Polizei

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Hallo zusammen,
konnte in meiner YouTube-Watchlist gerade das Almost Daily: Polizei “abarbeiten”. Ein denkwürdiges AD, welches ich mir bei Gelegenheit nochmals in Ruhe gönnen werde. Mittels der Suchfunktion konnte ich leider kein Thema finden, welches in diese Richtung geht.

Deshalb zu meinem Anliegen bzw. meiner Frage: Wie steht ihr zu dem Thema Polizei? Gerade da sich viele Zuschauer und Follower sowie Bohnen selbst doch eher “Links” orientieren. ( Ist nur mein persönliches Empfinden und ich möchte niemanden verurteilen)

Ich finde es interessant, wie Gewaltbereit und Respektlos doch viele Menschen gegenüber der Polizei reagieren.
Ich selbst bin Sohn eines Polizisten, zwei sehr gute Freunde sind Polizisten und auch durch den Kampfsport habe ich guten Kontakt zu einigen Polizisten.
Ich selbst wurde so erzogen Respekt gegenüber der Polizei zu haben. Wenn ein Streifenwagen hinter mir fährt, überprüfe ich panisch den Tacho und alle anderen möglichen Dinge um bloß nichts falsch zu machen. Wenn ich bei Veranstaltungen Anweisungen der Polizei erhalte, befolge ich diese. Wenn eine Party aus dem Ruder gerät, stehe ich dafür vor (im schlimmsten Fall) der Polizei gerade.

Deshalb kann ich es nicht nachvollziehen, wieso so viele Menschen sich so respektlos und gewaltbereit gegenüber Polizisten verhalten. So schnell wird von Polizeigewalt gesprochen. Neulich musste die Polizei bei uns im Wohnort zur Waffe greifen und ein 20-jähriger wurde erschossen. Weil er halbnackt mit einer Machete auf die Polizisten zulief, nachdem er zuvor einen anderen Menschen überfallen und verletzt hatte. Und die ersten Kommentare unterhalb dieser Nachrichtenanzeige auf Facebook waren tatsächlich Beleidigungen und Schuldzuweisungen. Ich finde, solche Aussagen immer schwer. Man selbst sitzt zuhause auf dem Sofa im warmen Wohnzimmer. Man erlebt nur einige Dinge durch die Nachrichten mit und hat Zeit sich Gedanken zu machen.
Ein Polizist steht nachts im Dunkeln unter Strom. Er erlebt im Alltag einige Dinge, die man so als “NOrmalbürger” teilweise gar nicht fassen kann (habe einige Erlebnisse geschildert bekommen), sodass sich die Weltanschauung m.M.n. doch erheblich ändert. Dann noch auf einen Mann einreden, der halbnackt und bewaffnet auf einen zurennt, empfinde ich schon als Zumutung. Polizisten sind trainiert. Ich habe im Training auch viele Situationen durchgespielt und geübt… trotzdem trifft einen die Realität nochmal gänzlich anders.
Um sein eigenes Leben und das anderer zu schützen bleibt einem Polizisten manchmal nur der Schusswaffengebrauch. Und dann zu fordern, man hätte ins Bein schießen können, zeugt von unglaublicher Ahnungslosigkeit. Auch hier: ich war jahrelang aktiver Sportschütze. Habe viel Erfahrung an diversen Waffen gesammelt. In Extremsituationen ein Bein treffen halte ich für sehr wagemutig.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich stehe zu 100% hinter unseren Polizisten. Klar gibt es schwarze Schafe und Menschen die Ihre Macht ausnutzen. Aber alles in allem stehe ich hinter unseren Uniformierten Beamten.

Wie gesagt, ich möchte niemanden angreifen oder Streit heraufbeschwören… möchte nur mal eine produktive Diskussion führen, um vielleicht den Standpunkt eines “Linken” bzw. Linksradikalen zu verstehen (Beispiel AD: Polizei; Flo´s Meinung stieß mir schon sehr bitter auf und ich fand Hannes als kritische Stimme wirklich sehr gut. Auch Ben´s Aussage, er habe beim G20-Gipfel Prügel bezogen weil er da war; er hätte ja zuhause bleiben können, fand ich sehr edel von ihm)

Wie seht ihr das? Wie steht ihr zur Polizei? Freund und Helfer? Oder schreibt ihr “ACAB”?

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Bin auch so erzogen worden aber ich bin auch schon erwachsen und wenn ich mal auf die Polizei treffen sollte verhalte ich mich denen gegenüber immer so wie sie sich mir gegenüber verhalten. Wenn einer mal nen schlechten Tag hat und mir rotzig kommt frag ich den Polizisten schon ob er sich vielleicht mal zusammenreissen kann denn ich bin schliesslich auch freundlich ihm gegenüber. Normal bin ich aber immer freundlich anderen Menschen gegenüber sofern sie auch freundlich zu mir sind.

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Tja, ich kann nur sagen das bisher mein einziger echter Kontakt mir der Polizei folgender war: Ich am Fahrrad werde von einem Auto angefahren (ich wurde mit meinen 120 kg „übersehen“ :beanwat:) und habe Gott sei dank nur Schürfwunden an Armen und Beinen. Ich rufe die Polizei (Verkehrsunfall mit Verletzung), und das erste was der „Chefpolizist“ der 2 Leute im Wagen sagt als er mich sah war doch glatt: „Is’ eh nix, unnötiger Einsatz!“.

Ich war ziemlich angepisst!

Bei der Vernehmung paar Stunden später hat der jüngere der Beiden eh gesagt, dass das von seinem „Chef“ ziemlich daneben war und falls ich nochmal in nem Unfall verwickelt sein sollte, ich doch die Polizei rufen soll… Dennoch :rolling_eyes:

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Ist man nicht immer nur dann unhöflich und aggressiv gegenüber der Polizei wenn man mit seinem Leben unzufrieden ist?

Also Fußballfans und Nazis? Und Punker?

Ich hab auch 2 in der Familie die bei der Polizei arbeiten und wurde so erzogen dass man solchen Leuten Respekt entgegen bringt.

Wüsste auch nicht warum ich jeden Polizisten aus Prinzip hassen sollte.

EDIT: Bevor jemand kommt mit “Aber die Bullenschweine sind selbst unhöflich!!!” fragt euch mal wie ihr drauf sein würdet wenn ihr unbezahlte Überstunden in Massen machen müsst und dafür grundsätzlich beschimpft werdet. Es geht ja niemand zu einem Polizisten und sagt “Danke dass sie uns beschützen!”

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Zitat eines Freundes welcher diesen Beruf ausübt bei einer Diskussion über Gehälter “Ich muss mich für weit weniger auf der Straße anspucken lassen”…

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Eben. Mein Bruder ist jetzt kein Straßenpolizist aber was der mir so erzählt wie er behandelt wird wenn er im Einsatz ist, ist traurig. Der verdient jetzt nicht schlecht aber die unbezahlten Überstunden (die sie übrigens nicht gegen Freizeit einlösen können und die nach einem Jahr verfallen oder so. Danke Merkel!) reissen es ganz schön runter.

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Ich dürfte vermutlich niemals Polizist werden, mir wäre definitiv oft genug die Hutschnur geplatzt. Ein guter Kumpel ist Polizist, was der für Storys erzählt. Zufälligerweise betrifft es meistens einen gewissen Teil unserer Bevölkerung, Zufälle gibts.

Das einzige Problem ist allerdings wie unprofessionell die Polizei bei uns teilweise arbeitet. Allerdings sind es auch nur Menschen.

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Ich sehe Polizisten grob gesagt als nötig für eine Gesellschaft.

Leider habe ich aber, bis auf wenige Ausnahmen, bisher nur schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Speziell dort wo ich aufgewachsen bin, gab es eine Gruppe von extrem dreisten Zivilpolizisten, welche uns regelrecht schikaniert haben.
Das geht von illegalen Durchsuchungen, bis hin zu schlicht erlogenen Aussagen, wenn man nicht „kooperiert“ hat.

Eine Zeit lang wurde ich Abends/Nachts quasi mindestens 1x wöchentlich gezwungen, meine Personalien vorzulegen, nur weil ich nicht zur üblichen Zeit zum Zigarettenautomat gelaufen bin. Wenn dann von dir noch absolut haltlose und sofort fallengelassene Delikte erwähnt werden, welche die Polizei bei einer Überprüfung rein rechtlich gar nicht mehr gespeichert haben dürfte, entsteht ein fader Beigeschmack.

Ich persönlich war nie respektlos gegenüber einem Polizisten, sondern ausschließlich diese. Rufe ich deswegen ACAB und verurteile die komplette Polizeiarbeit? Absolut nicht. Aber hier, wie der Threadersteller, solch ein glorifzierendes Bild zu zeichnen, ist einfach nur fernab jeglicher Realität. Es gibt sicherlich gute Polizisten, aber genauso gibt es korrupte, rassistische und sonstige Arschlöcher bei der Polizei, hinter denen derRobbn laut eigener Aussage ja auch steht.

Das gilt genauso für die Gegenseite. Aber scheinbar fehlt dir absolut jegliche Objektivität bei dem Thema.

Selbstkritik und Problemlösung wären da angebrachter um Veränderungen herbeizuführen, als ein dummes „Ich stehe zu 100% hinter der Polizei“, während diese gerade irgendwo einem Drogendealer Abführmittel verpasst und dieser daran verreckt.

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Ich habe vor der Polizei keinen Respekt, sondern vor dem Menschen der vor mir steht. Ob er jetzt Polizist, Bäcker oder Lehrer ist spielt dabei doch keine Rolle. Ich sehe das da wie @anon65032539, so wie es in den Wald ruft, so schallt es heraus.
Natürlich haben Polizisten nen undankbaren Job und sind nicht zu beneiden für das, was sie da erleben müssen.

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reden wir hier nur von der deutschen Polizei oder allgemein über Polizei.

die Sache ist doch, dass man nicht verallgemeinern kann. Die meisten, die in der Polizei sind, sind gute Menschen, die menschlich und respektvoll umgehen, und es gibt Polizisten, die glauben, dass sie die heftigsten sind und ihre Macht ausnutzen.

in Amerika gibt es eben auch viele Polizisten, die rassistisch sind. in der Türkei beispielsweise gibt es auch sehr viele, die Demonstranten zusammenschlagen und mit tränengas hantieren. ein Verwandter von mir würde auch von der Polizei angegriffen, weil er demonstriert hat. ein anderer wurde für einen Tag verhaftet, da er Erdogan kritisiert hat.

man kann glücklich sein, dass in Deutschland die meisten Polizisten human und respektvoll sind. Nur darf man nicht vergessen, wie es in anderen Ländern ist. jüngstes Beispiel ist Spanien, wo Polizisten normale Menschen weggeschubst und geschlagen haben.

ich habe keinen Hass an die Polizei. ich bin kritisch gegenüber Polizisten, die ihre macht ausnutzen.

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Die gibt es hier auch ohne Ende. Fängt bei Rasterfahndung an und geht bis hin zu Rechtsradikalen oder Vertuschungen wie im NSU Skandal.

Übrigens würde der Respekt für die Polizei im allgemeinen steigen, wenn man Straftäter in den eigenen Reihen endlich bestraft wie Otto Normalbürger. Die Realität sieht aber absolut anders aus, denn so gut wie kein einziger Polizist wird am Ende verurteilt.

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Polizei ist wichtig, dass sie sich wie im AD besprochen die ganze Zeit gegenseitig decken ist nicht wichtig, sonder m.E. falsch. Polizisten sollten für ihre Taten gerade stehen und nicht erst wenn es ihnen über 100 Ecken und Hindernisse endlich einmal nachgewiesen werden kann. Damit habe ich ein Problem. Ansonsten bin ich natürlich ein rechtschaffender autoritätshöriger Bürger der sich niemals mit der Polizei anlegen würde…

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Ich persönlich hatte nur zweimal negative Erlebnisse mit Polizisten.

Einmal als ich meinen Zivi bei der Polizei gemacht hab und einen Raser zur Anzeige gebracht hab der fast ein Kind am Schutzweg überfahren hat, wo die Polizistin mich angemault hat sie hat keinen Bock das aufzunehmen und ich soll mich verziehen (was ich nicht hab, bei der Gegenüberstellung ist der Taxler dann auch noch fast auf mich losgegangen xD).

Und einmal als ich einen unerzogenen Vermittlungshund hatte der den Nachbarn zu laut gewinselt hat, bin gerade nach hause gekommen als sie gerade die Tür eintreten wollten weil ich trotz läuten nicht aufgemacht habe aber sie ja was in der Wohnung gehört hätten. Ja klar, den Hund ihr Volldeppen…
Da ich mich geweigert hab den Hund zu bestrafen als er mir raufgesprungen ist (war noch ein halber Welpe und wollte immer in meine Arme springen wenn sie Angst hatte), meinte einer der beiden ich hab zwei Wochen sie loszuwerden sonst kommt sie ins Tierheim… :’(
Ist dann aber über Umwege doch noch an einen superguten Platz am Land gekommen, bekomme immer wieder Fotos von ihr von der neuen Besitzerin. :hugging:

Ansonsten habe ich selbst eigentlich immer neutrale bis positive Erlebnisse mit Polizisten gehabt und verhalte mich ihnen gegenüber auch Respektvoll, solange sie sich ebenfalls korrekt verhalten.

Aber noch zwei Geschichten von Bekannten:

Mein Stiefvater hatte früher ein Pub, als in dem eingebrochen wurde und er die Polizei gerufen hat, meinten die der Einbrecher könnte noch da sein und er solle bitte vorgehen…

Nummer Zwei:
Ein Arbeitskollege von mir war in der Stadt unterwegs als sich ein Polizeiwagen neben ihm und einem Freund einschleift, Polizisten springen raus und brüllen sie sollen sich hinlegen. Er hats gemacht, sein Freund ist weggelaufen (weil er etwas Gras eingesteckt hatte…). Ergebnis, sein Freund wurde Krankenhausreif geprügelt…
Im Endeffekt war es eine Verwechslung, in der nähe wurde ein Juwelier überfallen und die Täterbeschreibung hat auf die beiden gepasst.

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Mal als kleines Beispiel. Schönreden hilft da nicht wirklich weiter. :wink:

Wir können seine Vorwürfe nicht belegen, ebensowenig können wir die beschuldigten Kollegen damit konfrontieren, weil wir Robert dadurch enttarnen würden, was negative Auswirkungen auf sein berufliches wie auch auf sein Privatleben hätte. Das Beamtengesetz verpflichtet ihn, über Interna zu schweigen, andernfalls drohen berufliche Konsequenzen. Zudem herrscht innerhalb der Polizei ein inoffizieller „Code of Silence“, der es verbietet, Kollegen nach außen hin zu kritisieren. Robert würde als Verräter geächtet werden.

Das sind exakt die selben Strukturen, wie sie auch bei Straftätern der Fall sind. Ich habe damals nicht meine Sprayer Kollegen verraten, genauso wie der Polizist die illegalen Taten seiner Kollegen nicht verraten hat. Omerta - Gesetz des Schweigens wohin man blickt also. :wink:

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So wurde ich zB auch erzogen. Aber irgendwann hab ich angefangen meine eigenen Erfahrungen mit der Polizei zu machen. Hauptsächlich im Rahmen von Fussballspielen und was da teilweise vorgefallen ist, hat mein Bild der Polizei definitiv nicht verbessert. Ich spreche da auch nicht von Einzelfällen, sondern von systematischer Schikanierung. Hundertschaften aus Bielefeld, die in Münster die Fussballspiele begleiten und, für alle sichtbar, ihre Freude daran haben, die Münsteraner Ultras anzugehen.
Polizeiberichte, in denen gelogen wird, bis sich die Balken biegen, die von der lokalen Presse 1 zu 1 übernommen werden.
Gleiche Dienstnummer bei zwei unterschiedlichen Polizisten.
Plötzliches Wegschwenken der Polizeikamera, während einer Auseinandersetzung zwischen Fans und Polizei.

Sorry, sowas kann ich nicht ernstnehmen.

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Doch, das mache ich ab und zu, wenn ich gerade gute Laune habe und durch die Stadt laufe, oder ich die Abends irgendwo patroulieren sehe.

Meistens freuen sie sich ziemlich :slight_smile:

Habe bisher ausschließlich positive Erfahrungen mit der Polizei gemacht. Waren immer gute Freunde und Helfer :thumbsup:

Bzw. die schlechten Erfahrungen aus der Zeit wo ich ein wenig Assi auf Demos rumgerannt bin, würde ich nicht den Polizisten in die Schuhe schieben.

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Natürlich finde ich die Polizei wichtig. Ich fände es aber auch wichtig, dieses Amt nicht jeden ausüben zu lassen. Und autoritäre Berufe sind nun mal Arschlochmagneten. Bedenklich finde ich, dass Fehlschritte, Amtsmissbräuche, unnötige Gewaltausübung und andere Straftaten seitens Polizeibeamter fast nie Konsequenzen nach sich ziehen, um dem Ansehen der Polizei durch Verurteilungen des eigenen Personals nicht zu schaden.

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Wenn ich mal Polizisten sehe dann meist in Einsätzen wo sie extrem gestresst sind. z.B. am Hauptbahnhof an Fußballspieltagen. Da weiß ich nicht ob die dann die Situation als Scherz auffassen. Deshalb lass ich die dann lieber in Ruhe ihren Job machen.

Hatte bis jetzt in 22 Jahren auch noch keinen einzigen negativen Zwischenfall mit der Polizei. Selbst als wir mal als Kinder scheiße gebaut haben war man bestimmt aber das nicht auf eine unfaire Art und Weise.

Wie gesagt: Den Hass gegen sämtliche Polizisten kann ich mir nicht erklären. Natürlich ist das kein Verein nur aus weißen Rittern aber in der Regel halten die uns schon den Arsch sauber und durch meine Arbeit in einer Anwaltskanzlei sehe ich erstmal was täglich so bei uns passiert. Das will ich mir lieber nicht ohne die Polizei vorstellen. Ohne sie wäre es definitiv nicht besser.

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Es kommt halt auch drauf an, in welchem Umfeld du dich bewegst. Tom Müller vom Dorf, der höchstens mal am Wochenende in die Großraumdisco geht, hat natürlich so gut wie nie mit der Polizei zu tun. Dementsprechend sind dann natürlich auch die negativen Erlebnisse geringer. Bewegst du dich aber in Bereichen, wo die Polizei natürlich präsent ist, sieht das ganze schon recht anders aus.

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Grundsätzlich muss man wissen, dass auch die Polizei nur ein Querschnitt der Gesellschaft ist. Ich selbst arbeite bei der Polizei - bin zwar kein Polizist aber kenne die Strukturen und was da abgeht.

Dass sich die Polizisten gegenseitig schützen ist zum einen ein riesen Probleme aber zum anderen geht es da einfach um das Vertrauen. Versteht mich nicht falsch: wenn ein Polizist scheiße baut, sollte er dafür gerade stehen. Aber gerade weil sich die Polizisten so viel Mist gefallen lassen müssen, hat sich diese Struktur entwickelt. Das gegenseitige Decken ist aber in vielen Fällen tatsächlich sehr problematisch. Jetzt kommt es in vielen Bundesländern dazu, dass mehr Polizisten eingestellt werden sollen. Hierdurch wird aber garantiert nicht die Qualität steigen. Im Gegenteil. Was ich an Anwärtern gesehen habe, die in der Fachhochschule rumgerannt sind - Heideröslein! Nicht umsonst war bei uns die Diebstahlquote von Polizeifachliteratur aus der Bib am höchsten.

Besonders problematisch sehe ich die Hundertschaften. Jeder Polizist muss afaik 2 Jahre in der Hundertschaft gewesen sein. Fast alle, die länger da sind, und es nicht zum Gruppen- oder Zugführer schaffen machen das eigentlich nur aus einem Grund: draufknüppeln. Hundertschaft is aber Arschlocharbeit vom feinsten. Das wiederum heißt, dass man die vernünftigen Leute hier nicht hinkriegt. Klassischer Teufelskreis.

Zum Thema Bezahlung: ich finde ehrlich gesagt nicht, dass ein Polizist zu wenig verdient. Folgendes Rechenbeispiel für einen frisch fertig gewordenen, ledigen Polizisten:

Grundgehalt A9: 2.595,50 €
allg. Stellenzulage: 92,96 €
Polizeizulage: 63,69 €
Gesamtbrutto: 2.752,15 €

Ziehen wir hiervon ca. 520 € für Lohn- und Kirchensteuer ab bleiben noch 2.232,15 € netto übrig. Hiervon geht keine Krankenkasse, keine Arbeitslosenversicherung, keine Rentenversicherung runter. Ganz zu schweigen von der Pension. Das halte ich ehrlich gesagt für einen guten Lohn. Dafür müsste ein “normaler” Arbeitnehmer über 3.500 € brutto verdienen…

Von den ganzen Zulagen bei Heirat oder Kindern will ich gar nicht erst anfangen.

tl;dr: Sehe die Polizei durchaus kritisch, denke aber, dass der Großteil in Ordnung ist. Außerdem finde ich, dass der Verdienst durchaus i. O. ist.

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