Press Select [Sammelthread]

Ich selbst freue mich die letzten Jahre dass Sexismus, gerade im Falle von Frauen die in der öffentlichkeit stehen endlich mal klar angeprangert wird. endlich haben wir alle die chance dass sich was in unserem Umgang miteinander ändert.

ich stelle mal zwei dinge in den Raum:
(disclaimer: ich poste das nicht für jeden und nicht für alles, sondern als erweiterung des Gesprächs)

  1. Die Kommentare die Frauen so abbekommen haben vom absender teils die gleiche qualität wie die sexistischen kommentare die sie einem Mann entgegenbringen (Wo ich Collin und Flo leicht widerspreche) „Ich fick deine Mutter“ und „Komm lutsch meinen Schwanz du Nazi“ sind qualitativ oft auf gleichem level. und gleich zu verurteilen.
    Genanntes „bist du schwul oder was“ ist fast die gleiche kerbe.

These die ich aufstelle
2. Die Ursache dafür ist (mal abgesehen von psychopathen, die ein gewisses verhalten absichtlich herbeiführen) die große schwäche unserer gesellschaft insgesamt mit Emotionen umzugehen.(und da behaupte ich Männer sind da im schnitt noch deutlich hinterher)
Es Könnte gar sein, dass der ein oder andere Teenager ein „ich geb dir nen Tittenfick“ als gleichwertig mit einem „beim nächsten mal Teabag“ ansieht. - gerade weil letzteres unter Kerlen ja normal ist. Die beleidigen sich ja gerne.

Ich denke die Nettigkeit die wir alle wollen hat wenig mit dem Geschlecht zu tun.

Also die ersten beiden Beleidigungen sind nicht auf einen Mann gemünzt, sondern könnte man auch zu einer Frau sagen, daher sind die nach meinem Empfinden überhaupt nicht sexistisch sondern einfach allgemein Scheiße.
Und wenn man ein „Bist du schwul“ als Beleidigung ansieht sagt das fast noch mehr über den Empfänger als über den Sender aus :wink:

In der Sendung wurde doch klar gemacht wieso Männer seltener Opfer sind als Frauen. Wir müssen in der Regel keine Angst haben in den nächsten Busch gezerrt und vergewaltigt zu werden, während Frauen von Kindesbeinen an genau das gesagt wird und bei ihnen auch die tatsächliche Gefahr für so etwas wesentlich höher sein dürfte als für Männer. Deswegen kommen dort sexistische Sprüche einfach heftiger an, als bei nem Mann der sich dann nur denkt, „Na so ein Idiot“ oder sich bei anderen vielleicht sogar noch leicht geschmeichelt fühlt, es aber so oder so ganz leicht abhaken kann.

Das stimmt natürlich, dennoch kann aus genannten Gründen i.d.R. jemand männliches leichter damit umgehen bzw. es ignorieren und/oder nicht ernst nehmen.

Es gehört nicht unbedingt in diesen Thread, weil es nicht direkt mit der Sendung zu tun hat und muss auch nicht groß kommentiert werden, aber ich bin grade wütend und muss das rausschreiben.

Ich schaue gerade bei Bonjwa rein und Matteo verbringt wie so oft die erste Stunde seines Stream damit, auf Videos zu reacten, die ihm die Community schickt. Alls cool, bis er ein Video anklickt, in dem eine Streamerin ihr TinyHouse vorstellt. Und sie trägt dabei hohe Strümpfe und ein kurzes Kleid mit Ausschnitt. Und der Chat hat sich unmöglich verhalten. Von vielsagenden Smileys bis Kommentaren wie „die hat aber viel Holz vorm Tiny House“ uä. Und das hörte nicht auf. Auf Matteos Ermahnung, der Chat solle sich beruhigen und er wolle das Haus sehen, kamen dann Kommentare im Sinne von „Jaja, du willst „das Haus“ sehen“, Matteo hat das Video dann abgebrochen. Er hat da gut reagiert, fand ich. Aber ich verstehe einfach nicht, was das sollte, zumal Bonjwa ja eigentlich auch eine relativ alte Zielgruppe hat, ähnlich wie rbtv, die ja ein gewisses Maß an Reflexion besitzen müsste. Wtf

Und nochmal zum einordnen, weil pauschalisierenden nicht so cool sind: ich will nicht die Bonjwacommunity kritisieren. Da sind viele Zuschauer*innen, von denen sowieso nur ein Bruchteil in den Chat schreibt und von denen haben wiederum auch viele sich gegen die sexistischen Sprüche geäußert. Es war trotzdem so dominant, dass trotz Ermahnung das Video abgebrochen werden musste.
Wurde dann auch das Thema gewechselt und das ganze war so schnell vorbei, wie es angefangen hat. Aber meine Wut war noch da und musste wohin.

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Ich behaupte mal, dass LeFloid recht mit seiner Aussage hat, dass da lediglich jemand bei der Erziehung hart versagt hat und weniger eine geschlechtsspezifische Sache ist.

Nächste Woche Folge 2. Schon zu Monatsanfang
Host ist Sebastian.
Thema ist laut Sendeplan noch nicht bekannt. Das wird sicher noch aktualisiert.

Edit 26.02.2021
Thema
„Die deutsche Videospielbranche – so viel schlechter als ihre Konkurrenz?“
Quelle: https://rocketbeans.tv/blog/464/News-UEbersicht-Crusader-Samstag-Rust-Finale

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Leider war ein kleiner Fehlerteufel am Werk!
Moderieren wird es dieses mal der gute Sebastian.

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Hat wer Ton? Ich höre aktuell nix.

Immerhin gab es am tonlosen Anfang den Hinweis, dass es auch als Podcast verfügbar ist. :supa:

Mich macht dieser wabernde Hintergrund irgendwie hibbelig beim gucken, geht das noch wem so? Ansonsten cooler Talk zu spannendem Thema. :herz:

Das zeigt nur sinnbildlich das Problem der deutschen Spieleindustrie - theoretisch gut, aber du hörst einfach nichts davon. :smiley:

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Zumindest wurde die Wurzel des Übels erkannt. Dann baut noch mehr Unis und Spieleschmieden um gute Leute zu bekommen. Da steht und fällt mit den kreativen die eher in andere Branchen gehen oder ins Ausland zu den Tripple-A Studios.

50 Mio. sind echt nicht viel für die komplette Branche. Wer da ausbildet, der soll auch was aus dem Pott bekommen. Sonst taugt das doch nix.

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VoD zum direkt nochmal reinziehen, gibt’s hier :smiley:

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Habe es auch probiert. Vorschaubild geht aktuell wieder nicht.

Die Folge war sehr interessant.

Eine weitere gute Folge mit einem interessanten Thema und den passenden Stimmen dazu.

Hat mir gut gefallen, insbesondere zum Ende hin, als man etwas konkreter wurde und nochmal deutlich gemacht hat, woran es am Standort Deutschland wirklich noch fehlt.

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War richtig gut wieder :+1:

Das es an Kreativität der deutschen Entwickler mangelt glaube ich auch nicht. Das hat viele andere Gründe, vor allem wurde es die letzten jahrzehnte versäumt entsprechende Strukturen aufzubauen die eben AAA Produktionen die international mithalten können erst möglich machen. Und das wird denke ich die nächten Jahre auch noch so bleiben. Da werden auch die 50mio Förderung eher ein Tropfen auf dem heissen Stein sein. Es wurde ja auch angemerkt dass es nur 1 Baustein von vielen ist. Man hat einfach sau viel verpennt über lange Zeit hinweg.

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Ich finde es schwierig Deutsche Indy Titel mit China zu vergleichen. China kloppt zwar tausende Spiele raus, aber wenn das alles Asset Flips von 5 Mobile Walfang Konzepten sind kann man das nur schlecht vergleichen.
Und jedes Spiel, selbst AAA (ohne Lootboxen) haben keine Chance gegen die Umsätze von diesem Gatcha Müll.

Und Jochen Gebauer von Auf ein Bier sieht die Games Förderung zB kritisch, weil Entwickler so auch mit mittelmäßigen Spielen durchkommen und keine Qualitätskontrolle stattfindet.

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Ich finde, dass die deutsche Gamesbranche zu klein geredet wird und auch diesen 5%-Wert unpassend.
Die Gamingkultur hat ihren Ursprung überwiegend in den USA und Japan. Dementsprechend kommen auch die meisten Big Player aus diesen Ländern. Bei Filmen z.B. gucken wir im Kino auch mehr Filme aus den USA als solche aus Deutschland. Der Vergleich mit Kanada ist da auch unpassend, weil Kanada historisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich nun mal eng mit den USA vernetzt ist.
Der einzige Riese in Europa ist Ubisoft. Und selbst die haben ihren wichtigsten Sitz mittlerweile in Montreal, Kanada. Ubisoft will logischerweise auch da sein, wo die anderen Big Player sind, um entsprechenden Zugriff auf den Arbeitsmarkt zu haben.

Dennoch gibt es in Europa und auch in Deutschland ein breites Spektrum an mittelständigen Entwicklern. Man schaue nur mal auf Bluebyte mit Anno 1800. Ja, die gehören mittlerweile zu Ubisoft, aber das Studio an sich ist deutsch. Es gibt mit z.B. Kalypso sogar Publisher und mit Crytek gab es lange Zeit einen Tech-Spezialist im Bereich Engines. Unternehmen wie Good Game Studios sind gut im mobile Bereich unterwegs und es kommt immer wieder mal ein Überraschungshit wie Shadow Tactics hervor.
Klar gibt es eine Fokussierung auf Strategie, Wirtschaftssimulation und Point-and-Click. Das sehe ich aber eher als Vorteil an, da man so eine Spezialisierung innerhalb der Branche hat, welche sich von anderen Studios abhebt.

Das mit dem Ursprung in den USA und Japan hat mich anfangs getriggert, weil doch einige Größen ihren Ursprung auch in Europa haben (Rockstar, Ubisoft hüstel). Aber ja, wir reden den Einfluss doch gerne klein, wenn wir nur auf die einzelnen Nationalstaaten gucken und weniger auf das große Ganze.

Hätte es zB gut befunden, wenn auch ein wenig mehr über den Rand gesprochen wird (CD Project Red, THQ Nordic [oder wie immer die sich nun nennen], Moonlight Studios, …), glaube Europa - eben weil immer nur auf die einzelnen Länder und teilweise Sprachen geguckt wird und weniger auf das große Ganze, wir werfen uns da gerne einen eigenen Prügel in die Fahrradspeichen. Und die Bürokratie in den einzelnen Ländern ist echt oft wirklich die Hölle.

Und dann lernte ich letztes Jahr eine nette alte Dame kennen, die mich fragte, ob ich denn das Spiel ihres Sohnes (eines Innsbruckers) kenne - Binding of Isaac. WTF. :cluelesseddy:.

Wir haben eigentlich gute und fähige Entwickler. Was wir aber nicht haben, ist die Fähigkeit, ihnen hier in Europa ein gutes Betriebsklima zu bescheren, dass sie nicht sofort auswandern, sich nicht sofort ins Ausland absetzen.

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Glaub das hat weniger mit dem Betriebsklima als mit den hohen Steuern zu tun.

:shushing_face:

Aber man könnte auch mal eine Diskussion starten, warum gerade deswegen Europa eigentlich ein gutes Start-Up Potential hat. Eben weil die Mitarbeiter*innen versichert sind. Das Thema flippen, dass selbst bei einem Misserfolg die Verantwortlichen nicht sofort auf der Straße landen und sich keine Arztbesuche mehr leisten können etc.