Vor einem Jahr, als ich beschloss, auf Fleisch zu verzichten, habe ich immer gesagt: Ich werde nie 100% vegan leben können, überbackener Käse ist das Geilste auf der Welt!
Mittlerweile vermisse ich ihn nicht mehr. Fürs Feeling gibt es mal veganen Streukäse (der nicht so kross wird, ist schon richtig), aber meist kommen Auflauf und Pizza schon ohne aus.
Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier - man kann sich an alles gewöhnen, auch an ein Leben ohne Milchkäse.^^
Ich habe übrigens (veganuary auf facebook sei Dank) den onlineshop https://kokku-online.de/ entdeckt und mir da mal ein bisschen was bestellt (alles natürlich vegan):
Lachs-Creme (für meine Eltern, bin selbst nie so der Fisch-Fan gewesen), Schnitzel mit Zitronen-Pfeffer-Marinade, Cashew-Camembert von veganz, Rosmarin-Roulade, Festtagsbraten und, ganz neu von veganz: das vegane Frühstücks-Ei - gerade mal nachgeguckt, ist jetzt schon nicht mehr lieferbar. Anscheinend wollten da viele zuschlagen.^^
Ich bin sehr gespannt und werde mal nach und nach berichten, wie mir (und meinem Umfeld) die Sachen geschmeckt haben.
Wie gesagt, wenn ich irgendwann doch noch Veganer werden sollte (was ich bezweifel) wird es Stand jetzt auf einen Ernährungsstil ohne diese Ersatzprodukte herauslaufen.
Dann suche ich mir richtige vegane Rezepte, die auch ohne den ganzen Protein-Shizzle funktionieren.
„Mal“ geht das für mich, auf Dauer ist das aber nichts. Deshalb bin ich ja auch wieder komplett von den ganzen veganen Wurst-Alternativen etc. weg.
Und gerade wenn man kein reiner Veganer oder Vegetarier ist, muss man doch (mMn.) immer über die Lobpreisungen, wie ähnlich ein Produkt dem Original kommt, schmunzeln.
Kein einziges Ersatzprodukt schafft es auch nur annähernd das Original zu imitieren. Das mag man nach einer Weile konsequent veganer Ernährung vergessen haben / anders wahrnehmen. Aber als jemand der dann halt doch ab und an mal selber Fleisch zubereitet oder isst, zu ganz besonderen Anlässen, lässt sich der 100%ige Unterschied einfach nicht wegdiskutieren.
Es geht bei so Sachen doch nicht immer darum Fleisch zu „imitieren“, ein Bohnenpattie soll die klassische Hackbulette ersetzen, weil es einfach etwas langweilig wäre sie einfach rauszunehmen.
Die indische Küche kommt wahrscheinlich auch nicht ohne Proteine aus.
Das unter dem Begriff „Protein-Shizzle“ zusammenzufassen ist ja schon etwas verklärend und bewusst abwertend
Da brat ich n bissl Gemüse an, mache mir eine Würzpaste und hau dann am Ende Kokosmilch rein. Da versuche ich eben nicht, durch irgendwelche anderen Produkte ein „nicht veganes“ Produkt zu ersetzen.
Gibt ja ne Menge vegane Gerichte (insbesondere aus dem arabischen/indischen/süd-ost asiatischen Raum), die einfach von der Grundrezeptur her vegan sind, ohne das ich mir dann das vegane Cordon-Bleu von Rügenwalder machen muss dazu.
Ich meinte damit vor allem die ganzen Sachen aus Erbsenprotein/Weizenprotein.
Ich hab überhaupt nichts gegen „Protein-Shizzle“ a la Bohnen oder Linsen. Die stopfe ich zu Hauf in mich rein. Die sind für mich aber auch keine Fleischersatzprodukte.
Ein Linseneintopf ist ein Linseneintopf und kein Hackeintopf mit Fleischersatzprodukt
Ich weiß nicht ob das am Ende nicht irgendwie zu Mangelerscheinungen führt, vegane Ernährung ist ja am Ende nicht einfach „nur Gemüse essen“.
Wenn du ein Hackeintopf Rezept nimmst und das Hack mit Linsen ersetzt ist es in dem Moment ein Ersatzprodukt, aber kein Imitat. Ich glaub du wirfst da ein paar Sachen durcheinander.
Ein Imitat ist ja in der Regel ein hochverarbeitetes Produkt auf Basis irgendwelcher Pflanzenproteine, ein Ersatzprodukt kann einfach nur Tofu oder sowas sein.
Hatten gerade gestern unsere Hähnchen-Nuggets von Green Cuisine für Wraps aus dem TK geholt. Und das kann ich so absolut nicht unterschreiben.
Wobei es natürlich auch sein kann, dass ganz normale Hähnchen-Nuggets auch nach einem labbrigen Nichts schmecken. Da fehlt mir tatsächlich mehr als 10 Jahre Erfahrungswert
Exakt.
Ich liebe einen guten Linseneintopf, aber als man mich mal in ein „veganes Burgerrestaurant“ geschleppt hat und die Leute dann sauer waren als ich sagte „ne sorry, 3/10 verglichen mit nem richtigen Burger mit Fleisch“ nach dem Essen, hat es auch keinem gepasst
Kommt natürlich darauf an, womit du es vergleichst, aber bei einem guten Fischstäbchen schmeckt man trotz Panade den Fisch. Und ich finde, diese Produkte schmecken nicht annähernd nach Fisch.
Aber ich vertrete seither die Meinung, dass solche Alternativen nicht gleich wie das Original schmecken müssen, sondern für sich.
Bin ja kein Veganer/Vegetarier, ersetze aber viele Fleischprodukte durch Vegane/Vegetarische Produkte und gerade Beyond Meat Burger sind schon echt lecker. In einem Burger Restaurant bestelle ich den oft gezielt, obwohl es auch die Möglichkeit gäbe welche mit Fleisch zu bestellen.
Wenn jemand mir sagt „das sind vegane fischstäbchen“, dann bewerte ich die auf der allgemeinen Fischstäbchenskala und fange keine neue „vegane fischstäbchen“ skala an
vor allem wenn der Preis auch für einen fleischburgen normal gewesen wäre, man also auch nicht sagen kann „ok, für 40% des fleischgerichts, muss man sagen, war es sehr gut“
Aber es schmeckt dir doch entweder oder nicht
Wenn du ein neues Obst probierst legst du doch auch keine neue Skala an, sondern entweder schmeckts und man überlegt es öfters zu kaufen oder nicht.
da vermiss ich kein Fleisch.
