Im Radsport gab es vor ein paar Tagen auch eine Anpassung, aber eine etwas andere Richtung
Die Schwimmer*innen-Regel kapier ich nicht:
Transition vor dem 12. Lebensjahr (denke die meinen die Pubertät) vollzogen.
Wird keinen Arzt geben, der vor (Pubertät) irgendwas verschreibt. Vieleicht Pubertätsblocker und dann so etwas gegen ~16 Hormone.
Ich mein, wenn eine trans Person die Möglichkeit hatte, schon vor der Pubertät ihr Geschlecht zu bestimmen, sollte es keine Probleme geben (siehe das tolle Video im Diskriminierungsthread Ende Mai).
Aber von einer 12jährigen Person zu verlangen, dass sie ihre Geschlechtsmerkmale (P***s) wegoperiert haben sollte …
WTF
what is wrong with you???
Man steckt hier glaube ich in einem Dilemma. Vor 12/der Pubertät möchte man keine Veränderungen am Körper vornehmen. Aber nach der Pubertät haben trans Frauen einen körperlichen Vorteil gegenüber anderen Frauen, was man ja verhindern möchte.
Ich glaube, da haben die Medien die Richtlinien falsch gelesen/interpretiert. Da steht nichts von Transition abgeschlossen, sondern nur von Pubertätsunterdrückung.
Male-to-female transgender athletes (transgender women) […] are eligible to compete in the women’s category in FINA competitions […] if they can establish to FINA’s
comfortable satisfaction that they have not experienced any part of male
puberty beyond Tanner Stage 2 or before age 12, whichever is later.
[…]
ii. They are androgen sensitive but had male puberty suppressed
beginning at Tanner Stage 2 or before age 12, whichever is later,
and they have since continuously maintained their testosterone
levels in serum (or plasma) below 2.5 nmol/L.
Gibt nun eine neue Studie, vom IOC mitfinanziert. Erstmals wurden mehrere Personen (trans und cix; Männer und Frauen), die mindestens drei Mal die Woche trainieren, untersucht.
Wichtigsten Ausschnitte:
The landmark study reported that physically active transgender women performed worse in certain cardiovascular tests and had less lower-body strength than their cisgender females. Researchers at the University of Brighton also found that, contrary to previous claims, transgender women’s bone density was equivalent to cisgender females. Bone density is linked to muscle strength.
The cohort comprised 19 transgender women, 20 cisgender women, 19 cisgender men and 11 transgender men. To qualify for the study, they had to be taking part in competitive sport or physical training at least three times a week. The transgender volunteers needed to have undergone hormonal therapy for at least a year. None of the subjects were competing in national or international sport.
Researchers found that transgender women performed worse than cisgender women in the countermovement jump that tests lower-body strength.
[Trans]gender women also performed worse in an important test of lung function called the FEV1/FVC ratio, which compares subjects’ Forced Expiratory Volume with their Forced Vital Capacity.
There was no meaningful difference between the two groups’ haemoglobin profiles and bone density – both of which are related to athletic performance – even though, the researchers noted, previous studies of sedentary subjects found that transgender women performed better in both.
The results further showed that transgender women had a significantly higher percentage of fat mass, lower fat-free mass and weaker handgrip strength than cisgender men.
Transgender women were found to have advantages in other respects, including, inevitably, height and weight, as well as lower-body power and handgrip strength.
That transgender women performed worse in several metrics shows, the authors argued, that further research is needed before sporting federations decide whether to ban them from the female category.
Interessantestes Detail: Die „Knochemasse“ - also das, wo viele Leute sagen, da hätten trans Frauen Vorteile, wenn sie eine männliche Pubertät unterlaufen - ist fast gleich wie bei cis Frauen. In manchen Bereichen haben cis Frauen Vorteile (Lungenvolumen, allgemeiner Körperaufbau), in anderen Bereichen trans Frauen (Größe und Griffigkeit).
nur als Tipp: Die archive.xx-links sind hier glaube ich nicht gewünscht.
Von mir wurde schon mal ein Post deshalb gelöscht
Aber mal schauen
Das ist aber schon eine sehr kleine Gruppe an Teilnehmer. Auch noch von Freiwilligen, die sich auf Social Media gemeldet haben. Da stellt sich schon die Frage, inwieweit man die Ergebnisse überhaupt verallgemeinern kann. Eine „landmark study“ sieht für mich anders aus.
Das ist generell ein Problem vieler Studien zu diesem Thema, dass nur wenige Personen untersucht werden.
Mich würde interessieren, wie trans Männer abgeschnitten haben, die ebenfalls Teil der Studie waren. Das Hauptaugenmerk wird ja immer auf trans Frauen gelegt, und wie sie im Vergleich zu cis Frauen performen und ob sie Vorteile haben.
Aber wie schneiden denn trans Männer im Vergleich zu cis Männern ab? Das gibt ebenso interessante Hinweise darauf, inwieweit die Transition Vor- und Nachteile aufhebt.
Steht auch am Ende, dass diese Studie erst der Anfang war und es weltweite Studien braucht. Weil ja - gibt nur wenige, die da teilnehmen und auch noch sich untersuchen lassen.
Dachte immer aufgrund der Medienberichte, tausend Männer warten nur darauf, sich umoperieren zu lassen, um Gold zu bekommen … (das war Satire).
Den Eindruck kann man tatsächlich bekommen. Als ob überproportional viele trans Leut im Profisport vertreten sind.
Satire hin oder her ich finde es reicht hat schon Eine, damit es unfair allen Frauen gegenüber ist, wenn es im Breich des Spitzensports passiert.
Diese Woche war ein ein Artikel samt Interview mit dem Studienleiter in der NY Times.
Und nach dem Lesen der Details stelle ich noch mehr als zuvor die Aussagekraft der Studie infrage.
Es wurden nicht sorgfältig Athleten ausgesucht, die ein bestimmtes, vergleichbares Trainingsniveau haben. Sondern es haben (sehr wenige) Leute mitgemacht, die sich auf Social Media gemeldet und per Selbstauskunft gesagt haben, dass sie ein paar Mal pro Woche Sport treiben.
trans Frauen waren 4 Jahre älter als cis Frauen. 20 cm größer und 24 kg schwerer.
Vor allem aber war der Body-Mass-Index der trans Frauen (26,2) signifikant höher als der der cis Frauen (22,5). Der BMI bei trans Frauen war so hoch, dass die Mehrheit von ihnen in die Übergewichtig-Kategorie fallen (BMI über 25), einige waren sogar adipös (über 30). Dagegen waren cis Frauen mehrheitlich normalgewichtig.
Was ist das denn für ein Vergleich? Es wurden die Leistungen von älteren, übergewichtigen trans Frauen mit denen von jüngeren, schlankeren/normalgewichtigen und vermutlich fitteren cis Frauen verglichen.
Bei so einer Datengrundlage kann man doch gar keine ernsthaften Studienergebnisse erzielen.
https://bjsm.bmj.com/content/bjsports/early/2024/04/10/bjsports-2023-108029.full.pdf
Das ist schon fragwürdig, dass diese Studie so viel Aufmerksamkeit bekommt. Vermutlich weil sie vom International Olympic Committee (IOC) finanziert wurde und damit eine gewisse Legitimität einhergeht.
A long-term longitudinal study is needed to confirm whether these findings are directly related to gender-affirming hormone therapy owing to the study’s shortcomings, particularly its cross-sectional design and limited sample size, which make confirming the causal effect of gender-affirmative care on sports performance problematic.
Die Autoren bezweifeln die Aussagekraft, insbesondere durch das Design der Studie und die Stichprobe, die sie gewählt haben. Daraus kann kein kausaler Zusammenhang hergestellt werden. Diese Studie kann nichts bestätigen, sie stellt nur fest, dass mehr geforscht werden muss - so zumindest mein Eindruck.
Gleichzeitig sagen die Autoren, dass aufgrund ihrer Studienergebnisse Vorsicht geboten ist bei vorsorglichen Verboten und Ausschlüssen von transgender Athleten (die nicht auf sportartspezifischen Untersuchungen basieren). Eine gewisse Relevanz und Einfluss unterstellen die Autoren ihrer eigenen Studie also schon.
While longitudinal transitioning studies of transgender athletes are urgently needed, these results should caution against precautionary bans and sport eligibility exclusions that are not based on sport-specific (or sport-relevant) research.
Richtig, deswegen wundere ich mich, dass diese Studie für irgendetwas herangezogen wird.
Nur Sportlerinnen, die bei der Geburt weiblich waren, sollten im Frauensport antreten dürfen. Das wird eine von den Vereinten Nationen ernannte Menschenrechtsexpertin nächste Woche vor der UN-Generalversammlung erklären.
Reem Alsalem, die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, sagte Sky News, sie hoffe, dass die Empfehlungen die Politik der Staaten und des Sports beeinflussen werden.