Mh, also Biomutant hat nen hohen 60er-Wertungsschnitt, zumindest auf PC. In Zeiten vor der Wertungsinflation hätte das gehießen „für Genrefans empfehlenswert“. Heißt ja nicht, dass das Spiel schlecht ist.
Die Probleme sehe ich da in dreierlei Sachen:
- Dass für viele Spieler alles unter 80% gleich „scheiße“ ist. Meist kennen diese Spieler auch nur „geil“ oder „scheiße“. Nichts dazwischen.
- Dass Biomutant als Open World-RPG-Action-Adventure-Shooter einen sehr großen Genrebereich abdeckt. Hier gibt es nicht „den“ Genrefan.
- Dass die Kritikpunkte und Wertung bei Biomutant meiner Einschätzung nach zutreffend sind. Die gleichen Kritikpunkte von den gleichen Redakteuren aber bei nem anderen Spiel komplett ignoriert werden können und man wieder ne höhere Wertung vergibt. Gut, das würde tatsächlich zum Thema passen. Hab es eh nie verstanden, dass manche Redakteure sich über ein Thema eschauffieren und seitenlang / minutenlang darüber in ihrem Test abkotzen - bei nem anderen Spiel, das über die gleichen Probleme verfügt, darüber kein einziges Wort verlieren und nen Award verleihen.
Das ist ja noch einmal ein anderes Problem: Was bewerte ich? Das was mir versprochen wurde oder das, was ich bekommen habe? Obligatorisch hinkendes Essensbeispiel:
Laden: Das ist der leckerste Veggie-Burger.
Kunde: mampf hey, der ist echt lecker. Moment, das ist ja Fleisch!
Laden: Weder in der Beschreibung, noch im Namen steht, dass der Burger vegetarisch wäre.
Was tun? Daumen hoch, weil der Burger lecker ist? Oder Daumen runter, weil der Laden irgendwann vor der Veröffentlichung mal gesagt hat, dass er Veggie wäre?
Persönlich kann ich die Wertungen zu NMS z.B. mehr nachvollziehen, als zu Cyberpunk. NMS hat mir auch heute noch zu wenig Fleisch, bzw. der Core-Loop spricht mich nicht an. Bei Cyberpunk hingegen kann ich mir nicht erklären, wieso sich die einzelnen Mags, darunter auch manche „kritische“ Redakteure, sich mit den hohen Wertungen gegenseitig überboten haben. In diesem Kontext übrigens erneut Kudos an den G2-Beitrag dazu, der IMO wirklich versuchte alles neutral und nicht wertend abzudecken.
Spricht du da vielleicht dieses eine deutsche Print-Magazin an, das zufälligerweise mit seiner auffallend hohen Wertung nicht nur das Review-Embargo umgehen durfte, sondern auch mit dem (weltweit?) ersten Review an die Öffentlichkeit gehen konnte? Gut, da kann man die Objektivität durchaus etwas hinterfragen. Hust, hust. Zwinker, zwinker. Man will ja keine Namen nennen und nicht mit dem Finger auf etwas zeigen.