Naja, auch wenn das Rumgefluche in der Serie Picard nur ein (inmho) negatives Detail von vielen sein mag und es bei TNG und Co tatsächlich die Beschränkung gab, dass keine swear words verwendet werden durften, so geht es eben schon auch darum, dass Star Trek (zumindest früher) eine Utopie dargestellt hat, was einen möglichst stets präsenten respektvollen Umgang (gerade im professionellen Umfeld wie auf einem Raumschiff) umfasst, also man sich eben nicht wie in Picard wiederholt das Wörtchen ‘fuck’ und ähnliches um die Ohren haut… Noch dazu wenn es sich um die Sternenflotte-Elite in Form von Admirälen handelt… Wobei man es insofern wie mit Währungen außerhalb der Föderation so handhaben kann, dass es natürlich ebenso weniger zivilisierte Areale/Situationen gibt, in denen das eher passend oder nachvollziehbar ist…
Ein leise gesäuseltes ‘merde’ hat sicher eine andere Qualität, als ein ‘sheer fucking hubris’, das noch dazu ein Gegenüber verletzen/entwerten soll…
Und dass man in hunderten Folgen von TOS bis ENT (also im ‘alten’ Star Trek) mal irgendwo eine Folge mit irgendeiner Szene hervorkramen kann, die ja überdeutlich beweist, dass in Star Trek schon immer geflucht wurde oder schon immer ganz brutale Gewalt gezeigt wurde, naja… Es geht ja auch irgendwie um den Gesamteindruck oder eine deutliche Tendenz… Bei zig Serien mit zig Staffeln von mindestens 20 Folgen sind so manche zwangsläufig schlecht geschrieben, langweilig oder widersprechen dem Kanon eher weniger als mehr, auch weil der Serien-Standard und die Produktions-Qualität damals eine ganz andere war als heute…
Was das betrifft würde ich wirklich gerne einmal Zahlen sehen… Eben die Quoten der Serien im Vergleich, aber die halten ja Sender/Streaming-Dienste unter Verschluss… Dass ursprünglich reihenweise die Fans Discovery und Picard sehen wollten und die im Gegensatz zu The Orville (Fox setzt mal sehr schnell was ab, wenns nicht gut läuft) eben schon vorhanden waren, stimmt sicher, aber ich frage mich wirklich ob sowohl beim Nerd- als beim ‘Normalo’-Publikum die neuen Star Trek-Serien nachhaltig gut angekommen sind oder ob’s nicht wie bei den JJ-Filmen so ist, dass das alles irgendwann keinen mehr interessiert…
Hatte Netflix nicht mal grob gesagt, dass Discovery mit zu dem erfolgreichsten zählt, was sie haben? Demnach muss das ganze ja schon sehr gut angekommen sein, also im breiten Publikum. Meiner Einschätzung nach, kommen sowohl DISC als auch Picard, eher bei den älteren Trekkies nicht immer gut an, da diese sich nach TNG und co sehnen.
Meiner Einschätzung nach kommen Sachen im allgemeinen immer nicht so gut bei Leuten mit Internetanschluss an
Also beides hat seine schwächen, fand beides aber weit weg von „schlecht“. Vielleicht einfach nur nicht das, was man sich erhofft hatte.
Da wieder die Frage. Für wem? Die Menschen? oder alle? Zweiteres hat nicht mal TOS gemacht, was die alles an kaputten Wesen gefundene haben.
Und selbst wenn es „nur“ um die Menschheit geht hat man immer nur die Sternenflotte gesehen. In Tos hat man das Gefühl es gibt nur die und nix anderes. Das die Regeln und einen Moralkompass haben an die sie sich richten ist klar.
TNG hat das in anderer Form weiter geführt. Erst DS9 zeigt minimal andere seiten, sogar das auf der Erde mehr als die Sternenflotte existiert. Jetzt in Picard sahen wir Primär de Zivilen Sektor. Verschiedenen Fassetten von Doktoren bis hin zu abgefuckten Personen wie Ruffi.
Für mich ist die Zukunft jetzt greifbarer und realistischer, da es auch Personen geben wird die durch das System fallen. Sowas finde ich besser als Chief O´brian der gefühlt Nichts auf der Enterprise gemacht hat außer aller paar tage/Wochen ein paar Knöpfe auf ein Panel zum beamen zu drückten. Ich konnte mir nicht mal vorstellen was man sonst machen könnte außer das wo man die eingeteilt wurde.
Rückwirkend würde ich sogar eine Kontroverse aussage tätigen das Roddenberry seine eigenes Universum nie Verstanden hat.
Ich verstehe hier den Punkt den du machen willst. Aber was das Fluchen angeht ist jetzt die Frage ist das so schlimm? Also nicht nur das ich es bei weitem nicht so wahrgenommen hab. Das kann einmal daran liegen das für mich im normalen sprach gebraucht deutlich mehr geflucht wird und ich deshalb schimpfwörter nicht mehr als so schlimm empfinde aufgrund der viel zu inflationären Nutzung im normalen Sprach gebrauch. Ein weiterer Punkt ist hier das ich die deutsche lokalisierung geschaut habe. Erst einmal find ich fluchen auf deutsch deutlich schöner klingt, aber auch kann es daran sein das vieles fluchen durch anderes übersetzt wurde.
Was die „Es-gibt-keine-Utopie-Kritik“ angeht, kann ich einfach die Kritik nicht nachvollziehen. Wir wissen nicht wie die Utopie aussieht. Was wir immer in Star Trek wussten ist das es Regionen gibt wo diese Utopie einfach nicht vorhanden ist. In DS9 erwähnt es Sisco schon das diese Utopie im grunde nur auf der Erde herrscht. Auch hier kann man von ausgehen das sich diese Utopie auf die Kernwelten beschränkt und man eben in Kolonie am Rande zum romulanischen Raum eben nicht so vorhanden ist. Auch schon lange im Star Trek universum etabliert. Und das so viele jetzt so auf diese Utopie beharren und das sie überall und zu 100% vorhanden sein muss hat meiner Meinung nach die alten Serien völlig blind geschaut und unfassbar viel vergessen. Es gibt so viele Beispiele das diese eben nicht vorhanden ist. Und daher ist dieses Argument das schwächste und zu leicht zu entkräften.
Die Brutalität habe ich schon etwas gesagt und ich hoffe das sie das in Star Trek in Zukunft unterlassen, weil ich schaue so etwas nicht gerne. Ich kann mir das nicht anschauen. Musste Serien wie Breaking Bad irgendwann abbrechen weil ich diese brutalen Szene nicht schauen kann(und noch wegen anderen gründen). Aber das ist für mich ein Kritikpunkt nicht das es nicht zu Star Trek passt sondern das ich so etwas nicht gerne schaue und eine Star Trek serie die ihren Fokus auf solche dinge legen würde, würde ich mir nicht anschauen können. Aber fakt ist es gibt halt Böse Personen in Star Trek. Ob das Menschen, Klingonen, Cardassianer oder Romulaner sind. Und man kann mir nicht erzählen das die dann nicht Brutal sein dürfen. Daher muss man davon ausgehen das so etwas existiert. Es muss nur nicht unbedingt gezeigt werden.
Ich hab mal geschaut und im klassischen Fernsehen ist The Orville sogar recht erfolgreich ist was quoten angeht. Woran man aber hier denken muss ist das The Orville ein nicht zu vernachlässigen Comedy Faktor hat und den Artikel den ich gefunden habe sagte auch das The Big Bang Theory davor liefen.
Geb ich dir recht, Persönlich hatte ich nichts dagegen aber es ist in Star Trek befremdlich. Wenn man jetzt Rabiater an die Serien Ranget ist es ok, aber ein Jigsaw puzzle sollte es nicht werden. Das kann man Intelligenter machen.
Beispiel wenn man den selben aufbau von der DS9 Folge Strafzyklen heute neu machen würde. Also keine Gewalt, nur die Psychische Folter wäre die Folge Wahnsinnig Intensiviere. Es wäre Brutaler sie anzuschauen, würde aber immer noch passen.
Es geht mir vorallen darum das ich mir halt einfach nicht gerne anschaue wie z.B. einem das Auge rausgezogen wird. Ich kann mir so was einfach nicht anschauen. Wenn sie hier die gewalt andeuten würden, wäre das sogar okay für mich wenn ich z.B. nur die schatten sehen würde wie das geschieht. Es hat wie gesagt nichts damit zu tun das Gewalt nicht zu Star Trek passt bzw befremdlich ist sondern ICH kann bei so etwas nicht hinschauen.
Ich denke eher, die Trekkies wollen keinen weiteren Prequel-Aufguss haben. Gerne kann eine völlig neue Crew in der Zeit von Picard spielen. Im Gegensatz dazu werden bei DISC irgendwelche absurden Technologien und Dinge eingebracht, nur um am Ende wieder alles unter Verschluss zu bringen. Bei ENT war dies nicht so krass.
Zumindest mir sind deswegen ENT und DSC komplett egal. Ich will nicht wissen was früher war und ich brauche nicht die x-te Vorgeschichte. Ich will wissen wie es in dem Universum weitergeht und das hat mir PIC gegeben, daher mochte ich die Serie einfach.
Ansich ist die grundprämisse von ENT gar nicht so scheiße. Halt die anfänge der Menschheit und der Förderation zeigen. Die umsetzung ist das was scheiße war. Für mich waren die interessantesten Folgen in den ersten drei ENT staffeln die Folgen mit den Andorianern und den Vulkanier. Es gab sogar den einen Blonden Andorianer(Name mal wieder vergessen) der zu einer meiner Lieblingscharaktere der Serie wurde. Das Problem ist das dieser Konflikt viel zu oberflächlich angekratzt wurde. Auch die Telariten wurden fast gar nicht angeschnitten, obwohl sie in der Geschichte von Star Trek eine wichtige rolle spielen. Zwar kommen diese insgesamt viel zu kurz und man weiß nicht wirklich viel, aber so etwas hätte ENT machen können.
Stattdessen hat man eine wie ich fand recht schwache Klingonen Story immer mal wieder aufgegriffen, ein haufen Monster of the Week folgen mit Spezies die nirgends erwähnung finden und den Temporalen Schwachsinn.
ENT als Prequel hätte so gut werden können und hatte einfach Authoren dahinter die einfach nicht verstanden was das Star Trek universum so ausmacht und das haben DSC und PIC immer noch besser gemacht obwohl sie nicht an die Top Serien bisher ranreichen können(haben halt auch den Nachteil das sie noch nicht fertig sind wie die anderen). Und als ENT es verstanden hat wurde es dann letztendlich abgesetzt.
Na ja DSC dürfte ja kein wirkliches Holodeck haben. Somit würde ja nur in Picard so etwas rein passen. Und was will man da zeigen? Dann kann ich die Gegenfrage stellen wieso nicht Shattner als Kirk in einer Holofolge bringen. Und eine weitere Frage: Wieso überhaupt eine Holofolge? Das wäre einfach nur Fanservice die die Serie nicht vorran bringt.
Bisher gab es ja auch nur so wirklich eine Holofolge und das war eine Folge die ansich Sinn ergab, da ees das Finale von ENT war und der Grund war wohl einer der größten in der Geschichte der Förderation. Gleichzeitig sah man aber einen jungen Riker der aussah als hätte er die Nächte in einem McDonalds durchgemacht und sich jedes Menü da rein gezogen hat.
Seven, Data und in Staffel 2 soll ja auch das MHN der Voyager vorkommen ergeben im Kontext der Serie Sinn da die Serie ja in der Zeit spielt wo sie lebten. Das MHN könnte man hier auch in einem Jahrhundert später auftreten lassen können weil es eben kein echter Mensch ist. Aber einen Archer oder Kirk irgendwie zurückkommen zu lassen durch irgendwelches Hologedöns wäre halt nur dafür da das die Fans ein feuchtes hösschen kriegen.
Ja, das ist ungenau. Von einem Teil der regelmäßigen Zuschauerschaft habe ich immer wieder mal vernommen, dass sie Prequels skeptisch gegenüberstehen. Ein Sequel hätte natürlich erzähltechnisch mehr Potenzial ohne große Widersprüche zu erzeugen. Das bringt aber anscheinend nicht genug Quote, sodass immer wieder alte bekannte Charaktere (DISC: Spock, Sarek, Pike…) eingefügt werden.
Man sollte auch den zeitlichen Kontext während TNG (kalter Krieg vorbei, Zerfall des Ostblocks, Wiedervereinigung, allgemeine Versöhnung, USA als “Spitze” der Zivilisation, allgemeine Aufbruchstimmung, …) und heute (Krieg gegen Terrorismus, Aufkeimen totalitärer System, Überwachungsstaat, …) in Betracht stimmen. Dass die Föderation bei Picard so fernab “ihrer” Ideale ist, soll (zumindest laut den Machern) auch ein Spiegelbild unserer Welt sein. Und Picard soll uns spiegeln, die wir nicht gewillt sind, diese Änderungen mitzumachen und uns in eine bessere Zukunft flüchten (wie es Picard die letzten Jahre machte), sondern für eine bessere Föderation zu kämpfen.