Was ich so Schade finde, dass auch bei uns bzw. in den Medien die Medaillengewinner immer im Fokus sind. Interviews und Berichte, im Studio sitzen. Alles verständlich und verdient.
Aber dadurch gehen auch andere Leistungen dann flöten, die ggf. nicht Gold, Silber oder Bronze holten. Dasselbe gilt für Sportarten, die weniger erfolgreich waren. Ohne ein glücklichen Gold-Gewinner sind diese dann fast nicht im Fokus. Mag auch an den Umständen von Tokio liegen, aber das ist auch Schade. Oder hat jemand andere Erfahrungen gemacht beim Gucken?
Fand da auch gut was Max Hartung gesagt hatte zum Medaillenspiegel. Im Interview geht er auch auf mehrere Dinge ein.
Hartung: Ich habe schon im Vorfeld dafür geworben, nicht so sehr auf den Medaillenspiegel zu schauen. Der ist nicht der richtige Gradmesser. Es ist doch viel interessanter, individuell auf die Sportler zu gucken, auf das Team, das Deutschland repräsentiert, auf die Menschen, die Persönlichkeiten statt auf Statistiken und Rekorde.
https://www.zeit.de/2021/32/max-hartung-olympia-2021-saebelfechten-sport-aktivismus
Medaillenspiegel und Weltrekorde sind halt messbar, lesbar und verständlich, aber hilft dann auch nicht immer. Die Verbände müssen daran ihre Schlüsse ziehen, aber auch individuelle Leistungen ohne Medaille bewerten.
Wobei wenn man es nun darauf herunterbricht, ist es dann auch eher 1,5 und 2,5 bei der italienischen Staffel. Siehe Jacobs und Desalu. Die deutsche Staffel spiegelt auch unsere heutige Gesellschaft wieder und trotzdem macht uns das automatisch zur Sprintnation. Daran kann es dann nicht liegen. Sonst sehe ich das wie Lemaitre damals:
Er lehnt die Schwarz-Weiß-Diskussion schlichtweg ab. „Ich glaube, dass man hier auf ein mächtiges Tabu der Leichtathletik prallt. Aber ich habe diese überflüssige Dimension der Hautfarbe immer abgelehnt“, erklärt der Franzose.
(https://www.focus.de/sport/mehrsport/jagd-auf-weltrekorde-warum-schwarze-weissen-davonlaufen_id_2866564.html)
Aber ich mein die Staffel hängt halt von vier Läufern und drei Wechsel ab. Da müsste man halt sehen, wie schnell die Einzelzeiten sind, der italienische Schlussläufer war schon stark. Auch ein deutscher Rekord 38,02 hätte nicht für eine Medaille gereicht.
Irgendwo muss ja der Unterschied liegen, warum Deutschland nicht da vorne zu finden ist. Die Chinesen sind auch unter 38 Sekunden.
Der Artikel bietet noch ein paar Punkte, man kann noch die besten körperlichen Voraussetzungen haben, am Ende musst du früh beginnen und dann dran bleiben. Wenn du aus einem Land kommst, wo Sprinstars die Szene über Jahre dominierten, dann kommt auch immer wieder Nachwuchs nach.
Seit wann ist Jamaika diese erfolgreiche Sprintnation? Eigentlich seit Peking 2008 und den Gold von Usain Bolt und Shelly-Ann Fraser-Price. Auf jeden Fall spannend hier die Entwicklung zu beobachten und schauen wann das nächste Jahrhunderttalent da kommt. Bei Hürden hat man ja mit Warnholm und bei Dreisprung z.B. mit Rojas die Gesichter.