Bei Spielen stelle ich generell auf Englische synchro plus Deutsche Untertitel an wenn möglich. Wie die meisten ja wissen sehen die meisten Deutschen Synchronsprecher nicht einmal die Szene für die sie gerade sprechen. Seid neustem Spiele ich das neue Doom und bin echt begeistert von den Deutschen Sprechern. Klar da braucht es keine Lippensynchro da 90% nur Stimmen sind die über Funk sprechen aber die Stimmen finde ich richtig gut. Rein vom klang her gefällt es mir super.
Als Konsequenz sollte man es also lassen und sich die eigene Unzulänglichkeit eingestehen? Oder besser erst mal die Sprache studieren und sich das nötige Wissen zertifizieren lassen, um sich an den kryptischen O-Ton heranzuwagen.
Ganz ehrlich, das Hollywood und TV Englisch ist nicht so schwer, dass man mit einem Wörterbuch davor sitzen muss und irgendwann hat man es drauf. Ohne was zu verfälschen, behaupte ich, weil man irgendwann versteht und nicht übersetzt. (Etwas übersetzen ohne es zu merken kommt mir auf Dauer - selbst 45 Minuten lang - unmöglich vor?)
Man wird Shakespeare oder Ulysses dann nicht unbedingt lesen/verstehen können, aber man wird sicher ein Stück näher dran sein.
War halt an keiner Stelle der Punkt auf den ich Bezug genommen habe aber okay. Es ging mir um die Argumentation, dass etwas verfälscht wird und deswegen O-Ton immer besser sei. Obwohl diese Verfälschung auch von einem selbst vor genommen wird sofern man nicht ein gewisses Sprachlevel erreicht hat. Zu beurteilen in wie fern die Übersetzung das Original verändert gestehe ich nur Leuten zu die auch das entsprechende Wissen haben. Und nicht jedem Hansel der meint er könnte jetzt Perfektes Englisch nur weil er ein paar Jahre lang seine Serien oder Filme in dieser Sprache geschaut hat.
Disney/Pixar/Ghibli-Filme und sonstige spezielle Ausnahmefällen, in denen man sich Mühe gegeben hat der Synchro einen eigenen Charme zu geben. Bei dem Rest hatte ich niemals das Gefühl nicht eine kontraproduktive Erfahrung mit der Synchro zu bekommen und ich frage mich auch manchmal, ob die deutsche Vertonung einfach nur schadet. Whiplash hat grausige Sprecher und sehr steife, lieblos übersetzte Dialoge, die einfach in keiner Weise das Gefühl wie im O-Ton wieder geben können und viel mehr den Film wie ein B-Movie darstellen lassen.
Alles richtig was du schreibst. Nur erzähle das mal meinen Vater.
Auch könnte der Personenkreis es im O-Ton mit Untertitel sehen, aber ich glaube, dann würde mein Vater wohl keine Filme mehr schauen. Kann es auch verstehen, wenn an unterhalten werden will und die Sprache eben nicht versteht oder richtig gelernt hat. Da spielt die Kunst dann eine Nebensache.
Ja gut, da kann man vielleicht nicht viel machen.
Wobei ich meine Eltern (beide Mitte/Ende 60) auch dazu gebracht habe, Serien gemeinsam auf Englisch mit deutschen Untertiteln zu schauen. Was ja dank Netflix mittlerweile gut geht.
Und wenn sie dann ein paar Folgen/Staffeln, teilweise über die Jahre hinweg geschaut haben, wollen auch sie die Charaktere nicht auf einmal mit anderen Stimmen hören. Angefangen mit Breaking Bad binge watching und jetzt schauen sie Better Call Saul auch in O-Ton. Ab und zu muss man seine Eltern halt erziehen.
Ach, mir fällt grad noch ein gutes Beispiel für eine grandiose Deutsche Synchro ein: “Ein Käfig voller Helden”. Wenn mich nicht alles täuscht wurde die Serie in den 90ern neu synchronisiert und hat dudurch viel an Witz gewonnen, der so im Original gar nicht vorhanden war.
Wenn möglich bevorzuge ich prinzipiell OmU, gucke mir sogar mal Filme in Originalsprache an, die ich wenig bis garnicht verstehe, weils einfach auch superinteressant ist, Sprache und Intonation mitzubekommen.
Bei Filmen und Serien, die starke Slangs haben, geht mir das Original schon ab, beispielsweise ist True Blood im Original um einiges geiler. Positivbeispiel einer Synchro ist in der Hinsicht bei mir Misfits. Ich hab zwar nur mal kurz in die Synchro reingehört, aber die haben echt Leute, die das gut hinbekommen, das auch auf Deutsch nachzuahmen… was halt echt schwer ist.
Was ich auch immer toll finde ist, wenn mehrere Sprachen gesprochen (und auch teilweise nicht untertitelt) werden. Da verstehste halt ein paar Brocken oder eben nicht.
Bei sowas merkt man so dermaßen, ob die Leute Muttersprachler sind oder nicht.
Was schon richtig ist, ist dass bei deuscher Synchro meist die Sprache nochmal deutlich lauter und damit verständlicher ist, bei original englischen Sachen muß man den Sound immer nochmal mehr aufreißen, um’s zu verstehen.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass englische Tonspuren oder auch englische Synchros bei Games gerne auch mal bevorzugt werden, nicht unbedingt weil sie besser sind, sondern weil man dabei nicht soooo differenziert wahrnimmt, ob sie gut sind wie bei der eigene Muttersprache, bei der einem Sprache und Betonung noch schneller seltsam vorkommen, wenn sie nicht gut sind.
Ich hab das hier vor 3 Tagen geschrieben, kP warum das nicht gepostet wurde…
Was ich sage ist man muss kein perfektes “Absolutes” Englisch können, es reicht aus Fernsehen und Film geguckt zu haben, um Fernsehen und Film zu verstehen. Das Sprachlevel dafür kann Hansel Meier auch nur durch Serien und Filme erreichen. Damit einhergehend wird er durch das Internet auch kulturelle Hintergründe mitbekommen, und damit mehr inhaltliche Nuancen verstehen. Sprachliche Nuancen kann man ebenso alleine durch Hören erlernen, vielleicht bis auf sehr subtile Dialekte und regionale Eigenheiten. Natürlich wird man am Anfang hier und da etwas “verfälschen”, das kann jetzt aber nicht das KO-Argument sein.
Die Veränderung des Originals durch Übersetzungen ist inhaltlich weitestgehend keine subjektive Sache.
Mit mehr Wissen wird man diese Veränderung nur deutlicher wahrnehmen.
Ich hab dein Argument als Pro für Synchros wahrgenommen, weil man das Original durch mangelndes Sprachwissen selber verfälschen würde. Für mich ist dein Argument eher ein Pro für früheres Auseinandersetzen mit Originalversionen.
Generell mag ich OV lieber, also Serien meist auf Englisch und Animes auf Japanisch mit Englisch/Deutsch Sub. Für mich hat das Original einfach den höchsten Stellenwert, an dem ich die intendierte Wirkung ausmache.
Das heißt aber nicht, dass deutsche Synchros per se schlecht sind. Es gibt viele sehr gute Synchros, manchmal muss man sich erst dran gewöhnen, weil man das OV gewöhnt ist. Ich denke, der Grund warum viele das lieber mögen, was sie zuerst gehört haben, ist, dass man die Charaktere schon verinnerlicht hat. Dann zu wechseln wäre vergleichbar mit einem Schauspielerwechsel, weil die Stimme/Stimmlage/Art zu sprechen etc nicht dem entspricht, was man für den Charakter vorher kannte.
Ich persönlich mag es nicht so gerne, wenn die deutschen Synchros einfach nur die übersetzten Zeilen “drüberlesen” und es keine Nachbearbeitung bezüglich Ort des Geschehens gibt (z.B. Keller = Widerhall, Telefon = Rauschen) oder manchmal wird die Sprachspur viel zu laut drübergelegt. Das klingt dann einfach künstlich und erinnert mich an schlecht produzierte Reality Shows oder Nachrichteninterviews, wo einfach nur drübererzählt wird.
Leider gibt es auch nur sehr wenig Auswahl zwischen verschiedenen Synchronsprechern. Die sind dann schon gut, aber man kennt einfach zu viele Charaktere oder man denkt sich die ganze Zeit “das ist doch der Sprecher von <völlig anderer Charakter>”.
Kinderstimmen leiden auch häufig, dass Erwachsene gecastet werden, die dann versuchen eine piepsige Stimmen nachzuahmen, was dann super nervig klingt. Das ist dann vermutlich die Schuld desjenigen, der keine Mühe hineingesteckt und einfach nur was hingeklatscht hat.
Wir sollten erstmal festhalten, dass wir das Glueck haben, eine gute Synchronsprecherkultur zu haben.
Man kann praktisch alles synchronisiert gucken, ohne dass aus guten Dingen Katastrophen werden.
Aber es wird eben trotzdem in fast allen Faellen schlechter, ist doch voellig logisch.
Ich schaue mittlerweile auch nahezu alles in der Originalsprache (sofern diese Englisch ist), aber aus Gewohnheit eben einige Dinge noch synchronisiert. Alte 80s-Filme z.B., oder auch Serien von “frueher” wie “Dr. House”. Der einzige Fall, bei dem ich die Synchro wirklich besser finde als das Original. Klaus-Dieter Klebsch passt einfach besser zu Hugh Laurie als er selbst.
Gut, dass du Dr. House erwähnst. Die deutsche Stimme finde ich wirklich viel besser. Sie ist einfach rauer, knurriger und tiefer. Das ist für mich so ein Beispiel, bei dem die Synchronstimme sogar noch besser zu dem verkörperten Charakter passt als die originale Stimme.
Ich hoffe das ich diese Interviews hier nun posten kann. Hab schon etwas im Kino + Thema gepostet aber hier kann man es sicher eher rein posten. Es ist aktuell und ein Interview mit der Stammstimme von Sir Patrick Stewart
Scrubs. JD als auch der Hausmeister funktionieren für mich (vorallem im doppel) sooo viel besser als auf englisch
Bei Animes ist die allgemeine Synchroformel:
Japanisch > Deutsch > Englisch.
Sonst bei Serien und Filmen ist das ziemlich ausgeglichen bei mir.
Manchmal finde ich die englischen Originalen besser, manchmal die deutsche Synchro.
Ah das ist ein tolles Interview der Mann hat eine tolle Stimme
Ich guck nach möglichkeit alles auf deutsch !
Animes guck ich auf japanisch mit untertitel , weil ich kein bock hab noch 1 jahr zu warten bis die folgen mal auf deutsch raus kommen.
Gleiches prinzip bei manchen serien, manchmal warte ich auf die deutshce synchro und manchmal hab ich keine lust zu warten. BZw. hab ich auch bei manchen Serien das gefühl sie sind einfach zu verstehen als andere ( auf englisch ).
So guck ich Zb. Flash , Legends of Tommorrow und Z-Nation auf Englisch ( auch ohne untertitel… ist egal ). Jedoch hab ich zb. bei Arrow teilweise probleme dem zu folgen.
Gerade die gute Synchrokultur hat aber doch dazu geführt das fast keiner Oton schaut.
Wenn im Extremfall die Synchro ein Mann wäre der alles synchronisiert und man im Hintergrund noch den Originaltton hörrt, dann würden sicher mehr Leute Oton anfangen zu schaue.
So wie es aber momentan ist sehen die meisten Leute gar keinen Grund Oton zu schauen
Black Lagoon ist auf deutsch am besten, genau so wie alle Filme und Serien in denen Iren mitspielen, so gerne ich dieses völkchen hab, ihr englich ist teilweise unentzifferbar.
O-Ton oder Synchro? Auf diese Frage habe ich eine ganz einfache Antwort: Das hängt von beider Qualität ab.
Leider ist die deutsche Synchro-Branche auf dem absteigenden Ast, zumindest nach meinem persönlichen Empfinden. Die wirklich markanten Stimmen sterben seit Jahren mehr und mehr weg, die Dialogregie hat sich von einem “natürlichen Sprachgefühl” in Richtung “möglichst wortgetreu und lippensynchron” entwickelt und wirkt oft, wie mit dem Wörterbuch übersetzt. Hinzu kommt, dass die spezielle Kunstform der “Schnoddersynchro” seit den frühen Neunzigern mehr oder weniger tot ist (“Hudson Hawk” ist da wohl das letzte “große” Beispiel).
Gerade in den 70ern und 80ern haben deutsche Synchros für den hiesigen Markt Filme merklich aufgewertet, die unter den schauspielerischen Limitierungen der Originaldarsteller zu leiden hatten. Das berühmteste Beispiel dürfte hier wohl Arnold Schwarzenegger sein - es ist schlichweg undenkbar, dass er ähnlichen Ruhm wie in den USA hierzulande hätte erfahren können. Auch andere Actiondarsteller aus der Zeit (vor Allem Stallone) hauen in diese Kerbe. Auch im B- oder “nicht ganz A”-Filmsektor hat die Synchronisation durch talentierte Synchronschauspieler oft für zusätzliche Dimension gesorgt (neben “Dawn of the Dead” ist hier mein Paradebeispiel “Krieg der Sterne”). Auch das Dialogdrehbuch konnte oft eine charmante Verbesserung gegenüber dem Original vorweisen (z.B. das Ersetzen des ständigen, öden und einfältigen “Fuck” in “Scarface” durch einen bunten Strauß blumiger Begriffe von “bekackt” über “für’n Arsch” bis zum oft und gern genutzten “coño”). Vom Filmsektor unterhalb des “B-Films” fangen wir besser gar nicht erst an, wurde durch die Synchro der oft einfach nur ungenießbare Müll erst zur Spaßbombe. In ihrem besten Momenten war und ist deutsche Synchro also ein wahrer Segen, also knieet nieder in Erfurt, äääh, Ehrfurcht!