Aber gut, wenn es dich emotional nicht runter zieht.
Spricht mir sehr aus der Seele
Was auch immer eine faszinierende Beobachtung ist, wie sehr Krieg ein mediales Spektakel und auch einen ziemlichen Voyeurismus auslöst.
Natürlich muss darüber berichtet werden, keine Frage. Und ich nehme mich absolut null aus!, als gesellschaftlich und politisch interessiert Mensch verfolge ich gerade auch sehr viele Nachrichten, eventuell gar etwas zu viel. Aber wie nah man heutzutage am Geschehen ist und was alles so kursiert, wie sehr auch so eine komische „Faszination“ und ein „Interesse“ an der Situation besteht, dass ist schon ein spannendes Phänomen. Da diskutiert man munter, welches Militär die besseren Waffen hat und welches wie lange durchhält, die Meme Maschinen werden angeworfen, überall gibt es auf einmal drölfzigtausend Expertinnen und Experten zur Situation, jeder der ein Mikrofon unter der Nase wird zum Thema befragt, auch wenn er nicht unbedingt direkt was damit zu tun hat… Und dann natürlich auch die ganz direkten Bilder aus der Region, die auch oft das Schlimmste zeigen, wie schlimm weiß ich teilweise nicht, ich halte mich davon bewusst fern, konnte aber manche Andeutungen dazu wahrnehmen.
Und wie gesagt, ich bin Teil davon, ich nehme mich null aus, da nicht auch gerade in so einer intensiven etwas kuriosen Beobachterrolle zu sein.
Ich will das auch noch gar nicht in der Tiefe bewerten oder darüber den großen Kulturpessimismus schüren, oder sagen das ist alles schlecht. Ich nehme das aktuell erstmal als recht wertfreie Beobachtung der Situation.
Einzelne Aspekte sind dabei ggf. als kritisch zu betrachten, z.b. gezielte Desinformation, zu schnelle Übernahme von Informationen die eventuell nicht richtig sind, dass der Fokus eventuell manchmal vom Leid und den Problemen der Opfer etwas weggeht, und gleichzeitig wie viel und wie direkt und wie nah zeigt man die Opfer, die Gewalt und das Leid in der Ukraine?
Schwierige Fragen, schwierige komplexe Themen auf die es keine einfachen und klaren Antworten gibt. Wollte diese Gedanken nur mal etwas ausformuliert hier lassen…
Es ist eben schon alles sehr skurril teilweise,
Nach Tik Tok models die zeigen wie man russische Schützenpanzer kurzschliesst und wegfährt, fehlt echt nur noch Ukrainische Kräfte in RBTV Merch die zu „looten und leveln“ Dinge tun.
Dann hab ich echt alles gesehen
DAS ist einer der Dinge die mir derzeit sehr gegen den Strich gehen. Millionen von Deutschen wurden zuerst zu Virologen und jetzt über Nacht zum Geostrategen. Da wird analysiert und diskutiert und Aktionen kommentiert als würde man seiner Lieblings Fußballmannschaft bei der WM zujubeln. Ich weiß nicht ob manche den Ernst der Sache nicht erkennen oder ob das auch eine Art Bewältigungsstrategie ist.
Kurzes Update: Meine Bekannte hat es heute mit dem Zug aus Kiew geschafft. War natürlich alles sehr chaotisch da und schwer reinzukommen.
Weiß nicht, bei mir ist es derzeit eher umgekehrt. Ich kann mir das wirklich nur schwer anschauen. Die letzten Tage ging es mir ja sehr schlecht und waren enorm angstbesetzt. Geholfen hat mir dann dass ich lange mit einem guten Freund gesprochen habe der die Geschehnisse sehr nüchtern und unpanisch für mich eingeordnet hat. Jetzt versuche ich, informiert zu bleiben aber das ständige Aufsaugen von Informationen über Social Media zu vermeiden. Das tut mir halt alles andere als gut.
Die Gelegenheiten wo ich dann doch über Berichte über Opfer gestolpert bin; da habe ich geweint. Kinder in Bunkern und Flüchtlingsunterkünften, Jungs kaum älter als mein Neffe die sich an der Waffe ausbilden lassen um ihr Land zu verteidigen, das Video mit den Schülern die in mehreren Sprachen darum bitten diesen Krieg zu beenden…und auch die russischen Soldaten die scheinbar vielfach gar nicht verstehen warum sie da gelandet sind und offenbar auch nicht kämpfen WOLLEN…das ist einfach so widerlich und ungerecht und macht mich einfach fertig.
Bei uns in der Stadt ist für Sonntag ne Friedensaktion geplant. Ich glaub ich werd da mal hin gehen auch wenn ich weiß das es natürlich nichts bringt
Edit: Okay sehe grade das die Aktion auf nächste Woche Donnerstag verschoben wurde und da sie direkt vor meinem Bürofenster stattfindet bin ich eh schon da
Ich hab mir den Gedanken gestern nach den Bildern in den Nachrichten auch schon gestellt. Warum geht man zu einer Friedensdemonstration? Ich bin der ganzen Ukraine-Situation ausgeliefert und kann eh nichts tun. Also will man irgendwie das Gefühl haben, dass man wenigstens einen kleinen Teil Gutes beiträgt. Aber wem hilft es, wenn ich in der nächstgelegenen Stadt auf der Straße stehe und eine Gelb-Blaue-Fahne schwenke? Die Bilder von großen Veranstaltungen gehen um die Welt, aber als ob Putin das auch nur einen feuchten Furz interessieren würde.
Ist ja jetzt nicht wie z.B. eine Fridays-For-Future Demo, wo ich unserer Regierung zeigen kann, dass ich ihre Politik scheiße finde. Unserer Regierung muss ich nicht zeigen, dass Putins Krieg scheiße ist. Das wissen die.
Ich glaube das trifft es. Man will irgendwie ein Zeichen setzen durch einen symbolischen Akt.
Das das nichts ändert Ist denke ich allen klar. Aber Ich denke vielen hilft es schon nicht allein mit der Situation umzugehen.
Hier rollen aber auch Grade in einer Tour anrufe rein die Wohnraum für Flüchtlinge anbieten oder Fragen wo man spenden abgeben kann.
Ich finde auf Friedensdemonstrationen zu gehen gut. Hier Haltung zu zeigen und sich auf eigene Werte zu konzentrieren, sich nicht in die Angst treiben zu lassen, ist auch ein Zeichen und damit handeln. Es auch eine Art sich zu artikulieren und wenn eine ganze Masse für etwas einstehen will, ist das nicht nur ein Bild für Putin, sondern auch für russische und ukrainische Bevölkerung. Auf diese Weise Zusammenhalt zu demonstrieren ist schon was wert.
Ein Video, wie man mit Krieg umgehen kann.
Ich muss gestehen, dass ich das Video noch nicht gesehen habe
Aber andere Videos von dem Kanal waren ganz gut.
Ich mach mir derzeit abends im Bett oder wenn ich in der Nacht mit Aiden wach bin wieder viel Gedanken. Hört er auf nach der Ukraine? Will er noch weitere Länder angreifen? Was passiert wenn er das macht? Muss man dann nicht irgendwann selbst (also Deutschland) eingreifen?
Sie reden von Friedenstreffen, aber gefühlt heißt es eh überall ja bringt eh nix. Da krieg ich nachts noch mehr Angst bei der ganzen Situation.
Ich glaube schon, dass die (neben dem Ausdruck persönlicher Meinung / Genugtuung) durchaus auch einen Effekt hat.
Es wäre sicherlich schwieriger für die Regierungen in der EU und auch für die Selenskyj, entsprechende Unterstützung zu generieren, wenn es der Bevölkerung völlig egal wäre.
Solche Massendemonstrationen wie in Berlin haben ja dann doch durchaus auch eine Strahlkraft auf Politiker, welche sich in bestimmten Entscheidungen eher bestätigt fühlen, als wenn jetzt 100.000 Menschen in Deutschland demonstrieren würden, dass die Waffenlieferungen nicht stattfinden.
Bei mir war es auch so eine „Wellenbewegung“.
Am Anfang hing ich am Ticker und wollte alle News. Mittlerweile blende ich das für den Tag sogut wie möglich aus und versuche mir am Morgen einmal ein Update zu holen, wie die aktuelle Lage ist.
Dieses permanente Beobachten und reinsteigern ist für mich auf jeden Fall nicht gut und werde ich entsprechend auch nicht mehr machen.
Casual racism. Ohne nachzudenken, ohne rot zu werden.
„There’s rumors of a thermobaric bomb which is a sort of a vacuum bomb, which to be fair the US has used before in Afghanistan but the idea of it being used in Europe is stomach churning.“
Dahinter steht bei ihm und dem angesprochenen (europäischen) Publikum mit Sicherheit die Angst, dass der Einsatz solcher Waffen näher an das eigene Leben heranrückt. Vielleicht möchte er auch nur sagen: Die Amerikaner sind nicht besser, was derartig schreckliche Waffen angeht. Aber verpackt wird es dann in einer völlig unzulässigen Gewichtung, als sei der Einsatz andernorts allgemein weniger schlimm, statt nur leichter für ihn (und vmtl. große Teile des Publikums) zu ertragen. Der Gedanke des Einsatzes in Europa sorgt dafür, dass sich ihm der Magen umdreht. Der wiederholte Einsatz in Afghanistan wird beiläufig abgehakt. Und das es so ist, dass man mehr Angst vor einem nahen Krieg hat, als einem der weit entfernt statt findet, ist völlig verständlich. Es denn aber so ungeschickt auszudrücken und den Eindruck zu erwecken, es sei deshalb weniger tragisch bereitet mir ehrlich unbehagen.
Ich hab für mich den Entschluss gefasst, mich von dieser Thematik zu entfernen, er ist sehr aufwühlend für mich, so viel Leid zu sehen.
Die Gefahr, dass es noch weiter Eskaliert ist da, nichts zu tun ist aber auch falsch, dass einzige was ich nur sehe ist immer mehr und mehr Leid, sowohl für die Ukrainer als auch für die russischen Soldaten, nur für das Ego eines einzigen Mannes der die Welt nach seinen Regeln formen will.
Es ist furchtbar und traurig und nimmt mich einfach zu sehr mit, ich halte davon jetzt seit paar Tagen abstand und es geht mir auch schon besser. Dennoch muss ich jeden Tag an all die Opfer denken, die sinnlos sterben, ihre Heimat verloren haben oder ihre Liebsten, an die jenigen die im Dreck liegen und für ihr Leben und das ihrer Mitmenschen aktuell opfern…
Es ist einfach ein Jammer was da passiert…
Stimme dir vollkommen zu und nach deiner intensiven Aktivität in dem anderen Thread ist das auch eine gute Entscheidung.
Menschen malträtieren sich gegenseitig seitdem es Menschen gibt und das aus den verschiedensten Gründen. Es ist unheimlich traurig.
Wenn man aber in die Geschichte zurückblickt, gibt es auch Hoffnung. Es hat sich viel getan in unserer menschlichen Gesellschaft, aber natürlich sind bis heute zu viele Menschen wegen Nichtigkeiten umgekommen. Das macht einfach keinen Sinn.
Damit es nicht in Vergessenheit gerät.
(Will nicht spammen oder nerven, nur Bereitschaft anzeigen, falls jemand ein offenes Ohr braucht. )