Kommt häufiger vor, diese Anschauung. Ich sage zwar jeder hat das recht, sein glauben zu leben wie er will. Aber es sollte keinen Schaden. Aber dies tun manche Religionen eben und das fängt beim Thema “Schächtung” an. Ich finde diese Methode einfach nur krank IMO. Und das mir hohe Geistliche sagen wollen, dass Tiere keine seele haben, lässt mich doch zum Teil an meiner Kirche zweifeln.
Naja, ich denke, dass das v. a. damit zusammen hängt, dass die Kirche kaum noch als sinnstiftende Einrichtung präsent ist, zumal in der Zielgruppe von RBTV. Ein Umstand, der mich auch häufig an Kirche stört, ist die Tatsache, dass es dort ein riesiges “Altersloch” von 15-55 gibt, sprich: Leute, die dort sind, sind meistens entweder maximal halb oder minimal doppelt so alt wie ich. Die meisten hier dürften auch in diesen Altersbereich fallen, für den die Kirche kaum etwas anbietet. Problemanzeigen sind vielschichtig, im evangelischen Bereich ist es glaube ich in erster Linie die Profillosigkeit. Die EKD fällt in letzter Zeit eigentlich so gut wie gar nicht auf, weder positiv noch negativ, hat inzwischen fast flächendeckend Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare und man fragt sich insbesondere nach dem Luther-Jubiläums-Fiasko, was genau sie eigentlich möchte.
Und warum möchtest du nicht über deinen Glauben reden? Klar, du brauchst keine feste Religion oder Institution als “Folie” dafür, aber mich würde es interessieren, was du glaubst.
So weit würde ich nicht gehen. Insbesondere in den Neuen Bundesländern zeichnet sich gerade der weltweit einzigartige Trend ab, dass Jugendliche tendenziell offener gegenüber Religion sind als ihre Elterngeneration. Dass äußert sich dann aber tatsächlich nicht in Kirchenzugehörigkeiten, sondern ziemlich genau in dem, was @Tarantino1900 sagt. Mit dem Begriff “konfessionslos” sind wir da schon ganz gut bedient.
Schächtung is auch so’n Thema, wo die äußerst christenvolle politische Klasse (d.i. die Gesamtheit der nicht-ehrenamltichen Berufspolitiker) die ethische Integrität von Deutschland zugunsten religiöser Sonderrechte verkauft hat, damit nicht die Staudämme geöffnet werden und ihr Verein schön unangetastet bleibt.
@Neonomide Du meinst oben im ersten Post?
@Niklas_Schier Da sag ich mal: LOL. Die Kirchen sind nicht leer, weil sie nicht sinnstiftend sind, die Kirchen sind leer, weil die Leute nicht mehr an Gott glauben und damit der einzige Grund wegfällt, die Kirche überhaupt wahrzunehmen. Wenn die Kirchen jetzt das megaintegrative Unterhaltungsprogramm abzögen, würde man trotzdem nich hingehen, weil da halt immer noch der ganze Zauberkram mit dran hängt. Bei Dir klingt’s ja so, als wäre Deutschland voll mit Christen, die ihren Glauben halt privat ausleben.
Sag mir mal, was Du mit “offener gegenüber Religion” meinst. Ich les da nämlich “der giftige Hass ist einem gutmütigen Desinteresse gewichen”.
Jo, und dafür müsste sich die Kirche wieder reformieren und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in nächste Zeit passieren wird. Homoehe, Safer Sex, Hippe Klamotten wird alles früher oder später kommen
Wobei es mich als Protestanten schon alles betrifft
Für mich als Tierlieben Menschen unbegreiflich. Man darf die Tiere ja nicht mal betäuben…
genau
Kann ich tatsächlich nicht mehr, Forum sagt mir, man kann Umfragen nur innerhalb einer bestimmten Zeit einfügen oder verändern. Könnte man vllt. einfach in den Umfragethread klatschen…
Es lässt sich eben nicht leicht für andere Menschen definieren. (was es auch nicht muss) Für mich definiert sich mein Glaube so, um es mal ganz einfach zu formulieren, dass er da anfängt, wo mein logisches Verständnis aufhört. Dinge, die ICH mir nicht mehr erklären kann, begründe ich für mich, mit einer Art höhere Macht. Beispiele zu nennen ist da eher schwierig und eigentlich auch nicht wichtig. Ich definiere, das alles eher mir einem Gefühl, als mit konkreten Beispielen.
Also aus meinem Umfeld sind die wenigen noch in der Kirche aus Bequemlichkeit oder weil sie denken, dass es aus bestimmten Anlässen noch sinnvoll wäre wie für eine Hochzeit o.ä. Das ist natürlich nicht repräsentativ.
[quote=„Ghetelen, post:179, topic:27561“]
Die Kirchen sind nicht leer, weil sie nicht sinnstiftend sind[/quote]
So meinte ich das auch nicht. Ich meinte, dass sie nicht (mehr) als sinnstiftende Einrichtungen wahrgenommen werden.
Es ist nun aber auch nicht so, als wäre die Kirche nur in Form von Gottesdiensten da, aktuell z. B. auch in der Flüchtlingshilfe - was die Kirchen aber auch nicht voller macht.
Nö, das meinte ich nicht. Eher: Für diejenigen Christen, die es in Deutschland noch gibt, stellt die Kirche leider viel zu häufig keine adäquate öffentlich-institutionelle Abbildung ihres Glaubens dar.
Leute formulieren, dass sie „einen Glauben“ an eine übernatürliche Instanz haben. Die Frage, an was geglaubt wird, kann dann nicht mehr allzu präzise beantwortet werden. Vielleicht kann man es so formulieren: Es gibt also ein Interesse an Religion, während das Interesse an Kirche immer weiter abnimmt.
Dann sag doch mal konkret: Wie müsste Kirche sein, dass du sagst: „Da will ich hin!“? Meine Idee wäre, implizit-religiöse Elemente in Videospielen zu analysieren, wovon es mehr als genug gibt. Arbeitstitel dafür ist „Zocken für Jesus“.
Kannst du dieses Gefühl näher beschreiben? Ist es eher positiv oder negativ?
Doch, ist es. Es gibt in Deutschland immer noch eine sehr starke „Kasualienfrömmigkeit“, d. h. Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Beerdigung wird gerne noch mal kirchlich begangen - aber das „normale“ Sonntagsgeschehen ist dann doch von immer weiter sinkendem Interesse.
Verstehe.
Gibt’s Friedhöfe ohne Kirchenanbindung?
Wie gesagt, sollte mehr offen für Sachen sein, die in der Allgemeinheit als “normal” angesehen werden. Bestes beispiel: Homoehe. Einfach erlauben, das würde wieder eine menge Menschen zum eintritt bewegen. Klar, wird es kein Allheilmittel, weil da muss noch mehr passieren, aber ein anfang wäre es. Ich finde das der Papst da gerade ein guten anfang macht. Er ist zwar immer noch relativ konservativ er macht aber seine Sache gut IMO.
Weiß ich jetzt gerade ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nur, dass Friedhöfe in erster Linie aus praktischen Gründen an Kirchen drangepackt werden, da sie am höchsten Punkt im Ort stehen und es bei Hochwasser ziemlich blöd kommt, wenn dann da plötzlich eine ganze Menge Leichen durchs Dorf schwimmen.
Gut, haben wir. Was als nächstes?
Man vergisst als Nichtkirchler gerne, dass so Gläubige und gerade Kirchenmenschen aber wirklich glauben und nicht einfach ein zufälliger Verein sind, der Mitglieder sucht.
Wenn in der Bibel steht, die Schwulen dürfen nicht, dass steht das eben nicht zur Option.
Sicher könnte der örtliche Veganerverein mehr Leute mit schön Bratwurstgrillen, locken, aber…ne?
Wie gesagt, bei uns (in meinem Falle Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) dürfen sie.
Häretiker sind wir aus katholischer Sicht eh.
Also früher waren Friedhöfe nahe an der Kirche, weil es dann besser für das Seelenheil war. Je weiter weg von der Kirche, desto ärmer war die Bevölkerung meistens. Im christlichen Glauben gibt es zwar keine Grabbeilagen (höchstens Jungfrauen haben eine Art metallischen Kranz um den Kopf bekommen, so dass später die Schädel eine Art Verfärbung haben), aber von den Skeletten sei das doch erkennbar.
Passt hier rein.
[quote]Ex-Google engineer establishes new religion with ambition to develop an AI god
One of the engineers behind Google’s self-driving car has established a nonprofit religious corporation with one main aim – to create a deity with artificial intelligence.
According to newly uncovered documents filed to the state of California in September 2015, Anthony Levandowski serves as the CEO and president of religious organisation Way of the Future.[/quote]
Gottestdienst in Deutschland ist auch oft einfach extrem trocken und steif. Ich war mehrere Male in Uganda in katholischen Gottesdiensten und obwohl ich keine Ahnung hatte, was gerade passiert, hatte ich Spaß und war begeistert von der Stimmung dort.
Es wurde getanzt, gesungen, getrommelt, während der Predigt gab es Zwischenrufe, der Pfarrer hat mit der Gemeinde diskutiert und sie aufgefordert sich zu beteiligen, überall sind Kinder rum gerannt und haben gespielt, und jeder konnte kommen und gehen wie er wollte. Zusammengefasst: es war viel viel lebendiger und es herrschte eine extrem positive Grundstimmung, die sich auch auf mich, der nichts verstanden hat und auch nicht religiös ist, übertragen hat. Dort habe ich das erste mal gelernt, dass Gottesdienst tatsächlich etwas schönes sein kann.
Wenn du in Deutschland in die Kirche kommst wirst du erstmal gemustert, wenn ein Kind einen Ton von sich gibt, wird man schief angeschaut und die Kirchen an sich wirken unfassbar kalt und bedrückend. Vollkommen unabhängig davon, für was die Kirche steht und was gepredigt wird, man fühlt sich einfach hier nicht wohl.
Dazu kommt das Vokabular und die Art wie gesprochen wird (die du hier teilweise auch verwendest), die so gar nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch der normalen Bevölkerung passt.
Das hat alles seine Vor- und Nachteile. Wenn du eine Masse emotional mobilisieren kannst, kann eben auch so etwas wie Pegida bei rauskommen. Die weitgehend einzige Alternative ist dann eben oft der durchintellektualisierte, dröge Monolog. Ich versuche, da einen guten Mittelweg zu finden. Ob mir das gelingt, mögen andere beurteilen.
Keine Angst, so würde ich weder im Alltag noch im Rahmen einer Predigt sprechen. Nur wenn es darum geht, meine Glaubensüberzeugungen wiederzugeben, muss ich mich eben dieses Vokabulars bedienen, das unserem Alltagssprech eher fremd ist.