Ich wohne mehr oder weniger um die Ecke und sehe die Straße seit 5 Jahren beim Sterben zu. Als schon damals paar Geschäfte gingen, gingen schnell neue Rein. Als Leiser rausging, kam eine Zahnpraxis und ein BurgerKing rein.
Ein Laden verschwand, der nächste kam, der nächste verschwand, der nächste kam.
Als aber P&C Ging, ging da nichts mehr rein, ein anderer Laden wo jetzt Idee reinzieht, hatte 2 andere Geschäfte vorher drin die dann auch alle rausgingen.
Gibt einige Geschäfte wo immer wieder was raus ging und neues rein ging. Gibt auch paar neue Geschäfte wie eine neue Drogeriekette aus Hamburg und TUMO, ein Lernbildungszentrum für jugendliche.
Doch der Leerstand in der Einkaufsmeile ist unübersehbar.
Bräuchte dringend eine Renovierung: In dem Haus Nr. 122 stehen vier Läden leer. Das Haus soll einer zerstrittenen Erbengemeinschaft gehören F
Das ist das größte Schandfleck, da ist aber noch ein ganz kleiner Parfümladen drin neben O2. Nebenan gab es bis vor kurzem noch ein Backfactory (nur Erdgeschoss großes Gebäude), der ging jetzt auch raus, dass ist einfach nur tot dort.
Karstadt wird der nächste Tote Fleck neben dem P&C und dem hier im Bild.
Lustig, ich glaube das sind meine Vermieter, ich hab auch eine Eigentümererben die zu dritt sind und stark verstritten sind.
Dabei ist nur einer sehr Vermieterfreundlich während die anderen beiden lieber nur „Geld“ haben wollen… Klingt sehr danach
Achja, genau daneben gibt es nochmal eine ehemalige C&A Filiale, da war dann ein TK Klon drin gewesen, und nach ne weile LEerstand kommt jetzt New Yorker rein, also es gibt schon ne Fluktuation da drin, aber auch wie oben genannt, gewisse GEbäude die wirklich dauerhaft leer bleiben.
Beim lesen sind aber mir paar Fragen aufgekommen.
Zukünftig soll es mehr konsumfreie Begenungsstätten für jüngere und ältere Generation geben. Leerstehende Räume (Filialflächen, ggf. Parkhäuser, Dachgeschosse) sollen zu Orten urbaner Produktion werden.
- das erste Klingt für mich einfach nach Ideenlosigkeit, ich bezweifle auch dass das wirklich gut aufgeht, viel mehr habe ich als Anwohner Sorge, dass dort sich mehr negativfälle anbahnen. Z.b. verwandelt sich der Stuttgarter Platz (ist in der Nähe) immer mehr zu einem Drogenplatz. Zumindest sieht man, dass die Gegend hier immer mehr nach unten gezogen wird und man ungerne da „Flaniert“ oder Verweilt, aber dazu komm ich später nochmal.
Am ende sollte man sich aber auf das Konzept überraschen lassen, sowas wie das TUMO finde ich zb gut. Aber die können nicht alle Gebäude in TUMOs verwandeln…
- Parkhäuser? Bis auf Karstadt und dem Center Wilmersdorfer Arkaden gibt es zumindest keine Parkhäuser… noch ein Parkplatz aber der wird auch benutzt…
Die Besitzer des Hauses von Karstadt wollen das Gebäude auch Abreisen und mit eigentumswohnungen „Klimaneutral“ aufbauen mit ich glaube einen Kiga und eine Handvoll Büros und Einzelhandel… haben aber noch keine Baugenehemigung.
- Urbane Produktionen? Also Kickstarter Produktionen oder wie? Ich weiß jetzt nicht wie daraus ne Flaniermeile werden soll, wenn da Produktionsstätten nebenan sind. Lädt jetzt nicht wirklich dazu ein…
Wir wollen hin zu mehr Grün. Wir wollen mehr junge Leute in die Straße holen
Auch das verstehe ich nicht.
Denn in der nähe gibt es Parks die eher Anlocken zum „chillen“.
Aber auch das mehr Grün, dass bedeutet ja dass Fußgängerbereiche bzw Plätze abgegrissen werden müsste für „Grünflächen“ die mit hoher Wahrscheinlichkeit dann auch NICHT Gepflegt werden.
Auch hier sehe ich die Problematik: Die Fläche werden von den Cafe’s benutzt und von Buden zb für Halloween oder Weihnachtsmärkte, gibt dann immer paar Stände dort. Das lockt „junge leute“ Mehr, als eine wilde Grünfläche, da kann ich zum Lietzensee gehen.
Also das Konzept mit „mehr grün“ würde ich schon gerne sehen und wie das mit den ganzen Straßenbuden dann gegenüber aussehen, Sitzflächen gibt es dort auch genügend (viele Bänke).
Bereits vor 15 Jahren begann ein Pilotprojekt zur Begrünung der Straße um die Aufenthaltsqualität zu steigern. 60 Hainbuchen wurden angepflanzt.
Das hat wirklich gut geholfen. die Bäume waren eine gute idee.
der Letzte Satz ist ein Ja aber Nein
Er ist sich sicher: „Die Menschen wollen mehr Grün, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, aber das muss auch gepflegt werden.“
Ja, wenn ich das Begrüne müsste ich mich drum kümmern, dass wird aber mit sicherheit nicht passieren. Die andere Frage ist, wie auch das mehr grün aussehen wird.
Dass die Aufenthaltsqualität alleine dazu anreizen wird, bezweifle ich.
Das was aktuell den Aufenthaltsqualität beeinträchtigt sind drei Dinge.
- Hohe Kriminialität (Jugendgruppen die Stress suchen und viele Diebstähle)
- Ständige Demonstrationen von Querdenker
- Steigende Anzahl von Obdachlosen in der Straße im zusammenhang mit leerstehenden Geschäften, wirkt die Straße nicht als „angenehm“. Man möchte nicht lang verweilen. Dafür gibt es in der nähe einfach schönere Orte. Gerade Obdachlosigkeit wird in der Straße (und die Gegend hier) immer mehr ein Problem.
Vorgestern erst ein Gespräch von zwei (scheinbaren) Touristen gehört die an einen, mittlerweile neuen Hotspot von 3 Obdachlosen, vorbei gingen „Meine Güte ist das hier heruntergekommen alles“.
Ich glaube mit mehr Grün wird man diese Probleme nicht wirklich beheben können.
Aber nach 10 Jahren hat man auch gemerkt, dass man beim Leopoldplatz in Wedding auch was tun muss. Ein Hotspot von Kriminalität, Drogen und Obdachlosen ist es geworden, früher als Kind war ich gerne am Leopoldplatz, aber das ist… lange her.
Schön das es mal zu einen Runden Tisch gekommen ist… aber dafür ist es zu spät. Der Karstadt zieht dort auch weg, die ganze Gegend dort ist mehr oder weniger Tot.