Natürlich ist das Opfer dem Täter moralisch erhaben. Aber man sollte schon mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben und nicht gleich jeden weil er etwas falsch gemacht hat öffentlich an den Pranger stellen. Da fehlt dann mir persönlich schon ein wenig die Relation. Strafanzeige und die gerechte Strafe für seine Tat und dann ist gut. Soll nicht der Mob im Internet entscheiden.
Wichtiges Thema, keine Frage, aber mir persönlich war keines der Argumente wirklich neu. Ich habe trotzdem reingeschaut, weil ich gehofft hatte, dass durch den Gaming-Fokus eine interessante Facette dazukommt, aber letztendlich war es abgesehen von einigen kurzen Passagen dann doch irgendwie ziemlich generisch.
Ich finde, beim Thema Sexismus ist es mittlerweile aber auch echt schwierig, neue Aspekte einzubringen, deswegen bin ich etwas müde, was das Thema betrifft. Der Grund, weshalb ich trotzdem immer zumindest mit einem Ohr zuhöre, ist meine Hoffnung, dass die Diskussion über Sexismus als bekanntestem -ismus eine Art Vorreiterrolle einnehmen und als Türöffner für die Diskussion anderer, qualitativ vergleichbarer, aber dennoch weitaus weniger beachteter gesellschaftlicher Themen fungieren kann. Das passiert für meinen Geschmack noch viel zu selten, vermutlich auch, weil es für die Diskussionsteilnehmer leichter ist, zu einem Thema zu argumentieren, das schon länger im kollektiven Bewusstsein präsent ist. Schade ist es trotzdem…
Das Thema der Sendung war halt gegeben. Natürlich kann man auch andere nicht weniger wichtige Themen ebenso behandeln, aber dann halt in einer eigenen Ausgabe. Und auch wenn das Thema präsenter ist als vielleicht andere, ist es dennoch wichtig es sich in Erinnerung zu rufen und als generisch würde ich die Diskussion in der Sendung absolut nicht bezeichnen.
Habe jetzt auch mal die Folge nachgeholt und fand die schon extrem stark. Gute Gesprächspartner, gute Moderation, sehr gute Streaming-Qualität zu den beiden zugeschalteten Gästen und sehr wichtiges Thema. Da auch vieles zum Nachdenken angeregt hat. Wie es denn jetzt bei einem selber ist. Habe ich (als Mann) mal etwas unangebrachtes getan, gesagt oder geschrieben. Und wie ist es mit dem angesprochenen Unterschied, wenn eine Frau Komplimente bekommt und wenn ein Mann Komplimente bekommt und dass den Männern einfach die Erfahrungswerte fehlen, etwas negatives nach einem Kompliment zu erwarten.
Da fiel mir eine Situation ein, wo ich einkaufen war, und ich von der Verkäuferin ein Lob für mein T-Shirt bekommen habe. Ich habe mich sehr darüber gefreut, mir war schon vor „Schreck“ das Portemonnaie aus der Hand gefallen. Und wenn ich mir jetzt die Situation einfach umgedreht vorstelle, dass ein männlicher Verkäufer der Kundin sagt, wie schön doch das T-Shirt sei, schwingt da einfach eine ganz andere Stimmung mit. Und das ist traurig, dass es wirklich so ist, wie hier in der Folge besprochen, dass das bei Frauen alleine schon aus der Erfahrung heraus völlig anders aufgenommen wird. In einer idealen Welt sollte es keinen Unterschied machen. Da wir aber nur diese eine haben, und es hier und jetzt einfach einen Unterschied macht, sollte man sich unangebrachte Kommentare und Komplimente einfach sparen.
Ich habe mir, wie schon gesagt, selbst Gedanken über das eigene Verhalten gemacht. Und mir ist (zum Glück) nichts eingefallen, wo ich mal einen solchen Kommentar geschrieben hätte. Das würde mir im Leben nicht einfallen. Aber ich bin z.B. hier im Forum im „Traumfrauen und -männer“-Thread unterwegs. Und nach meiner nachträglichen Überlegung, auch wenn die dort genannten Personen wohl kaum von der Existenz dieses Threads wissen, macht es die Sache wohl nicht besser. Deshalb habe ich für mich jetzt die Konsequenz gezogen und werde in diesem Thread nicht mehr aktiv sein.
Ich hoffe, dass das irgendwann halt einfach kein Thema mehr sein wird/ muss. Aber bis dahin wird es wohl noch ein mühsamer Weg werden. Ich selbst bin nie im Chat unterwegs und fast nie in YouTube-Kommentaren, weil ich das Klima dort sehr oft sehr toxisch sehe und ich Dinge auch schnell sehr persönlich nehme, und ich mich alleine aus Selbstschutzgründen da komplett rausnehme. Ich bewundere daher jeden, der sich als Moderator:in, Streamer:in etc. damit auseinander setzt und so versucht, es besser zu machen.
Fazit: Tolles Comeback für das Format.
Natürlich macht es keinen Sinn, die Themen zu vermischen, da gebe ich dir recht. Das mit dem in Erinnerung rufen ist so eine Sache… Es wird dann problematisch, wenn es zu selektiv geschieht.
Unkreatives Beispiel incoming: Stell dir vor, du hast zwei Kinder und sagst dem einen bei jeder Gelegenheit, wie sehr du es liebst, etc. Natürlich ist das für sich betrachtet erstmal positiv. Aber das zweite Kind fühlt sich relativ gesehen jedes Mal (bei jedem in Erinnerung rufen) zurückgesetzt, obwohl du nie erwähnst, dass es unwichtig sei. Fände ich nicht so cool.
Wie kann man das Ganze sinnvoll beenden? Ein paar Möglichkeiten:
- Du behandelst „als Ausgleich“ eine gewisse Zeit lang das andere Kind besser. Danach beide gleich.
- Du ziehst einen Schlussstrich - was bisher war, ist egal - und behandelst ab sofort beide gleich.
Es spricht nichts dagegen, das erste Kind weiterhin zu loben, aber man sollte versuchen, die Schere zu verkleinern oder zumindest konstant zu halten, nicht sie zu vergrößern, indem man weitermacht wie bisher.
Mit „generisch“ meine ich, dass die meisten Punkte mit Ausnahme der Twitch-Chat- Interaktion auch in einer Sexismus-Diskussion ohne den Fokus Gaming hätten genannt werden können. Mir selbst fällt zwar kein konkretes Beispiel ein, aber bei einem Gaming-Format hatte ich mir ein paar mehr Punkte gewünscht, die expliziter darauf eingehen, und die man sonst nicht in Sexismus-Diskussionen hört.
Wir sind uns beide einig, dass es systematische Probleme gibt. Wir sind uns auch einige, dass man sich dem bewusst sein muss. Wir sind uns aber bei dem Punkt nicht einig, wie man mit diesem Bewusstsein umgehen soll. Ich will niemand sein, der irgendwem vorschreibt wie er für sich selbst damit umgeht. Ich kann sehr gut damit leben wie du es siehst.
Das ist der Vorteil an Differenzierung. Ich decke damit vieles ab.
Keine Ahnung, natürlich sind andere Themen auch wichtig, aber der Vergleich macht für mich relativ wenig Sinn, sorry. Das ist wie wenn ich sagen würde, nein heute dürfen wir nicht über Sexismus reden, da sich sonst der Rassismus vernachlässigt fühlt.
Aber du kannst ja gerne Themen die dir persönlich wichtig sind für die nächsten Sendungen vorschlagen, dann natürlich aber mit Gaming Bezug.
Das ist zwar richtig, trotzdem fand ich gerade die Aussage von allen nochmal wichtig, dass jeder (auch m) mal etwas Unpassendes, Missinterpretierbares, ja sogar etwas Falsches oder komplett Dämliches sagt / sagen darf, z.B. weil sie/er neu im ganzen Live-Chat-Buisness ist und der Wille zur Einsicht und Besserung beim „Täter“ letztlich viel wichtiger ist, als dass die „Ehre“ der Person vor der Kamera verteidigt wurde. Die Beiträge von Flo und Nina haben nochmal deutlich gemacht, dass es einerseitsd nicht „DIE SCHULD“ der Männer ist, das sie in einem nahezu angstfreien Raum aufwachsen und deshalb, die oft nicht ausreichend aufklärende Kritk an ihrem Verhalten, nicht verstehen, andererseits aber auch die ModeratorInnen, StreamerInnen oder anderen Community-Teile es aber auch einfach manchmal Leid sind, immer und immer wieder darauf hinweisen zu müssen, warum auch vermeintliche Komplimente einfach manchmal nicht angebracht sind.
Als jemand, der in seinem Leben viel unüberlegten und diskriminierenden Unsinn gesagt und geschrieben hat, fand ich das gut, dass das nochmal von der „Gegenseite“ artikuliert wurde.
Alles was ich ursprünglich ausdrücken wollte, ist dass ich mir wünsche, auch Nischenthemen eine größere Plattform zu bieten, denn ein Fokus auf etablierten Themen zementiert dieses Verhältnis leider weiter. Übrigens danke, dass du Rassismus ansprichst. Ich vermute mal, die meisten Leute können sich darauf einigen, dass Sexismus und Rassismus die beiden präsentesten Themen in dem Bereich sind, aber die für mich interessanteste Frage ist eben, was DANACH alles kommt. Denn dann kommen wir zu Themen, die schon bedeutend seltener diskutiert werden als diese zwei.
Wenn ich es schaffen würde, einen soliden Gaming-Bezug herzustellen, abseits von den bekannten adaptiven Controllern etc., würde ich mich persönlich z.B. sehr über einen Talk zu Ableismus freuen.
Falls das zuvor nicht deutlich geworden sein sollte: ich finde, jede subjektiv empfundene Art der Diskriminierung ist ernst zu nehmen und natürlich sehe ich ein, dass sich gewisse thematische Schwerpunkte eben auch aus der Demografie und den persönlichen Erfahrungen der Game Two-Crew ergeben.
Press Select, mMn Euer bestes Format, ist zurück. Das gewählte Thema wurde dabei hervorragend besprochen.
Gut, dass Colin Chef ist. Vorfreude auf weitere Folgen!
Nun, ich bin da mal ganz offewnsiv,…merkt ihr, dass hier kaum Frauen antworten?
(nur nach dem nick beurteilt)
allgemein oder auf die letzten Postings?
das war allgemein behauptet,. ich lese noch nach
Sind mehr als du denkst
Findest du es schlecht oder gut? Oder war es als neutrale Beobachtung gemeint?
Edit: Also ich habe mal stichprobenartig durchgescrollt und es sind auf jeden Falle viele Nicknames dabei, die ich ich zuordnen können/wollen würde.
ich denke, dass sich die benachteiligten egal welcher Kollör (schreibt man das so) gerne aus den Diskussionen raushalten.
ich selbst hab schon keine lust mehr mich ausführlich einzufügen.
@Addearheart na das freut mich. Kunasagi grüßt Dich.
Aus welchen Gründen, wenn ich fragen darf? Hat es nicht auch etwas positives, wenn sich die Privilegierten hinterfragen und reflektieren? Hier also Männer über ihr Verhalten nachdenken und es ggf. in Zukunft besser machen wollen.
Meinst du Couleur?
du das hat mich hier im thread auch sehr gefreut. da kamen ein paar schöne reflektionen
lehnwort war da nicht so sicher, danke fürs nachschauen