Hmm… Das Problem ist, dass bis heute eigentlich niemand so richtig weiß, wie man den Begriff Religion definieren kann. Für jeden Ansatz gibt es mindestens ein massives Gegenbeispiel - in deinem Falle zum Beispiel der Buddhismus, der vollkommen ohne Götter auskommt, sondern das menschliche Leben an verehrenswürdigen Personen orientiert. Für den Katholizismus stimmt dein Ansatz auch nicht ganz - da kann ein Einzelner Gläubiger (oder auch eine größere Gruppe) den Willen Gottes interpretieren wie er will; so lange das keine päpstliche Zustimmung hat, kann es nicht “kathollisch” (im Sinne der Wortbedeutung: allgemein, allumfassend) sein.
Im Übrigen hat die katholische Kirche im Laufe der Jahrhunderte weitaus mehr Bullshit verzapft und tut das bis heute. Trotzdem hat das am Status des Papstes nicht mal ansatzweise gerüttelt; trotz Kreuzzügen, Kirchenteilungen, kontra-biblischer Ausrichtung in vielen Dingen, brutaler Mission v. a. in Lateinamerika und Ketzerprozessen im Verlauf der Jahrhunderte, trotz Ablehnung homosexueller Partnerschaften, Segnung von Waffen und weiteres Ignorieren der Bibel in der Gegenwart. Wenn nun, sagen wir, eine Quelle auftauchen sollte, die eine andere Übersetzung der Bibel nahelegt (auf die sich der katholische Glaube wie gesagt nur bedingt gründet), wäre das vielleicht ein Affront, aber weiß Gott nicht mehr als das.