Es wurde auch Mussolini sein Salut ausgestellt, als die Statue eingeweiht wurde Ich frage mich, wie die Reaktionen wären, wenn die Native Community einfach eine Statue von Sitting Bull daneben aufbauen würde. Macht ja relativ wenig Sinn, wenn jede Community nun Statuen aufstellt, die den öffentlichen Frieden stören würden.
Es werden übrigens auch Statuen von den Städten abgebaut oder geplant bald abzubauen. Zwar werden gerade Statuen von Protestlern zerstört (5 sind bisher bekannt), aber man sollte auch nicht vergessen, dass die Großzahl der Statuen mit der Stadt zusammen entfernt werden. In manchen Staaten ist es sogar per Gesetz verboten als Stadt Confederate Statues zu entfernen
Ich verstehe DEN Zusammenhang zwischen der aktuellen exekutiven Gewalt in und einem Frisör der vor 100 Jahren Kolumbus mochte nicht. Auch nicht DEN Zusammenhang mit einem reichen Engländer aus dem 17 Jahrhundert.
Und wenn es da einen Zusammenhang gibt - wie weit hergeholt muss der sein?
So kann man auch zeigen, dass man kein Interesse an Diskussion hat ?
“Egal welcher Zusammenhang du mir nun offenbaren willst (auch wenns recht offensichtlich ist), dann will ich ihn gar nicht hören, denn er wird ja für mich eh viel zu weit hergeholt sein, denn das einzige Maß, das man hier anlegen darf, ist die zeitliche Differenz zum Jahr, in dem die Statue errichtet wurde…”
Ich beziehe mich nur auf dein Wortlaut „hundert Jahre alte Kunst“, den kann man halt kritisch betrachten bei zumindest dieser Statue. Diese wurde nicht zu Zeiten Columbus gebaut und aufgestellt (welch Wunder…) sondern ist aus dem 20. Jahrhundert und hatte eigentlich auch kein großen Zweck.
Aber ja, die Statue von z.B. Kolumbus ist anscheinend für die indigene Bevölkerung ein Dorn in Auge. Das ist der Grund. Falls du darin nun einen Kunstschatz siehst oder eine tiefergehende historische Bedeutung, nun ja.
Der Zusammenhang ist nun da, dass wohl durch die Ereignisse der letzten Woche einige Teile der Bevölkerung eine Geschichtsaufarbeitung anders angehen, ja.
Es geht ja auch nicht um die Statuen direkt, sondern um das was sie symbolisieren. Für viele stehen sie für einen verklärten Blick auf die Vergangenheit, für eine niemals aufgearbeitete Vergangenheit und eben auch für die aktuelle Ungerechtigkeit. Ich finde „Diese Nazi oder Irak Beispiele“ sogar sehr zulässig.
Um mal von dieser leidigen Statuendiskussion weg zu kommen.
Ich find’s ganz schön ätzend, wie Politiker und Medien aktuell mit Saskia Esken umgehen.
Sie hat lediglich gesagt, dass es “latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte” gibt und wird komplett auseinander genommen.
Dabei ist ihre Aussage vollkommen richtig, dass es dieses Problem gibt, ist schon längst offensichtlich. Dass sich sogar SPD-Politiker von Esken für diese komplett harmlose Aussage distanzieren, zeigt mal wieder, wie wenig ernst das Thema genommen wird und wie wenig diese Leute in Lage sind, einfach mal zuzuhören.
Ich hoffe wirklich, dass Esken in der SPD den längeren Atem behält. Die sagt so viel richtiges und der Umgang mit ihr ist unmöglich…
Von der Basis bekommt sie dafür aber auch viel Zuspruch, es sind eher die hohen Tiere in der Partei, die sich distanzieren und leider den Kern Ihrer Aussage nicht verstehen.
Ich frag mich vor allem woher plötzlich der Reflex kommt zu bestreiten das es Sachen wie racial Profiling in Deutschland gibt…
Ich meine das ist seit Jahren bekannt und wird oft genug beobachtet…
Das die Polizeigewerkschaft das nicht zugibt und rumheult, ist schon klar bei den Pflitzpiepen die sich dort als Vorsitzende versuchen dürfen…
Aber nein in Deutschland sind das, wenn dann ja nur Einzelfälle bei der Polizei oder der Bundeswehr… Aja…
Polizisten haben während ens Protests einem ihrer Ausbilder mit Gummigeschossen buchstäblich die Eier weggeschossen und denken jetzt über ein Verbot von Gummigeschossen nach.
Ich weiß nicht, ob dich richtig verstanden habe: Latent ist doch das Gegenteil von offensichtlich.
Er war aber offensichtlich, er war nicht subtil, er wurde runtergespielt und er wurde nicht sichtbar gemacht. Ist das vielleicht der Unterschied und das sie ihn runterspielt mit dieser Wortwahl?
Ich meine: NSU? Nordkreuz usw.? Polizeigewalt wurde halt nicht in der Tagesschau gezeigt. EOTO macht schon lange ein Monitor und nimmt alle Fälle auf. Mein Instagram explodiert gerade an Fällen… Ich glaube das hatte sie nicht genug auf dem Schirm bei der Wortwahl “latent”, dass ist mein Eindruck zumindest.
Ja, latent ist wirklich keine starke Wortwahl. Viel vorsichtiger kann man es nicht sagen.
Die Kritik ist aber nicht, dass sie es herunterspielt, sondern dass sie die Polizei unter Generalverdacht stellen würde und ähnliches. Also obwohl sie eigentlich zurückhaltend ist, wird sie noch kritisiert…
Ich wiederhole mich nochmal gerne. Nordkreuz usw. wurde sehr wohl in der Tagesschau und in anderen großen Medien gezeigt. Bitte gern mal recherchieren. Ich hatte letztens schon zu Nordkreuz und Hannibal Links etc. geteilt. Das nichts gezeigt wurde, stimmt dann halt nicht.
Polizeigewalt ist dann wieder ein anderes Thema. Was ich nicht 1-zu-1 in den Topf werfen würde. Denn man muss nicht Rechts sein oder auf Tag X warten, um rabiater seinen Dienst auszuführen.
Ja, verstehe. Hier ist für manche Politiker_Innen die richtige Wortwahl gefragt. Das verstehe ich.
Aber - Vielleicht ist die Zeit vorbei für weichgespülte Stellung und man muss es klar nennen: Die Polizei hat ein Rassismus Problem.
Da sind wir dann beim klassischen Problem, dass es jeder persönlich nimmt. Und nicht: Welche Strategie können wir dagegen entwickeln?
So unbequem das für die Polizist_Innen und die Gewerkschaft ist, aber meiner Ansicht nach, hat es nichts mit einem Generalverdacht zu tun, es hat sich bereits strukturell reingefressen. Vom Rechtsextremismus Problem in Bundeswehr und Polizei mal ganz abgesehen.
Und gerade bei Oury Jalloh zeigt sich dann halt ein fehlender Wille zur Aufklärung seitens der Behörden…
Es ist schon bitter das es da erst öffentlichen Druck braucht