Natürlich geht es in einer Sendung wie „TheraThiel“ darum sich mit den psychsicher Auswirkungen zu beschäftigen. Dennoch ging es ebenso um die Motivation von „Trollen“ zu ihren Taten und manchmal, wenn auch nicht oft, sind eben diese kleinen Dinge wie „Rickrolling“ die Ergebnisse des Trollens und ein wichtiger Aspekt der heutigen Sendung war eben auch die Abgrenzung zwischen „Troll“ und Mobbing. Selbst Michael, der eine meiner Meinung nach sehr strenge Auffassung davon hat, was in Ordnung ist, empfand den Streich in der Schule als in Ordnung, was dennoch ein Fall von Trolling war.
Was ich kritisieren möchte, ist, dass Michael nicht ganz über die Aussage „Jeder hat das Recht auf Diskriminierung“ nachgedacht zu haben schien. Die Aussage dahinter ist ja gerade, dass man niemanden aus der Gesellschaft ausschließen soll, indem man keine Witze über diese Personen macht, weil sie eine Behinderung, andere Religion/ Herkunft haben oder sich sonst wie von der (mir fällt leider keine bessere Formulierung ein) „durchschnittlichen Bevölkerung“ unterscheiden. Wichtig ist dabei aber auch, dass es nicht beleidigend gemeint sein soll und darf, sondern lediglich der allgemeinen Belustigung auch der „Betroffenen“ dient.
Sonst war es ne angenehme, aber zu kurze Sendung zu einem sehr kritischem Thema
Ich hoffe das sie, Herr Professor, Gast waren bei der heutigen Sendung Thera Thiel. Sie haben die Trollologie studiert und haben einen überragenden Intellekt(falls sie diesen noch nicht erwähnt haben sollten).
Ich glaube schon dass es “intelligentes trollen” gibt, weil sich manche Trolle beim bewussten gegen den Strom schwimmen einfach intelligenter anstellen.
Du sagst du hast eine andere Definition von trollen. Welche wäre das?
Ich sehe Sie sind mit meiner wertvollen Arbeit vertraut, das freut mich!
Vielen Dank für diese Aufmerksamkeit - tatsächlich wurde es hier im Forum noch nicht erwähnt. Ich bedauere diese Nachlässigkeit und gelobe Besserung.
Leider muss ich Sie enttäuschen, geschätzter Fan: Selbstverständlich hätte ich mich zu erkennen gegeben. Ich habe jedoch nur die letzten zwanzig Minuten der Sendung sehen können und selbst das genügte für ein vernichtendes Qualitätsurteil. Das Ganze konnte ja nur schief gehen, wenn man keinen Profi fragt, sondern stattdessen offenbar erst fünf Minuten vor der Sendung schnell den titelgebenden Begriff auf Wikipedia nachschlägt.
Als jemand der sich für Datenschutz im IT-Bereich engagiert fällt es mir negativ auf, das leider auch Herr Thiel in die Falle “Anonymität = Leute verhalten sich negativ im Internet” getappt ist. Dafür gibt es meines Wissens nach keine stichhaltigen Nachweise. Ferner sind zumindest mir eher Studien bekannt die gegenteiliges Nahelegen. So haben sich “Trolle” im Internet nicht anders verhalten, wenn sie unter Klar-Namen-Zwang posten mussten.
Die meiner Meinung nach bisher stichhaltigste Theorie ist schlicht ein Mangel an Empathie, bzw. das generelle Problem im Internet die Emotionen des Gegenübers richtig einschätzen zu können. Die Verhaltensmuster die von Herrn Thiel aus der Studie zitiert wurden sagen ja im Endeffekt das gleiche aus. Neigt jemand bereits im “realen” Leben dazu sich mit dem Hineinversetzen in andere schwer zu tun, potenziert sich der Effekt im Internet. Da ist die Anonymität völlig belanglos. Anonymität könnte dann wichtig sein, wenn der “Täter” ein schlechtes Gewissen hätte. Auf Grund der mangelnden Empathie existiert dies aber nicht. “Es war ein Scherz”, “Wer in der Öffentlichkeit steht muss damit rechnen” etc. sind die Ausreden die deutlich machen das die Täter sich keiner Schuld bewusst ist. Dabei muss man nicht unbedingt ein “Psychopath” sein um an die eigenen Grenzen der Empathie im Internet zu gelangen. Während ich keiner der in der Sendung genannten “Trolling” Versuche in irgendeiner Art lustig fand, muss ich mir bei “Trolling”-Aktionen gegen Nazis, Scientology oder anderen Gruppierungen gegen die ich eine Abneigung pflege, schon ein schmunzeln verkneifen.
Grundsätzlich muss man unter unterschiedlichen Arten des “Trollings” unterscheiden. Herr Thiel hat sich in der Sendung sehr auf den krankhaften “Troll” versteift, der unter einer psychologischen Störung leidet (ausgeprägter Narzismus, Machiavellism etc. also Krankheitsbilder die die Empathie stark einschränken). Für viele Internet affine Nutzer steht der Begriff “Trolling” allerdings nicht in Verbindung mit dem krankhaften Trolling, sondern der “Kultur des Trolling”. Da könnte man dann weiter über Spieltheorie und der situationsabhängigen Natur des Menschen reden und ob “Don’t feed the troll” nicht kontra produktiv ist, wenn man ein Umfeld schaffen will in dem Trolling keinen Platz hat… Wird aber wirklich zu lang an dieser Stelle…
Ansonsten trotzdem wieder eine interessante Sendung und ich freue mich auf die nächste Folge!
Sehr geehrter Herr Professor, sie sind in meinen Augen ein Meister der Trollologie, ihr überagender Intellekt wurde leider noch nicht allzu oft in diesem Forum gewürdigt, geschweige denn erwähnt. Da sie leider nur 20 Minuten der heutigen Sendung gesehen haben(Sie hatten wohl viel zu tun und Vorlesungen zur Trollologie gehalten), würde ich mir eine Nachbesprechung zu der heutigen Sendung wünschen. Ihr treuer leser, der Narwalsympathisant.
Ich persönlich fand die Sendung zum Thema „Trolle im Internet“ sehr interessant.
In unserem alltäglichen Leben sind wir andauernd in irgendwelchen Foren im Internet, Facebook, Twitchchats oder Onlinespielen und trollen uns Tag für Tag mehr oder weniger auf unterschiedlicher Weise, sei es in Form des „lustigen Trolls“ oder des „Haters“ durch. Durch die Sendung ist mir aufgefallen, wie sehr wir eigentlich durch den standardisierten Konsum dieser Medienmöglichkeiten immer weniger nachdenken, was wir am Ende überhaupt von uns geben. Im richtigen Leben passen wir oft bis ins kleinste Detail auf, wie wir uns gegenüber anderen Personen, sei es die Familie, Freunde oder aber auch Unbekannte, die keinen festen Platz in unserem sozialen Leben einnehmen, verhalten. Ich frage mich dabei, ob sowas heutzutage wirklich sein muss, sei es auf Chats, Foren etc. vermehrt den Troll/Hater rauszulassen, um eine Community aufzureiben. Wie schon in der Show erwähnt wurde, bei Rocketbeans.TV, aber auch vielen anderen Beispielen will man Spaß, Freude, Anregungen zum Nachdenken vermitteln und ich finde es ein wenig schade, die Veranstalter/Community mit unangebrachte Äußerungen zu konfrontieren (bezog sich jetzt mehr auf die Position des Haters - lustige Trolls und das damit verbundene Trollen will ich bloß nicht abgeschafft sehen! :D)
Für das Thema Trolle fand ich die Sendung insgesamt deutlich zu kurz, man hätte vielleicht einen Teilbereich wie zB. der lustige Troll, den Hater, … mit einer ganzen Folge versehen sollen, sodass es vielleicht eine kleine Staffel zu gibt, dann könnte man das Format eventuell über mehrere Jahre ziehen , worüber ich mich mega freuen würde, jedenfalls vielleicht heute das Thema erstmal anschneiden aber ich bin hier kein Experte
Was mir ein wenig gefehlt hat war der lustige Troll im Freundeskreis, sei es Online oder Offline. Ich seh mich selber als einer, da ich meine Freunde IMMER solange nerve (sei es mit Gesang oder Aussagen, die absoluten Nonsens ergeben), bis sie mich schlagen oder am liebsten schlagen wollen und ich daraufhin einen Lachflash nach den anderen bekomme xD
Alles in allem freue ich mich sehr auf die nächste Folge Therathiel zum Thema Trauer, Tod und Abschied!
Sich in den Twitch-Chat zu begeben ist wie Fußballspielen. Man geht zwar des Spiels wegen auf den Platz, muss jedoch stets mit einem Foul rechnen und sollte dieses nicht persönlich nehmen. - LoLifant, 2016
Für mich ist der Zwang, Klarnamen verwenden zu müssen, mit Anonymität vereinbar. Wenn ich hier in Graz sitzend jemanden in z.B. Sydney trollen würde, wäre ich für den immer noch anonym.
Der Begriff Anonymität heißt für mich, dass mich die Person nicht kennt und mich auf der Straße nicht identifizieren könnte. Selbst wenn jemand meinen Namen wüsste, würde man mich deswegen auf der Straße nicht erkennen, solange man kein Foto von mir besitzt.
Ich finde auch, offenbar anders als viele hier, dass Trolling mit Mobbing sehr viel gemein hat, denn die Motive sind bei beiden ähnlich. Wenn man einen Troll und einen Mobber fragt, warum sie das eigentlich machen, kommt immer die Aussage „wir machen doch nur Spaß“. Das ist die Grundaussage, hinter der sie sich verstecken. Im Namen des Humors darf man ja alles machen. Das Problem ist nur, was für den einen lustig ist, ist für andere der blanke Horror. Als ich die Geschichte mit der transsexuellen Frau hörte, die sich anhören musste „dein Kinn verrät dich“, war ich wirklich zornig. Denn das hat nichts mit Humor zu tun, das ist Mobbing. Punkt aus. Niemand, der das selber durchgemacht hat oder jemanden im engsten Kreis kennt, der diesen Schritt gegangen ist, kann sich vorstellen, welche psychische Belastung das ist. Man wirft auch keine Böller in der Nähe eines PTSD-Patienten!
Ich bin ziemlich enttäusch wie Herr Thiel in dieser Sendung mit dem Thema umgegangen ist. Für mich war hier eindeutig ein Generationskonflikt erkennbar. Der Herr Thiel hat sich nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt und seine Gäste kamen durchweg negativ aus der Sache raus. Ich hatte den Eindruck Herr Thiel hält jede Art von Kommentar mit negativem Beigeschmack für einen Trollpost. Durch seine verständnislose Grundeinstellung kam es auch garnicht zu einer wirklichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Im Gegensatz dazu steht das Thema Mobbing, wo er wesentlich menschlicher mit den Tätern umgegangen ist und Motive hinterfragt hat. Hier hat er stattdessen nur den Oberlehrer raushängen lassen und die Täter sogar direkt angegriffen. Das hatte für mich weder den klärenden Charakter den die Sendung sonst hat, noch war eine Diskussion erkennbar. Das war eine öffentliche Denunzierung, mehr nicht.
Ich will keine Trolle in Schutz nehmen, in der Sendung verschwammen die Grenzen zwischen trollen und manipulativen Beleidigungen. Über Trolle soll man ja noch lachen können, wenn man ihre Kommentare mal nüchtern betrachtet. Begriffe wie 9gag und 4chan waren ja alles Fremdwörter für Thiel und verschaffte mir letztendlich den Eindruck, dass er sich nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt hat und in dieser Sendung seinen Job nicht richtig gemacht hat. (Im Bezug auf die redaktionelle Vorbereitung.) Was hat er sich denn bitte dabei gedacht? Ich wünsche mir für zukünftige Sendungen, dass er sich besser vorbereitet und sich ausreichend mit dem Thema beschäftigt anstatt mal eben schnell ein paar Definitionen aus dem Internet herzunehmen und dann daraus eine Sendung zu fabrizieren, in der keine Diskussion/Motivsuche stattfindet.
Ja, ich gebe dir Recht. Ich war auch etwas enttäuscht dieses Mal von Thiel, er war zu emotional und hat seinen Gast nur abschätzig vorführen wollen. Das war keine gute Strategie, wäre er professionell und sachlich geblieben, hätte man mehr daraus gewinnen können.
Vor allem das Argument, Trollen sei eine Form schwarzen Humors, fand ich lächerlich. Darauf hätte man eingehen können. Den strawpoll einmal zu trollen, kann man lustig finden und als Humor bezeichnen. Aber dabei bleibt es ja nicht, dies wird penetrant wiederholt, aus Lust an der Zerstörung, aus Freude daran, anderen zu schaden und Aufmerksamkeit zu erzielen. Das lasse ich den Leuten dann nicht mehr als Humor durchgehen, das ist infantil, belästigend und geht zu weit, weil es viele Leidtragende gibt, deren Gefühle dabei verletzt und ignoriert werden. Mobbing kann man auch nicht damit rechtfertigen, dass man es einfach lustig findet. Trollen fehlt es wirklich an Selbstreflexion und Feingefühl und sie sind vor allem nicht witzig, glauben es aber von sich selbst und rechtfertigen so ihr Verhalten? Schwaches Argument…
Trollen beruht im Endeffekt natürlich auf dem Prinzip der Schadenfreude - das lässt sich nicht abstreiten. Und da gibt es dann viele Formen, die in Richtung schwarzer Humor gehen.
Bei dem Strawpoll ging es uns nie darum, dieser Frau irgendwie zu schaden - wir kennen sie nicht und hatten nichts gegen sie. Für uns war es eher von Interesse, was der Betreiber tut, wenn er in eine solche Situation kommt, die er nicht vorhergesehen hat.
Das Ende vom Lied, was ich leider nicht mehr erzählen konnte, war, dass der Betreiber zurückgetrolled hat und meinte, dass noch 2000 Stimmen per Briefwahl eingegangen seien - das war wohl die erste Online-Abstimmung, bei der 2000 Leute noch eine Briefwahl gemacht haben
Na aber Wikipedia ist nunmal keine wissenschaftliche
Quelle. Also erstmal kein Fakt. Ich kann doch auch nicht Gute Fragen.net zitieren und darauf beharren, dass das definitive Fakten sein müssen.
Ich habe schon viel lustiges mit Trollen erlebt, harmlos und witzig. Und ohne Schäden für irgendwen.
Das hat ganze Communities erheitert und war ein Spaß - nette Trolle zeichnen sich für mich dadurch aus, dass sie BEWUSST Schabernack treiben der keine schlimmen Konsequenzen hat. Dann gibt es die destruktiven Trolle, die wirklich Unruhe stiften wollen und Ärger machen, die mag ich auch nicht.
Viele Schwachsinnskommentare, Mobbing etc. sind aber tatsächlich ERNST gemeint, nicht absichtlich überspitzt. Das sind dann keine Trolle sondern Idioten. Wenn ich unter ein Bild eine Beleidung poste, bin ich kein Troll sondern einfach nur gemein.
Und wenn wir jetzt Wiki nachlesen, was ich jetzt mal getan habe, steht da nicht, dass als Troll bezeichnet wird, wer absichtlich Leute verletzt.
Beispiel zu einem lustigen Troll: Im Herr der Ringe Forum gab es einen beinahe legendären Troll, der sich ganz bewusst furchtbar doof stellte und einen 100 Fragen langen Katalog zu den Filmen prostete… ( Ich denke, hervorgerufen von den etlichen “Wird Legolas sterben”-Themen, die damals von echten, besorgten Mädels gepostet wurden) Dieser Katalog enthielt teilweise absurde Fragen, die natürlich NICHT ernst gemeint waren. Für jeden war klar ersichtlich, dass es sich dabei nur um einen Troll und kein kleines Mädchen handelte, das tatsächlich auf ernsthafte Antworten hoffte.
Also wurde zurückgetrollt, die Antworen tatsächlich völlig absurd beantwortet, über Dinge diskutiert und gestritten, die keinen Sinn ergaben… Es war unglaublich witzig und das Thema unglaublich viele Seiten lang. Sowas schadet niemandem und ist nur ein Witz. Mehr nicht. Und ja, das ist das, was man auch schon vor 15 Jahren unter harmlosen Trollen verstanden hat. Nett und witzig für alle.
Letztens wurde bei Bohndesliga der strawpoll getrollt: “Was ist dein Lieblingsverein” und am Ende hatte man ein zerstörtes Ergebnis. Mich hat das belästigt und 99% der Leute wurde das Voting so kaputt gemacht. Findest du nicht, dass das zu weit geht? Ich sehe da ein paar Täter, die das lustig finden und der ganze Rest fühlt sich nur genervt. Und da wiegt die Belästigung doch irgendwie schwerer als der schwarze Humor, über den man streiten kann.
Die Definition kannst du überall nachlesen. Und bewusst gegen den Strom schwimmen, hat nicht automatisch was mit trollen zu tun. Menschen können in vielen Lebenslagen gegen den Strom schwimmen. Ist die bockige Tochter ein Troll, weil sie sich was bestimmtes anzieht, obwohl es ihr Vater verboten hat?
Wenn du wirklich nachlesen willst, was ein Troll ist, dann ist der Artikel von der Indiana University genau das Richtige.