Terry Pratchett -Alles Rund um die Scheibenwelt und umzu

Die kenne ich tatsächlich schon beide. Regiment gehört auf jeden Fall auch zu meinen Favoriten. Ich habe größtenteils die Märchen und Hexen ausgelassen, weil die nie so wirklich meins waren.

Stärkste Phase ist natürlich immer schwer zu sagen. Ich persönlich würde da vermutlich ne Ecke weiter vorne ansetzen, weil ich Feet of Clay, Jingo und The Last Continent ebenfalls top finde. Gut, Last Continent lebt wie bei den Zauberern üblich vom Duo Stibbons und Ridcully, deren Dialoge vermutlich die grandiosesten sind, die die Literatur jemals hervorgebracht hat, aber ich mag die Zauberer/Rincewind-Romane allgemein ziemlich gerne.

Absolut.

Also mit Wee Free Men (Braveheart-Schlümpfe, die Elfen klopfen) und The Hat Full of Sky sind die Tiffany Bücher fast seine philosophischten.

“First Thoughts are the everyday thoughts. Everyone has those. Second Thoughts are the thoughts you think about the way you think. People who enjoy thinking have those. Third Thoughts are thoughts that watch the world and think all by themselves. They’re rare, and often troublesome. Listening to them is part of witchcraft.”

Und Schade, dass wir nie eine Fortsetzung zum Zeitdieb bekamen, hätte echt gerne gewusst, welche Früchte die Liason aus Tod und Zeit wohl hervorbringt. Aber vielleicht ist eben gerade das, was wir bekamen, die Antwort.

Die Rundwelt Bücher mochte ich übrigens auch sehr.

An die habe ich mich tatsächlich bisher nicht rangetraut. Wie sind die denn so aufgebaut? Romane sind das ja nicht, soweit ich weiß.

Ein Kapitel Roman, ein Kapitel Wissenschaftliche Erklärung darüber was im Roman teil gerade passiert ist und das abwechselnd die ganze Zeit.

Stibbons hat, versehentlich, unser Universum erschaffen und die Zauberer beobachten die Erde und was hier passiert. Geht um Evolution, die Entwicklung der Menschheit und unseres Universums etc.

2 „Gefällt mir“

Muss ich mir mal anschauen. Wenn Stibbons dabei ist, kann es nicht schlecht sein.

2 „Gefällt mir“

Das mit den Hexen höre ich oft, wobei McBest einer seiner besten Werke der ersten Phase war (gerade wer seinen Shakespeare kennt). Geht dann für ihn mittelmäßig weiter; Carpe Jugulum ist eine wunderschöne Abrechnung gegen Vampire und Religion und Tiffany Aching, insbesonder A Hat Full of Sky ist dann einer seiner Meisterwerke.

Und ist es halt die Serie mit seiner besten Schöpfung - Granny Weatherwax. Diese No Nonsense Hexe, die 99 % der Probleme einfach mit dem Kopf löst und weil sie sich auflehnt. Und wehe, sie muss einmal ihre Magie verwenden.

“FOR I CAN SEE THE BALANCE AND YOU HAVE LEFT THE WORLD MUCH BETTER THAN YOU FOUND IT, AND IF YOU ASK ME, said Death, NOBODY COULD DO ANY BETTER THAN THAT. . . .”

― Terry Pratchett, The Shepherd’s Crown

Finde ich bspw. sterbenslangweilig und Pratchett holt da mMn auch nichts aus den Vampiren raus. Die sind in der Geschichte halt einfach die kompletten Klischee-Vampire und dementsprechend langweilig. Dabei gibt es ja einige Vampire in seinen Büchern, wo genau das nicht der Fall ist. Bspw. in The Truth.
Das ist auch grundsätzlich so ein Problem das ich mit den Hexen-Romanen habe. Pratchett spielt ja grundsätzlich mit Klischees, aber in Lancre (und der weiteren Umgebung) wirken die auf mich einfach nicht weitergedacht. Als wäre da die Zeit stehengeblieben und die Weiterentwicklung hätte nur in Ankh-Morpork stattgefunden. Auf gewisse Weise passt das auch, weil die Stadt halt einen Einfluss auf jeden ausübt, aber für die Geschichten selbst ist das für mich persönlich halt dann ein Problem. Die Hexen schlagen sich ja oft mit „bekannten“ Wesen herum und ich habe da nie das Gefühl, dass ich dabei was neues kriege.
Bei den Romanen der Wache oder Tod hingegen spielt halt immer auch eine Entwicklung der Welt selbst eine Rolle und die darin auftretenden Wesen sind eine Erweiterung der bekannten Klischees oder werden sogar einfach mal komplett auf den Kopf gestellt.

Find das gerade andersrum. Die Idee von Vampiren, denen Religion nichts antun kann, weil sie lernen, dass das alles nur Symbole sind, lernt auch dass wirklich alles ein religiöses Symbol sein kann. Und der Priester war halt eine schöne Fortsetzung von Small Gods und hoffnungslos idealistisch aber auch lost.

Zum „weitergedacht“: Das waren eigentlich Dinge, wo sich TPerry fast am Besten auskannte, aber sie weniger weiterdachte, sondern mehr in Richtung ging: Wisst ihr eigentlich, wer das wirklich sind? (Elfen als das Beispiel, wo er den Glamour stahl und aufzeigte dass nirgendwo steht, dass Elfen gut sind. Weil sie es nicht sind. Egal was Tolkien sagt).

“Elves are wonderful. They provoke wonder.
Elves are marvellous. They cause marvels.
Elves are fantastic. They create fantasies.
Elves are glamorous. They project glamour.
Elves are enchanting. They weave enchantment.
Elves are terrific. They beget terror.
The thing about words is that meanings can twist just like a snake, and if you want to find snakes look for them behind words that have changed their meaning.
No one ever said elves are nice.
Elves are bad.”

― Terry Pratchett, [Lords and Ladies]

Finde aber die anderen Serien durchaus unterhaltsamer, aber die Hexen haben die besten Eastereggs. Und sind ehrlich gesagt die Reihe, wo er am meisten über die Gefahr spricht, wie Narrativum die Welt zu etwas Schlechterem verändern kann, wenn wir nur den aktuellen Trend (wie eben Elfen sind schön, die müssen gut sein) folgt und nicht aus den vergangenen Geschichten lernt.

Gerade heute, wo gewisse Gruppen vergangene Missetäter (um es höflich zu umschreiben) wieder glorifizieren wollen. Aber das eine vergessen: Egal wie toll sie erscheinen - sie waren nie gut. Sie sind böse. Und das ist nicht witzig. Das ist nicht leichter Humor. Das rüttelt an einem selbst.

Deswegen: Ja, die Hexen-Serie sind ein einer seiner besten Romane.

2 „Gefällt mir“

Seh ich durchaus ein, ist mir aber zu simpel, deshalb mag ich die Reihe am wenigsten. Die Elfen bspw. dreht er zwar quasi um, aber die sind trotzdem ziemlich eindimensional gezeichnet. Genau wie eben die Vampire.
Dazu kommt dann, dass ich bei den Hexen nach Margrets Ausstieg die Dynamik nicht mehr gut fand und alles abseits mit dem König und so mich einfach nicht gejuckt hat.
Ist einfach absolut nicht meine Reihe und wird sie auch nicht mehr werden.

Er dreht sie nicht um - das war Tolkien. Die Elfen der Mythen und Legenden sind nicht gut. (Und der Rest hat es dann übernommen). Da sind die Elfen aus Warhammer sehr viel näher dran (besonders die Dunkelelfen) :smiley:

Aber ich kann verstehen: Ja, dass ist die Serie, wo ich selbst am längsten brauchte bis ich reinkam um sie genießen zu können (und ich lese jeden Wachenroman, insbesondere Nightwatch, sehr viel lieber).

1 „Gefällt mir“

Naja, man muss ja immer von der Aktualität einer popkulturellen oder phantastischen Erscheinung ausgehen. Durch Tolkien hatte sich ja zu dem Zeitpunkt das Bild der reinen, guten Elfen etabliert und Pratchett drehte es wieder um. Er steuert also schon bewusst gegen die etablierte Betrachtungsweise an, was ja innerhalb des Kontextes auch perfekt passt. Das ist ja im Grunde die Basis der Geschichte in dem Buch und lässt sich, wie du schon sagst, auch gut auf gewisse reale Gruppen übertragen.

Mir ist es nur leider wie gesagt bei den Hecen meist zu eindimensional und auch sonst geben die mir nicht viel. Aber zum Glück gibts ja genügend andere Geschichten auf der Scheibe.

Um es zu einem versöhnlichen Ende zu bringen: Lest die Bücher einfach öfter. Gerade die Bücher, die euch anfangs weniger gefielen. Lasst euch ruhig Zeit mit einem neuerlichen Durchlesen.

Die Bücher sind wie sehr guter Wein, sie werden nicht schlechter, man erkennt nur bei jedem Mal durchlesen neue Usancen, die Terry reinschrieb, neue Blickwinkel - und das allein macht ihn zu einem der besten Autoren, die wir je erlebt haben dürfen.

3 „Gefällt mir“

Da stimme ich zu, aber hint: ich habe einige seiner Hexen-Bücher bereits mehrmals gelesen, aber ich mag keinen Wein - auch keinen sehr guten …

Ich find die Hexenbücher ja an sich toll (nicht so toll wie Night Watch und co, aber schon sehr sehr gut), aber alles mit Tiffany Aching sind die Sachen, die ich nicht noch mal lesen würde. Damit (oder mit ihr) kann ich wirklich nicht viel anfangen.

Ob die Werke von Pratchett wie Wein reifen… ich denke nicht. Ich habe für mich aber festgestellt, je mehr Lebenserfahrung ich habe und je mehr andere Sachen ich gelesen, geschaut habe, dass man dann auch mehr aus den Werken von Pratchett herausholen kann, weil man einfach eine größere Erkenntnis aus Ihnen ziehen kann. Erst mit einigen Jahren Abstand und mehr Kontext fällt dann auf, wie Pratchett funktioniert, z.B. mit dem Thema Sexismus, dass schon früh mit Eskarina Schmied aufgegriffen wurde. Oder Religion bei „Einfach göttlich“ (das ich mittlerweile für eines seiner besten Bücher halte.)

Mein erstes Scheibenwelt-Buch war ja „Wachen, Wachen!“ und ich muss zugeben, dass ich das beim ersten Lesen vor vielen Jahren einfach nicht begriffen habe, da fehlte es bei mir an allen Ecken und Enden, um das korrekt einzuordnen, siehe oben.

1 „Gefällt mir“

Ist für mich tatsächlich sein bestes Buch. Wenn auch sehr trocken. Muss irgendwann seine Bücher nochmal lesen, bisher hab ich alle nur 1x gelesen und das ist jetzt sicher schon 10 Jahre und länger her.

3 „Gefällt mir“

Bin ich der einzige der das nicht mitbekommen hat? Der läuft bei uns sogar im Kino :scream:

Im Netz ist der schon länger.
War so gar nicht mein Fall.

Oh. Hab gesehen, das der Trailer 9 Monate alt ist…hab ihn aber noch nicht ansehen können… bin zufällig im Kino Programm drüber gestolpert. Klingt nach einem Kinder Animations Film (das Buch ist ja auch n Kinderbuch), was ja aber erstmal nix schlechtes ist. Was hat dir an ihm nicht gefallen.?