Ja, das habe ich schon verstanden.
Meine Frage war eher ironisch gemeint.
Denn alles, was das „Drehbuch“ in „Joker“ ausmacht ist nicht wirklich von irgendwelchen anderen Quellen, das ist für mich in keiner Hinsicht eine Adaption.
Ich meine… „1917“ ist ein „Original Screenplay“, obwohl es (sehr vage) auf historischen Kriegserzählungen basiert. Hätte man in meinen Augen auch gut in „adapted“ Screenplays reinquetschen können
Naja, wie gesagt: War eher rhetorisch gemeint meine Frage. Finde viele der Oskar-Kategorien eh immer wieder etwas fraglich.
Es muss für eine Adaption immer eine eindeutige Art der Quelle geben. Du machst gerade die Unterteilung nichtig, weil alles ja iwie durch irgendetwas inspiriert sein könnte. Zumal reale Ereignisse nichts sind, worauf jemand ein Writing Credit hat. Eine Adaption kann sich immer nur auf ein (Gesamt-)Werk beziehen.
Die Kategorie Adapted und Original gibt es für die WGA um eben originär für das Medium Film geschaffene Ideen und Inhalte besonders zu würdigen. Adapted nur für plumpe Adaptionen vorzusehen, die wirklich nur ein Buch verfilmen, wertet die ganze Kategorie ab. Was ja eig nie passiert, da es immer Anpassungen ans Medium gibt, ansonsten war das Original einfach schon ein Drehbuch und der Credit gilt jemand anderen.
Diese ganze Jokerorigingeschichte wäre eben nichtig, wenn es kein DC Universum mit ihren eigenen tausenden Versionen gäbe, da es den Charakter Joker aber auch Thomas Wayne und co. gar nicht gäbe, in deren Welt versucht das Drehbuch die Geschichte einzubetten. Klar könnte man die gleiche Geschichte auch mit anderen Charas machen, aber das wie nie der Ansatzpunkt für das Drehbuch und würde dann sicher auch anders aussehen, allein weil man den Thomas Wayne Ersatz, Joker etc. anders etablieren müsste, da sie ja fürs Publikum unbekannt wären
Was glaubst du was die WGA als eine ihrer Hauptaufgaben hat, eben die Einordnung der Leistungen von Drehbüchern zu machen und Credits im Sinne ihrer Statuten zu verteilen
Bei Parasite gibt es halt diese spektakuläre, fünfminütige Montage, die auf den Punkt genau geschnitten ist. Allein die rechtfertigt mMn eine Nominierung.
Ansonsten würde ich dir aber zustimmen, dass der Schnitt bei Parasite eher unspektakulär ist, weil Schnitte sehr spärlich eingesetzt werden und stattdessen eher auf elegante Kameraschwenks gesetzt wird.
Hm, muss gestehen, das habe ich ganz vergessen. Danke dafür, ist ein guter Punkt. Das macht es dann für mich etwas ähnlich wie bei “Joker”. Vereinzelt gute Momente, aber ein Grossteil des Filmes ist vor allem visuell gut wegen der Kameraführung. Bei “1917” musste der Schnitt für das Gesamtbild passen, nicht nur für ein Paar Momente.
Und ich will hier ja gar nicht sagen, dass “1917” unbedingt gewinnen müsste… aber eine Nomination hätte es in meinen Augen schon sein sollen.
Wie bei Birdman. Film wirkt durch geschickte Schnitte wie eine komplette Plansequenz und wird nicht für den Schnitt nominiert
Übrigens: Saoirse Ronan ist mit gerade mal 25 zum 4.Mal für einen Oscar nominiert worden. Davon dreimal für Beste Hauptdarstellerin und einmal für Beste Nebendarstellerin, als sie erst 13 Jahren war
lol
Siehst’e… wollte grade schreiben: „Birdman war doch für besten Schnitt nominiert!“
Aber nope: Stimmt. War er nicht
Und darum: Jep, ziemich das gleiche.
Obwohl ich „1917“ noch eindrücklicher fand! Bei „Birdman“ konnte man (wenn man aufpasste) doch relativ viele Momente finden, wo „vermutlich“ ein Schnitt gemacht wurde (Bildschirm wird kurz ganz dunkel, weil die Kamera an jemandem vorbeiging, etc, etc…). Und die Kamera blieb meistens in Engen Räumen und Gängen, wo es (vermutlich) einfacher ist ein bisschen zu cheaten.
Bei „1917“ scheint man die ganze Zeit draussen zu sein, und obwohl ich in vielen Abschnitten darauf geachtet hatte konnte ich kaum Momente feststellen, wo ein Schnitt (oder eine mögliche Schnittstelle) augenscheinlich möglich war.
Ja, hast du recht! Echt eindrücklich!
Obwohl ich persönlich sie ja etwas überbewertet finde
Ich meine, all das Lob und die positiven Reviews die sie sowohl von Kritikern als auch dem Publikum immer wieder erhält macht es ziemlich klar, dass die Frau absolut Talente haben muss, die mir offensichtlich entgehen, aber ich persönlich sehe es einfach nicht. Ja, sie ist meistens ganz gut… aber irgendwie finde ich bringt sie nur selten etwas zu einer Rolle, was ich ihrem Talent oder Charisma zuschreibe.
Keine Ahnung… offensichtlich eine persönliche Präferenz meiner Seite, die sie einfach nicht trifft…
Diese “Schnitte” sind aber ja von langer Hand geplant und stehen so auch in Absprache mit der Kamera im Drehbuch, dass man sich eben wie bei Hitchcock überlegt, was sind Übergänge der Kamerafahrt, an denen wir den Schnitt verstecken können. Es ist halt ein sehr diskutierfreudiges Thema, ob man das nun als Schnitt bezeichnen kann, wenn man ihn gar nicht sieht und es keine erzählerische Komponente das wirklich existenten Schnitts gibt, sondern er rein produktionstechnisch ist. Klar geht es in der Academy auch um die Würdigung neuartiger Techniken und Weiterentwicklung jener, aber scheints wird sowas nicht als nominierungswürdig betrachtet.
Da bin ich mal gespannt, hab den ja noch gar nicht gesehen.
Ist manchmal so, was ja nicht schlimm ist.
Ich sehe sie immer sehr gerne. Für mich strahlt sie immer etwas Bekanntes, Einnehmendes und Zartes aus. Naja vielleicht nicht gerade in Atonement und Hanna, wobei ich sie in beiden Filmen auch großartig fand
Sie hat auch was von Mädchen von nebenan und hat nun nicht so ein typisches glattgebügeltes Gesicht, sondern eben wirkt natürlich, aber hat eben insgesamt von Mimik und Gestik ne sehr einnehmende Aura
Gutes Argument, da könntest du recht haben. Vermutlich liesse es sich argumentieren, dass bei solchen Filmen mit dieser Art von Schnitt vermutlich das meiste auf den Regisseur selber zurückzuführen ist, als explizit auf den DP oder den Editor.
Ja Greta Gerwig weiß sie halt auch zu inszenieren, da sie meiner Empfindung ne gewisse Sensibilität und nen Blick auf Frauenrollen hat. Bei anderen RegisseurInnen, könnte Saoirse Ronan mit weniger und anderem Charakter in den Rollen, viel schlechter wegkommen, aber gottseidank kann sie sich aussuchen, nur Rollen anzunehmen, in denen sie sich wohl fühlt.
Ja ne gewisse Romantik hat sie tatsächlich. Sowas von nem vollständigen, aber nicht makellosen Menschen, dem man gerne am Frühstückstisch in die Augen blickt
Habe gerade nachgeschaut: Es gibt aber nen Editing Credit
Und gar nicht mal so unbekannt, da er Nolans letzte Filme geschnitten hat ^^
Aber ich denke halt, sowas wird eher in Best Picture/Best Director (deshalb auch die Globes denke ich) insgesamt gewürdigt werden, als in so ner klar abgrenzten Kategorie ^^ Zum Glück beurteilt Best Picture das Gesamtwerk (idealerweise) und nicht einfach nur, wer in den anderen Kategorien die besten Sachen hat und wer wo mehr hat, der ist dann auch der beste Film
Gerade nochmal den Trailer geschaut: Wenn sie dann in nen Bunker gehen und es schlagartig dunkel wird, als würden sich die eigenen Augen erstmal an die Dunkelheit gewöhnen müssen, da lässt sich so nen Schnitt schon sehr gut verstecken. Gleichzeitig einfach sehr realistischer Effekt und gleichzeitig sehr kurze Erholung für die Augen, weil ich denke dass da viele blinzeln werden, aber gleichzeitig mit der Musik und der möglichen Gefahr hat man richtig Angst und reißt sie wieder auf und will sehen was ist. Das ist wirklich sehr geil gemacht. Hat mir bei Victoria hart gefehlt.
Das machte für mich das Jahr 2015 damals so schwierig und auch schlussendlich enttäuschend.
Zwei wirklich brilliante, ambitionierte Filme, welche beide von der ganzen Produktion her vermutlich zum grössten Teil dem Regisseur zuzuschreiben waren: “Boyhood”, wo der Regisseur über 12 Jahre an der Stange bleiben musste und das Team immer wieder zusammen ziehen musste, und “Birdman”, welcher als “One Take” inszeniert wurde, wo der Regisseur ganz klar eine klar definierte Vision haben musste.
Das war für mich das Jahr, wo es ganz klar war: Einer der Filme sollte “Best Picture” erhalten, der andere “Best Director”. Welcher welchen erhält war mir eigentlich egal, solange sich die beiden die zwei Top-Awards teilen.
Und schlussendlich gingen beide an “Birdman”. Fand ich extrem schade, nicht weil ich es Iñárritu nicht gönnte, sondern eher weil Linklater absolut auch einen dieser beiden verdient gehabt hätte…
Bin gespannt, ob die Oscars konträr zu den Globes etwas “Netflix-freundlicher” sind. Bei den Globes hatte es für mich nämlich ein wenig “Geschmäckle”. Würde es “Marriage Story” sehr gönnen, ebenso beiden Hauptdarstellern.
Ich habe ein Tippspiel zu den Oscars 2020 erstellt (bei Google Docs).
Ich würde mich über eine rege Teilnahme freuen.
Eine Auswertung der Teilnehmer werde ich dann nach den Oscars posten. Teilnahme ist bis zum Beginn der Live-Sendung möglich. Bis zu diesem Zeitpunkt können auch noch Änderungen an den abgegebenen Tipps gemacht werden. Viel Glück und viel Spaß.