Weil mein Willen wichtiger ist als mein Leben. Leben ist ein hohes Gut, aber eben nicht das höhste. In dem Moment, in dem mein Wille über ein fundamentales Gut wie meinem Körper, egal ob tot oder lebendig, genommen wird, wird mir meine Existenz als Mensch genommen. Denn unser Wille ist es, was uns vom Rest unterscheidet und uns ausmacht. Er definiert, wer wir sind. Es geht hier für mich also eher um die Frage: Individualismus vs Kollektivismus. Und auch wenn ich sonst eher auf Seiten des Kollektivs stehe, bei einem Gut das mir derart nahe steht hört das auf. ICH entscheide und nur ich. Und dabei ist eine Entscheidung was anders als eine Annahme, wie ich entschieden hätte.
Nochmal nachlesen bitte. Ich behaupte, diejenigen, die keinen Ausweis haben, haben sich nicht entschieden. Punkt. Aus. Ende. Ich sage nicht, dass sie dagegen sind, ich sage aber auch nicht, dass sie dafür sind, sie sind eben nicht entschieden. Eine Entscheidung ist aber eben auch nicht bloß ein Dafür sein. Warum sich jemand nicht entscheidet, ist seine eigene Sache, wir haben nicht an seiner Stelle zu entscheiden.
Ihr nehmt an, dass jeder der sich nicht entschieden hat, dafür ist, weil es ein ach so große Befürwortung gibt (2zu1 für Spenden). D.h. im Umkehrschluss, das ihr in 1 von 3 Fällen (falsch vereinfacht ich weiß) entgegen seinem Willen seine Organe spendet. Dann schafft den Ausweis direkt ab und erklärt ALLE Personen zu spenden, macht dann auch keinen großen Unterschied mehr.
In Anbetracht der Tatsache, dass wir momentan eine andere Regelung haben: Doch es geht anders. Und warum bitte MUSS ich damit leben? Ihr stülpt doch eure Ansichten einfach den Toten über.
Habe ich oben schon ausformuliert, dass ich damit meinte, dass 80%, bzw eine große Mehrheit, keinen Ausweis hat, nicht, dass sie nicht spenden will.
Ne Sache die mir hier im Thread auch schon auffällt, dass das Argument, dass man in eine positive Spende-Meinung gedrängt wird, wohl wirklich nicht von der Hand zu weisen ist, wie ich erst dachte.