Sollten Supermärkte längere Öffnungszeiten (auch Sonntags) als bisher haben?

Bei uns paar Dörfer weiter hat zu Corona-Hochzeit der Blumenladen fertig gebundene Sträuße an die Straße gestellt mit Spardose daneben. Die hat nicht annähernd die Materialkosten wieder reinbekommen.
Wenn dunden Leute die Möglichkeit zum Bescheißen gibtst, dann tun die das auch. Nicht alle, aber Genug um es für alle zu versauen.

Bäckereien haben oft eine Ausschanklizenz und dürfen daher sonntags geöffnet haben. Diese laufen dann unter Gastro. Manch ein „Tante Emma Laden“ hat das auch. Ich meine genau aus dem Grund dürfen Tankstellen auch sonntags noch Waren verkaufen.

Die Gefahr besteht natürlich.
Weiß jemand, wie Edeka und Co. so dastehen was Gewerkschaften angeht? Wenn es Tarifverträge gibt sind ja so Zuschläge usw. für Sonntagsarbeit ein Thema für die Gewerkschaft und da wird es dann schon zu einer Lösung mit den Arbeitgebern kommen.

Nein, das ist vollkommen ohne Lizenz geregelt und für die Läden erlaubt

§ 6 Tankstellen

(1) Abweichend von den Vorschriften des § 3 dürfen Tankstellen an allen Tagen während des ganzen Tages geöffnet sein.

(2) An Werktagen während der allgemeinen Ladenschlusszeiten (§ 3) und an Sonn- und Feiertagen ist nur die Abgabe von Ersatzteilen für Kraftfahrzeuge, soweit dies für die Erhaltung oder Wiederherstellung der Fahrbereitschaft notwendig ist, sowie die Abgabe von Betriebsstoffen und von Reisebedarf gestattet.

https://www.gesetze-im-internet.de/ladschlg/BJNR008750956.html

(1) Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales bestimmt im Einvernehmen mit den Bundesministerien für Wirtschaft und Energie und für Ernährung und Landwirtschaft durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates, dass und wie lange an Sonn- und Feiertagen abweichend von der Vorschrift … Verkaufsstellen für die Abgabe von Milch und Milcherzeugnissen …, Bäcker- und Konditorwaren, frischen Früchten, Blumen und Zeitungen geöffnet sein dürfen.

Es braucht keine Schanklizenz

Habe ich ehrlicherweise auch noch bei keiner Bäckerei erlebt (die kein Cafe war)

Wieso kann ich dann an Sonntägen in Tankstellen Lebensmittel kaufen? Diese sind keine Ersatzteile.

Siehe mein Beitrag oben, mit der Historie

Lebensmittel fällt unter Reisebedarf (letzter Satz im Gesetz)

EDIT: Reisebedarf schließt ein

  • Zeitungen
  • Zeitschriften
  • Straßenkarten
  • Stadtpläne
  • Reiselektüre
  • Schreibmaterialien
  • Tabakwaren
  • Schnittblumen
  • Reisetoilettenartikel
  • Filme
  • Tonträger
  • Bedarf für Reiseapotheken
  • Reiseandenken
  • Spielzeug geringeren Wertes
  • ausländische Geldsorten
  • Lebens- und Genussmittel in kleineren Mengen

*kleineren Mengen: „Bedarf eines Haushalts“

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Deine Frage war ob man im Einzelhandel seine Arbeitskraft auch Samstags vorhalten muss, deswegen die gegenfrage warum es dort anders sein sollte als in anderen Berufen die ebenfalls nicht nur von Mo. Bis Fr. Arbeiten selbst wenn der Hebel dort für Arbeiter besser als im Einzelhandel ist.

Der Rest war nur eine Aussicht wo es für die Branche hinget wenn die Ladenschlussgesetzte abgeschafft würden.

Bzw. Die 24/7 Öffnungszeiten sich lohnen würden

Ihr immer mit den Zuschlägen.

Wenn euer jetziger AG auf euch zukommt und sagt „So, ab jetzt is Sonntag-Arbeit. Ihr kriegt den Sonntagszuschlag, neben Samstag habt ihr dann auch noch Dienstag frei. Tutti?“

Außerdem: Zuschläge sehen auf dem Bankkonto immer gut aus, zahlen aber nicht auf die Rente ein.

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Die frage war ja nur, was Standard ist. Jeder (die meisten) die Teilzeit arbeiten haben ja auch vertraglich festgelegt, an welchen Wochentagen sie arbeiten. Da kommt ja auch nicht der Chef und sagt, Donnerstag ist zwar nicht ihr Tag, sie kommen trotzdem. Zumindest nicht bei denen, wo ich was kenne, wo die Arbeitstage mit im Vertrag stehen. Deshalb die Frage, wie das im Einzelhandel aussieht oder ob da jeder Vertrag (bei Vollzeit) davon ausgeht, man wird an jedem Tag eingesetzt.

Dankeschön!

Ok, ein sehr weit gefasster Begriff von „Reisebedarf“ :smiley:

Plus Zuschläge mögen geil sein, bei einem hohen Lohn, aber sonst auch nicht wirklich.

Es wird dich jetzt schockieren. aber Ja, ich persönlich hätte kein Problem damit.

Ich selbst habe auch regelmäßig Dienste am Wochenende. Ist natürlich bei jedem Persönlich anders ob man da Arbeiten mag.

Und man hat ja auch trotzdem Mitspracherecht bei seinen Diensten. Es wird hier von manchen wieder das Absolute Horrorszenarios gemalt mit Chefs, die ihre Mitarbeiter nur noch zu Sonntagsdiensten zwingen. Das sehe ich anders.

Vielleicht hatte ich Glück, aber in den Jobs wo ich so gearbeitet habe konnte ich immer mit meinen Vorgesetzten reden wenn es um solche Dinge ging.

Also von Leuten in der Pflege und anderen Branchen mit Sonntagsarbeit die ich Privat kenne, wird da eben immer mit 1-2 Monaten Vorlauf ein Plan gemacht von der Leitung und man rotiert eben.

Es ist nicht so dass man immer so und immer so hat.

Blöd ist eben auch, dass sobald Sonntags mal da ist, einem eben auch auf die Nerven gegangen wird ob man nicht doch einspringen kann, wenn ein anderer Kollege krank wird und sie nicht genug Personal für Sonntag haben.

Und ich merke es ja an 2 Bekannten die im Heim arbeiten, wie scheisse das ganze ist, (aber in der Branche eben unausweichlich).
Wenn man sich im Freundeskreis zb auf ein Wochenende im Monat einigt weil da am meisten Leute können (sprich nicht privat im Urlaub oder sonstwie unterwegs) und da sie dann mit Pech aber arbeiten muss.

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„Horrorszenarien gemalt“
Könnt ihr euch das echt nicht vorstellen, dass Leute das ausnutzen werden?

Und ich rede gar nicht davon, dass JEDER Chef das ausnutzt.
Aber selbst wenn die Ausnutzungsquote bei einem Prozent liegt, oder noch geringer, dann hast du in der Masse des Einzelhandels immernoch nen riesend haufen von Gearschten.

Und das wofür? Die vor den Bus stoßen, nur damit ich die Bequemlichkeit habe auch mal Sonntag spontan ne Tüte Brot und 4kg Eier kaufen kann? Da funktioniert das (soziale) Preis-Leistungs-Verhältnis nicht.

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Das ist aber jetzt auch etwas überdramatisiert.

Meiner Meinung nach kann mit so einem Argument jede Veränderung egal in welche Richtung in die Tonne werfen.

Das etwas ausgenutzt werden kann ist bei vielen immer eine Gefahr. Aber aus dieser Angst immer alles so lassen wie es ist kann auch nicht der Weg sein.

Mich würde ja mal die Meinung von Arbeitnehmern aus ländern wo das gängig ist Interessieren.

Was wir hier ja anstellen sind ja bis jetzt nur Mutmaßungen was die „betroffenen“ Arbeitnehmer davon halten.

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Einen Tag, wo möglichst viele Personen nicht arbeiten müssen, zu haben, finde ich schon gut und möchte nicht missen. Ansonsten sind Familienfeier und Co. einfach nicht mehr durchführbar.

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Und es wird ausgenutzt werden,
wird es doch jetzt schon.

Wenn Schichten gefüllt werden müssen am WE, weil Leute krank ausgefallen sind, wird der Druck auf den Rest erhöht, da was zu übernehmen und dafür dann eben private Sachen abzusagen oder was auch immer.

Und da wir eben von Mitarbeitern im Einzelhandel reden und nicht vom SAP Berater und co der dann eben sagt „fuck you“ funktioniert das eben auch und Mitarbeiter übernehmen die Schichten zusätzlich.

@MikeToGo
2 ist jetzt keine Repräsentative Menge, aber die 2 Französischen Freundinnen mit Wochenendarbeit die ich kenne, finden das nicht toll, aber wird dort eben genauso hingenommen, wie bei uns in der Pflege und co auch, (nur das bei Pflege es eben wirkliche Gründe gibt wieso da auch am Sonntag jemand da sein muss) weil es eben schon länger so ist.

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Naja bei Restaurants und Supermärkten wäre wohl vermutlich bei beiden der Umsatz am Sonntag höher als am Dienstag. Dem einen ist es erlaubt am Sonntag zu öffnen dem Anderen nicht.