Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 1)

Man könnte ja mal versuchen, das ungefähr runterzubrechen:

Zusammenfassung


Bruttostromerzeugung in Deutschland - Statistisches Bundesamt

ca. 15% der Stromerzeugung sind Erdgas. Davon ca. 48-55 % aus Russland:


Also ca. 7,5% des Strommix?

Dann kommt Kohle, Summe aus Braun und Steinkohle wären je nach Quelle ca. 30%, davon sind ganz grob 70% aus Russland:


Also nochmal ca. 21% des Strommix?
==> Macht in Summe so ca. 28% des gesamtes Deutschen Strommix aus? Klingt für mich erstmal sehr viel, aber war auch nur meine erste kurze Recherche, die wahrscheinlich viel zu „einfach“ gerechnet ist.

Öl mit 0,8% des Strommix sind wohl dafür vernachlässigbar. Allerdings für private Ölheizungen oder Kraftstoffe nicht unerheblich, da ca. 36% aus Russland kommen:

Übrigens wäre ich auch mal sehr gespannt, wie so manche baltischen Staaten damit ungehen, die Zahlen für Gasimporte aus Russland gehen da teilweise Richtung 90% und drüber…

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Und was will man dagegen machen? Als ob sich Putin um die Genfer Konventionen schert.

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Putin muesste doch bisher schon fast alle moeglichen Rechte verletzt haben, dann kann der mit einem Verstoss gegen die Geneva Conventions sein Kriegsverbechen-Bingo auch gleich voll machen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das ihn das stoert, er hat sie anscheinend auch schon vorher eingesetzt.

Ich bin mir sicher, dass die Verhandler damals saftige Sanktionen bei Verstößen inkludiert haben, sonst wäre diese Konvention nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurde.

Die Genfer Konventionen sind für sich allein betrachtet freiwillige Selbstverpflichtungen der Unterzeichnerstaaten und enthalten keine Festlegungen zu Sanktionen für Verletzungen.

:nun:

Das wären dann wohl etwa die 500 - 1000 Panzerabwehrraketen aus Deutschland, die man heute Nacht gebraucht hätte. Könnte natürlich auch sein, dass man mit dieser Offensive den langsam ankommenden Waffenlieferungen aus dem Westen zuvorkommen will…

Wie so ziemlich jeder völkerrechtliche Vertrag. Die Flüchtlingskonvention. Die Europäische Menschenrechtscharta. Der Vertrag zur Bildung der Vereinten Nationen. Die Charta zum Internationalen Strafgerichtshof.

Ja, wenn man es darauf runterbricht, dass es Staaten nicht daran hindert, Arschlöcher zu sein, ja, dann sind sie wenig wert. Aber dass sie da sind, dass sie uns erinnern, dass unsere ältere Generation an den Punkt ankam, explizit zu vereinbaren, dass das Scheiße ist und wir nicht mehr so leben wollen. Deswegen sind sie doch wichtig.

(Und ja: Völkerrechtlich gibt es keine Weltregierung, die mal eben Putin festnehmen kann.)

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Es wird woanders entsprechend genug gefördert werden, wenn das Baltikum nicht mehr dort kaufen würde oder könnte. Dass das nicht günstiger wird, ist klar. Aber mir geht dieses Abhängigkeitsgeseier und das Abwägen darum politisch (natürlich persönlich) dermaßen auf den Sack wegen solcher Standardprodukte - hier wird wirklich der Markt regeln. Wird halt einfach nur weh tun.

es hätte mir schon gereicht die UN vorher zu reformieren und Russland aus dem ständigen Sicherheitsrat rauszuschmeißen und das Konzept der ständigen Mitglieder konsequent auf den Prüfstand zu stellen

Hauptsache, wir haben genug nukleare Raketen um die Welt mehrfach zu zerstören… das macht Sinn als Strategie… die sollen ja nur erschrecken, bleibt quasi in der Vitrine…

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Ist halt ein Problem, wenn zu diesem Schritt die Stimme des Staates nötig ist, den du ausschließen willst. Alternativ: die anderen 4 auch darauf verzichten müssten (was sie nicht wollen).

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das heisst, wenn ich mich nicht irre, keine ausländischen kredite mehr.
d.h. die russische volkswirtschaft ist komplett auf sich allein gestellt.
das ist schon krass.

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Also ich weiß ja nicht was ich von diesem oft bemühten gegeneinander aufrechnen halten soll wem diese Sanktionen jetzt mehr schaden.

Klar, das alles wird auch für uns Nachteile mit sich bringen, aber selbst wenn die vielleicht sogar denen gegenüber überwiegen die Russland dadurch erfahren wird:

Das kann doch jetzt einfach nicht mehr die Überlegung sein nach der gehandelt wird.

Klar, der Westen wird Konsequenzen tragen müssen, aber diese resultieren ja letztendlich eben auch wieder aus Versäumnissen und eigenen Fehleinschätzungen aus der Vergangenheit.

Insofern sollte ein demokratischer Staat der als solcher etwas auf sich hält bei dieser Sachlage auch dazu bereit sein den Preis zu bezahlen, den es eben erfordert bei einem solchen Unrecht Flagge zu zeigen!

Darüber hinaus dürfte der Westen und auch Deutschland, wenn die richtigen Schlüsse gezogen und für die Zukunft entsprechend neu und konsequent geplant wird, letztendlich und auf lange Sicht stärker daraus hervorgehen.

Und in diesem speziellen Fall darüber hinaus noch einigermaßen integer!

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Stimme ich zu. Also wenn man mit X € mehr auf der Stromrechnung unabhängig von dem Irren werden kann, würde ich persönlich das sofort machen. Bzw mache ich eigentlich schon seit einiger Zeit mit Ökostrom aus der Region. Aber dass das nicht überall geht, ist mir natürlich auch klar.

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Und nicht nur wörtlich Flagge zeigen und denken, das reiche, wie Frau Schwesig

Wenn man in die Kommentare von Posts zu den „verlorenen“ bzw. gestrandeten Soldaten mit defekten oder spritleeren Fahrzeugen schaut, liest man auch immer mal wieder die Vermutung, dass das nicht unabsichtlich sein könnte. Wurde wohl scheinbar schon früher mal als Mittel eingesetzt, sich selbst zu sabotieren, um nicht weiter ziehen zu müssen. Wäre sehr wünschenswert.

Wundert mich aber tatsächlich auch, dass die teilweise wohl auch sehr orientierungslos sind und nicht mal genau wissen, wo sie hinfahren. Angeblich haben Ukrainer auch Straßenschilder entfernt. Wahrscheinlich wurde auch mit Informationen in den Befehlen sehr gespart, aber müssten die nicht auch Karten und GPS bzw. Russische Satelliten Navigationssysteme haben?
Oder wurde das extra beschränkt, damit die Soldaten nicht genau wissen, gegen wen sie wo kämpfen müssen?

Wirkt schon sehr seltsam für mich…

Mich verwundert das etwas.
Auch die Tatsache, dass viele Experten sagen, sie seien erstaunt wie wenige Truppen Putin bisher ins Feld geschickt hat.
Dazu kommt noch, dass anscheinend viele der Soldaten die man gefangen genommen hat jung und unerfahren und oft schlecht trainiert sind.

Kommt mir irgendwie so vor, als ob Putin einfach erstmal die schwachen, unerfahrenen Truppen verheizt um zu sehen, wie es läuft, und dann in einem Grossangriff die richtige Macht raushaut.
Ich meine, zutrauen könnte man es ihm, dass er einfach mal Leute verheizt als wären es Bauern in einem Schachspiel.

Natürlich ist das vermutlich nicht so, ich meine dieser Zug hätte dann auch als Konsequenz dass die Russen eine Menge Equipment einfach so verlieren…
Aber man hat wirklich den Eindruck als müsste diese Armee von einem derart militärisierten Land irgendwie kompetenter rüber kommen, als sie es bis jetzt tun.

er brauch die guten soldaten udn waffen doch zuhause falls die böse nato kommt :eddyclown:

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Es macht wirklich den Eindruck. Scheinbar ältere Panzer mit wenig Munition und Sprit wurden vorgeschickt, es gibt Videos wie Ukrainer sagen dass die Panzer schlechter sind als die eigenen.
Ich hoffe dass das verkalkuliert war von Putin und nicht der Plan war, die zu „verheizen“. Vielleicht hat er gedacht, das würde schon reichen und kommt einfach mit einer übergroßen Zahl an minderwertigen Panzern an, was erstmal sehr bedrohlich ist?

Aber da wird sicherlich noch mehr und schlimmeres kommen…

Nato?
Falls die böse Ukraine kommt! Habe gehört die haben sich vor der Invasion selber bereit gemacht in Russland einzufallen!

Aber hey, wer weiss… vielleicht hat er die Elite seiner Armee wirklich in Moskau… nur für den Fall dass die Russische Bevölkerung plötzlich auf die Idee kommt, dass sie vielleicht auch die Schnauze voll haben von seiner Tyrannei.

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Auf jeden Fall.
Wie schon oft richtig gesagt wurde: Angesichts der Kräfteverhältnisse ist es nicht eine Frage OB Kiew fällt, sondern eher wann. Putin hat definitiv genug Truppen noch an der Grenze sitzen, dass ist nur eine Frage der Zeit.

Die Sache ist nur:
Es gibt einen Grund, warum eine Armee bei einem Einfall in der Regel Reserve zurückhält. Die Idee ist glaub, erst einfallen, das Land übernehmen und dann mit der Reserve reinkommen um das Chaos zu beenden und deine Position zu festigen.
Wenn er jetzt schon auf die Reserve zurückgreifen müsste nur um überhaut in Kiew reinzukommen (wie gesagt… ich mache mir keine Illusionen, dass Kiew ewigs halten wird) dann wird es sich vermutlich recht schnell bewahrheiten, was schon seit Anfang des Krieges gesagt wurde: Es ist einfacher ein Land einzunehmen, als ein Land dann auch zu besetzen.

Hier eine gute Zusammenfassung der Momentanen Situation:

But while 190,000 troops may be enough to carry out an invasion, military experts doubt whether it’s enough to occupy Europe’s second-largest country. Ukraine is larger than France. Gen Barrons, who was a British military commander in Iraq, says: „If Mr Putin’s intent was to occupy the whole of Ukraine with a force of around 150,000, that would only conceivably work if it had the consent of the population.“

He says that, while there is an element of the population that cleaves to Russia in the east, any Russian-installed government would struggle to rule by consent a population of some 40 million.

Hier ist die Sache:
Sollte Putin es gelingen eine Marionetten-Regierung einzusetzen… was dann?
Dieser „Präsident“ wird keine Autorität innerhalb des Landes haben. Er wird nur mit einer Russischen Armee regieren können und wird sich vermutlich jeden Tag vor Anschlägen fürchten müssen. Was bringt das dann auf lange Sicht? Und hat Russland wirklich die Resourcen einen grossen Teil ihrer Armee permanent in einem Land zu stationieren, das sofort zurückkämpfen würde, sobald die Besetzungsmacht auch nur ein bisschen nachlässt?
Und nicht zu vergessen: Diese Wiederstandsbewegung wird dann permanent mit Resourcen-Unterstützung des Westen rechnen können. Das werden keine Rebellen sein, welche nur auf Steine und eventuell Molotows zurückgreifen können wird, das werden Rebellen sein welche auf jeden Fall Material zur Verfügung haben wird.

Keine Ahnung, ich frage mich echt, was genau der langfristige Plan hier ist…
Und ob Putin überhaupt einen hat.

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Ich wette putin dachte er hätte Rückhalt in der Bevölkerung, zumindest der russischsprachigen.
Das mag 2014 teilweise der fall gewesen sein, aber die zeiten sind vorbei

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