Spoiler sind gut!(?)

Ja und dann denkst du in jeder Sekunde beim ansehen “gleich stirbt er/sie” - da ist doch komplett die Überraschung weg.
Viel packender ist es doch wenn jemand aus “heiterem Himmel” stirbt - und man sich evtl. zu Beginn auch nicht sicher ist ob derjenige wirklich tot ist.

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Dafür kannst du mehr auf die Art und Weise oder kleinere Details achten. Außerdem kann ein Tod ja immer noch überraschend kommen nur weil man weiß, dass jemand stirbt. So oder so beim zweitem Mal schauen ist die Überraschung dann doch auch definitiv weg also …

Für gewöhnlich weißt du dann trotzdem, dass es in der aktuellsten Folge passiert ist.

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Ne, wenn Serie, Film oder sonstiges nicht schafft mich in Bann zuziehen und ich ständig nur an den Tod eines Charakters denken muss der irgendwann, irgendwie passieren könnte, dann scheint irgendwas Falsch zu sein.

Bei Spoilern muss man auch deutlich zwischen Serien und Filmen unterscheiden. Als jemand der regelmäßig die einschlägigen deutschen und US-Seiten besucht oder auch den Social-Media-Kanäle von den Stars folgt, ist halt einiges kein Spoiler mehr. Kann aber nachvollziehen, wenn andere Leute es als Spoiler ansehen.

Wenn nun ein Darsteller vorzeitig aussteigt oder aussteigen muss (Fehlverhalten, Vertrag), dann weiß ich es. Freue mich halt darauf zu sehen, wie denn der Ausstieg nun vollzogen wird. Andere verfolgen ihre Serie halt lieber von Woche zu Woche und wollen es halt nicht wissen, wenn einer der Hauptdarsteller stirbt/ausscheidet. Insbesondere halt ein Problem der Networks, wenn man am Anfang des Jahres oder kurz vor dem Staffelfinale von der misslungenen Vertragsverlängerung oder Kosteneinsparung der Studios erfährt und dann Geschichten umgeschrieben werden müssen.

Bei anderen Serien aus dem Pay-TV, Cable oder auch Streaming-Kanälen tauchen dann halt so immer wieder Infos vor der Ausstrahlung aus. Das beste Beispiel ist nun Game of Thrones, wo jeden Sommer Bilder etc. von den Drehorten im Internet landen. Spoiler oder kein Spoiler? Kommt halt auch immer darauf an, was man da dann sieht oder erfährt.

Ich hatte mich damals selbst bei der Red Wedding gespoilert (Danke Neugier und Game of Thrones Wiki), aber hatte trotzdem noch mein Spaß. Dadurch, dass ich bei 24 erst ab der 6. Staffel im TV anfing, kannte ich natürlich den Plot-Twist aus Staffel 5. Trotzdem saß ich noch gebannt davor. Breaking Bad habe ich auch erst damals nachgeholt. Trotzdem war mir klar, dass Gus die Serie nicht überleben wird. Schuld daran war, dass ich mal sein gelesen hatte, dass er nach BB zum Cast von Revolution gehörte.

Bei Filmen könnte es halt irgendwie bitter sein, wenn man dadurch gespoilert wird. Aber bei Serien habe ich halt eine Staffeln von 10 bis 20 Episoden. Die Dauer der Folge beträgt 45 bis 60 Minuten. Dann hat man irgendwie zwischen 1 bis 15 Staffeln. Also noch so viele Stories, Twists, Tode, Neuzugänge… ein Film dauert dann halt sehr viel kürzer. :smile:

Ich kann bestimmte Serien nicht ohne Spoiler sehen. (Walking Dead z.b. muss ich wissen das bestimmte charas ueberleben oder auch endlich sterben)

Bei Supernatural hab ich mir einiges gespoilert und das hat es immens aufgewertet weil man dann da sass und mehr wusste als alle anderen. :smiley:

Es ist ja sowie so bewiesen, dass Spoiler nicht dem Genuss schaden. Außer halt man redet es sich ganz besonders stark ein. Wenn ein Werk nicht mehr funktioniert/spannend ist, nur weil man die Handlung schon kennt, dann ist es vielleicht auch einfach nicht gut.

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Wer sich für die Studie interessiert:

Sie schaden vllt nicht dem Genuss des Gesamtwerkes, aber einzelne Szenen oder Twists sind meistens eindrucksvoller, wenn man davon überrascht wird.
Ich würde da Fight Club als Beispiel nennen. Der Film war bei der zweiten Sichtung auf jeden Fall interessanter, weil man auf viele kleine Details achten und die Machart mehr schätzen konnte.
Trotzdem möchte ich das erste unvoreingenommene Sehen nicht missen. Das war einfach ein ganz besonderer Moment, als es plötzlich Klick machte und mir zig Gedanken durch Kopf stromerten, die versuchten die Sory zu rekapitulieren.

Es sind einfach zwei unterschiedliche Arten, wie dich eine Geschichte berühren/unterhalten kann. Wenn man großen Wert auf den Überraschungsmoment legt, kann ich es vollkommen nachvollziehen, wenn man Spoiler weiterhin meidet, auch wenn es dem allgemeinen Gefallen der Geschichte vllt keinen Abbruch tut.

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Glaub ich nicht.

Musst du auch nicht. Ist Wissenschaft, die basiert nicht auf Glauben.

Also die Studie existiert tatsächlich.
Was den Inhalt anbelangt, kann ich nur ein paar Anekdoten aus meinem eigenen Empfinden zum besten geben:

  • Bei The Sixth Sense wurde mir das Ende verraten, bis heute habe ich ihn mir nie angeschaut.
  • Bei Saw wurde mir das Ende verraten und trotzdem empfand ich ihn als spannenden Thriller. Ist zwar nur Spekulation, aber in diesem Fall hätte ich trotzdem gerne den WTF-Moment am Ende zum ersten Mal erlebt.
  • Bei Der Dunkle Turm (Buchreihe) habe ich überhaupt erst angefangen zu lese, weil ich von dem Ende gehört habe und das sehr interessant fand. Dort kann man sich auch auf viele Details konzentrieren, wenn man das Ende kennt (besonders wegen der Änderungen Kings für den ersten Band)
  • Bei 127 Hours hat Danny Boyle an all jene gedacht, die das Ende bereits kannten und Details eingebaut (z.B. dass er das Taschenmesser am Anfang vergisst)

Es ist für jede Stimmung was dabei, weswegen ich von mir selbst sagen kann, dass es auf das Endmaterial drauf ankommt. Bei Die 12 Geschworenen ist es scheißegal, wie der Film ausgeht, weil der Weg das Ziel ist. Bei Zeugin der Anklage hingegen, wurde damals die erste(?) Spoilerwarung herausgegeben, um niemanden das Ende zu verschandeln. Und ja, obwohl der Film auch beim zweiten Mal Spaß macht, weil man auf versteckte Details achten kann, möchte ich die erste Auflösung auf keinen Fall vermissen. Ebenso bei z.B. Shutter Island, den man auch sehr gut schauen kann, wenn man das Ende kennt. Man beraubt sich aber des wirklich ersten Sehens. Das macht den Film nicht schlechter (wie die Studie sagt sogar im Gegenteil).

Allerdings wird man auch nie das Gefühl reproduzieren können, wie man sich gefühlt hätte, wenn man die Auflösung nicht gekannt hätte (Alzheimer-Gags beiseite), weswegen die Studie zwar einen Wahrheitsgehalt hat, aber nicht das gesamte Spektrum abdecken kann.

Ich kann Filme wie Fight Club auch sehr gut ein zweites Mal sehen, aber wenn ich das Ende bereits kenne, dann kann ich sie kein richtiges erstes Mal sehen.

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Eine sehr schwammige Wissenschaft in meinen Augen.

Ein Twist den man schon kennt, kann einen nicht überraschen und eben diese gehört auch zum Vergnügen.

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Ich zitiere einfach mal aus dem Filmstarts-Artikel:

Woran liegt es also, das trotzdem die meisten Menschen Spoiler meiden und dies wohl auch trotz dieser Studie weiterhin tun werden, wie die Universität in einem Artikel über Christenfelds Studie selbst zugibt? Eine mögliche Antwort darauf bietet die University Of California auch gleich selbst an:
Man kann einen Film oder eine Serie nur ein einziges Mal zum ersten Mal sehen. Und für viele Menschen scheint es trotz der Ergebnisse von Christenfeld und seinem Team einen nicht unbeträchtlichen Teil des Sehvergnügens auszumachen, sich von plötzlichen Wendungen oder einem überraschenden Ende überraschen zu lassen.
Das schließt natürlich nicht aus, dass man einen Film, eine Serie oder irgendeine andere fiktive Geschichte beim zweiten Mal genauso oder sogar noch viel mehr genießt – mögliche Gründe dafür legen die Wissenschaftler ja sehr nachvollziehbar dar.

Ja, ich sehe einen Film gerne zum ersten Mal. Rein subjektiv haben mir in den letzten Jahren sogar die Filme am besten gefallen, bei denen ich komplett auf Trailer und Infos verzichtet hab. Spontane Netflix-Entscheidungen anhand des Covers meistens.

Zur Wissenschaftlichkeit der Sache: Ich hätte gerne die vollständige Studie, komme aber gerade nicht ins Campus-Netz und sehe daher nur einen Auszug:
http://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797611417007

Der Abschnitt Methodik fängt schon mal interessant an:
Participants (176 male, 643 female) were recruited…

Da würde mich der Grund für das krasse Missverhältnis zwischen Männern und Frauen mal interessieren und ob im späteren Verlauf auch darauf eingegangen wird.

Das ist zwar völlig richtig, aber eine Studie mit knapp 800 Teilnehmern ist auch erstmal nur ein Anfang. Vor allem in dem Feld.

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Es ist ja auch meines Wissens nach nicht die einige Studie.

Mich stören Serien-Spoiler nicht. Wenn man sowieso den News folgt, geschieht auch mal, dass man Änderungen im Cast mitbekommt oder etwas anderes aufschnappt.

Bei Game of Thrones war ich aus Dummheit so oft selbst gespoilert wurden, weil ich mir Hintergrungschichten etc. in den Wikis durchlesen wollte. :smile: Die Red Wedding hat mich trotzdem umgehauen.

Bei Breaking Bad hatte ich in einer Diskussion über Serien-Tode mal aufgeschnappt, dass Hank sterben wird. Aber die Episode war sensationell und die Todesszene lässt es mir immer noch eiskalt den Rücken runterladen.

Die Serie 24 hatte ich zufällig erst ab Season 6 begonnen als es im Fernsehen lieg und später den Rest nachgeholt. Daher wusste ich was in der starken 5. Staffel passiert. Der Twist, war immer noch ein Genuss. Hey, ist halt Jack Bauer. :grin:

https://www.researchgate.net/publication/263306478_The_fluency_of_spoilers_Why_giving_away_endings_improves_stories

Hier gibt es die Studie.

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Danke! Mein erster Link hier ging auf einen vorherigen Artikel mit dem Titel “Story Spoilers don’t spoil stories” von denselben Autoren. Das scheint also eine Folgearbeit zu sein. Hier ist das Missverhältnis auch längst nicht so groß (140 m, 191 f).

Was mich an der Arbeit noch ein wenig stört ist der Fokus auf Kurzgeschichten (ca 1000 - 4300 Wörter). Die sind schnell gelesen und daher stören Spoiler vielleicht auch deutlich weniger, als wenn man ein ganzes Buch oder ein Epos wie “Der dunkle Turm” liest. Hier geht es ja auch um Filme und auch da würde ich zumindest in einer weiteren Studie prüfen, ob die Ergebnisse sich ähneln. In der Studie wird das auch erwähnt:

As with any study, we cannot be certain that these findings will generalize
across all subjects and materials

Letztendlich geht es doch auch um das subjektive empfinden bei seinem Hobby. Die Studie gibt in den Ergebnissen nur Mittelwerte aus, daher gibt es sicherlich Menschen, denen die gespoilerten Geschichten schlechter gefallen haben. Man kann das nicht generalisieren, bloß weil der Mittelwert insgesamt positiv ist.

Aber gut, zurück zum Thema:

Mission Impossible: Ghost Protocol
Gute Action, guter Humor, tolle Sets. Solider Action-Spionage-Film mit Over-The-Top-Story und eigentlich irrelevanten Irrungen und Wirrungen. Macht Spaß und ist nicht zu dumm. Spoiler wären ok gewesen, weil letztendlich die Schauwerte überwiegen.

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Wenn dann eher umgekehrt, weil ein Epos wie der dunkle Turm ja weit weit mehr zu bieten hat als nur einen Twist. Kurzgeschichten hingegen sind viel eher darauf ausgelegt eine große Pointe zu haben, die dann der Verkaufspunkt des Werks sein soll. Und bei Filmen ist es sogar nochmal krasser, weil es als Audiovisuelles Medium per se schon nicht so stark auf den reinen Inhalt fokussiert ist.
Dieses ganze “Spoiler machen mir den Film kaputt”-Gehabe ist meiner Meinung nach eine Entscheidungsfrage. Lasse ich mich durch reines Wissen über die Handlung beeinflussen oder nicht. Und wie schon mal gesagt, wenn ein Film (oder Twist) nicht mehr funktioniert/keinen Spaß mehr macht, dann war er von vorne rein nicht gut.

Es gibt hier noch 2 weiterführende Studien von anderen Wissenschaftlern. Die scheinen auch Serien und Filme untersucht zu haben.

https://www.researchgate.net/publication/284917778_Spoiler_Alert_Consequences_of_Narrative_Spoilers_for_Dimensions_of_Enjoyment_Appreciation_and_Transportation

https://www.researchgate.net/publication/318474817_Don’t_Tell_Me_How_It_Ends_Spoilers_Enjoyment_and_Involvement_in_Television_and_Film

Ich habe jetzt aber keine Lust, mich da durchzulesen.

edit: Habe gerade bemerkt, dass die erste Studie auf der Seite gar nicht verfügbar ist.

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