Synchro vs. O-Ton in Filmen/Serien/Spielen: Eure Meinungen und Beispiele

Erklärungen sind nicht edgy.

1-Satz statements schon :coolgunnar:

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Weil Menschen mit diesem Hintergrund wohl davon absehen würden, Menschen in dümmer/klüger, besser/schlechter aufgrund ihrer Sprache / ihres Dialekt einzuteilen, bzw. generell eigene Erfahrungen / das eigene Umfeld als Maßstab zur Erklärung der Gesellschaft zu nehmen, wie es hier teilweise gemacht wurde. Da kommen dann am Ende solche Ideen bei raus, dass es es ja nur eine einzige Sprache braucht (am besten noch die eigene).

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Wurde hier doch nie behauptet. Es war einzig die Aussage im Raum, dass es dumm klingt. Nicht dass die Person im Endeffekt zu 100% dumm ist. Keine Ahnung wer hier solche Behauptungen immer in den Raum wirft.

Und was die Geistes/Sozialwissenschaften da nun verbessern oder ändern sollen ist mir nach deinem Post auch nicht klar. Sowas kann natürlich untersucht werden, die gesellschaftliche Wahrnehmung wirds nicht ändern.

Ich schalte gerade erst ein/habe jetzt erst alles gelesen. :beanjoy: Sehr unterhaltsam!


Mir gefällt die Szene aus „Airplane!“ tatsächlich in der Synchro besser, weil der Joke umgedreht wird: Statt dass die alte Dame unerwartet „Jive“ spricht, wie im Original, sprechen die beiden Herren unerwartet Dialekt. Die Oma ist nicht unerwartet hip, sondern die beiden unerwartet traditionell verwurzelt. :beanjoy:

In Scrubs hat man aus „Herman the German“ ja in der deutschen Synchronisation auch einen Dänen gemacht. In beiden Fällen ist die Sprachbarriere aber ein zentrales Element und konnte nicht gewöhnlich übersetzt werden, ohne den Witz zu verlieren. Erkan und Stefan, in den Rollen der beiden Haie in „Findet Nemo“ wären auch noch ein Beispiel wo es gut passt, bzw. dem ganzen sogar noch etwas mehr Würze gibt. In humoristischen Kontexten kann es also durchaus funktionieren. Grundsätzlich so eine Durchmischung zu haben um sie zu haben halte ich aber nicht für sinnvoll.
Reißt einen dann doch zu sehr raus, glaube ich. Wenn wer komisch synchronisiert ist, weil die Figur in der Handlung den anderen Charakteren irgendwie sprachlich auffällig ist (also es für die Handlung Bedeutung hat und die auch darauf reagieren), wäre das für mich okay, aber nicht ohne ersichtlichen Anlass, damit es „bunt“ ist.


Mhnjoa, es sei denn im Original gibt es auch Untertitel und das ist ein beabsichtigter Teil/Effekt des Werkes, siehe den Ausschnitt aus „Airplane!“.


Naja, Tojan hat so Andeutungen gemacht. Grundsätzlich ist es auch zweckmäßig Sprachen für bestimmte Kontexte zu haben, aber Sprachvielfalt ist nicht nur Trennung und Turmbau zu Babel; verschiedene Sprachen stammen ja aus verschiedenen Regionen und legen in ihren Strukturen und ihrem Vokabular unterschiedliche Schwerpunkte und begünstigen unterschiedliche Denkweisen, weil wir stets sprachlich denken und unterschiedliche Sprachen denselben Begriff unterschiedlich erfassen können. Ganz stumpf gesagt wer am Wasser lebt hat mehr und andere Begriffe für alles was mit dem Meer und Wind zusammenhängt, usw.
D.h. Forscher mit unterschiedlicher sprachlicher und kultureller Prägung sehen, finden und verstehen u.a. auch dadurch womöglich unterschiedliche Aspekte einer Sache und können sich dann ergänzen, statt alle mit dem gleichen Vokabular aus dem gleichen Winkel zu schauen. That goes into the win column.

Bin aber wie gesagt auch der Meinung, dass so eine sprachliche Annäherung an einen gewünschten Effekt nur in Ausnahmefällen bzw. als kalkuliertes Risiko für einen Gag eingesetzt werden sollte und nicht auf breiter Front um mehr sprachliche Varianz reinzubringen. Bei den Sopranos z.B. fehlt mir das Italo-Amerikanische-Jersey-Englisch in der Synchro nicht. Kommen auch auf Hochdeutsch so an, wie es der Autor vorgesehen hat und funktioniert für mich in beiden Sprachen gleichwertig mit leichten Unterschieden. Mission accomplished.

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Wenn in einem Film 2 Leute einen unverständlichen Dialekt reden, muss man in der Synchro eben was machen.

Da geht dann eben einfach oft alles was im Original gut war verloren, wenn da einfach nur eine belanglose hochdeutschszene draus gemacht hat, wo bisschen genuschelt wird oder sowas.

Ja, hochdeutsch aufnehmen und mit dem Kompromiss leben.

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und den kompletten Sinn aus der Szene nehmen,

Nö.

Klar müssens nicht die sächselnden Zwerge aus Baldurs Gate 1 sein, aber gerade in so ner Komödie, hat das doch perfekt gepasst.

Hättest dir ja mal die Diskussion vorher durchlesen können. Da habe ich schon gesagt, dass Komödien (und sowas wie Sitcoms,…) wohl der einzige Ausnahmefall sind, in denen ein Dialekt manchmal (nicht immer!) sinnvoll sein kann. Da geht es aber auch immer um den humoristischen Charakter des Dialekts. Um nichts anderes.

In allen anderen Genres muss man mit dem Kompromiss leben oder O-Ton gucken.

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Welchen Sinn? Wenn sich 2 Texaner unterhalten ist der Sinn der Szene: die Leute unterhalten sich. Es gibt keinen Konflikt der durch die Ausprache oder bestimmte Wörter entsteht. Der Dialekt ist, trägt aber nicht wirklich zur Szene bei.

Anders ist es wenn der Dialekt aktiv im Fokus liegt, was halt eher im Comedy Bereich (siehe Scrubs Beispiel) vorkommt.

Dialekt ist oft einfach nur Beiwerk zur Ausschmückung. Wenn man den Texaner so reden hören will, muss man OTon schauen, denn es Texaner mit bayrischem Dialekt ist nur eines: störend.

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Du hast bisher nicht erklärt, warum Dialekt ausschließlich bei Komödien funktionieren soll. Es gibt genügend einige Beispiele für deutschsprachige Filme mit Dialekt, die keine Komödien o.ä. sind. Also warum sollte es dann nicht auch bei einer Synchronisierung gehen?

Ja genau.

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Kannst du das bitte näher erläutern, was du mit diesem Halbsatz sagen willst?

In einem deutschen Film der in Deutschland spielt, ergeben deutsche Dialekte und deutsche “Slangs” Sinn.

Alles andere wurde hier ja schon ziemlich umfangreich erörtert.

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Es wurden Behauptungen aufgestellt, die bereits mehrmals widerlegt worden sind und einzig das Nicht-Wollen steht im Weg, Dialekte nicht in einer Synchronisierung einzusetzen, obwohl sie im O-Ton existieren. Es geht ja nicht darum, dass man jeder Synchronstimme einen Dialekt verpasst, sonder in Szenen, in denen es zu unterschiedlichen Dialekten kommt und diese auch im entsprechenden Film (Serie, was auch immer) Thema sind, dass diese auch in der Synchronisierung thematisiert werden.

ANDERE Dialekte existieren im OTon! Die haben NICHTS mit den deutschen Dialekten zu tun. Wieso sollte man also deutsche Dialekte auf ausländische Produktionen sprechen? Das raff ich nicht.

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dafür braucht man keine sozialwissenschaften :wink:

speziell dazu: wurde nicht gemacht, es wurde ein beispiel aus dem persönlichen umfeld genutzt um eine these des gegenübers zu widerlegen. ein absolut gängiges mittel, welches auch die sozialwissenschaften normalerweise nutzen :slight_smile:

Weil man halt anderssprachige Dialekte nun mal mit Standardssprache nicht darstellen kann. Mit Dialekten kann man sie zumindest andeuten, bzw andeuten, dass zwei unterschiedliche Dialekte im Original gesprochen werden.

Und das soll ein Mehrgewinn für den Zuschauer sein? I doubt it…

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Wenn sie im Original gesprochen werden, dürften sie für das O-Ton-Publikum einen Mehrwert haben, also warum auch nicht für das Synchro-Publikum?

Ich sag “nö” du sagst “doch”.

Ich bin froh über so wenig dümmlichen Dialekt wie möglich!