Soeben wurde die Widerspruchsregelung durch den Bundestag abgelehnt. Die sah vor dass alle Menschen ab Geburt potentiell Organspender sind. Wer dies nicht möchte, aus welchen Gründen auch immer, hätte ohne Rechtfertigung einfach widersprechen können.
Wie ist euer Stand dazu, wäre das eine gute oder sogar DIE Lösung gewesen oder welche Alternative schwebt euch vor. Seid ihr ggf auch mit der neu beschlossenen Regelung eines Onlineregisters zufrieden?
Edit:
Am 16.01.2020 beschlossen wurde folgendes.
Änderung im Transplantationsgesetz § 2a Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende
Ja wäre für mich DIE Lösung gewesen. Wer es nicht möchte, der lehnt es explizit ab und fertig. Funktioniert in anderen Staaten schon seit Jahrzehnten, nur Deutschland schafft es mal wieder nicht.
Was passiert eigentlich mit jenen die es ablehnen, bekommen die dann auch Organe, wenn sie darauf angewiesen sind? Irgendwie ja dann eher ungeil.
In Österreich reicht sogar ein einfacher Zettel in der Geldbörse, damit es bindend ist. Also wirklich auch kein Aufwand. Find daher diese Lösung die beste.
Das ist ein ganz schweres Thema. Hier gegen die Meinungen quer durch alle Schichten auseinander. Ich persönlich fand den Vorschlag der Widerspruchslösung gut. Allerdings bin ich kein religiöser Mensch. Für mich ist ein toter Körper eben genau das: nur noch ein toter Körper. Wer tot ist, braucht seine Organe nicht mehr. Der einzige Zweck den diese noch erfüllen ist in einem Sarg zu verotten bzw. verbrannt zu werden. Unnötig wie ich finde.
Allerdings gibt es religiöse Menschen aus allen Religionen für die das ein echtes Problem ist. Das respektiere ich. Deshalb fand ich den Vorschlag gut, dass man aktiv widersprechen muss. Wer also nicht will kann sich dagegen entscheiden und wem es egal ist wird eben zum Spender.
Aber nein ich glaube es gibt nicht die eine super gute Lösung die alle glücklich macht.
Ich finde es traurig dass man mündigen Bürgern nicht zutraut einen Widerspruch auszusprechen. Auf der anderen Seite laufen aber leider auch die wenigsten los und holen sich einen Spenderausweis. Wenn man soviel schmeißt man durch nicht spenden Leben einfach in den Müll.
So ist es, ich habe meinen zum Beispiel vom Bäcker, weil der dort verteilt wurde.
Ich finde jede Behörde, egal welche, sollte diese am Eingang direkt zur Ausgabe parat haben. Irgendwann muss man immer mal zu einer hin und hat es zumindest direkt vor den Augen.
Bei der medizinischen Versorgung sollten grundsätzlich nie Unterschiede zwischen Menschen aufgrund politischer oder religiöser Vorstellungen gemacht werden, auch wenn da die größten Arschlöcher liegen.
Ich wäre auch für die Widerspruchsregelung gewesen.
Das was jetzt beschlossen wurde, ist aber auch ein Schritt in die richtige Richtung:
Abgesehen davon ist aktuell ein großes Problem, dass nur bei einem kleinen Teil der Menschen, die bereit wären zu spenden und die eigentlich geeignet werden, überhaupt Organe wird. Das liegt an Strukturen in den Krankenhäusern, die man ändern muss.
Die Mehrheit der Deutschen möchte, dass nach dem Tod jeder automatisch Organspender wird, wenn er nicht ausdrücklich widersprochen hat. Dieser Ansicht sind 61 Prozent. 36 Prozent wollen diese Lösung nicht. Das zeigt das aktuelle Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel.
Kann man dann halt schon auch irgendwo verstehen wenn die Menschen kein Vertrauen in die Politik haben.
Naja so gesehen der einzig Richtige, auch wenn es hart klingt. Du kannst nicht oder nur schlecht Solidarität erwarten und verlangen wenn du selbst nicht solidarisch bist. (Personen die aufrund von Krankheit nicht spenden könnten sind natürlich ausgenommen davon)
Wahrscheinlich aus Angst vor rechter Hetze und Verschwörungstheorien, dass ja dann die Organspendemafia die Widerspruchszettel verschwinden lassen kann, um dich dann auszunehmen und dann die Organe teuer zu verkaufen. Und weil man den Leuten, ja nicht die Gedanken an den Tod zumuten will, obwohl das doch zur Christentum und dem Leben nach dem Tod gehört. Leben nach dem Tod, dazu gehört eben für mich auch dazu, dass Dinge, die ich nicht mehr brauche, andere haben können und weiterleben können.
Ich verstehe einfach nicht, was gegen die widerspruchslösung spricht.
Wer wirklich etwas dagegen hat, kann wiedersprechen und gut ist.
Für mich komplett unverständlich, wie man dagegen sein kann.