Organspende - Gibt es DIE Lösung?

Wer nicht in der Lage ist sich zu entscheiden, aus welchen Gründen auch immer, kann ja davon ausgenommen werden. Kein deutsch zu können würde ich aber als Hürde nicht gelten lassen, es wäre kein Problem diese Leute in ihrer Muttersprache zu informieren.

Ihr sagt ständig nur dass es so ist. Keiner erklärt mal warum es so sein soll. Du kannst immer noch komplett frei über dich selbst bestimmen.

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nen bisschen heuchlerich gerade in diesem bereich auf einmal auf diese personengruppe hinzuweisen, deren grundrechte an anderen stellen bei entscheidungen gerne mal einfach hinten runter fallen gelassen werden.

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Joa … keine ahnung ^^ ich bin ja auch für die widerspruchslösung … ich sag nur das, was die gegner sagen, zumals das grundgesez ja tatsächlich ein starkes argument ist

Weil mein Willen wichtiger ist als mein Leben. Leben ist ein hohes Gut, aber eben nicht das höhste. In dem Moment, in dem mein Wille über ein fundamentales Gut wie meinem Körper, egal ob tot oder lebendig, genommen wird, wird mir meine Existenz als Mensch genommen. Denn unser Wille ist es, was uns vom Rest unterscheidet und uns ausmacht. Er definiert, wer wir sind. Es geht hier für mich also eher um die Frage: Individualismus vs Kollektivismus. Und auch wenn ich sonst eher auf Seiten des Kollektivs stehe, bei einem Gut das mir derart nahe steht hört das auf. ICH entscheide und nur ich. Und dabei ist eine Entscheidung was anders als eine Annahme, wie ich entschieden hätte.

Nochmal nachlesen bitte. Ich behaupte, diejenigen, die keinen Ausweis haben, haben sich nicht entschieden. Punkt. Aus. Ende. Ich sage nicht, dass sie dagegen sind, ich sage aber auch nicht, dass sie dafür sind, sie sind eben nicht entschieden. Eine Entscheidung ist aber eben auch nicht bloß ein Dafür sein. Warum sich jemand nicht entscheidet, ist seine eigene Sache, wir haben nicht an seiner Stelle zu entscheiden.
Ihr nehmt an, dass jeder der sich nicht entschieden hat, dafür ist, weil es ein ach so große Befürwortung gibt (2zu1 für Spenden). D.h. im Umkehrschluss, das ihr in 1 von 3 Fällen (falsch vereinfacht ich weiß) entgegen seinem Willen seine Organe spendet. Dann schafft den Ausweis direkt ab und erklärt ALLE Personen zu spenden, macht dann auch keinen großen Unterschied mehr.

In Anbetracht der Tatsache, dass wir momentan eine andere Regelung haben: Doch es geht anders. Und warum bitte MUSS ich damit leben? Ihr stülpt doch eure Ansichten einfach den Toten über.

Habe ich oben schon ausformuliert, dass ich damit meinte, dass 80%, bzw eine große Mehrheit, keinen Ausweis hat, nicht, dass sie nicht spenden will.

Ne Sache die mir hier im Thread auch schon auffällt, dass das Argument, dass man in eine positive Spende-Meinung gedrängt wird, wohl wirklich nicht von der Hand zu weisen ist, wie ich erst dachte.

dieses prinzip hintergehst du schon allein mit deiner teilhabe an der deutschen gesellschaft.

Hä, das Argument kam doch hauptsächlich von den Linken und Grünen. Das sind schon die, die auch sonst tendenziell für die Rechte von Schwächeren einstehen.

Außerdem ist „du Heuchler“ kein Argument.

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Wie meinst du das? Weil Politiker repäsentativ entscheiden?

Es ist auch das argument: „in anderen fällen wird auch auf die schwachen geschissen, also sollten wir jetzt hier auch auf die schwachen scheißen, damit ich zu meinem ziel komme“ eher ein schlechtes und das eigentlich heuchlerische

ich argumentiere her nicht gegen die abgeordneten der linken und grünen, sondern gegen die meinungen und argumente, die hier geäußert werden.

nein, weil du wesentliche entscheidungen an die gesellschaft überträgst oder dir aufgrund derer bestimmte optionen genommen werden. Du kannst mit deinen entscheidungen immer nur im aktuellen gesellschaftlichen rahmen operieren, die völlige entscheidungsfreiheit ist eine illusion.

bei umgesetzter wiederspruchslösung wäre der gesellschaftliche standard nun die annahme, dass alle menschen erst einmal spender sind, wogegenüber sie heute eben genau das gegenteil ist.

kann man so sehen. ich halte es hingegen für kritisch, als argument gegen änderungen immer gerade die gruppe hervor zu ziehen, die einen ein schönes fallbeispiel bietet, während man sie bei anderen maßnahmen, wo genau das gegenteil der fall wäre, einfach ausblendet. denn du wirst nahezu IMMER eine gruppe finden, die durch eine änderung einen nachteil haben wird.

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Ich rede nicht von vollständiger Entscheidungsfreiheit sondern Entscheidungen über seinen Körper. Aber wir beide werden da eh auf keinen grünen Zweig kommen, da unsere beiden moralischen Ausgangspunkte schon verschieden sind. Für mich ist ein Leben eben nicht das höhste, worauf aber alle eure Argumente beruhen.

ohne leben kein willen :slight_smile:

Naja aber das passiert ja auch bei anderen Sachen. Wenn dein Tod Fragen aufwirft, kommt ja auch der Gerichtsmediziner und sägt an dir rum, entnimmt Proben etc…
Auch das Bestattungsrecht legt fest, was mit deinem Körper nach deinem Tod passieren darf und greift in das Selbstbestimmungsrecht ein. So gibt es in den meisten Bundesländern noch einen Friedhofszwang. Das nehmen wir einfach nur als selbstverständlich an, weil wir es so gewohnt sind.

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Schopenhauer sieht das anders :wink:
Ohne Willen keine menschl. Existenz.
Oder wie wäre es damit: Weil der Willen aus dem Leben folgt, ist es edler und damit besser.
Oder Der Wille unterscheidet uns vom Tier und schlussendlich vom Bakterium.
Oder…

Bei solchen Sachen kommst du mit Einzeilern nicht weit.

Naja du kannst genauso nach dem kategorischen Imperativ gehen und da die meisten Menschen wohl bei eigener Krankheit oder im näheren Bekanntenkreis sehr gerne schnell ein Ersatzorgan haben würden, sollten auch alle sich dafür anmelden.

In diesem Fall, verwechselst du den Imperativ mit der goldenen Regeln. Ich zumindest bewerte wirklich nach dem Imperativ, und habe die Frage, ob ich eine allgemeine Spendenpflicht (gemäß Spahn) haben will mit nein beantwortet.

Oh ja wirklich vertauscht :thinking:

Das hat doch seuchenbekämpfungsgründe oder? :thinking:

und das ist am ende nichts anderes als die rechtfertigung einer vermeintlichen überlegenheit der menschen gegenüber allem anderen leben. diese ist mir fremd. ich sehe alles leben ersteinmal als gleichbereitigt in seiner existenz, ohne jedoch die unterschiede zu verleugnen. pflanzliches leben unterscheidet sich zum beispiel deutlich massiver vom tierischen als unseres vom tierischen durch den freien willen.

letztendlich ist auch der freie wille nichts anderes als ein biochemischer prozess und als solcher schlicht ein teilaspekt unseres lebens, der wie jeder andere teilaspekt ohne den grundaspekt, das leben selbst, schlicht nicht funktioniert.

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Oh, wie bitte ernährst du dich? Oder sagst du, es soll existieren, aber höheres Leben darf niederes auslöschen? Denn ich denke mit dieser Ansicht kommst du sehr schnell an praktische Grenzen (davon abgesehen, dass es off-topic ist)

du verwechselst die anerkennung der gleichberechtigung von leben damit, dass daraus moralische konsequenzen entstehen würden. denn die anerkennung von leben und natur allgemein bedeutet auch, deren verschiedene prinzipien anzuerkennen, in denen nahrungsketten nun mal eine absolute notwendigkeit für komplexeres leben darstellen.

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