Ukrainekonflikt 2022 - Gedanken und Bewältigung

Da sieht man mal wie gut seine Propaganda funktioniert

Ein globaler Krieg / WW3 ist auch kein realistisches Szenario.

Ukraine ist kein NATO-Mitglied, daher wird die NATO sich nicht einmischen.
Putin mag (größen)wahnsinnig sein, aber dumm ist er sicherlich nicht.
Einen NATO-Mitgliedsstaat anzugreifen wäre taktisch maximal unklug, da dann wohl definitiv eine militärische Antwort der NATO erfolgen würde und Russlands Militär dem der NATO bei weitem unterlegen ist.

Ich persönlich vermute, dass es so abläuft:

  1. Sturz der ukrainischen Regierung
  2. Installation einer (pro)russischen Marionettenregierung
  3. Gezinkte Volksabstimmung zur Unabhängigkeit gegenüber Russland

Liest sich vermutlich opportunistischer als ich es meine, aber die beste Lösung wäre vermutlich die schnellstmögliche Kapitulation der Ukraine, um weiteres Leid zu verhindern.

Das hieß es auch schon nach der Krim, dass Russland nicht mehr wollte… Aber dein Wort in Gottes Ohr.

Wie gesagt, doof ist Putin nicht. (Auch wenn ich ihn doof find)
Ukraine = nicht NATO-Mitglied, ergo wird die NATO im Falle eines Militärangriffs nicht militärisch einschreiten. Würde er hingegen in Polen o.ä. einmarschieren, wäre ein Eingriff der NATO unabdingbar, dabei würde Russland (symmetrischer Kriegsführung vorausgesetzt) jedoch eindeutig den kürzeren ziehen.(Vergleich des Militärs von NATO und Russland 2022 | Statista)

Aber jut, dass gehört tendenziell eher schon in den anderen Thread.

Du hast aber schon mitbekommen, dass es schon einen Millitärangriff gibt? :beanthinking:

Du bist ja ein ganz schlauer. :blush:

Anders formuliert: Putin wusste, dass er bei einem Angriff auf ein nicht-NATO Mitglied keine militärische Antwort seitens der NATO zu befürchten hat.

So besser Herr Lehrer?

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Das denke ich soweit auch. Putin geht es um die Ukraine als geopolitisch-strategische Zone, Wirtschaftsraum und auch als Prestigeobjekt.

Und nach der ganzen Nato-Osterweiterung in den letzten Jahren, will er sicher lieber jetzt „zuschlagen“, bevor die Ukraine doch noch Mitglied werden sollte.

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Sollen Putin und Vitali Klitschko das einfach im Ring klären.

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Ich fände es sowieso besser, wenn invadierende Staatschefs vorne, in der ersten Reihe ihres Angriffstrupps reiten würden statt sich in ihrem goldenem Palast zurückzulehnen, andere machen (aka sterben) zu lassen und sich vom Dienstpersonal 'ne gemütliche Ziggare bringen zu lassen während sie auf Ergebnisse warten. :face_with_symbols_over_mouth:

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Also wenn es dir vielleicht hilft und beruhigt: Es gibt für solche Fälle konkrete Strategien des Katastrophenschutzes.

Und sagen wir mal so: Der europäische Wirtschaftsraum ist für die wackelige russische Wirtschaft „attraktiv“, sodass der Krieg in Deutschland derzeit nicht für wahrscheinlich erachtet wird. - Garantien gibt es keine. Aber niemand ist vorbereitet auf Krieg - außer Putin und Prepper…

Die Berichterstattungen haben einen Hang zum Negativfokus. Nutze auch bewusst positive Dingen in deinem Umfeld! Wenn dich die Angst wirklich überkommt, überprüfe auch mit welchen Informationen du dich gerade umgibst. Push-Nachrichten und Doomscooling können Ängste verstärken. Du bist nicht allein damit.

Angst ist das, was Putin will.

Angst und Drohungen sind das, womit seit dem Kalten Krieg (der nie wirklich weg war) gezielt außenpolitisch gearbeitet wird. Wovor Putin Angst hat, ist dein Verstand und dein Verständnis von Menschenrechten und demokratischer Freiheit!

Was auch helfen kann, ist zu versuchen die Lage einzuordnen:

Zusammenfassung

Ich befürchte fast - nach dem Putin es immer wieder gelungen ist Europa zu spalten und den Konflikt mit der NATO auch selbst befeuert hat - dass die Ukraine aus seiner Perspektive und evtl. auch der NATO ein „Bauernopfer/ Turm“ sein könnte.
Bevor die NATO in den Kampf mit Russland geht, was eine weitere Eskalationsstufen bedeutet, könnte es sein, dass man Putin die Ukraine „überlässt“.
Das würde wiederum für die EU bedeuten, das die Grenzen der NATO Länder (Estland, Lettland, Littauen, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien) von Russland nicht angerührt werden dürften. Mit einem Angriff auf diese Länder löst den Bündnis-Fall aus. Nach dem Global Fire-Power Index, scheinen die NATO Staaten ausreichend gerüstet zu sein. - Wir wären militärisch nicht hilflos. Hier kommt es auch auf strategische Militär Ausrüstung an, ich glaube zusammen mit USA, Frankreich, UK und D, hätten wir (strategisch betrachtet) mehr Mittel den Luftraum und Gewässer zu nutzen (Flugzeugträger, Flugzeuge, Personal). Was schwer einschätzbar ist: China. Die MENA Regionen würden ebenfalls unter einem zugespitzten Konflikt leiden. Daher ist die Frage immer aktuell: Welchen Nutzen hätten weitere Eskalation? Das macht die Lage so brisant, weshalb es hilft sich aktuell gezielt zu informieren. - Kriege sind immer eine zynische Kosten-Nutzen Rechnung.

Nimmt Putin jetzt die Ukraine ein, wird das viele militärische Ressourcen in Anspruch nehmen die Kontrolle zu behalten und die Menschen, die demokratisch denken, wollen Putin nicht. Dadurch vermute ich, dass selbst bei der Übernahme, es immer wieder eine instabile Lage bleiben wird. Die Frage bleibt leider für auch unbeantwortet: Was bringt das alles langfristig? Noch mehr Reichtum? Noch mehr Macht? Wer Macht hat, kann sie verlieren - das macht Putin auch Angst. Er wollte schon mal die Demonstrationen im eignen Land unterbinden und verletzt Menschenrechte im eignen Land. Die Proteste jetzt gegen ihn zeigen uns auch, dass sich diese Bewegungen und Einstellungen nicht einfach unterdrücken lassen.


Es kann niemand vorhersehen, was passieren wird. Woran du dich halten kannst, sind deine Werte! Um die geht es nämlich auch. Denn dieser Krieg macht ökonomisch und territorial eigentlich keinen Sinn. - Wer auf diese Einschätzung reagieren möchte, gerne im anderen Thread, dass sollte nur helfen die Angst zu nehmen, indem wir einen analytischen Blick darauf richten. Und der sagt uns ganz klar: Dieser Krieg ist sinnlos. Dieser Krieg wird die Menschen und ihr demokratisches Denken nicht bezwingen können.

Falls es dich beruhigt, indem du etwas tun möchtest, kann man beim Katastrophen Schutz sich eine Notfalltasche machen. Lieber haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben. Wichtig sind Dokumente und es ist grundsätzlich nicht schlecht zu schauen, wo ist der ganze Kram eigentlich? Man kann auch ne abgesteckte Variante machen, damit du im Notfall einfach einen klaren Kopf behältst und weißt, wohin du greifen musst. Und das ist sogar für alle Katastrophen wichtig.

Vielleicht auch noch etwas grundsätzliches: Es gibt für nichts im Leben Sicherheiten. Das ist die Welt in der wir leben und wir können nur das Beste daraus machen, indem wir ein kritisches Bewusstsein entwickeln, zielgerichtet leben und die Momente für uns nutzen! :slight_smile:

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Mir ist gestern richtig bewusst geworden das ich zu einer deutschen Generation gehöre (wie wahrscheinlich die meisten hier) die niemals Krieg erlebt hat und auch niemals echte Kriegsangst haben musste. Ich glaube jetzt ist das erste mal das ich reale Kriegsangst habe, und das fühlt sich nicht gut an. Ich bin eh ein bisschen Angststörung-geplagt und hab mich gestern eigentlich fortwährend am Rand zur Panikattacke befunden.

Klar, ich kenne Krieg. Aber bei allen Kriegen die ich bisher so mitgekriegt habe war das anders. Klar, das war auch real, teilweise extrem besorgniserregend oder schrecklich anzuschauen. Aber es war immer mehr ein Ding im Fernsehen. Egal ob Afghanistan, Irak, Syrien, Lybien - ja das waren auch reale Kriege aber da gab es trotzdem immer diese Distanz, sowohl geografisch als auch emotional.

Jetzt ist die Sache anders. Der Krieg spielt sich förmlich in unserem Hinterhof ab und eine Eskalation in den Rest von Europa ist nicht unwahrscheinlich. Es gibt auch so viele Parallelen zu wie der 2. Weltkrieg entstanden ist und man kann live mit anschauen wie eins zum anderen führt.

Ich hab dafür für mich noch keine gute Bewältigungsstrategie gefunden. Ich zieh mir massenweise Streams und News und Twitter rein, weiß dass das aber eigentlich nicht gut ist. Trotzdem fällt es mir schwer mich davon zu lösen.

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Du beschreibst grade ziemlich akkurat und in besseren Worten als ich wie ich mich gestern und auch heute gefühlt habe. Du bist nicht alleine, falls Dir das hilft :heart:

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Danke dir :heart:

Sehr sehr schön geschrieben und danke für den Tipp!
Bin auch ganz bei dir und stimme dir zu.

Sich mit den positiven Dingen im Leben zu beschäftigen ist so oder so eine gute Formel um nicht völlig deprimiert weiter zu leben. Ablenkung ist völlig legitim, auch feiern gehen. Alles was eben hilft.

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Danke! :sunflower:

Kann seit 2 Tagen an nichts mehr anderes denken.

Normalerweise wenn irgendwo Krieg ist, fühlt sich das so entfernt an. Quasi, ist halt doof, aber man lebt halt weiter weils diese Nachrichten immer gab das es irgendwo auf dieser Welt Krieg gab und gibt. Jetzt aber fühlt sich das anders an.

Dabei mein ich nicht nur die Folgen, die dramatischer sein könnten, da es diesmal um Russland geht , welches in Europa in einem anderen Staat Krieg führt. Das schlimmste für mich persönlich ist die Angst um Menschen, die ich kenne. In Kiew wohnt eine Bekannte, mit der ich seit 9 Jahren Kontakt habe. Sie würde gerne weg, kann jetzt aber nicht und wird wohl im Keller Schutz suchen. Während um sie rum geschossen wird, Explosionen zu hören sind, Panzer rollen…

Im Bett, auf der Arbeit, am PC wenn ich Videos schaue, egal wann…ich denke nur an sie und das sie unversehrt bleibt. Und dann sitze ich hier in SIcherheit und kann nix weiter tun als mit ihr zu schreiben und zu hoffen…das eine Antwort kommt. Es ist einfach surreal, andere Menschen kennen das Gefühl, für mich ist das komplettes Neuland.

Wenn ich hier diese Zeilen schreibe, klingts eigentlich nach mimimi. Weil eigentlich müsst ich doch glücklich sein, dankbar sein, das ich sowas noch nicht erlebt habe. Ich würde gerne helfen, aber ich kann kaum jetzt einfach in die Ukraine laufen und die Invasion stoppen.

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Einfach eine verrückte Welt.

Auf der einen Seite noch immer die unbeschwerte Zeit im Kopf mit den klitschkows bei TV Total oder die schöne switch Version der milchschnitten Werbung.

Und nun diese Bilder :disappointed_relieved:

Überhaupt nicht, mir geht es da ganz ähnlich, weil ich auch eine Bekannte in der Ukraine habe. Einfach diese Hilflosigkeit, dass man rein gar nichts tun kann, um ihre Situation zu verbessern, nimmt mich ziemlich mit.

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Hier sind noch zwei Seiten die aktiv versuchen zu vernetzen und zu evakuieren in der Ukraine.

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