Stranger Things (Netflix)

Ok.
Das kann ich absolut nachvollziehen! Mag diese Charaktere auch sehr, und ich mag auch, dass der Fokus von Mike und Eleven zu den umgeschwankt ist.
Und gerade was Max angeht muss ich zugeben, dass mir die dritte Staffel vielleicht jetzt im Nachhinein besser gefallen wird, wenn ich sie mehr als einen zentralen Charakter sehe und ihre Rolle darum besser einordnen kann.

Ok, ich glaube da sehen wir eine grosse Diskrepanz! Denn gerade der Charakter hat für mich gar nicht funktioniert. Und seine tragische Backstory wirkte für mich zum Schluss einfach zu aufgesetzt, einfach weil man hoffte, man könne mal wieder die „Ohhhhh, dieser Charakter ist zwar gemein, aber eigentlich ist er einfach innerlich verletzt“ Variante bringen. Die ich inzwischen einfach kenne und wo für mich persönlich mehr kommen müsste. Aber wie gesagt, Billy hat allgemein nicht funktioniert für mich und ich denke, das macht einen massiven Unterschied. Wenn man einen klaren „Antagonisten“ hat, und der zieht nicht, dann hat der Zuschauer einen Konfliktpunkt, der nicht wirklich zieht… und das kreiert dann ein Problem bezüglich Spannung.

Also, definitiv ein Punkt ich sehen kann, wie es für jemanden die Staffel raufzieht, wenn man den Punkt positiv anstatt negativ sieht.

Das ist vielleicht gar nicht mal eine schlechte Art diese Staffel zu sehen…
Denn im Nachhinein hast du absolut recht, dass die dritte Staffel die Schienen für die vierte gelegt hat, wie wir sie jetzt erhalten haben, bezüglich welche Charaktere mehr Fokus haben und so.
Für mich war es eher das Gefühl, dass es wieder die ähnliche Leier ist wie zuvor, aber langsam geht die Luft aus, und die Charaktere werden immer platter.
Und hat nicht geholfen, dass Staffel 3 uns die schlechteste, unausstehlichste Version eines meiner Lieblingscharaktere gegeben hat, nämlich Hopper. Staffel 3 gibt den Eindruck als haben die Macher völlig vergessen, was Hopper für ein Charakter sein SOLLTE und schrieben ihn einfach zum Klischee-überbeschützenden-Vater aus, der einfach „die Jugend“ rein gar nicht versteht. Was nicht wirklich Hopper war, zumindest nicht in den Nuancen.

Aber ja, kann deine Auslegung so absolut verstehen.
Und muss auch zugeben, dass ich die dritte Staffel erst einmal gesehen habe. Darum hey… vielleicht bei erneutem Durchschauen (was ich fast sicher vor Staffel 5 nochmals machen werde) wird sich meine Meinung vielleicht noch ändern. Mal schauen :grin:

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Hopper ist auch für mich eine schwierige Figur in Staffel 3.
Er representiert halt den übervorderten Vater aber muss er dabei ständig so schlecht gelaunt sein?
Und wenn er sich nicht mit Eleven gestritten hat, stritt er sich mit Joyce.
Wer will denn sowas sehen?

Da fand ich ihn in Staffel 4 wieder passender aber er ist bei weitem nicht der Charakter den ich aus den ersten beiden Staffeln mochte.
Der schnoddrige Cop der zum Helden mutiert war ab Staffel 3 einfach weg.

Aber auch…
So ahnungslos. Wie er da Joyce fragt, warum Kinder ihre Privatsphäre haben wollen und so… Er wirkt nicht überfordert, er wirkt wirklich wie jemand der völlig Weltfremd ist. Nicht, als ob er es nicht MAG was Teenager machen, sondern mehr dass er nicht VERSTEHT was Teenager machen. Und Hopper war vieles… aber weltfremd war er nie.

Gut… das wird aber auch an den Umständen liegen :sweat_smile:
In den ersten zwei Staffeln war er eine Art „normale“ Person in einer normalen Stadt, in der Seltsame Dinge passierten.
In der vierten Staffel ist er in so extremen Umständen, dass das nicht mehr zu vergleichen ist. Er hat keinen Alltag mehr, er wird täglich gefoltert, etc…

Ich stimme dir zu, dass du ihn nicht mehr mit Staffel 1 und 2 vergleichen kannst, aber ich denke das war unter den Umständen auch nicht möglich. Welcher Charakter würde schon noch „normal“ oder wie die Staffel 1 Version wirken, wenn du ihn 90% der Folge nur in Gefangenschaft und Folter siehst?

Ich muss hier auch glaub ich meine Meinung zu Staffel 3 noch mal revidieren. Ich hab mich da so ein bisschen von der allgemeinen Meinung mitreißen lassen.

Aber wenn ich drüber nachdenke und mir die Staffeln noch mal vor Augen halte, würde ich Staffel 3 eindeutig vor Staffel 2 sehen. Also im Gesamtranking dann 1,4,3,2.

Warum? Einiges hat @derbrudervonmario bereits angesprochen. Die Härte hat zu genommen, der Humor aber auch. Robin wurde als absolut liebenswerter Charakter eingeführt und hat einfach sofort gezündet. Die Bromance zwischen Steve und Dustin hatte hier quasi ihren Peak.

Dazu habe ich das Setting der Mall geliebt. Ich weiß nicht warum, aber ich wäre so gerne selber in dieser Mall zum einkaufen, essen und Spaß haben gewesen. Vielleicht auch so ein bisschen nachträgliches FOMO, weil es so etwas zu meiner Kindheit in Deutschland gar nicht gab und ich gern diese Erfahrung als Teenie mal gemacht hätte.

Auch die Anleihen an Terminator habe ich geliebt. Aber und darum kommt die Staffel trotzdem nicht an 1 und 4 vorbei, hat sie eben auch einige Stellen, die mir nicht so geschmeckt haben. Auch ich fand Erica nervig. Ich konnte die ganze Sache mit der riesigen russischen Basis unterhalb der Mall einfach nicht ernst nehmen. Mike ging mir auch da schon gehörig auf den Geist. Genau so wie Hopper, den ich eigentlich geliebt und nicht wieder erkannt habe.

Billys Background war für mich um ehrlich zu sein auch zu offensichtlich, ja miese Kindheit, darum ist er ein Arsch. Wobei ich die Rolle einfach super interpretiert fand. Ähnlich wie aktuell bei The Boys, wo ich Homelander einfach nur HASSE, einfach weil er so gut dargestellt wird.

Rückblickend hab ich aber mehr aus Staffel 3 als aus 2 ziehen können.

Als ich vor paar Wochen einen Rewatch gemacht hatte, hatte ich - entgegengesetzt zu meinen Erinnerungen - gar nicht das Gefühl, dass Steve ein wirkliches Arschloch war. Die Kamera kaputt zu machen, war jetzt kein feiner Move, aber ganz ehrlich, wenn jemand heimlich Fotos von mir und meiner Freundin halb nackt machen würde, fänd ich das auch nicht cool.

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Yep!
Sehe ich genau gleich!
Ich glaube, viele Leute sahen Steve in der ersten Staffel als „Arsch“, weil das halt das Klischee ist: Du hast den sensiblen Künstler der in das Mädchen verknallt ist, und du hast den coolen Populären, der auf den stillen Kids rumhackt… So sind die Rollen normalerweise verteilt, und oberflächlich mag es hier auch erst so aussehen.

Und das mochte ich an der ersten Staffel so, die Tatsache, dass sie mit diesen Erwartungen spielte!
Steve war NICHT ein Arschloch, und zum Schluss will er sogar helfen und ist, den Umständen entsprechend, sogar ziemlich mutig, gleich von Beginn weg.

Und wie du sagst, die Sache mit der Kamera…
Ahm, sorry, wenn dich und dein Partner jemand beim Sex beobachtet und Fotos macht, da bin ich mehr als nur auf deiner Seite, wenn du so reagierst!

Die erste Staffel ist sehr gut darin solche Klischees zu nehmen und sie ein bisschen umzustellen. Hopper ist ein weiteres Beispiel, wo der Charakter so anfängt wie eines der Klischees dass man aus dieser Art Geschichten kennt, und dann doch mehr Nuancen hat.

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Er macht sich aber ja auch bereits vorher über ihn lustig. Also so richtig grün scheinen die beiden nicht zu sein. Aber ja, man merkt auch schon, dass er trotzdem nicht so arschig ist, wie die anderen, mit denen er die ganze Zeit rum hängt. Aber ich denke, das beurteilt man auch eher jetzt so, da man seine Entwicklung kennt. Als ich die erste Staffel das erste mal gesehen habe, war jedenfalls nicht mein Eindruck „ aus dem wird mal ein lieber“ :sweat_smile:

Hm, mein Eindruck war damals schon, dass er eigentlich ganz in Ordnung war.
Kann mich nicht erinnern, dass er Jonathan gegenüber irgendwie fies war… glaub er fand ihn einfach ein bisschen ein Weirdo.
Was, ok, auch nicht gerade das netteste ist. Aber ist ein High School Schüler… da ist dieses Klicken-Denken und diese „alle anderen sind seltsam“ Einstellung jetzt nichts zu böswilliges.
Er und Hopper waren für mich bereits nach der ersten Staffel wirklich die zwei Hauptbeispiele, wo die Macher genau wussten welche Elemente der Stereotypen und Klischees man nur ein bisschen verstellen muss um etwas Neues und Überraschendes zu kreieren.

Aber muss die erste Staffel vielleicht nochmals schauen, vielleicht vergesse ich da was.

Steve war zu Beginn schon so ein bisschen in Richtung average Jock gestrickt, das hat sich aber dann auch im Laufe der Staffel schon gedreht fand ich.

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Wie gesagt, er war nicht der Highschool-Bullie, die alle anderen verkloppt hat. Aber er war halt arrogant, wenig mitfühlend und eher sehr stark seinen eigenen Zielen bedacht (wie z.B. Nancy ins Bett zu kriegen). In seiner Clique war er noch der „beste“. Deshalb war er vermutlich auch einfach nur mit den falschen Leuten unterwegs und wollte einen auf Super-Cool machen.

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Während der letzten Episode hatte ich die Hoffnung, dass Max das nicht überlebt.
Und dann fing es auch wie bei den anderen drei Opfern an als sie in der Luft schwebte.
Leider haben die Duffer-Brüder mal wieder den Schwanz eingezogen.
Offensichtlich war sie aber tot, sonst hätte sich nicht das vierte Portal geöffnet.
Und wie wurde sie wieder zum Leben erweckt ?
Das bleibt unklar, auch wenn Eleven neben ihr hockt und sagt, dass sie nicht sterben wird.
Aber dann kommt ein Cut und man weiß nicht, wie sie überlebt hat.
Bis auf Vecna, den Tod von Chrissy, die Kate Bush-Szene, die Öffnung der vier Risse und der finalen Kamerafahrt über Hawkins war die Staffel schwach.
Vor allem dieses ewige Geschnulze in der letzen Episode…
Ich hoffe sehr, dass sie in der letzten Staffel die Bombe platzen lassen, indem die Serie kein gutes Ende nimmt.
Sowas bleibt nämlich in Erinnerung und nicht dieses unfassbare Glück, dass alle Hauptcharaktere, von denen schon einige mehrfach tot sein müssten, überleben.
Liebe Duffer-Brüder, nehmt euch ein Beispiel an die Mortal Kombat: Conquest-Serie.
Sowas nenne ich ein Ende !

Du willst die Welt schon brennen sehen, oder? :sweat_smile:

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Hast du von den Borg was anderes erwartet? :ugly:

Das sehe ich nicht so, das war eindeutig der Neo Move aus Matrix, wo er Trinity wieder belebt. Nur nicht so grafisch dargestellt. Aber es ist schon klar, dass El das Herz von Max durch ihren Willen wieder zum schlagen gebracht hat. Ich mein am Ende ist das ja auch noch mal deutlich, dass eben nur die Hülle lebt und der Geist von Max komplett fehlt, als Elf sich noch mal in Gedanken versucht zu ihr zu connecten.

Ansonsten würde ich mir auch eher ein düsteres Ende wünschen, wobei ich auch gestehen muss, dass mich das Ende von Dark beispielsweise auch nicht so ganz zufrieden gestellt hat, wenn gleich es stark und mutig war.

Ja klar !
Wie viele Filme oder Serien kennst du, die kein Happy End haben ?
Vielleicht zwei oder drei Dutzend von meheren Tausend der letzten 100 Jahre Film- und Seriengeschichte ?

Mir fallen spontan nur Eden Lake, Se7en, The Usual Suspects, Angel und Mortal Kombat: Conquest ein.

:+1: :grin:

Mit der Erwartungshaltung zu brechen ist aber nicht automatisch etwas gutes oder mutiges.

Wenn ich an Serien ohne klassisches Happy End denke, dann fallen mir z.B. Breaking Bad oder The Shield ein, aber da haben die Charaktere ihr Ende auch selbst verschuldet.

Ich sehe allerdings nicht tolles oder mutiges darin, eine Serie über moralisch integre Kinder und Jugendliche in einem Desaster enden zu lassen, bloß weil man es machen kann. Das haben sie einfach nicht verdient und es ist nun mal eine Geschichte und nicht das echte Leben.

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Ja seh ich auch so, Mike kann aber trotzdem gerne sterben. :ugly:

Denke mal, den einen oder anderen Schicksalsschlag wird es noch geben, kann mir auch vorstellen, dass Max es nicht schaffen wird. Mal abwarten.

Ich glaube, dass Elf am Ende stirbt, um alle zu retten

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Damit könnte ich auch leben. :sweat_smile: Das klingt hart, aber auch wenn sie wichtig ist, ist sie das eigentlich nur durch ihre Kraft. Ansonsten finde ich sie immer ziemlich uninteressant.

Ich musste zuletzt auch immer dran denken, wenn sie ihre Hand ausstreckt, das sie damit auch sehr gut Raptoren in Schach halten könnte. :ugly: :sweat_smile:

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Also ich war froh, dass Max es zweimal von der Schippe geschafft hat. Da hat es ein Jason schon deutlich mehr verdient. :sweat_smile: Um den hab ich jeden Falls nicht getrauert :smiling_imp:

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Wer war denn jetzt Jason noch mal?