Ich hab jetzt ungefähr 7 Stunden auf der Uhr, bin bei solchen Spielen ein sehr langsamer Spieler, weil ich mir viel anschaue und entdecke und coolerweise wird man hier auch dafür belohnt, gibt zum Beispiel eine Zwischensequenz, die man nicht automatisch findet, die sehr schön ist. Ich hab jetzt den ersten größeren “Open World-Abschnitt” (Seattle) hinter mir und find das Game wirklich gelungen.
Ne 3.5 wie auf Metacritic find ich bisher nicht nachvollziehbar. Das Spiel macht fast gar nichts anders als der erste Teil, das Gameplay ist nahezu identisch, komplett neue Mechaniken hab ich bisher noch nicht entdeckt. Grafisch sieht es auch toll aus, aber das ist für mich immer nur ein schöner Nebeneffekt, mir sind da andere Gesichtspunkte wichtiger. Alles was den 1. Teil ausgemacht hat, ist auch jetzt wieder da. Es spielt sich sogar fast wie eine Erweiterung, weil es so ähnlich ist. Die Story ist bisher sehr intensiv, dafür gibt’s ja viel Kritik, bisher kann ich mich damit nicht identifizieren, aber wie gesagt, ich bin auch erst 7 Stunden drin.
Kommen wir jetzt aber mal zu einer der viel diskutieren Szenen relativ gegen Anfang:
Dass sie Joel so früh gekillt haben hat mich auch sehr hart getroffen, da bin ich ehrlich, das war auch für mich ein richtiger Schlag in die Magengrube und ich saß sehr traurig da mit einer Menge Wut im Bauch. Viele kritisieren, dass Joel und sein Bruder unvorsichtig gewesen seien, weil sie einfach so in eine fremde Basis gerannt sind, aber sie sind ja von Zombies verfolgt worden, das fand ich total legitim, es gab gar keine andere Möglichkeit in meinen Augen. Ob sie da jetzt direkt ihre richtigen Namen haben droppen müssen, darüber kann man sicherlich diskutieren, eigentlich muss man ja fest halten, dass sie Abby gerettet haben, sie haben wahrscheinlich gedacht, dass sie deshalb keine Probleme bekommen würden. Kritisiert wird ja auch, dass Joel von einer weiblichen Person getötet wird, die sehr “ripped” aussieht. Ich bin noch nicht so weit, dass ich weiß, ob sie wirklich Transgender ist oder nicht, aber das ist im Grunde ja auch egal, weil sie irgendeine Person als Bösewicht aufbauen mussten. Worauf ich hinaus will, ist, dass es eine sehr ähnliche Szene in The Walking Dead schonmal gab, als Negan Glen getötet hat, da schien das aber überhaupt keine so riesigen Wellen zu schlagen. Ich glaub also schon, dass vieles an der Kritik einfach nur Hass gegen eine anscheinende “Agenda” ist.
Mal wieder etwas spoilerfreies: The Last of Us 2 ist sehr düster und noch gewalttätiger als Teil 1, das ist manchmal wirklich schwer zu verdauen wie explizit das alles dargestellt wird. Als Jugendlicher hätte ich das vermutlich ziemlich abgefeiert, mittlerweile tut’s aber auch mir mehr weh. Das muss aber eigentlich auch so sein, wenn es ein postapokalyptisches Szenario möglichst-realitätsnah darstellen möchte, das finde ich bisher authentisch. Tode und Gewalt sind normal und vorallem Game of Thrones hat es lange immer ausgezeichnet, dass jeder jederzeit in Gefahr geraten kann, das sehe ich auch hier sehr positiv.
Mal zu Ellie: Ich finde ihre Entwicklung bisher nachvollziehbar. Dass sie auf einen Rachetrip gehen möchte, das fühle ich. Das fühlte auch Simon im KD. Wie sehr sich das noch extremisiert, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht. Daran gibt es auch viel Kritik, die kann ich aber auch nicht wirklich nachvollziehen
Ansonsten finde ich, dass sie sich nicht wesentlich verändert hat, außer, dass sie logischerweise erwachsener geworden ist. Lesbisch war sie schon immer und dass ihre Freundin jüdisch ist spielt für mich auch keine Rolle, wirkt auf andere aber auch wieder wie ein Teil der Agenda, was ich schade finde.
Bisher scheint mir die Kritik ein bisschen überdramatisiert zu sein, ich werde mich aber sicher nochmal hier melden, wenn ich weiter bin.