Schule - eure Geschichten und Meinungen

Was mir dazu noch einfällt: Bei Textaufgaben musste man den Lösungssatz (!) schreiben, sonst gab es dafür auch Abzug. Das Ergebnis hinklatschen hat nicht ausgereicht.

Das ist alles so viel Kleinkram, den man bei Zeitdruck vergessen kann. Erinnert mich auch an Deutschklausuren, wo ich mir wünschen würde, dass man da eher Hausarbeiten schreiben würde.

Wie oft saßt du denn zu Hause und hast versucht Kunst (also handwerklich) zu “Lernen” oder Nachhilfe genommen, so wie man es ja bei Mathe machen kann?

Klar ist Talent wichtig und hat einen großen Einfluss, aber auch Kunst und Musik kann man einfach “lernen”.

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Hattet ihr kein Kunstgeschichte teil? Wir hatten immer ein Teil Kunstgeschichte und Theorie von Maltechniken usw. und dazu eine große Klassenarbeit, die dann auch am meisten in der Endnote wog. Also wer nicht Zeichnen/Malen konnte, konnte über Mitarbeit und diese Klassenarbeit genauso eine 1 rausholen.

War bei uns so ca. 50/50 würde ich sagen.

Wobei bei den praktischen Teilen Kreativität höher gewichtet wurde als handwerkliches Geschick. Also man musste dem Lehrer dann erklären was man machen wollte, wieso, was die Idee dahinter war und so. Da konnte man dann auch bei miserabler Ausführung eine 2 bekommen.

Für eine 1 ging aber nichts an auch handwerklich guten Arbeiten vorbei.

Musik war bei uns witzigerweise tatsächlich zu 100% Theorie. Da wurde weder Gesang, noch das Instrumentenspiel benotet. Einmal mussten wir einen Werbespot Jingle schreiben + als Video aufnehmen (kA wie sowas in Musik dran kam, war aber cool). Das war aber auch das einzige “praktische” was ich jemals in Musik machen musste.

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Ja! Genau so kann man eben ein Talent für Mathe haben. Manche Blicken alles sofort mache büffeln sich den Arsch ab.

Trotzdem sagt keiner da hab ich kein Talent für das will ich nicht! Da hab ich seit Jahren keine Fortschritte gemacht.
Deshalb gab es auch zu Recht immer Leute die auf, “Mathe ist ein Arschloch”, mit , lern Mathe du Arschloch" geantwortet haben.

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Was hat Intelligenz nochmal damit zu tun ein Bild zu zeichnen/malen?

Glückwunsch zur besseren Lehrkraft die ihre Macht nicht ausgenutzt hat!

Nein. Ich stelle es so hin als sei es in Kunst unmöglich, wenn man kein Talent hat und es der Lehrkraft total egal ist ob du dich anstrengst oder nicht :man_shrugging:

Wie gesagt: Ich fand Bio sinnlos und war gut in dem Fach.

Natürlich. Doch müsste ich dafür massiv viel Zeit investieren. Hatte dann aber doch noch genug andere Fächer und keinen Anspruch an mich selbst jemals so gut in Kunst zu sein, dass es meiner Lehrerin passt.

Ja, aber dementsprechend gibt es eben keine „Talentfächer“, weil du für jedes Fach ein Talent haben kannst.

Mathe, Sprachen, Bio, Kunst, Musik, you name it.

Wer dieses Talent nicht hat, muss das mit Mehraufwand ausgleichen. Ich musst mich für Mathe z.B. ziemlich ins Zeug legen und hab da sehr viele Stunden reininvestieren müssen in meiner Freizeit.
Da sag ich doch auch nicht, ich finde man sollte Mathe abwählen können. Es gehört eben zur Grundbildung dazu.

Ich hab irgendwie das Gefühl du verarbeitest hier eher deine Erfahrung mit schlechten Lehrern :sweat_smile:

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Natürlich sind das meine schlechten Erfahrungen. Ich bilde mir anhand dieser meine Meinungen und ich bin der Meinung Kunst/Musik haben im Abischnitt nichts verloren, weil das beides Fächer sind, in denen der Lehrer dich ziemlich ficken kann. Legal!

Das kann die Lehrkraft in jedem Fach, auch in Mathe oder Physik.

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Naja, in Mathe / Physik hast du wenigstens die Möglichkeit dir die Logik dahinter selber beizubringen und es gibt dann ein objektives “richtig” oder “falsch” beim Ergebnis.

Das hast du aber in sonst fast keinem Fach. Sprachen / Geschichte / Politik etc. sind alles Fächer, wo der Lehrer sehr viel Spielraum bei der Benotung hat, je nach dem wo ihm gerade der Furz quer sitzt.

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Auf dem gleichen Level? Nein.

Den Spielraum hat man auch in Mathe und Physik, nennt sich im LehrerInnen-Sprech “totprüfen”, sprich jemanden solange und so mies zu prüfen, dass der/die SchülerIn versagen muss.

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Mit Sicherheit dasselbe Level. Allein durch die Beurteilung der Mitarbeit und mündliche Prüfungen kann man von 1-5 (bei euch 6?) alles geben.

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Mit Sicherheit nicht.

Wenn ich in einer Matheklausur alle Aufgaben korrekt rechne, kann das im Nachinnein kein Lehrer “totprüfen”

Wenn mich ein Lehrer nicht ausstehen kann und mich für dumm hält, kann er aber ne Begründung schreiben, warum er meine Interpretation/Erläuterung für Fehlerhaft hält uns es entsprechend abwerten.

Das ist dann aber eine andere Art des “fertig machens” als auf einer fachlichen Ebene.

Und selbst da gilt dennoch: Die Ergebnisse von schriftlichen Arbeiten in Mathe sind im Normalfall nicht interpretierbar.

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Sorry, aber da wirst du wohl kaum meine Meinung ändern können.

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man muss sich doch nur mal anschauen wie schulen aussehen und wie die struktur des unterrichts überwiegend immer noch ist.

unser schulsystem stammt aus der kaiserzeit, in der die schule die funktion hatte, (arbeits-)soldaten und untertanen zu unterrichten und zu erziehen mit klarem klassenbewusstsein.
allein schon wie schulgebäude architektonisch konzipiert sind (nämlich wie kasernen).
und selbstverständlich war (und ist?) höhere bildung fast ausschließlich den höheren söhnen (und nur z.T. töchtern) vorbehalten. :facepalm:

ich bin für gesamtschulen und für das aufbrechen dieser strukturen, natürlich aus humanitär-ideologischen gründen, aber auch da es einfach ökonomisch schwachsinnig ist, soviel potenzial liegen zu lassen.

aber das erfordert neben dem bereits angesprochenen aufbrechen der äußeren strukturen (was natürlich geld und personal kosten wird) ebenso das aufbrechen der strukturen in den köpfen.
denn meiner erfahrung nach hört die ach so progressive einstellung vieler eltern bei den kindern auf. da wird das eigene kind lieber in den christlichen kindergarten geschickt (obwohl man selbst zuletzt bei der eigenen hochzeit in der kirche war), weil da nicht so viele „assi-kinder“ sind.
oder in der grundschule wird gefordert, dass das eigene kind ja nicht mit murat in eine klasse gehen kann, weil das zieht ja den leistungsschnitt runter. :face_vomiting:
und abitur ist natürlich pflicht, klar. egal, wieviel druck ich auf das kind ausübe.

diese tief verankerten strukturen müssen auch in den köpfen aller aufgebrochen werden!

aber, das darf nicht unter den tisch fallen, es gibt kinder, die benötigen aus verschiedensten gründen sehr viel mehr aufmerksamkeit, sind evtl entwicklungsmäßig sehr hinterher oder wie auch immer stark gehandicapt.
ein freund von mir ist lehrer an einer schule für kinder, die an allen vorherigen schulen runtergeflogen sind.
was er erzählt ist, dass diese kinder sich einfach nicht so leicht in regelunterricht integrieren lassen. da ist es bspw. schon ein erfolgreicher tag, wenn die ihre konflikte untereinander nicht mit körperlicher gewalt ausgetragen haben oder wenn das kind beim dritten mal auffordern, sich zu setzen, das auch umsetzt.
für diese kinder bspw. ist mMn auch ein gesonderter weg erforderlich, da ein vollständiges integrieren zwar idealerweise evtl. wünschenswert wäre, aber de facto nicht zu stemmen ist.

also, whynotboth.jpeg?

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Man könnte u.a den gewählten Rechenweg, so er nicht der ist, den die LK vorgibt, als falsch deklarieren und 0 Punkte. Oder da für einzelne Teile weniger Punkte vergeben, um schlussendlich ne schlechtere Note geben zu können. Geht genauso in die andere Richtung. Ich hab es schon so oft erlebt, dass LK Schularbeiten so korrigiert haben, dass sie weniger als 50% Nicht Genügend haben, damit es zu keiner Wiederholungsschularbeit kommt.

Natürlich ist es nicht in Ordnung, aber es ist genauso einfach machbar wie in Deutsch oder anderen Fächern.

Muss ich ja auch nicht.

Ich wüsste nicht, dass die Mathelehrkraft einen “richtigen Rechenweg” vorgeben darf.

Ist der Rechenweg mathematisch korrekt (weil es vielleicht 2 mathematisch korrekte Möglichkeiten gibt auf die Lösung zu kommen, was mich aber irgendwie wundern würde), dann kann der nicht als “falsch” bewertet werden.

Ist mein Endergebnis richtig, habe ich aber auf dem Weg dahin mehrere Fehler gemacht die sich durch “Zufall” ausgleichen, gibt es Punktabzug (oder gar keine Punkte).

Diese Bewertungskriterien sind aber bereits vor der Klausur klar (also ist der Rechenweg relevant, ist das Ergebnis relevant und wie wird mit richtigem Ergebnis bei falschem Rechenweg umgegangen). Da hatten die Lehrer bei uns genau 0 Spielraum für eine schlechtere Bewertung.

Klar, besser ging immer, weil sie dann zufällig mal was “übersehen” hatten.