllen und jüdischen Studierenden den Zugang zur Uni gewähren usw.
Weil da dann der schmale Grat zwischen Israel Kritik mit Antisemitismus vermischt wird. Alles was eine verbindung zu Israel hat, sei es Staatsangehörigkeit oder Religion, gleich Israelische Regierung.
Selbst wenn wir uns in einer perfekten, utoptischen Welt befinden in welcher Protestierende sich perfekt verhalten und sich keine Idiot*innen unter die Menge mischen. Am Ende haben wir immer noch sehr klare und offizielle Forderungen der Protestierenden, welche ich oben genannt hatte.
Welche übrigens dann auch einen entsprechenden Ausgang hatten. Entweder indem sie direkt reagiert haben:
Oder indem sie die das was gefordert wird zur Wahl stellen:
Und ich bin mir sicher auch bei diesen Protesten hattest du Spinner. Weil es unmöglich ist das zu verhindern.
Dieses Divestment ist doch eigentlich genau das perfekte Beispiel für den antisemitischen Charakter der Demonstrationen. Hier werden die Firmen Israels für das Handeln der Regierung in Haftung genommen. Als ob die für die Kriegsverbrechen verantwortlich wären. Hat sehr starke „Kauft nicht bei Juden“ Vibes.
Hab letztens eine ganz gute Analogie zu, from the river to the sea gefunden. Das ist ungefähr so, als würde man heute noch den Teil des Deutschland Liedes mit singen: Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt
Aber die Forderung Firmen, Veranstaltungen etc. von Ländern zu boykottieren, wenn diese gerade aktiv in einem Krieg (oder anderen Menschenrechtsverletzungen) involviert sind ist auch nicht neu. Siese Russland, siehe Qatar, Saudi Arabien usw. Bei dem russischen Spiel mit dem übergriffigen Getränkeautomaten (weiß nicht mehr wie das hieß) gabs die Diskussion ja immer wieder.
Wobei auch hier es aber eben je nach Protest verschiedene Forderungen gibt. Manche erwarten, dass man nicht mit Google etc. zusammenarbeitet (was mir jetzt gerade etwas too much ist). Andere haben es aber ganz gezielt auf Firmen abgesehen, welche Israel militärisch unterstützen oder Firmen unterstützen welche direkt involviert sind in die Besiedlung von „geräumten“ Gebieten.
Ich bin völlig okay damit einzelne Forderungen zu kritisieren. Aber das ist eben was anderes als das was jetzt gerade passiert, nämlich die Strategie die immer dabei hilft um Proteste zu deligitimisieren. Nämlich ausnutzen, dass bei massiven Bewegungen es auch viele schlechte Menschen geben wird die sich beteiligen werden.
Also ich will Israel ja wirklich keine direkte Schuld am 7. Oktober geben, aber wie hier so getan wird, als gäbe es da keine fast 100 Jahre währende Geschichte, die das alles mit anheizt(e), ist schon sehr witzig. Natürlich war der Terrorangriff der Hamas völliger Wahnsinn und eine Katastrophe, hätte niemals geschehen dürfen. Angriffe gegen Zivilisten gehen nie. Und daraus resultiert auch das Recht auf Verteidigung. Bei einer Verteidigung (vgl. Ukraine) sollten aber imo nicht so unfassbar viele Zivilisten direkt betroffen sein … (antisemitische Meinung, ich weiß!)
Araber alle böse und barbarisch, Israel darf alles. Na klar.
Ganz ehrlich, Leute, am Ende des Tages ist Israel auch nur ein Staat mit einer völlig beknackten, superrechten Regierung. Genau wie Palästina auch nur ein Staat ist mit einer „Regierung“ von gestörten Terroristen. Beides muss weg, nicht die Staaten an sich, sondern die Extremisten.
Hier übrigens das Video von CNN vom Artikel den ich gestern geteilt habe. Ist definitiv besser aufgemacht als die Zusammenfassung die ich gestern geschrieben habe aber eben in englisch.
Content Warnung: man sieht u.a. wie ein (denke ich totes?) Kind aus den Trümmern gezogen wird, man sieht Szenen vom 7. Oktober (ich habe nicht gesehen, dass wirklich Opfer gezeigt werden aber man sieht trotzdem wie die Terroristen in Wohnhäuser schießen, was zumindest für mich schon verstörend genug ist zu sehen) und sonst eben die sehr schlimmen Beschreibung der Folterungen in dem Gefangenenlager.
ja am Ende diskutieren wir immer darum wie Israel gegründet wurde, wer wie viel „Schuld“ an welchen der xxx Eskalationen der letzten Jahrzehnte trägt ect ect.
Aber hilft das? Man kann auch sagen gäbe es die Juden und Israel nicht, gäbe es den Konflikt nicht. Hilft das?
Aus meiner Sicht, war es die vergangen Monate/Jahre relativ ruhig. Leider ist man aber auch in dieser Zeit sich keinen Millimeter näher oder einer Lösung näher gekommen.
Dann kam „aus dem Nichts“ dieser völlig abartige menschenverachtende Anschlag. Da werden Frauen und Kinder gezielt und bewusst ermordet und geschändet, durch die Straßen geschleift und bis nach Berlin und NY wird das bejubelt. Andere Gruppen waren auf einmal ganze ruhig. Bis der erste Palästinenser gestorben ist, da gabs denn „Friedensdemos“