Wow. Ich kann schon bis hierhin riechen, wie sich wer darauf vorbereitet mir zu sagen, dass ich mich beruhigen soll, weil „emotional zu werden ja gar nichts bringt und deine Argumentation toTaL ins LäCherRLichE zieht“ .
Aber mir die letzten knapp über 100 Posts hier zu dem Thema durchgelesen zu haben und dabei nicht wütend zu werden, ist - diplomatisch gesagt (die Mühe mach ich mir dann doch für einige aber vorrangig der „Verständlichkeit halber“ bittesehr) …eine Kunst.
So viele Frauen, mich inklusive, dürfen teilweise ihr Leben lang sich zu dem Thema (ihrer eigenen) Menstruation und wie über diese in unserer Gesellschaft gesprochen wird nur so äußern wie es NICHT Betroffenen dabei passt
„damit löst ihr Frauen das Problem nicht“
„Ihr dürft nicht darauf eingehen“
„Der Feminismus ist tot“
gefolgt von HAB ICH SO NICHT GESAGT LEG MIR KEINE BÖSEN WÖRTER IN DEN MUND. HÖR AUF MICH ZU BELEIDIGEN
Nur so ne Anmerkung am Rande: Beleidigung ist ≠ Belehrung
Beleidigend ist es, wenn Frauen oder Mädchen mit einer chronischen Erkrankung wie Endometriose*(Definition am Ende des Posts), das Wort verboten wird, sobald sie über ihre Menstruation sprechen oder Kritik an der medialen Darstellung der Periode und allem was dazu gehört (Erkrankungen wie eben genannte, Umgang in der Gesellschaft mit diesem Thema, Hygiene, ärztliche Versorgung etc) richten wollen. Und bevor jetzt der AcTuaLLy Einwand kommt: Sprecht ihr über Mädchen und Frauen, die sich zum Thema Menstruation äußern ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dabei auch Endometriose-Betroffene bei sind.
Zudem viele Mädchen und Frauen teilweise jahrelang (bei mir waren es 10) nicht wissen, dass ihre Menstruationsbeschwerden nicht „normal“ sind, weil sie in einer Gesellschaft aufwachsen, in denen ihnen nicht Betroffene, oft Männer, verbieten wollen sich darüber zu äußern. Wie zur Hölle soll so ein Informationsaustausch stattfinden? Wie, wenn nicht über negative Empfindungen (und damit meine ich noch nicht einmal an der Stelle die physischen Schmerzen und Begleiterkrankungen oder -Erscheinungen) wie die Zurückweisung durch andere in Debatten zu dem Thema oder wie die Menstruation medial dargestellt wird, nicht gesehen, gelesen oder gehört werden sollen?
Wie soll sich etwas für Betroffene ins positive entwickeln, wenn das Wort dieser in jeder ach so kleinen Debatte wie dieser hier bisher geführten gleich verhöhnt wird. Und dann mir durchlesen zu müssen, dass Kritik an einem Hygiene Produkt für die Menstruation in einem öffentlichen Raum „uns nicht weiter bringt“ finde ich in dem Moment - mal etwas weniger diplomatisch an der Stelle, weil ich ja auch nur ein Mensch mit begrenzten Ressourcen bin - unter aller Sau.
Das eine ist es, wenn eine Frau so wie ich 10 Jahrelang von unaufgeklärten Gyns ihre Beschwerden abgesprochen und klein geredet - und letztlich eine notwendige ärztliche Behandlung versagt - bekommt. Das eine ist, wenn irgendein Typ aus dem Internet mir absprechen möchte wie ich bei diesem, eben nicht nur für mich,sondern für viele Mädchen und Frauen sehr persönlichen und sensiblen Thema empfinde und Kritik zu äußern habe.
Als ob es zwischen irrational und unsachlichen Gehate und bedingungslosen Lob
einfach so null Spielraum gebe.
Ich wiederhole : Beleidigung ist nicht gleich Belehrung.
Und, wenn ich dir sage wie sich eine Menstruation für mich anfühlt und wie ich damit in dieser Gesellschaft zurecht komme, erwarte ich nicht von dir, dass du sagst: Jo, Schwester kann ich voll nachvollziehen. Sondern, dass du zuhörst, wenn dir wirklich was daran liegt, dass sich was für mich und andere Frauen und Mädchen zum positiven verändert. Und zwar zuhören ohne zu bewerten. Weil in Kombination mit Aussagen wie „so tut ihr Frauen euch gar keinen Gefallen/ so finde ich eure Kritikäußerung lächerlich o.ä.“ kann ich diese „Kritik oder diesen Apell“ null Ernst nehmen und teile dann immerhin mit dem Gegenüber, dass auch ich da keinen weiteren Sinn drin sehe eine sachliche und ernsthafte Debatte zu führen. Da ist es die Energie dann wirklich nicht wert. Aber für eine Art Machtwort an der Stelle, „verschwende“ ich nur zu gerne meine Energie.
Da das hier der Spamthread ist, ist mein Rant am richtigen Ort platziert.
@anon67109168 wird sich das hier, wenn er denn seiner Ankündigung den Thread stumm zu schalten nachgekommen ist, eh nicht durchlesen und wenn doch- auch gut.
Aber nach 10 Jahren erst ne Diagnose für ne Erkrankung bekommen zu haben, u.a. , weil ich ständig von Tonepolicing umgeben war und viele andere junge Mädchen und Frauen das immer noch zu unrecht über sich ergehen lassen müssen…am Arsch.
- Endometriose ist eine weit verbreitete Krankheit, die mit starken Schmerzen einhergeht. Starker Menstruationsschmerz ist ein sehr häufiges Symptom. Jedoch können die Schmerzen zyklusabhängig und zyklusunabhängig auftreten. Endometriose kann im ganzen Körper Schmerzen verursachen. Die Folge von Endometrioseherden sind chronische Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen, Blutungen in der Bauchhöhle und oftmals Infertilität. Bei etwa 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, steckt eine Endometriose dahinter.