Wieso nicht?
Funfact, wurde früher gemacht, weil bei uns der Donut nicht so wirklich bekannt war.
Es geht nicht darum, ein Lokalkolorit zu erzeugen, sondern einzig und alleine darum, die real gesprochene deutsche Sprache anzuwenden.
Wieso nicht?
Funfact, wurde früher gemacht, weil bei uns der Donut nicht so wirklich bekannt war.
Es geht nicht darum, ein Lokalkolorit zu erzeugen, sondern einzig und alleine darum, die real gesprochene deutsche Sprache anzuwenden.
Natürlich. Ich bin da schon mehrfach drüber geflogen!
Weil eine solche Sprache Ausdruck einer ganz bestimmten Sub-Kultur ist, die sich eben genau dort entwickelt halt.
Wieso sollten Schwarze in der Bronx einen Slang sprechen, der sich im ärmlichen Berlin entwickelt hat, oder vielleicht einen Slang der Hamburger Szene um mal ne andere Stadt zu nehmen.
Gerade wenn man die lokalen Subkulturen kennt, wirkt es doch sogar noch bescheuerter. Eine Serie in der innerhalb einer Gang aus der Bronx mit Begriffen die „Digga, Ahnma!“ um sich geworfen wird, würde ich sofort wieder abschalten. Außer es ist ne Komödie, denn was anderes als unfreiwillig komisch ist das nicht.
DIE real gesprochene deutsche sprache gibt es nicht. die sprachliche realität eines Berliners ist anders als die eines Hamburgers oder eines Kölners und die deckst du auch nicht damit ab, dass du beliebig dialekte in ausländische serien hinein würfelst.
Weil es im Grunde ähnliche soziale Voraussetzungen für die Entwicklung solcher Soziolekte sind. Natürlich sind diese nicht eins zu eins zu sehen. Ich hoffe, das kommt klar rüber. Aber die Faktoren der ärmlichen ökonomischen Verhältnisse gekoppelt mit erhöhter Kriminalitätsrate wären zumindest gewisse Parallelen, die man da ziehen könnte.
Im Grunde ist das alles eine reine Gewohnheitssache, ob man das „unfreiwillig komisch“ findet oder nicht. Für dich mag es komisch sein, weil du es nicht wirklich kennst. Aber so etwas lässt sich durch Anwendung und Wiederholung verändern und verliert diesen Effekt, genauso wie es den Effekt verlieren würde, dass man Dialekte als dümmlich o.ä. wahrnimmt.
Das witzige ist das Zucker & Co davon wussten und es so unterhaltsam fanden, denn eigentlich sprechen die beiden einen Dialekt denn man nicht ins Deutsche übersetzen kann darum hat man die beiden bayrisch synchronisiert. Der mit dem Bart taucht auch in der Fortsetzung mit dem selben Dialekt auf. Auch genial das Norbert Gastell ihn sprach
Keine Dialekte in deutschen Fassungen von Filmen und Serien, wenn ich in der deutschen Fassung Untertitel brauche, weil ich das Gesagte nicht verstehe, hat das Synchronstudio versagt. Außerdem wirkt es merkwürdig, wenn ein New Yorker plötzlich sagen wir mal Platt spricht, auch wenn ich das verstehen würde.
Die Diskussion zeigt auf jeden Fall gut, warum es auch Geistes/Sozialwissenschaften braucht.
Den Spruch darfst du gerne näher erläutern.
Erklärungen sind nicht edgy.
1-Satz statements schon
Weil Menschen mit diesem Hintergrund wohl davon absehen würden, Menschen in dümmer/klüger, besser/schlechter aufgrund ihrer Sprache / ihres Dialekt einzuteilen, bzw. generell eigene Erfahrungen / das eigene Umfeld als Maßstab zur Erklärung der Gesellschaft zu nehmen, wie es hier teilweise gemacht wurde. Da kommen dann am Ende solche Ideen bei raus, dass es es ja nur eine einzige Sprache braucht (am besten noch die eigene).
Wurde hier doch nie behauptet. Es war einzig die Aussage im Raum, dass es dumm klingt. Nicht dass die Person im Endeffekt zu 100% dumm ist. Keine Ahnung wer hier solche Behauptungen immer in den Raum wirft.
Und was die Geistes/Sozialwissenschaften da nun verbessern oder ändern sollen ist mir nach deinem Post auch nicht klar. Sowas kann natürlich untersucht werden, die gesellschaftliche Wahrnehmung wirds nicht ändern.
Ich schalte gerade erst ein/habe jetzt erst alles gelesen. Sehr unterhaltsam!
Mir gefällt die Szene aus „Airplane!“ tatsächlich in der Synchro besser, weil der Joke umgedreht wird: Statt dass die alte Dame unerwartet „Jive“ spricht, wie im Original, sprechen die beiden Herren unerwartet Dialekt. Die Oma ist nicht unerwartet hip, sondern die beiden unerwartet traditionell verwurzelt.
In Scrubs hat man aus „Herman the German“ ja in der deutschen Synchronisation auch einen Dänen gemacht. In beiden Fällen ist die Sprachbarriere aber ein zentrales Element und konnte nicht gewöhnlich übersetzt werden, ohne den Witz zu verlieren. Erkan und Stefan, in den Rollen der beiden Haie in „Findet Nemo“ wären auch noch ein Beispiel wo es gut passt, bzw. dem ganzen sogar noch etwas mehr Würze gibt. In humoristischen Kontexten kann es also durchaus funktionieren. Grundsätzlich so eine Durchmischung zu haben um sie zu haben halte ich aber nicht für sinnvoll.
Reißt einen dann doch zu sehr raus, glaube ich. Wenn wer komisch synchronisiert ist, weil die Figur in der Handlung den anderen Charakteren irgendwie sprachlich auffällig ist (also es für die Handlung Bedeutung hat und die auch darauf reagieren), wäre das für mich okay, aber nicht ohne ersichtlichen Anlass, damit es „bunt“ ist.
Mhnjoa, es sei denn im Original gibt es auch Untertitel und das ist ein beabsichtigter Teil/Effekt des Werkes, siehe den Ausschnitt aus „Airplane!“.
Naja, Tojan hat so Andeutungen gemacht. Grundsätzlich ist es auch zweckmäßig Sprachen für bestimmte Kontexte zu haben, aber Sprachvielfalt ist nicht nur Trennung und Turmbau zu Babel; verschiedene Sprachen stammen ja aus verschiedenen Regionen und legen in ihren Strukturen und ihrem Vokabular unterschiedliche Schwerpunkte und begünstigen unterschiedliche Denkweisen, weil wir stets sprachlich denken und unterschiedliche Sprachen denselben Begriff unterschiedlich erfassen können. Ganz stumpf gesagt wer am Wasser lebt hat mehr und andere Begriffe für alles was mit dem Meer und Wind zusammenhängt, usw.
D.h. Forscher mit unterschiedlicher sprachlicher und kultureller Prägung sehen, finden und verstehen u.a. auch dadurch womöglich unterschiedliche Aspekte einer Sache und können sich dann ergänzen, statt alle mit dem gleichen Vokabular aus dem gleichen Winkel zu schauen. That goes into the win column.
Bin aber wie gesagt auch der Meinung, dass so eine sprachliche Annäherung an einen gewünschten Effekt nur in Ausnahmefällen bzw. als kalkuliertes Risiko für einen Gag eingesetzt werden sollte und nicht auf breiter Front um mehr sprachliche Varianz reinzubringen. Bei den Sopranos z.B. fehlt mir das Italo-Amerikanische-Jersey-Englisch in der Synchro nicht. Kommen auch auf Hochdeutsch so an, wie es der Autor vorgesehen hat und funktioniert für mich in beiden Sprachen gleichwertig mit leichten Unterschieden. Mission accomplished.
Wenn in einem Film 2 Leute einen unverständlichen Dialekt reden, muss man in der Synchro eben was machen.
Da geht dann eben einfach oft alles was im Original gut war verloren, wenn da einfach nur eine belanglose hochdeutschszene draus gemacht hat, wo bisschen genuschelt wird oder sowas.
Ja, hochdeutsch aufnehmen und mit dem Kompromiss leben.
und den kompletten Sinn aus der Szene nehmen,
Nö.
Klar müssens nicht die sächselnden Zwerge aus Baldurs Gate 1 sein, aber gerade in so ner Komödie, hat das doch perfekt gepasst.
Hättest dir ja mal die Diskussion vorher durchlesen können. Da habe ich schon gesagt, dass Komödien (und sowas wie Sitcoms,…) wohl der einzige Ausnahmefall sind, in denen ein Dialekt manchmal (nicht immer!) sinnvoll sein kann. Da geht es aber auch immer um den humoristischen Charakter des Dialekts. Um nichts anderes.
In allen anderen Genres muss man mit dem Kompromiss leben oder O-Ton gucken.
Welchen Sinn? Wenn sich 2 Texaner unterhalten ist der Sinn der Szene: die Leute unterhalten sich. Es gibt keinen Konflikt der durch die Ausprache oder bestimmte Wörter entsteht. Der Dialekt ist, trägt aber nicht wirklich zur Szene bei.
Anders ist es wenn der Dialekt aktiv im Fokus liegt, was halt eher im Comedy Bereich (siehe Scrubs Beispiel) vorkommt.
Dialekt ist oft einfach nur Beiwerk zur Ausschmückung. Wenn man den Texaner so reden hören will, muss man OTon schauen, denn es Texaner mit bayrischem Dialekt ist nur eines: störend.
Du hast bisher nicht erklärt, warum Dialekt ausschließlich bei Komödien funktionieren soll. Es gibt genügend einige Beispiele für deutschsprachige Filme mit Dialekt, die keine Komödien o.ä. sind. Also warum sollte es dann nicht auch bei einer Synchronisierung gehen?
Ja genau.
Kannst du das bitte näher erläutern, was du mit diesem Halbsatz sagen willst?