Besserer Verkehrsfluss:
Ja, das ist ein Punkt. Allerdings ändert ein Tempolimit nichts am Verkehrsfluss, wenn es sowieso schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Und wenn es wenig Verkehr gibt zwingt es die Menschen dazu, langsamer zu „fließen“
Du sagst ja selbst, dass es am wenigsten Stau bei einer Geschwindigkeit zwischen 80 und 100km/h entsteht bzw. der Verkehrsfluss dort am besten ist. Das heißt du musst das Tempo auf 80 bis 100km/h begrenzen um bestmöglich einen Stau zu verhindern bzw. einen guten Verkehrsfluss zu gewährleisten. Ein Tempolimit auf 130km/h macht das nicht.
CO₂-Emission:
Das wär meiner Meinung nach der Punkt, der noch am meisten für ein Tempolimit sprechen würde. Allerdings werden hier auch nur 2% der CO₂-Emissionen des Pkw-Verkehrs. Das sind dann ca. 0,2x Prozent der gesamten CO₂-Emission Deutschlands. Da gibt es sicherlich sehr viel größere Baustellen. Vor allem ist ja davon auszugehen, dass die CO₂-Emission im Straßenverkehr auch ohne das Tempolimit deutlich zurückgehen wird (sparsamere bzw. emissionsfreie Autos).
Also die meisten Personenschäden gibt es innerorts, die mit Abstand meisten Toten Außerorts. Da sehe ich nicht, wieso man das Tempolimit auf den Autobahnen einführen sollte und nicht dort, wo die meisten Schäden entstehen.
Wie könnte man all diese Probleme besser beheben? Zum Beispiel ein besseres Angebot von Alternativen. Weniger Autos = weniger CO₂, weniger Unfälle, weniger Stau. Weniger Stau führt dann selbst nochmal zu weniger CO₂ und weniger Unfälle und weniger Unfälle führen schon wieder zu weniger Stau… usw.
Trugschluss. Ein Tempolimit von 130 würde dies sehr wohl tun, es wäre nur noch nicht am Optimum, was den verkehrsfluss angeht. Das ist in den meisten Fällen wie gesagt aber auch überhaupt nicht notwendig.
Dennoch sind die störeffekte bei 50km/h geschwindigkeitsunterschied natürlich geringer als bei 150km/h.
Sicherlich gibt es die, aber hat eine Änderung dort ähnlich wenig schwache Nebenwirkungen wie ein Tempolimit oder wären Änderungen dort vllt deutlich problematischer?
Außerdem wäre es mir neu, dass ein Tempolimit als einzige Aktion zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes gefordert wird. Im Gegenteil, es geht ja gerade darum, in jedem Bereich überflüssige Emissionen zu senken.
Auch hier wieder der Trugschluss, dass man ja immer nur an einer Maßnahme gleichzeitig arbeiten kann.
Übrigens geht mit einer Steigerung der Attraktivität anderer Verkehrsmittel schon rein automatisch eine Senkung der Attraktivität des Autos einher, denn der Raum ist bekanntlich nicht unendlich, erst recht nicht auf der Erde.
@Valotaan Was glaubst passiert, wenn man sagt: Autobahn nur noch für Raser, alle anderen die nicht schneller als 130 fahren wollen, sollen doch Bahn fahren. Genau nichts, weil niemand scheinbar sich von der Autobahn verdrängen lassen will und sowieso, wer jetzt ein Auto hat, wird das nicht abgeben und wahrscheinlich auch nicht so schnell auf die Bahn umsteigen, selbst wenns ein Autowechsel bevorstünde.
Aber sollen ruhig mal die anderen von der Autobahn, dann wird ja alles besser
Anstatt jemanden von der Autobahn zu verdrängen sollten Möglichkeiten geschaffen werden die Menschen dazu bringen freiwillig weniger Autos und somit weniger Autobahn zu benutzen.
Ich sehe ein Verbot erstmal als negativen Einschnitt an, vor allem bei geringem Nutzen.
Damit meinte ich auch eher, dass das Tempolimit ja einen Stau verhindern kann, wenn es an dieser Stelle noch kein Tempolimit gibt.
Das ist richtig. Nur leider wird zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV oft nicht die Attraktivität gesteigert, sondern die Attraktivität der Unerwünschten Verkehrsmittel, also das Auto, vermindert. Da werden oft die Parkgebühren erhöht, bzw. Parkmöglichkeiten genommen, der Autoverkehr ausgebremst, Maut erhoben usw. Der ÖPNV verbessert sich dadurch ja nicht.
Ich brauche z.B. mit dem Auto knapp 25 bis 30 Minuten bis zur Arbeit. Mit Bus und Bahn wär ich im Idealfall 1,5 Stunden unterwegs. Also 2 Stunden am Tag mehr, nur um zur Arbeit zu kommen. So schlecht können die mir das Auto gar nicht machen, dass ich freiwillig anders zur Arbeit komme. Es muss halt etwas am ÖPNV getan werden. Und um es vorweg zu nehmen: Die 30 Minuten bis zur Arbeit schaffe ich auch ohne Autobahn, bin also vom Tempolimit nicht betroffen und es wird auch nichts daran ändern.
Die Richtgeschwindigkeit ist ein Witz, da sie nie den modernen Autos angepasst wurde.
Wenn man sich heutige Autos anschaut, mit Autos von sagen wir 1979 (da wurde die Richtgeschwindigkeit eingefüht) vergleicht, dann sind die einfach so gut, dass man da eben auch eigentlich eine höhere Richtgeschwindigkeit ansetzen könnte.
Wird natürlich nciht gemacht, aber am ende ist die Richtgeschwindigkeit einfach nur etwas, dass damit die Versicherungen leichteres Spiel haben bezüglich der Betriebshaftung.
Wann bekommst du denn ein Knöllchen wegen zuschnell fahren Aber das ist sicher auch nicht deutlich erhöht. Das nur mäßig deutlich erhöht und nicht mega krass deutlich erhöht
Und was kann die forderung nach einem Tempolimit dafür, dass andere Forderungen, die wie gesagt parallel gestellt werden, nicht erfüllt werden?
Ich verbinde den Begriff Rasen nicht zwangsläufig mit dem ebenso benannten Verstoß gegen die straßenverkehrsordnung, sondern sehe es als passenste Bezeichnung für alle Geschwindigkeiten weit jenseits der richtgeschwindigkeit.
Ja ne die Richtgeschwindigkeit richtet sich nur nach Konfort und nicht nach Unfallrisiko und Spritverbrauch … Und es gibt genug moderne Autos, die mehr als 130 nicht wollen außer du ratterst halt 3 Stunden durch die Pampa
Kann nichts dafür. Aber es ist trotzdem komisch, dass das Tempolimit so ein großes Thema ist, aber der ausbleibenden rein positiven Veränderungen nur wenig interessieren. Ist aber mit Sicherheit auch ein Problem mit den Medien.
Stimmt, die Autobahnfahrten früher mit Polo oder Golf 2 waren schon abenteuerlich. Da hat man bei 130 km/h schon deutlich gemerkt und gehört, dass man nicht unbedingt noch schneller fahren sollte. Mit einem aktuellen Mittel- bis Oberklassewagen gleitet man mit 180km/h noch ruhig dahin.
Aber die 130km/h beziehen sich ja nicht nur aufs Auto, sondern auch auf den Fahrer und die Reaktionszeiten haben sich seit damals wahrscheinlich nur wenig geändert.
warum werden solche diskussionen eigentlich so oft im entweder-oder-stil geführt?
warum nicht in multiplen lösungen denken?
z.b. mit dem e-mobil von zuhause zur öpnv-haltestelle zur arbeit in die stadt und für große umzüge, einkäufe oder weite strecken leihe ich mir ggf. nen benziner, oder so ähnlich?
in den urlaub mit autozüge für die individuellen (möglicherweise kleineren) e-autos, oder so?
undsoweiterundsofort
Das Tempolimit wird leider so diskutiert, als wäre es die einzige Möglichkeit und ist medial omni-präsent. Dadurch geraten andere Möglichkeiten in den Hintergrund, da sie keinen Weg mehr in den gesellschaftlichen Diskurs finden.
Intelligente Ampelschaltungen würden sicher mehr bringen und so gut wie jedem Verkehrsteilnehmer auch persönlich nutzen. Da bräuchte es gar keine breite und emotionale Diskussion.
Ich dachte eig., dass der gesellschaftliche Diskurs längst herausgefunden hat, dass diese Menschen nicht alle wegen Fahren jenseits der 130 getötet werden…
Das ist halt das typische moralische Totschlagargument, geht aber leider völlig am Leben vorbei. Es wird immer überall eine gewisse Quote an Unfällen und entsprechenden Folgen geben. Das ist das Risiko des Lebens. Wenn man das nicht akzeptiert, darf man gar kein Auto mehr fahren.
Welche Quote man für akzeptabel hält ist dabei aber höchst subjektiv. Da wird es auch nie einen gesellschaftlichen Konsens geben. Interessant ist aber immer wieder, dass den Tempolimitbefürwortern die vielen Toten auf Landstraßen scheinbar scheiß egal sind und man dort keine Forderungen zur Verschärfung hört.
Also 99,9X% der Autos die 2019 gebaut wurden, können 130 ja wohl ohne Probleme einmal quer durch Deutschland fahren ohne Schäden.
Zumindest wenn wir von Autos reden, die auch auf der Autobahn zugelassen sind,
sprich kein Piaggio Ape oder sowas,
Ja sorry, wenn so deine Lebenseinstellung ist. Aber dennoch wirst du ja nicht sagen: Oh man kann immer irgendwie sterben es wird nie 100% geben, ja dann lass uns doch völlig yolo gehen … Das machst du doch auch nicht. Man muss doch die Todeszahl so weit wie möglich senken oder hast du kein Mitgefühl mit den Opfern und interessiert es dich erst, wenn du selbst betroffen bist.