habe ich die Aborea Einsteigerbox gekauft und eine Gruppe gefunden, die Mal in so ein Pen & Paper reinschnuppern möchte.
Da ich der Einzige bin, der schonmal etwas Pen & Paper Wissen besitzt (eigentlich auch nur durch T.E.A.R.S und B.E.A.R.D.S), werde ich mich als Spielleiter versuchen.
Welche Tipps haben hier eventuell erfahrene Spielleiter für mich als Neuling?
Ich bin zwar selber noch Neuling, aber durch die ersten eigenen Erfahrungen als Spieler möchte ich anmerken: Ernst bleiben!
Gerade für Leute die noch nie RP/PnP gespielt haben ist es am Anfang sehr ungewohnt und man kichert so vor sich her, gerade wenn man mit dem Charakter auch das Sprachliche nachspielen will, also Akzent oder eben Wortschatz.
Auch Nebengeplänkel hat unser Spielleiter dann einfach bestraft - ich hab z.B. als wir auf Orks trafen gesagt sie wären stinkig und das hat der Spielleiter prompt als echte Beleidigung eingebaut obwohl ich eigentlich noch gar nicht im Charakter war. Aber Pech, so lernt man!
Ich glaube ganz wichtig für den Anfang ist Geduld. Sowohl Geduld für seine Mitspieler, als auch für sich selbst.
Ich habe vor zwei oder drei Monaten das erste Mal an einer Pen und Paper Runde teilgenommen. In dem Fall spielen wir D&D. Trotz einem kleinen Vorwissen aus TEARS und BEARDS (ist ja nun beides kein D&D), brauchte ich eine ganze Weile und den Ablauf des Würfelns und die Charakterbögen zu verstehen. Zum Glück wird unser Gamemaster nicht müde uns notfalls alles zum zwölften Mal zu erklären.
Also da sollte von allen die Geduld von vorneherein mitgebracht werden, damit es nicht schnell frustig für den einen oder anderen wird.
Und ich habe inzwischen so das Gefühl, dass es für alle am meisten Spaß bringt, wenn man die Meta-Diskussionen am Tisch auf ein Minimum reduziert. Je mehr man sich wirklich in character unterhält, desto mehr versinkt man auch in der Welt. Und das ist ja im Prinzip das coolste an so einer P&P Runde.
Auf jeden Fall aber viel Spaß! Berichte mal gerne von deinen Erfahrungen!
Schau mal hierein. Hier wurde erst gestern über das Erstellen eines Abenteuers geredet.
Du wirst ja dann sicher das System von Aborea übernehmen. Manchmal sind da auch Einstiegsabenteuer dabei, wodurch du auch erst mal in die Arbeit als Spielleiter reinschnuppern kannst.
Versuch die Leute dazu zubringen in character zu bleiben und sich zu beratschlagen. Es kann helfen wenn man den Spielern nicht unendlich Zeit gibt. Wenn sie zu lange grübeln, wir halt schon der erste angeschossen.
Als Neuling hat man oft Angst, dass sein geliebter Charakter stirbt, wenn man was falsch macht und man dann nicht einfach neuladen kann, daher werden solche Beratungen über den nächsten Schritt meist sehr lang.
Das grundsätzliche System von Aborea habe ich glaube ich weitestgehend verstanden und in Zusammenarbeit mit der Gruppe auch schon ein bisschen angepasst.
Finde beispielsweise die Bewegungsgeschichte die es gibt eher nervig.
ich denke was für einen anfänger am wichtigsten ist, kenne dein abenteuer und kenne die regeln, das meiste andere ergibt sich dann während des spiels. je sicherer du als spielleiter bist um so komfortabler wird es auch für die mitspieler.
und wenn was nicht so klappt ist auch nicht so schlimm, mein erstes mal als spielleiter war mit einem selbst geschriebenen abenteuer um entführte kinder, als der endboss endlich gefallen war und ich allen gratulierte fragte mich ein spieler ungläubig „und wo sind die kinder?“. ja ich hatte sie völlig vergessen einzubauen spass hatten wir trotzdem
Wichtigste Regel: Habt Spaß!
Wenn euch Sachen wie Traglasten oder Regeln zu Wunden etc. nerven, dann lockert sie auf. Der Spielleiter ist die Engine und entscheidet.
Der Spielleiter sollte gerade am Anfang den Spielern helfen und sie sich ausprobieren lassen und nicht zu sehr am Skript kleben.
Wenn du mit Leuten spielst, die P&P nicht kennen, aber PC/Konsolenspiele zocken, kann es sehr hilfreich sein, Ihnen zu erklären, dass das Konzept P&P NICHT darin besteht, dass die Spieler gegen den Spielleiter antreten.
Wenn du einen Typen verkörperst der die Gruppe betrügt, dann tust du das nicht weil es dein Ziel ist, die Spieler zu töten, sondern weil der Chara für die Story wichtig ist und es jemanden geben muss der ihn spielt.
Ich habe es meinen Leuten damals so erklärt, wenn ihr Lieblingsheld in einem Film stirbt, sind sie vllt sauer auf den Chara der ihn gekillt hat, oder sauer auf den Drehbuchautor, aber ganz sicher nicht auf den Fernseher der ihnen seine Sterbensszene präsentiert hat. Und der Spielleiter IST dieser Fernseher. Er muss die Bösen spielen, er spielt aber auch die Guten.
Das verhindert unter Umständen eine Menge Frust bei Neulingen die sich bei bösen Überraschungen erstmal fühlen als wollte ihnen der Spielleiter eine reinwürgen.
Ansonsten gilt: Keine Panik. Es is noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn du ne Regel noch mal nachschlagen musst, dann is das so. Probiert aus und wenn euch ein bestimmter Regelteil nicht gefällt, oder du dich von der Regelmenge erschlagen fühlst, lasst es weg.
Außerdem empfehle ich immer sich eine Liste mit typischen Namen der Welt nebenhin zu legen, falls die Spieler mal mit einem NPC reden wollen, und man nicht lange durch das Regelbuch wühlen möchte.
Wenn du Aborea spielst und nur TEARS kennst, ist es eine recht große gedankliche Umstellung keine drei Kontrollwürfe zu haben sondern diese vereinfachten Variante. Die hat den Vorteil, dass alles sehr schnell geht und hat den Nachteil, dass alles sehr vereinfacht ist, was kaum Möglichkeiten gibt seinen Charakter zu spezialisieren. Lies dir alle Regeln insb. Kampf und Zauberei durch und kenn dein Abenteuer sehr gut.
Wenn du das Einstiegsabenteuer mit den Orks spielst und dabei 5+ Spieler hast kannst du die Schwierigkeit etwas anziehen. Spiele die NPCs aber nicht mit “Alles auf Offensive”, das sind ggf. One-hit-Kills bei deiner Gruppe, wenn’s mal nicht den Tank erwischt. Selbst wenn sie schlecht würfeln.
Wir hatten die Sonderregel eingeführt, dass man erstmal maximal auf 0 fällt und erst mit dem nächsten Angriff sterben könnte.
Kopier die Tabellen aus den Anleitungen, was sie kaufen können. Der erste Einkauf hat bei mir ne geschlagene Stunde gedauert, nur Tabellenstudien der Spieler. Wurde nicht besser dadurch, dass wir zu wenige Tabellen hatten.
Die Ork-Kampagne ist echt gut, die anderen einsteiger-Abenteuer kannst du zusammenfassen. Wähle eine davon als Hauptquest und die anderen als Nebenquest.
Das erste Abenteuer aus dem Spielleiterheft ist aber ohne Orks, sondern eine Schatzsuche in einem verlassenen Turm mit Goblins und einem Geist als Endboss