SHIVERS-Filme: Eure Meinungen und Kritiken

Hallo liebes Rocketbeans Team und insbesonderes das Kino+ Team,

Ich habe soeben den Film „Das letzte Land“ gesehen.
Wenn ich keinerlei Informationen im Vorfeld des Films bekommen hätte, wäre ich vermutlich mit dem Gefühl aus dem Film gegangen: „Aha hmm interessanter Film, künstlerisch und anders, das war interessant.“
Mit den Informationen, die ich hatte bezogen auf das No-Budget, die geringe Personenzahl in der Produktion etc. habe ich dann so reagiert: „Wow! Dafür ist das Ding echt der Hammer geworden!“
Der Film erinnert mich von der Stimmung her an „Der Leuchtturm“ und ich bin wirklich positiv überrascht, dass ein deutscher Film so eine Stimmung bei mir auslösen kann.
Eine super Perle, die eine gute Ergänzung in meiner Science-Fiction Sammlung sein wird.

Ansonsten bleibt mir noch zu sagen: „Macht weiter so, bleibt so wie ihr seid und liebe Grüße aus dem sonnigen Freiburg!“

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Vicious Fun
Gestern Abend habe ich das Festival mit Vicious Fun begonnen und das war der ideale Start. Unterhaltsame sympathische Horrorkomödie mit starken 80er Vibes. Er hat mich während dem schauen sehr unterhalten und hatte auch ein paar schöne Kills parat. Er erfindet nichts neu und er wirkt auch nicht sehr lange nach dem schauen nach, aber als leichte spaßige Unterhaltung, war er genau richtig.
3/5 Sternen auf Letterboxd 3/5 Pantaflix

The Old Man Movie

Ich war wirklich gespannt nach der Warnung, wie eklig der Film wird und einerseits ist er das ja, aber er hat mich sehr gut auch damit unterhalten wie absurd er ist. Er ist ein bisschen so als ob Shaun das Schaf mit South Park und Robot Chicken ein Kind gezeugt hat. Der Film ist trotz vieler Absurditäten sehr herzig und sympathisch, vor allem weil man merkt mit wie viel Liebe und Aufwand er animiert wurde. Schräg und definitiv nicht für jeden, aber als Festivalfilm fand ich ihn sehr amüsant.
3,5/5 auf Letterboxd 4/5 auf Pantaflix

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The Dark And The Wicked
Mein 4. Festival-Film
Zwei Geschwister fahren zurück aufs Land um ihrer Mutter und ihrem sterbenden Vater beizustehen.
Fängt stark an, baut eine schöne Atmosphäre auf, glänzt mit einer schönen Soundkulisse und guter schauspielerischen Leistung. Verliert dann aber mit der Zeit leider immer mehr an Spannung, auch handeln die Protagonisten so überhaupt nicht nachvollziehbar und die Story siecht nur so ohne wirkliches Ziel vor sich hin… Dafür immer mal wieder ordentliche jumpscares. Schade, hätte deutlich besser sein können.

Aber who *(jumps-)*cares?

2/5 Sternen

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Spree

Kurt ist ein erfolgloser Streamer/Influencer und möchte endlich mal viral gehen. Als Spree-Fahrer (sowas wie Uber) stattet er seinen Wagen mit Kameras aus, geht live und auf einen „Killing Spree“.

Echt spaßiger Film, der das livestream-gefühl überraschend gut rüberbringt, saftige Kills, Humor und ein bisschen social media Kritik bietet. Dazu nette Mucke und ein paar schöne „Twists“.

Runde Nummer. 4/5

3 „Gefällt mir“

The Dark and the Wicked

Zwei Geschwister fahren zu ihrem Eltern auf ner texanischen Schafsfarm, der Vater liegt im Sterben und die Mutter ist in tiefen Depressionen versunken. Und es „spukt“.

Bisschen arg platt ausgedrückt, aber ähnlich platt wird einem hier ne Wagenladung Standard US-Horror Tropes, garniert mit Jumpscares ins Gesicht gedrückt.
Da ist nix neu oder wirklich überraschend an diesem Film, aber die Atmosphäre ist dicht und unangenehm, es gibt ganz nette blutige Szenen und die Bilder und Darsteller sind gut.

Der zuletzt häufig bemühte Ausdruck „Geisterbahnhorror“ passt hier wirklich wie die Faust aufs Auge und das macht der Film auch gut. Mein Geschmack ists allerdings nicht, auch wenn die Möhrchenszene mir große Freude bereitet hat.

3/5

1 „Gefällt mir“

Spree

„Spree“ lässt mich mit etwas gemischten Gefühlen zurück.
Einerseits hatte ich sehr viel Spaß mit einem Großteil des Films, andererseits hat er aber gerade in der Mitte (die Fahrt mit dem Vater) irgendwie einen Hänger und ordentliche Längen, so dass ich mich tatsächlich dabei erwischt habe, dass ich nachschaue, wie lange der Film noch dauert.
Alles, was „Social Media“-artig dargestellt wird, funktioniert für mich großartig und sogar viel besser als ich erwartet hätte, wenn es jedoch etwas „filmischer“ wird, verliert mich der Film immer ein bißchen.
Aber gerade das starke Ende und die „Moral“ des Ganzen haben mich dann doch wieder gekriegt und mit den kleinen Schwächen versöhnt.

Wenn ich einen Vergleich zu „Vicious Fun“ anstellen müsste (auch wenn die beiden Filme natürlich nicht so richtig vergleichbar sind), würde ich sagen, dass „Spree“ in seinen guten Momenten besser ist, ich aber über die Laufzeit und als Gesamtpaket „Vicious Fun“ runder und ein bißchen besser fand.
Beide sind aber definitiv sehenswert und machen Spaß.

:star: 4/5

…und ja, Joel hätte definitiv Spaß mit „Spree“ :smiley:

3 „Gefällt mir“

Spree
Hätte nicht gedacht, dass sich die Prämisse so lange trägt, aber wurde positiv überrascht.
Eine solide und scharfe, in einem „comedy/horror killing spree“ verpackte Kritik gegen unser Social-Media Verhalten.
4/5 Sterne

3 „Gefällt mir“

The Old Man Movie

Auch hier entkommt eine Kuh, diesmal allerdings dem Melker. Dessen Enkel sind bei ihm zu Besuch und gemeinsam machen sie sich auf, um die Kuh wieder einzufangen, deren Euter droht, für eine Laktokalypse zu sorgen. Der fiese Nachbar heuert Leute an, die ihm dabei helfen sollen, die Kuh mit der Kettensäge niederzustrecken.

Das war richtig schön abgefahren und mal ein bunter Knetfilm nach meinem Geschmack. Bisschen Fäkal- und Sexhumor, Blut und Kettensägen, im Wald ravende Hippies und eine etwas andere Melkmaschine.
Die kneterei hat ihren ganz eigenen Stil, das voiceacting ist skurril und dooflustig, insgesamt einfach ein echt unterhaltsamer Film.

Cooles Ding. 4/5

3 „Gefällt mir“

Vicious Fun

Schöne Homage an die 80er und das Slasher-Genre im allgemeinen. Angefangen mit Joel, der in vielen Szenen einem Marty McFly gleichkommt. Die Anspielungen an bekannte Teenie-Slasher Filme waren angenehm und nicht mit dem Kopf durch die Wand.
Der Film hatte praktische Effekte, womit er sich schon mindestens 1 Stern im Horror Genre verdient hat, wobei es ruhig noch etwas goriger hätte sein können.
Die Truppe der Serienkiller hat mich stark an eine Gruppe von Bösewichten erinnert, welche sich auch gegen Batman zusammen finden würden.
Schnappt euch ein paar Freunde und wer mag Alkohol oder andere Substanzen und ihr werdet sehr viel Spaß haben.

Mit Freunden 4/5
Ohne 3,5/5
Pantaflix 4/5

4 „Gefällt mir“

The Long Walk
ist ein faszinierender Film, der mich aber gleichermaßen ratlos zurücklässt. Es mag mehr an mir als am Film liegen, aber mir war er dann doch ein Stück zu verworren, sodass eine starke emotionale Wirkung ausblieb, obwohl ich durchaus Potential in diesem besonderen Ansatz sehe, mit dem sich die Regisseurin an oft verhandelte Themen heranwagt. Auch bin ich mir nicht sicher, ob die zusätzliche SciFi-Komponente so zuträglich für den Film war. Zudem war mir der Musikeinsatz an einigen Stellen zu forciert, um eine unheimliche/bedrohliche Atmosphäre zu schaffen.

Trotz allem hat der Film mich jedoch nie verloren, sondern mich stetig mit seinem fast meditativen Erzähltempo in seinem Bann gehalten. Ich denke, der Film wird mir noch länger in Erinnerung bleiben, und vielleicht gewährt mir irgendwann eine zweite Sichtung den erhofften „Payoff“. Eine Wertung zu geben fällt mir momentan noch schwer aber ich schwanke so zwischen 3/5 und 3,5/5.

Edit: Bei der Festival-Wertung ist es übrigens eine 4/5 geworden, da er mir auf jeden Fall besser als durchschnittlich gefallen hat.

5 „Gefällt mir“

Shivers No. 1

Der Neue Film von Bryan Bertino (The Strangers) kann sich sehen lassen. Ab der 1. Minute baut er eine dichte Atmosphäre auf. Unterstrichen wird das durch den genialen Score und dem Sounddesign.

Die Geschichte ist schnell erklärt. Ein Vater liegt im Sterben und die Familie kommt nochmal zusammen, um ihm die Letzte Ehre zu erweisen. Schnell wird klar das die Familie von etwas dunklem heimgesucht wird. All das wird langsam über die Laufzeit aufgebaut. Man nimmt sich hier Zeit für das Familiendrama und streut immer wieder den Grusel dazwischen. Es gibt zwar einige Jumpscares aber oft wird mit ruhigen Kamerafahrten und dem Zuschauer gespielt. Hier bekommt man auch ein Kammspiel in leicht, weil es sich fast nur auf die Farm konzentriert wird. Anscheinend soll das die Farm des Regisseurs sein.

Hier hätte man aber ruhig noch ein paar Minuten kürzen können und ich hätte mir ein paar Effekte mit weniger CGI gewünscht.

Abschließend kann ich den Film empfehlen, wenn man etwas mit The Witch oder Hereditary anfangen kann. Es ist kein Schockfest und der Horror wird mehr als Sinnbild für die Tragik der Familie gezeigt. Ich verstehe wenn man sich über das Ende beschwert und man mit Fragen zurückgelassen wird. Aber man sollte sich einfach fallen lassen und sich von dem Film führen lassen.

4/5

1 „Gefällt mir“

Shivers No. 2

Ein Kritiker für Horrorfilme landet in einer Selbsthilfegruppe für Serienkiller. Er fliegt auf und die Jagd beginnt.

Man nehme die 80er, Synthwave, Neonfarben, coole Sprüche und einen Eimer Blut. So bekommt ma diesen Comedy-Splatter. Die Gags sind hier recht dicht. Jeder der Serienkiller bekommt eine kleine Hintergrundgeschichte. Dadurch wirken sie fast wie aus einem Comic. Alle Schauspieler overacten hier herrlich. Offensichtlich hatte man hier viel Spaß. Der Splatter kommt hier auch nicht zu kurz. Es spritzt ordentlich und es werden auch mal Gedärme als Mordwaffe benutzt. Ab und zu wird leider zu deutlich CGI Blut verwendet, was recht schade ist. Dafür sind die praktischen Effekte ein echter Hingucker. Zu guter Letzt darf man die Romanze nicht vergessen, um noch etwas emotional zu werden.

Vicious Fun ist kurzweilig und verlangt auch nicht mehr, als er gibt. Ein unterhaltsamer Slasher, der sein Potential mit mehr Leuten ausschöpft. Schade das man den nicht im Kino erleben darf.

3,5/5

2 „Gefällt mir“

The Old Ways
Wie bereits gestern im Spezial erwähnt wurde, erzählt „The Old Ways“ eine verbrauchte Geschichte in einem unverbrauchtem Setting. Für die sichtliche Bemühung eine eigene DNA zu kreieren, bekommt der Film viel Sympathie und Respekt von mir. Er erweist sich auch als durchaus spaßiger Film, der vor allem optisch einiges aus seiner begrenzten Szenerie rausholen kann. Allerdings versucht mir der Film ein wenig zu viel von allem, was zwar recht kurzweilig daherkommt, aber dennoch nicht ganz zünden möchte. Zum Einen muss ich sagen, wirklich unheimlich ist „The Old Ways“ nicht. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn wenigstens der Ekel-Faktor ordentlich in die Magengrube treffen würde und ja, der Film hat auch ein paar echt üble Passagen parat, jedoch wurden die alle schon im Trailer abgefeuert (was nicht die Schuld des Films ist) und sind über die Lauflänge hinweg auch ein wenig zu rar gesät. Der Film öffnet viele Fässer und droht zwischenzeitlich sogar arg in den Kitsch abzudriften, was glücklicherweise nicht passiert.
Am Ende hat man einen kurzweiligen, mehr spaßigen als gruseligen Horrortrip, der ein wenig zu viele lose Fäden hinterlässt, aber dennoch zu unterhalten weiß, was neues versucht und einfach von Grund auf sympathisch ist.

Sowohl bei Letterboxd. als auch bei Pantaflix eine 3/5

2 „Gefällt mir“

Spree

Was passiert, wenn eine junge Person den Ruhm in der moderne sucht, aber keine Charaktereigenschaften aufweist um diesen auch zu erlangen…Spree.
Die Tatsache, dass der Regisseur die Illusion erschaffen konnte, so dass man wirklich das Gefühl hat man würde sich in einem Premium Livestream befinden, ist ein großer Pluspunkt und etwas was ich bisher noch gar nicht gesehen habe. Andere Verteter dieses Bildschirmfilms erreichen irgendwann den Punkt an dem die Illusion zerstört wird. Spree versucht es und meistert es.
Mir gefällt auch das Argument, dass solange niemand zusieht oder teils schon so abgestumpft ist vom ganzen Input, dass man einfach losgehen kann und am hellichten Tag, Leute verschwinden lassen kann und ja es ist schon seltsam, dass niemand sich nach den Personen erkundigt, aber wenn man sich erst darauf einlässt ist Spree ein sehr schönes Erlebnis, wenn auch mit einigen Fremdschähm Momenten und einigen längen bestückt.

Für alle Leute, die von den Aufnahmen von „Searching“ überzeugt waren und Joe Keery(Steve Harrington aus Stranger Things) mal von einer anderen Seite sehen wollen.

Pantaflix 4/5
Letterboxd 3,5/5

4 „Gefällt mir“

The Dark and the Wicked

Konnte bisher erst das 1/3 sehen, aber bin schon positiv gestimmt. Der Film lässt sich Zeit um Familienverhältnisse zu etablieren und das ist auch gut so, weil er dann in das schon oft gesehene Person/Familie/Objekt-vom-Dämon-Bessesen-Genre wechselt und da werden auch schon die typischen Genre typischen Techniken aufgefahren. Plötzliches erscheinen und verschwinden von Charakteren(Jump scares). Seltsame Gesichtsausdrücke à la „ES“ und „Scooby Doo“(Realverfilmung), der auftauchende Priester.

Habe den Film nun zu Ende gesehen und muss sagen ich bin hin und hergerissen. Die stärken von Bryan Bertino als Regisseur zeigen sich auch in diesem Film, Der Aufbau einer angespannten Atmosphäre in einem künstlich eingeschränkten Raum(das Haus), allerdings zeigen sich auch seine Schwächen wieder, dämliche Aktionen der Charaktere und benutzen altbekannter Genre tropes, wie Jump scares(welche nicht gruselig sind, sondern nur erschrecken, kacke). Dadurch entsteht eine Kluft, die mich als Zuschauer am Ende in der Luft hängen lässt, weil ich nicht weiß ob ich den Film feiern oder hassen soll.

Pantaflix Bewertung 3/5
Letterboxd 3,5/5 (aufgrund einer Szene)

Achtung ab hier Spoiler

Der halbe Punkt mehr bei Letterboxd kam nur durch die Selbstmordszene von Michael zu stande, die hat mich nicht nur überrascht, sondern hat eine Spannung ausgelöst, die ich schon lange nicht gespürt habe.

2 „Gefällt mir“

Jallikattu: Zorn der Bestien(Mein 2. Festival-Film)

Cinematographisch auf jeden Fall eine absolute Wucht. Die Bilder bleiben auf jeden Fall im Kopf und bringen grade am Ende einen richtig guten Pay-Off.

Aber die Storystränge und die Charaktere haben mich leider sehr verwirrt. Das war ein ziemliches Durcheinander, was aber auch daran liegt, dass ich Probleme hatte die Subs schnell genug zu lesen und gleichzeitig noch Bilder zu gucken. Außerdem fehlt mir auch das kulturelle Wissen. Aber trotzdem finde ich, weniger Charaktere und Subplots, hätten dem Film gut getan.

Aber das Ende hat dann mit seiner Kombination aus Bildgewalt, Sounddesign und inhaltlicher Stärke vieles wieder weggemacht.

Außerdem eines der seltenen Beispiele für einen Film, bei dem ich den deutschen Zusatztitel gelungen finde. Wer die wahren Bestien sind, muss jeder für sich selbst entscheiden…

3,5/5

4 „Gefällt mir“

The Old Ways(Mein 3.Festivalfilm)

Als jemand der nicht viele Exorzismus-Filme gesehen hat, bin ich relativ unbedarft an diesen Film herangegangen.

Das Setting fand ich durchaus ansprechend, auch wenn es natürlich sehr eng ist. Dadurch wird der Film aber besser finde ich.
Gestört hat mich aber die Protagonistin. Leider ein Problem, das ich bei vielen Horrorfilmen habe, dass ich ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen konnte.

Der Filme hatte aber seine Momente und hat dann doch eine gewisse unangenehme Atmosphäre aufgebaut. Das Ende muss man halt mögen (oder eben nicht).

3/5

1 „Gefällt mir“

The Old Ways

Beste Entzugsklinik ever! Trotz einer eher plumpen Geschichte und etwas hölzernen Dialogen ein durchaus unterhaltsamer Exorzismusfilm, der dem ausgelutschten Klischee ein paar neue Aspekte abgewinnen kann. Vor allem das ungewöhnliche Setting, das gute Set- und Kostümdesign, der Sound etc. überzeugen, auch wenn die perfekte Frisur der Hauptdarstellerin in allen Situationen etwas unpassend ist.

3/5 auf letterboxd und pantaflix

2 „Gefällt mir“

The Old Man Movie

Mein Dritter Film des Shivers Film Festival 2021. Milch und ein entlaufenes Rind. Das klingt wie eine Mischung aus den beiden vorherigen Filmen, also der perfekte Nachfolger.

Und dann auch noch ein estnischer Claymation-Film. Perfekter Kontrast also. Doch wer dabei Wallace und Gromit erwartet, dem blüht sein weißes Wunder. Macht euch gefasst auf ein sexualisiertes Ekelabenteuer, dass euch das Landleben näher bringen könnte.

Der Konflikt von Stadt- und Landleben steht hier ebenso im Vordergrund, wie der Unterschied zwischen Jung und Alt oder Gewalt und Frieden. Während die etablierte Arbeitergeneration auf ihre rauen Hände setzt und nicht von den bewährten Methoden abweichen will, die man durch harte Arbeit erlernt hat, wird der jungen Generation einfach nicht zugehört und auch nichts zugetraut. Was kann die technikaffine Jugend schon, außer auf ihre Smartphones zu schauen? Doch früher waren offenbar auch Eimer schon modernste Technik. Die Zeiten ändern sich.

Und so muss auch der härteste Melker irgendwann feststellen, dass Beziehungen nicht mit Gewalt zu erzwingen sind. Manchmal muss man der Kuh einfach ein bisschen in den Arsch kriechen.

Damit es im Gesamtpaket nicht zu artsifartsi und gefühlsduselig wird, dürfen auch Kot, Spucke, Kotze und alle sonstigen Körperflüssigkeiten nicht zu kurz kommen. Während ich selbst, seit meiner frühen Jugend immer einen Ejakulationsjoke im Kopf hatte, wenn es um Kühe melken geht, habe ich diesen Joke doch noch nie so „subtil“ umgesetzt gesehen wie hier. Und das gute alte Rein-Raus-Spiel bei einem Baumgott? Comedygold!

Detailreiche Sets aus Knete und verschiedenen Stoffen sind gleichzeitig äußerst ansehnlich als auch albtraumerweckend. Und genauso fließend sind auch die Genreübergänge des Films selbst. Von Comedy zu Action zu Horror und zurück zu PipiKakaHumor. Auf jeden Fall ein Film, den ich nicht uneingeschränkt jedem empfehlen würde, aber für ein Film-Festival perfekt ist, vor allem wenn man nicht weiß was einen erwartet.

Was den Film perfekt beschreibt?

*„Ich will nicht so enden und im Arsch eines Bären explodieren.“

4/5 = Fast so gut wie Milch

4 „Gefällt mir“

Spree

Was würdet ihr alles tun um mehr Klicks auf Social Media zubekommen?
Genau mit dieser Frage beschäftigt sich Spree und verpackt das ganze in eine blutige und „leicht“ überspitzte Satire.

Der von Social Media besessene Kurt Kunkel (gespielt von Joe Keery) versucht mit Hilfe eines mörderischen Livestreams berühmt zu werden.

Es ist ein Social-Screen-Film, das heißt: Es findet alles nur auf Bildschirmen statt, meist über Instergram oder auf Überwachungskameras. Dabei schafft es der Film die blutigen und satirischen Elemente gut miteinander zu verbinden. Nebenbei erzählt Spree noch von Kurts schlechtem Verhältnis zu seinen Eltern und wie die Community einer aufstrebenden Komikerin ihm langsam auf die Schliche kommt.
Dabei fällt Spree, mit der Gesellschaftskritik, direkt ins Haus, doch am Ende versucht er den Handy-Kamere-Look zu rechtfertigen, was ein, zwei dämliche Handlungen hervorbringt, aber insgesamt ist es ein lustiger, harter, schockierender und reflektiertierender Film geworden.

3,5/5 auf letterboxd

2 „Gefällt mir“