Bin jetzt (vorerst) fertig mit dem Spiel.
Fast alles was man machen kann ist erledigt, nur wenig offen (nur 100/900 Samen, Kiltons Orden). Und mit alles mein ich wirklich alles. Kaum zu glauben, was man in dem Spiel alles entdecken kann, wenn man die Muse dazu hat. Fairerweise muss ich anmerken, dass ich auch hin und wieder gerne mal in den Guide gekuckt habe. Ansonsten wäre das Spiel für mich als jemand, der einer Openworld grundsätzlich abgeneigt ist und dazu noch wirklich alles in einem Spiel haben muss, unmöglich zu bewältigen gewesen, da mir dann irgendwann die Motivation flöten gegangen wäre.
Positiv wäre die unfassbar liebevoll gestaltet Welt, die darin lebenden Charaktere und die kleinen aber feinen Geschichten die diese erzählen, zu erwähnen. Wie schon von mehreren Seiten angemerkt ist die Welt nicht nur heimlich der Star dieses Spieles und das zu recht.
Auch gut gefallen haben mir die unzähligen Beschäftigungen denen man nachgehen kann. Hatte großen Spaß mit den Mini Games, die Schreine waren zum Großteil ordentlich ausgearbeitet und man konnte bei dem einen oder anderen schon mal etwas Zeit im positiven Sinne liegen lassen.
Die Einbindung der Vorgeschichte in Form von Erinnerungen ist meiner Meinung nach zwar nicht die beste Lösung wie man Geschichte vermitteln kann, es fühlte sich in der Form aber in Ordnung an.
Zuletzt wäre das Kampfsystem hervorzuheben, welches mir durchwegs Spaß gemacht hat und einem immer mehrere Wege zum Erfolg offen gelassen hat. Man hatte zu Beginn die Motivation Aktionen zu lernen und diese im Laufe des Spiels für die jeweiligen Gegner zu meistern.
Eher neutral betrachten würde ich die Hauptstory, welche ich ok finde, aber diese war erwartungsgemäß halt nichts wirklich besonderes. Das klassische Held rettet Prinzessin und Königreich eben, natürlich mit der einen oder anderen Färbung, schlussendlich dann aber trotzdem more of the same.
Das RPG System mit Items, Crafting etc. hat zwar funktioniert, war jetzt aber auch nichts besonderes. Kochen zum Beispiel war in meinem Fall zwar anfangs wichtig, wurde aber in den letzten zwei dritteln meiner Spielzeit immer belangloser. Resistenzen und Heilung bekam man auch anders und einfacher. Der Itemgrind für das Aufleveln der Ausrüstung ist auch etwas heftig und empfand das eher als lästige Beschäftigung. Hätte ja gerne sämtliche Ausrüstungen aufgewertet, aber das ist mir persönlich leider too much. Bleibt die Sache mit den Waffen. Auch wenn es von vielen positiv aufgenommen wird, mich hätte es auch nicht gestört, wenn es keine Haltbarkeit gegeben hätte. Natürlich wäre dann das Balancing und Design in eine komplett andere Richtung gegangen. Dank einer gewissen Waffe hat sich im Laufe des Spiels mein Unmut diesbezüglich aber gelegt, so dass ich dies auch eher neutral betrachten kann.
Leider gabs auch negative Dinge im Spiel. Ich hätte mir einiges mehr an Dungeons gewünscht, die mit ordentlichen Bossgegner zu befüllen gewesen wären. Die vorhanden Dungeons machen im Bezug auf die Story zwar Sinn, war mir dann aber in einer solch großen Spielwelt einfach zu wenig. Auch hätten mehr normale Gegner in den Dungeons platziert sein können, welche nicht nur reines Kanonenfutter sind.
Der letzte negative Punkt wäre die Anzahl an Gegnertypen. Ich hätte mir da doch ein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Die Idee, dass Gegnertypen wenn man diese häufiger tötet stärkere Versionen erscheinen lassen, ist zwar nett aber sorgt beim Kampf dann doch hin und wieder für Langeweile. Gegner KI hat zwar nette Gimmicks, ist dann aber in den meisten Situationen etwas schwach auf der Brust.
Alles in allem verdient das Spiel seine guten Wertungen und ist für mich ein GOTY Anwärter. Wobei ich fairerweise sagen muss, dass ich dies schon von einigen Spielen dieses Jahr behauptet habe, was für das Gaming Jahr an sich spricht. Wurde über meine Spielzeit von 125 Stunden gut unterhalten und kann das Spiel nur jedem weiter empfehlen.
Wertung: 5/5
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