Na klar, zumindest bei mir im Studium. Wenn du da z.B. Marketing oder Personal als Vertiefung wählst, bleibt es doch sehr an der Oberfläche. Meine subjektive Meinung ist da auch, dass jemand mit 21/22 und einem BWL Bachelor mit Vertiefung Personalwesen wenig einsetzbar ist. Die meisten haben noch gar keine Erfahrung und sollen dann Vorstellungsgespräche führen? Aber das ist ein anderes Thema.
Da bin ich deiner Meinung, aber wäre die Alternative eine große Gesamtschule und kann das funktionieren?
Keine Ahnung, solche diffizielen Detailfragen überlasse ich dann den Experten
Das ist richtig, und die meisten Personalabteilungen die ich bisher erlebt habe, habe diese Bezeichnung auch nicht verdient. Was die teilweise abliefern ist schon unterirdisch.
Ja, kann es. Warum muss man überhaupt Kinder mit 10 aufteilen? Das ist ein Relikt noch aus alten Zeiten, als man es den „armen bürgerlichen Kindern“ den Umgang mit den ArbeiterInnen- und BäuerInnenkindern nicht „zumuten konnte“. Afaik hat z.B. ein eingliedriges System und Norwegen afaik auch und beide Länder gelten jetzt nicht gerade als Länder mit einer gescheiterten Bildungspolitik.
Ich finde diese Vergleiche zu anderen (insbesondere Skandinavischen) Ländern in der Bildungspolitik immer schwierig.
Die haben eine völlig andere Bevölkerungsstruktur, u.A. ja auch, weil die wesentlich weniger “durchmischt” sind.
Also grundsätzlich glaube ich auch, dass eine “Vermischung” der Klassen durchaus vorteilhaft sein kann. Aber nur weil das im norwegischen / schwedischen / dänischen Kontext auf den ersten Blick gut aussieht, heißt es nicht, dass es auch in DE funktioniert.
Ist es aber nicht sehr schwer alle Kinder gleichmäßig zu Fördern/Fordern, wenn die Leistungsunterschiede recht groß sind. Ich sage ja nicht, dass die Kinder aus Hauptschulen weniger potenzial haben, aber auf Grund von Familienhintergründen oft weniger Unterstützung die auch eine Schule kaum kompensieren kann.
Natürlich, in einer idealen Vorstellung sind die Klassen maximal 15 Kinder groß und jeder Lehrer hat einen zusätzlichen Sozialarbeiter, aber kriegen wir das hin?
Das ist es ja, so riesig wären die Unterschiede gar nicht, würde man die Kinder nicht schon mit 10 trennen. Würde man wie du sagst die Klassengröße ordentlich reduzieren inklusive Teamteaching, Modernisierung der Schulgebäude (und nein ich mein keine Smartboards), würde man genügend Defizite auffangen können, um die Situation insgesamt besser zu machen.
Und auf die Frage ob wir das hinkriegen würden? Mit Sicherheit, würde man endlich mal wirklich Geld in die Hand nehmen und echte Reformen durchsetzen.
“Vermischt” bezieht sich rein auf das durchmischen der unterschiedlichen Schulstufen die wir derzeit haben. Keine Sorge
Das die sozailen Strukturen in Norwegen und Schweden teilweise andere sind als bei uns und entsprechend im System aufgefangen werden.
Einfach mit dem “zusammenlegen von allen Klassen in eine gemeinsame Stufe” ist es da nicht getan. Da müsste man strukturell sehr viel bei der Ausbildung der Lehrer, der Betreuungsdichte etc. ändern.
Meiner Erfahrung nach (ist natürlich persönlich geprägt + ein paar Artikel dazu) sind die skandinavischen Länder lange Zeit kulturell und sozial wesentlich “homogener” gewesen, was solche Themen wie Integration etc. eine andere Bedeutung bzw. einen anderen Umgang damit gefördert hat.
Ich möchte das übrigens nicht als “Bewertung” von kultureller Vielfalt oder homogenität Missverstanden wissen. Ich bin ein großer Freund von kultureller Vielfalt. ich glaube aber, dass man in einem Hamburger Stadtteil, wo sich sehr viele verschiedene Kulturen aufeinander treffen, Schule und gemeinsames Unterrichten eventuell anders strukturieren muss, als in einer sehr homogenen “norwegischen” Klasse.
Ja dem kann ich nur zustimmen. Ich habe meinen Zivildienst im Hort einer Grundschule in Hamburg absolviert. Die Schule war zwischen dem reichen Eimsbüttel und einem sozial schwächeren Bereich, weswegen die Klassen gemischt waren. Schon in der 1. Klasse waren die Unterschiede gewaltig. Leider konnte man dort schon sehen, wer hier durchs Raster fallen wird und wer nicht.
Bin ich bei dir, aber kann ich mir leider nur schwer vorstellen. Bei der versuchten Inklusion in Deutschland, auch wenn ich sie theoretisch für richtig halte, wäre doch das vorherige System mit Sonderschulen praktikabler gewesen. Zumindest von dem, was ich mitbekommen habe.
Diese kulturelle Durchmischung ist aber auch nur, sofern eine ordentliche Integration stattfindet (!), spätestens mit der Sekundarstufe I kaum mehr relevant. Denn der hauptsächliche Stolperstein, die Sprache, ist mit der Primarstufe großteils abgeklärt. Dass da noch Arbeit zu machen ist, ist natürlich klar und so wie es aktuell läuft, kann es nicht funktionieren. Aber würde man sich die skandinavischen Modelle zum Vorbild nehmen und dort wo es notwendig ist, Anpassungen vornehmen, kann es nur besser sein, als das aktuelle System in D im besonderen aber auch das Ö.System.
Man müsste zum Thema Integration sich halt auch mit der aktuellen Forschung auseinandersetzen und diese ins Bildungssystem integrieren. Dass es dafür mehr Kapazitäten braucht, personell wie finanziell ist klar, aber ganz ehrlich, bei der Bildung zu sparen, ist so ziemlich das schlechteste was man für eine Gesellschaft machen kann.
Das alte System der Sonderschule führt genau zum Gegenteiligen, zur Exklusion nicht zur Inklusion, denn so wird man der Chance beraubt, überhaupt jemals an den Regelunterricht aufschließen zu können. Das Kinder mit Handicaps welcher Art auch immer besondere Aufmerksamkeit bedürfen ist natürlich klar, aber sie zu sammeln und in Sonderschulen zu stecken, halte ich für den vollkommen falschen Weg.
Bin ich ganz bei dir. Auch kann man sich gerne von anderen Systemen inspirieren lassen. In vielen Diskussionen wird das aber immer zu kurz gedacht. Da wird dann einfach verlangt “lasst es uns halt wie in Norwegen machen”, was halt nicht hilfreich ist.
Gleiches (wenn auch themenfremdes) Beispiel ist das Gesundheitssystem in Dänemark, was immer total glorifiziert wird, ohne sich damit konkret auseinandergesetzt zu haben.
Ja es ist gut, aber auch dort hast du deine “zwei-Klassen” Medizin im System etabliert, und viele Vorraussetzungen für ein solches System gäbe es z.B. in DE noch gar nicht. Deshalb stört mich der (oft sehr generalisierende) Verweis auf Skandinavien in solchen Diskussionen. Was nicht heißt, dass ich einzelne Modelle der skandinavischen Länder nicht durchaus anstrebenswert finde.
Ich kann Biologie abwählen und dann trotzdem Bio studieren.
Das Argument finde ich nicht wirklich gut, weil bereits jetzt nicht jeder jedes Fach in der Oberstufe hat.
Wo wird das attestiert?!
Studium und Schule sind 2 komplett verschiedene Dinge. Das hat nichts miteinander zu tun. Da wird nichts attestiert.
Wird doch aber bereits jetzt so gemacht. Zum Teil.
Gutes Argument. Auf einer Ebene mit „Drogen sind illegal, weil sie verboten sind.“
Ich kritisiere DIESE „Allgemeinbildung“. Also das was in der Schule angeblich Ziel ist. Man muss schon den Kontext sehen.
Stimmt halt so nicht. Siehe oben.
meinst du diese Studienfächer die extra vor Semesterbeginn Mathekurse anbieten, weil das Schulwissen nicht ausreicht und diese Studienfächer die dann in den ersten Semestern mit Mathe aussieben?
Auch hier finde ich, ist es eine schwierige Diskussion.
Ja, seit 2009 gibt es durch die UN ein verbrieftes Recht, dass auch Förderbedürftige Kinder einen Anspruch auf Regelschulunterricht haben.
Leider wird das halt katastrophal umgesetzt, sodass man jetzt als Lehrkraft teilweise nicht nur 25 “normale” Kinder in der Klasse hat (die je nach Persönlichkeit schon schwierig genug sind), sondern auch noch 5 Betreuungsintensive, die vermutlich nochmal den selben Aufwand wie die 25 anderen verlangen.
Auch hier: Ich bin absolut für eine vernünftige Integration von diesen Kindern in die Regelschulen, aber da braucht man erst die richtigen Strukturen / Betreuungsschlüssel für. So wie es jetzt ist, ist das für alle Beteiligten zum Nachteil (zumindest in der Fläche in DE, einzelne Schulen mögen das gut geregelt bekommen)
In der Theorie ja, aber in der Praxis wurden die Kinder an Sonderschulen besser gefördert als an normalen Schulen mit überforderten Lehrern, weil das Geld nicht zur Verfügung gestellt wurde. Ich bin da ja bei dir, aber wenn es nicht realistisch ist, dass die nötige Summe investiert wird, sollte man lieber das System beibehalten, dass mit weniger Geld besser funktioniert. Auch wenn es falsch ist.
Natürlich gehts nicht eins zu eins, aber ich sag mal so, warum etwas behalten, was offensichtlich schlechter ist als das andere und ein eingliedriges System ist in keinem Thema schlechter als das mehrgliedrige und in genügend ist es besser weil fairer. Wie schon gesagt wurde, die Hauptschule ist in D mehr ider weniger ein Abstellgleis, aus dem man nur mit größerer Mühe zu Erfolg kommt, als wenn man aus dem Gymnasium kommt. Und nicht jedes Kind in der Hauptschule ist schlechter, dümmer oder unfähiger. Oft (meiner Erfahrung nach meistens) spielen die sozioökonomischen Umstände eine entscheidende Rolle. Die Schule kann hier einspringen und die Benachrichtigungen zumindest zum Teil ausgleichen.
Das liegt daran, weil nicht jeder in der Schule dasselbe lernt und je nach Bundesland, dass Abitur anderen Kram abdeckt. So gewährleistet die Uni, dass alle auf dem gleichen Stand sind.
Sowas bringt auch nichts, wenn es dann nicht durchgesetzt wird:
Naja man könnte es einfach anders angehen. Erst die richtigen Strukturen schaffen, die Gebäude sanieren und modernisieren (an meinem Gymnasium hätte man als Rohlstuhlfahrer nicht am Unterricht teilnehmen können), die Klassengrößen verkleinern, genug Personal einstellen etc.
Wenn man das geschafft hat, inkludiert man die Kinder die mehr Förderung benötigen. Aber wenn man es umgedreht macht und erst inkludiert und dann Stück für Stück investiert, ist das auf Kosten zu vieler Kinder.
In unserem Mathe-Vorkurs zu VWL wurden ausschließlich Sachen wiederholt, die man bereits in Klasse 12/13 gehabt hat.
Was ist das Problem daran, dass dann Mathevorlesungen folgen die darauf aufbauen und die Grundlage fürs weitere Studium sind? Da wird ja nichts verlangt, was man nicht während des Semesters lernt.