Schwierigkeitsgrad - Die Debatte

Also, dass es um exakt dieses Thema geht ging für mich aus den vorherigen Forumseinträgen nicht hervor. Also darauf bezogen:

Von einem Eingriff in die künstlerischer Freiheit zu sprechen wenn zusätzliche Optionen gewünscht werden kann ich nicht nachvollziehen.
Als Eingriffe sehe ich so Sachen wie erzwungene Anpassungen um den Wünschen eines Marktes, einer Plattform zu entsprechen. Siehe Sony/USA die Probleme mit zu viel nackter Haut haben. Oder, dass man bei Wolfenstein Hitler nicht darstellt.
Das die Symbolik nicht erlaubt ist/war ist ja noch OK, aber die historische Figur, die in einem fiktiven Setting ebenfalls als Antagonist dargestellt wird nicht darzustellen, da wird es schon lächerlich. Das ist ganz klar ein Eingriff in die künstlerische Freiheit.

Dazu, dass es forciert wird:
Wer unbedingt einen “leichten”-Modus braucht um Spaß am Spiel haben zu können, ist wahrscheinlich noch keine Kunde, solch eine Option könnte ihn aber zu einem machen.
Wenn sich ein Hersteller nun genötigt sieht sein Produkt entsprechend anpassen, dann hat dies nur einen Grund GELD.
Entweder ist ihnen der Gewinn noch nicht groß genug, und sie beugen sich dem Wunsch um mehr Absatz zu generieren. Oder das Produkt (Balancing/Schwierigkeit) war so speziell/schlecht, dass es kaum Abnehmer gefunden hat und sie müssen daher Anpassungen vornehmen.
Wenn eine Hersteller sein Produkt auch mit einem geringen Absatz finanzieren kann, und es so seiner Vision entsprechend veräußert, wird auch kein Social-Media-mimimi was daran ändern.

Ich mag es wie es bei Devil May Cry 5 (spiele ich halt zur Zeit intensiv) gelöst ist.
Es gibt fünf Schwierigkeitsgrade, die man mit verschiedenen Bewertungen abschließen kann.
Das motiviert ungemein. sich mit dem Kampfsystem richtig auseinanderzusetzen.
Die Kombos entfalten sich bei DMC erst mit mehrmaligem Durchspielen.

Ein anderes positives Beispiel aus jüngster Vergangenheit (2019) ist für mich Shadow of the Tomb Raider. Dort konnte man die Rätsel auf schwer stellen, und die Shooter Einlagen auf “Normal” belassen.

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Deine Bergsteiger Metapher wird echt nicht besser. Wenn es keine Seilbahn (Schwierigkeitsgrade) gibt, nimmt Jimmy eben den Helikopter (Cheat Engine). :roll_eyes:

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Es wird aber auch keiner rumheulen, dass nur skitourengehen das einzig richtige skifahren ist.

Warum änderst du das Beispiel? Denn in meinem Beispiel sagte Jimmy: „Wow, geile Aussicht, bin ich froh dass ich die geniessen konnte, obwohl ich das Bergsteigen nicht mag.“

Ja, könnte man. Hat man schon, nennt sich „youtube“. Ich finde es noch spannend, dass ich nie als Argument höre, wie sehr Youtube und die Option ein Spiel nur zu SCHAUEN die Spiele runiert, aber eine Option die es lediglich einfacher macht das Spiel zu spielen als „no-go“ angesehen wird…

Ausserdem ist es so, dass man mit der „skip to the End“-Option GAR NICHTS vom Spiel sieht, während (wie in meinem Beispiel) der optionale Schwierigkeitsgrad dir trotzdem erlaubt die Welt und die Story selber zu erleben.
Und dazu, dass halt der Weg das Ziel ist: Dieser Weg existiert immer noch und ist immer noch allen offen. „Der Weg ist halt das Ziel“ funktioniert nur dann als Gegenargument, wenn du diesen Weg WEGNIMMST und NUR die Seilbahn erlaubst. Aber davon redet hier niemand. Wir reden von zusätzlichen Optionen.

Und da ist dann wieder die Frage: Was genau verlierst du, oder das Spiel oder irgend ein Spieler, wenn Jimmy die Option hat, die Dinge zu überspringen die er nicht mag, oder den Schwierigkeitsgrad anzupassen, wenn er merkt, dass der gegebene nichts für ihn ist?

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Naja in Spielen wie den von FromSoftware ist der Schwierigkeitsgrad an sich schon eine Mechanik die beinflusst wie du dich in dem Spiel verhälst und es wahrnimmst.
Genau das ist von den Entwicklern so gewollt, es war ihr Ziel das du es genau mit diesem Mindest erlebst auf das sie abzielen.
Ein niedriegerer Schwierigkeitsgrad der nur auf Grund dessen existiert das Leute sich ausgeschlossen fühlten würde diese Mechanik und somit das komplette Spielerlebnis verändern. Es würde nciht mehr der Vision entsprechen die die Entwickler für ihr Werk hatten und daher kann man es schon als Eingriff in die künstlerische Freiheit bezeichnen.

Ach ist doch Blödsinn, ist halt das Tutorial.

Ist doch klar, dass man da niemanden beschwören kann, sonst nimmt man dem Tutorial den ganzen Sinn, wenn man einfach jemanden beschwört der einen da durchzieht.

Wenn du die ganzen Gegner davor problemlos besiegen konntest, ist der Boss auch nicht so schwer, musst halt Zeit investieren wenn nötig und motiviert bleiben, dann wird der schon fallen.

Man kann auch einfach akzeptieren das gewisse Programmierer eines Spieles das so haben wollen. Wenn man anfangt es allen Recht zu machen ist es auch am Ziel vorbei.

Wenn das wirklich der Fall sein sollte, das man diese Option nicht bedacht hat wird es sowieso als Patch / Erweiterung nachgereicht.

Beispiel: Warum gibts für PUBG keinen Single Storymode? Weil es nicht so gedacht ist. Könnte mich trotzdem darüber beschweren das es den nicht gibt und das ich mich dadurch ausgeschlossen fühle weil mich solche Multiplayer / Online Battle Royals nicht reizen. (das war jetzt nur ein hypothetisches Beispiel bevor mich jemand darauf festnagelt)

Genauso sagen sie dann bei anderen Spielen das es nur diesen einen Schwierigkeitsgrad gibt weil das einfach das Ziel ist.

Es hat ja seine Gründe warum nicht jedes Spiel bei jedem ankommt obwohl es super Spiele sind. Weil Geschmäcker und Vorlieben verschieden sind. WAS AUCH GUT SO IST! :slight_smile:

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Nicht nur das. Wenn man es allen recht machen will bleibt halt kein Platz für Innovation und dann kommt am Ende einfach nur der Einheitsbrei raus über den sich seit Jahren beschwert wird.

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Ja da bin ich ganz bei dir, um die Spielerfahrung die der Entwickler vermitteln wollte zu erleben, sollte man es so spielen wie von ihm gedacht.

Wenn es einem aber nur um, das Erleben und Erkunden der Spielwelt/Lore geht oder einfach der Spaß am Kampfsystem (in einem dunklen Fantasy-Setting, mit Schild und Schwert Mano-a-Mano Monstern und anderem Gelump an den Kragen gehen) tut es auch ein einfacherer Modus.
Wie gesagt, da man hier ja nur von einer zusätzlichen Option spricht sehe ich keine Beschneidung der Vision des Entwicklers.

Das ganze mal anders betrachtet:
Ist es Teil der Vision des Entwicklers, dass es Spieler gibt die ohne Rüstung quasi im One-Hit-Mode das Spiel durchspielen können?
Sollte es für solche nicht einen noch schwereren Modus geben, damit sie die gleiche Erfahrung der Herausforderung und des Scheiterns haben?
Das wäre ja dann ein optionaler schwierigerer Modus. :wink:

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Ja, es ist halt leider so, das die Maximierung des Absatzmarktes auch eine Maximerung des Gewinns bedeutet. Siehe Marvel-Filme.

Aber nur so kommen Firmen/Studios zu genug Geld um gewagtere/speziellere/nieschigere Titel umsetzen zu können, ohne bei einem Fehlschlag gleich dicht machen zu müssen.
Siehe Irrational mit Bioshock Infinite. (Gut war nicht nur wegen dem Geld, Levine wollte auch wieder kleinere Projekte machen.)

Dazu sag ich Ja und Nein. Prinzipiell hast du recht, dass ein sicherer Absatz die Möglichkeit bietet gewagteres zu probieren. Nur wie man in der Filmwelt sieht, kommt es eher zun gegenteiligen Effekt. Im Endeffekt erleben wir seit dem Beginn des MCU ein stetiges Wiederholen der immergleichen Filmkonzepte, mit hie und da ein bar Tweaks ja, aber im Prinzip ist es Jacke wie Hose

Das Problem ist dabei, dass die Standard-Formel SICHER Geld einbringt, ein gewagtes Projekt aber nur vielleicht. Und da Geld über alles geht, ist die Entwicklung klar.

Bei Mad Max Fury Road war es ein finanzieller Erfolg bei Blade Runner 2049 nicht.

Dann also lieber auf Nummer sicher und den x-ten Marvel Streifen raushauen.
Wäre ja nicht so als gehörte Marvel zu Disney und die hätten die Kohle für Experimente.
Wobei Logan war da ja schon mal was anderes.

Sprich bei spielen kommt halt FIFA-20XX und Assassins Creed Y

Oh ja Logan war erfrischend anders!
Gut, FIFA ist EA, da wissen wir denk ich alle, wie deren Firmen-Philosophie ist und bei Ubisoft denk ich ists ähnlich, wobei ich find, dass sich ihre AC Spiele gebessert haben, vor allem mit Origins

Dabei handelt es sich aber um Ausnahmefälle von Leuten dei vorher hunderte oder oft sogar tausende Stunden in dem Spiel verbracht haben. Das ist nicht mit dem ersten casual Playthrough vergleichbar, bei dem haben die sich genau so angestellt wie jeder andere Spieler auch.

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Was viele selbsternannten “Pro Gamer” im Backseat Modus gerne vergessen …

Dieser Punkt geht an dich… muss ich zugeben.

Ich finde Schwierigkeitseinstellungen grundsätzlich kein Problem, sehe aber nicht warum jedes Spiel welche haben muss. Warum sollte es keine Spiele geben mit der Philosophie, wir passen uns nicht an jeden Spieler an sondern die Spieler sollen so weit an der Herausforderung wachsen bis sie es schaffen und dann können sie auch stolz darauf sein. Das Ganze kommt mir ein bisschen wie eine Diskussion über Filme vor bei denen man blos nicht mitdenken/aufpassen muss weil man immer was anderes nebenher macht. Der Film ist zu kompliziert, schau ihn nicht (nebenher), das Spiel ist zu schwer/leicht? Spiel es nicht.

Was man halt einfach sagen muss ist das eine Herausforderung und das Bezwingen dieser durchaus seinen Reiz hat. Iron man bei Xcom kann genauso frustig wie grossartig sein, es macht das Erlebniss aber immer wesentlich spannender. Warum sollte es in der gewaltigen Produktpalette bei Spielen also nicht welche geben die den Spieler zwingen an der Herausforderung zu wachsen anstatt die Option zu geben das das ganze eben keine Herausforderung mehr ist und nur noch der Komfortzone des Spielers entspricht? Gerade bei den Souls-spielen zeigt sich doch das dafür durchaus ein Markt vorhanden ist (und ich wette viele haben durch die Souls Spiele (wieder) eine Herausforderung beim zocken zu schätzen gelernt), da kann man auch den bisschen Schwund kompensieren

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Hier auf dem Sender war mal ein Speedrunner (Prescule) zu Gast, der Dark Souls einhändig durchläuft.
Ich bezweifle aber, dass er das Spiel schon immer so spielt.
Anfangs wird er vermutlich auch seine Lektion erteilt bekommen haben.

Wie gesagt, mich stört ein „Easy Mode“, „Storymode“ (wie auch immer) nicht. Aber ich sehe es aus der Sicht des Entwicklers:

„Warum sollte ich die Vision meines Spiels verändern, wenn ich es doch sowieso auf eine bestimmte Zielgruppe absehe? Und ja, ich finde dass es ein Eingriff in die eigene Vision ist, denn ich bin der Auffassung, dass mein Spiel nur auf diese Weise sein volles Potential entfaltet.
Das kostet mich außerdem nur zusätzlich Aufwand.“

Ich bin kein Spieleentwickler und kann nicht abschätzen, was es wirklich an Aufwand bedeutet. Trotzdem vermute ich, dass dieser Prozess länger dauert, als wir uns vorstellen :slight_smile:

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Klar, das sind aber dann Versionen von Fans. Gibt sicher auch Leute die Horrorfilme von Jumpscares bereinight haben und sie somit erträglicher für mich machen würden. :smiley:
Aber es gibt ja auch Mods bei Videospielen, die diese leichter machen.

Das heißt in beiden Fällen aber nicht, dass ich es von den Machern erwarte, ihr eigenes Werk für mich besser konsumierbar umzubauen…

Ich versuchs aus meiner Perspektive.
Würde ich in dem Großteil der Spiele die es gibt den schweren Schwierigkeitsgrad wählen? Nein. Denn meistens heißt das für mich einfach nur frustiges Grinden und langes Einschlagen auf „Bulletsponges“. Ich spiele Spiele aber in erster Linie nicht weil ich eine große Herausforderung suche.
Was hätte mich also davon abgehalten bei Bloodborne nach dem ersten Rückschlag den leichten Schwierigkeitsgrad zu wählen? Wie hätte ich wissen sollen, dass meine Hartnäckigkeit hier wirklich durch ein ganz bestimmtes Erlebnis belohnt werden würde? Es war nicht irgendeine „Gamer Ehre“ die mich durch diese Spiele getrieben hat. Es war dass mir diese Spiele ein Erlebnis geliefert haben, welches ich so noch nicht kannte.

Das heißt aber nicht, dass ich heute jedes Spiel erstmal 2-3 Stunden auf schwer ausprobieren will. Wenn das Studio ihr ganzes Spiel auf ein bestimmtes Erlebnis zugeschnitten hat und der Schwierigkeitsgrad dabei eine wichtige Rolle spielt, dann werde ich auch gerne dazu „gezwungen“ es so zu spielen.

Ich weiß nicht ob ich Bloodborne damals so erlebt hätte, wenn ich den von mir damals sehnlichst erwünschten „Walking Simulator-Modus“ bekommen hätte. Wie hätte ich wissen sollen, dass ich dieses Erlebnis mit dem Spiel hätte haben können, wenn so viele andere Spiele mir gezeigt haben, dass der schwere Schwierigkeitsgrad oft einfach nur kacke ist (Bulletsponges etc.)?

Das heißt übrigens nicht, dass ich gewisse Anpassungsmöglichkeiten nicht willkommen heißen würde. Wie Tempoanpassungen, Möglichkeiten die Spiele zu pausieren, das Anpassen bestimmter Indikatoren/Anzeigen und Abschalten von Spezialeffekten und so weiter. Eben Dinge die Leuten mit langsameren Reaktionszeiten, Farbenblindheit und anderen Beeinträchtigungen, die sie daran hindern auf bestimmte Dinge zu reagieren, helfen. Das ist aber dann für mich kein anderer Schwierigkeitsgrad sondern eben wirklich eine Möglichkeit ein Spiel an bestimmte Bedürfnisse anpassen zu können.

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