Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 1)

Der Rubelkurs ist seit einer Woche stabil und hat sich gar nicht erhöht. War am 7 März sogar noch etwas höher

Ich glaube mal sollte ob der vielen Runninggags nicht die realen Verhältnisse aus den Augen verlieren.

Die Regierung macht alles um den Rubelkurs zu stützen. derzeit gelingt es ganz gut. Wäre echt schon verwunderlich wenn es langfristig auch gelingt. Aber noch gibt es keine gegenteiligen Signale.

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Die realen Verhältnisse sehen so aus, dass der Devisenhandel in Russland vor 8 Tagen ausgesetzt wurde, sprich Russland hat die Notbremse gezogen.

In Russland dürfen nur noch ausländische Währungen gegen den Rubel eingetauscht werden, aber nicht umgekehrt.

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Normal tot, kampfunfähig, vermisst, gefangen.

Ich glaube, jeder - und damit absolut jeder, also auch die hochrangigen Politiker aller NATO-Länder - kann das ukrainische Volk und dessen Volksvertreter verstehen, die einen beherzteren Eingriff der NATO fordern.
Und es wurde auch schon viel darüber in diesem Thread diskutiert, was das bedeuten würde. Klar ist, dass der 3. Weltkrieg vom Zaun bricht. Ein Atomkrieg, bei dem die Seite des Verlierers höchstwahrscheinlich einen Vergeltungsschlag durchführen würde und während deren Interkontinental-Raketen unterwegs sind, die andere Seite ihre Interkontinental-Raketen abfeuert. Das ist das Szenario, das mehr oder minder alle fürchten. Und Russland wäre sehr wahrscheinlich auf dieser oben benannten Seite des Verlierers in Anbetracht der katastrophalen Organisation und Logistik dieser „Operation“. Sollte Russland nach der Ukraine tatsächlich ein NATO-Land angreifen, dann würde die aufgeriebene russische Armee selbst schon gegen die Europäische verlieren, würde ich mal mutig meinen. Mit den USA auf EU-Seite würde Russland ungespitzt in den Boden gestampft werden.
IMO ist die Ukraine, wie in dem unteren Artikel schon andeutungsweise erwähnt, das Opferlamm, das der Westen (wie bei den anderen Kriegen mit russischer Beteiligung) bereit ist, herzugeben, um den sicheren 3. Weltkrieg zu verhindern oder eben zumindest hinauszuzögern, sodass man sagen kann, „Man hat alles dafür getan, um es nicht so weit kommen zu lassen“.
Wenn Russland wider Erwarten die NATO angreifen sollte, dann ist das so und die Welt, wie wir sie momentan kennen, wird wohl aufhören zu existieren. Dann haben die ganzen Verschwörungstheoretiker endlich ihren „Great Reset“, wenn sie ihn denn überleben.
Zu glauben, dass mit dem Eingriff der NATO in der Ukraine jedoch die Ukraine gerettet werden könnte, halte ich für ein Glashaus. Die Ukraine wäre immernoch das Zentrum der Kriegshandlungen. Und wenn Russland hier dann verliert, wo wird wohl eine oder ein paar der über 6000 russischen Atomsprengköpfe, von denen weiß Gott wieviele sofort oder in kurzer Zeit einsatzbereit sind, detonieren, mit all den NATO-Soldaten in der Ukraine, gegen die Russland kämpfen würde.
Wer kann schon versichern, dass bevor Putin die Atombomben fallen lässt, hochrangige Soldaten, Generäle, Politiker, vielleicht sogar seine eigenen Bodyguards so viel Mut aufbringen, wie einst Stauffenberg oder andere Widerständler wie die Journalistin in der Nachrichtensendung, und diesem Irren eher eine Kugel durch den Kopf jagen, als es zum Vergeltungsschlag kommen zu lassen. Oder welche dieser Menschen werden eher nach dem Milgram-Experiment handeln und es einfach passieren lassen. Oder wieviele Fanatiker wird es geben, die bereit sind, Putins Anweisung bis in den Tod und darüber hinaus Folge zu leisten.
Das kann man nur erahnen und wir würden es dann wissen, wenn es so weit wäre.
Letztlich denke ich, die Ukraine wird fallen. Auf die eine oder andere Weise. Egal, ob die NATO in diesem Krieg teilnimmt oder nicht. So Leid es mir tut…
In meinen Augen ist die Frage nur, wie weit wird es gehen?
Aber das sind schlussendlich nur meine Vermutungen.

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Solche Beiträge von 2014 sind rückblickend noch mal recht aufschlussreich. Die Gefahr für die Bedeutung von völkerrechtlichen Verträgen und welche Rolle spielt die Wirtschaft. Aber umso mehr denk ich mir bei diesen Ausführungen: Wie sollte ernsthaft ein Krieg der Eurasischen Union dienen, wenn man sich so verrannt hat?

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Wenn das stimmt, wäre das sehr gut.

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Die Artikel waren jetzt auf zwei Ebnen:

Einmal, internationale Ebene und Außen- und Sicherheitspolitik.
(Hier wurden so viele Abkommen gebrochen, dass man den bisherigen Umgang neu bewerten muss.)

Und die andere Ebene war aus ukrainischer Perspektive. Die ich ziemlich bitter fand.

Beziehst du dich auf beide, oder spielst du deine Überlegungen nur durch?

Das fand ich zusammen im Kontrast recht aufschlussreich, international der Umgang und wie denkt man in der Ukraine innenpolitisch. Beide zeigen uns nämlich: Einfache Antworten gibt es in diesem Krieg nicht. Aber ich hab nicht konkret herausgelesen, die NATO müsste jetzt eingreifen? Es ist eher der Aufruf zur militärischen Unterstützung, dachte ich. Und vor allem: Worauf richten wir welche Aufmerksamkeit, warum konnte Putin schon mit so viel davon kommen?

Es ging eher ja um Eskalationsstufe, zu Eskalationsstufe. Das es atomare Option gibt, ist ein Dilemma, was sich diese Art der Politik selbst zuzuschreiben hat. Die Eskalationsspirale will man eigentlich durchbrechen. Putin führt diesen Krieg scheinbar bewusst mit einer Brutalität, um uns seine Macht vor Augen zu führen. Mehr als seine Brutalität hat er nicht. Wie kann denn die NATO darauf überhaupt reagieren? Ich bin auch kein Fan davon, dass es militärisch zur Konfrontation kommt. Aber wie konsequent sind unsere Maßnahmen gerade, wenn wir uns vor Augen führen was auf dem Spiel steht…Gerade die Gas Import Sache.

Finnland wird jetzt auch „spannend“ weil es für europäische Staaten auch eine Beistandsklausel gibt. - Was passiert eigentlich dann? Damit kann Putin es auch hinauszögern und die NATO provozieren, dann haben wir schon zwei Bauernopfer und die ganze EU ist involviert - bisher liefern wir nur zu.

Ich vermute eher, dass das Opferlamm noch lang genug ausharren muss, bis in der russischen innenpolitischen Ebene etwas passiert und so viel Druck entsteht, dass Putin abziehen muss… - was zynisch ist. Aber wenn Putin das selber weiß, wird er seinen engsten Kreis wohlmöglich noch stärker kontrollieren. Besonders wenn die Berichte stimmen, dass niemand im Kreml von dem Krieg so richtig wusste.

Was ich mir noch effektiv vorstelle: innenpolitischer Druck, Sanktionen und das russische Militär von innen heraus demontieren, Moral, Ethik, wisst ihr wofür ihr da wirklich kämpft? Ich weiß nicht, ob das möglich wäre hier nicht auch Zweifel zu sähen. Besonders wenn in Russland selbst wieder Opfer verschwiegen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nicht auch im Gefüge für Zerwürfnisse und Spaltungen führt. Daher erscheint mir das Psyche und Moral schon eine erhebliche Rolle spielen. Gleichzeitig sollte man diese militärische Macht Russlands nicht unterschätzen, auch wenn man über liegen gebliebene Panzer schmunzelt…
Die Frage ist ja dann immernoch: Wenn Putin es schafft die Ukraine einzunehmen - was dann? Das wäre ja noch mal ein erheblicher Aufwand das zu kontrollieren. Selbst dieses Szenario wirft für mich noch mehr Fragen auf.

Aber die Urkaniner_Innen, die unter diesem Machtstreben jetzt leiden… Ich find das wirft schon viele Fragen auf uns zurück… und ist einfach nur bitter.

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Naja das findet ja statt. Man hört ja täglich irgendwelche Berichte, das Menschen(Russen) teils schon erfahren was in der Urkaine abgeht. Die Frage ist halt, wie viele sind das und reicht das aus um in absehbarer Zeit eine Veränderung auszulösen?

Was ich mich in dem Zusammenhang auch frage. Wie gefestigt ist eigentlich die Partei oder der Führungsapparat hinter Putin? Weiß man da was? Was würde passieren wenn Putin mal weg wäre?
Behielten die das Land unter Kontrolle, oder schnappt sich jeder General/Warlord/Oligarch dann das was er in die Hände bekommt, incl der A-Bomben die er gerade erreichen kann?

Richtig so, vor allem weil:

14:13 Uhr

[

Russischer Pianist Beresowski fordert verstärkten Druck auf Kiew

](Krieg gegen die Ukraine: ++ Russland sperrt 15 Medien-Websites ++ | tagesschau.de)

Der berühmte russische Pianist Boris Beresowski hat gefordert, den Druck auf die Ukraine zu verstärken, indem die Stromversorgung der Hauptstadt Kiew unterbrochen wird. Beresowski sagte in einer Talkshow im Kreml-nahen Sender Perwy Kanal (Erster Kanal): „Ich habe eine naive Frage.“ Er verstehe zwar, dass dass Russland „Mitleid“ mit den Ukrainern habe. „Aber könnten wir nicht aufhören, uns um sie zu sorgen, sie belagern und den Strom abdrehen?“

„Was die westlichen Medien sagen, sind die reinsten Lügen“, sagte der 53-Jährige. „Wir müssen diesen Krieg gewinnen und dann etwas Gutes aufbauen.“ Die „Wahrheit“ werde schließlich zu den Menschen durchdringen. Beresowski gewann 1990 dem Tschaikowski-Wettbewerb. Seit Jahrzehnten tritt er in der ganzen Welt auf.

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Die Wahrheit haben doch immer die Sieger geschrieben. Von daher ist das schon eine richtige Aussage - falls die Russen gewinnen sollten. :wink:

Gutes Video von Ole und Wolfgang zur Geschichte und Funktion von Sanktionen und ihre Risiken

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Ich spiele meine Überlegungen anhand der zwei Artikel durch. Überwiegend eingehend auf den Unteren mit den Aussagen:

People in these countries are scared of World War III. I understand the fear—but don’t you understand that World War III may have already arrived? Ukraine has been begging NATO to establish a no-fly zone, to protect us from Russian bombs, or at least give us fighter jets so we can better protect our skies. So far, the answer on both is “no.”

Russland hat schon gewarnt, dass die polnischen MIGs bzw. jedwede Flugzeuge als direkter Eingriff der NATO in diese „Operation“ gewertet wird. Dann muss der Westen erneut überlegen, was das heißen soll und was daraus folgen wird. Lässt man es darauf ankommen? Bisher ist die Antwort des führenden NATO-Landes, namentlich der USA, in dieser europäischen Sache „No“.
Vom 6.3.2022: https://www.dailymail.co.uk/news/article-10583491/Russia-warns-countries-supplying-Ukraine-jets-regarded-participants.html
Es ist schon bezeichnend, wenn man einem anderen Kontinent als dem eigenen quasi die Entscheidungshoheit in dieser europäischen Sache gewährt. Das zeigt eben auch auf, wie schwach die EU ist bzw. auch in den Augen Putins gesehen wird. So kann eben die USA eigene außenpolitische Ziele besser verfolgen. Aber das ist eine andere Ebene, die ich schonmal angesprochen habe, als ich darauf eingegangen bin, dass Blinken bei der diplomatischen Verhandlungsphase einfach das Gespräch mit Lavrov in der Nacht zum 23.2. abgesagt hat, einen Tag vor der großflächigen Invasion Russlands in die Ukraine.

Und dann noch das hier:

It is obvious that Russia will not stop its crusade against democratic values and common sense in Ukraine. Russian propagandists have been talking about which country will be invaded next. Ukraine’s Defense Secretary Olexiy Danilov has said it might be Lithuania, a NATO member. Will NATO act only after Lithuania is invaded?

Aber ja, es gibt keine einfachen Antworten, da Putin schon gezeigt hat, wie unberechenbar er ist und weil Russland im Besitz von Atom-Waffen ist. Das macht es auch so gefährlich, etwas durchzudrücken.
Die polnischen MIGs, die zur Verfügung gestellt werden sollten, sind eigntlich wie die Waffenlieferungen anzusehen. Jedoch reicht ein Hinweis, eine Warnung von Russland schon aus, damit man die Finger davon lässt, immer mit dem Dorn eines potentiellen Atomkrieges, welcher einen ständig in den Nacken drückt.
Das ist eben die atomare Patt-Situation. Russland kann so brutal sein, wie es sein will. Die Atom-Waffen schrecken den Westen (vorerst) ab, Russland militärisch und auch wirtschaftlich einfach einzustampfen.
Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten: Wenn es keine Atom-Waffen auf der Welt gäbe bzw. diese noch nicht entwickelt worden wären, dann hätten wir wohl schon einen Weltkrieg aufgrund der Lage in der Ukraine. Wahrscheinlich sogar schon früher. Ich glaube, die einzige Sache, die uns bisher von einem Weltkrieg abhält und abgehalten hat, sind die Atom-Waffen, so bizarr das auch klingen mag: Diese Waffen, welche die komplette Menschheit vernichten können, sind zugleich die Waffen, welche die Menschheit vor der kompletten Vernichtung bewahren.
Und ja, ich sehe das genauso: Das ist ein Dilemma, das sich diese Art der Politik selbst zuzuschreiben hat.

Du meinst Putin hätte ohne die Drohung der A-Bomben im Hintergrund ein europäisches Land angreifen können?

Ich meine, dass die NATO in den Ukraine-Krieg womöglich schon direkt eingegriffen hätte. Vielleicht schon 2014 mit der Invasion auf die Krim. Wenn es keine Atom-Waffen gäbe…

Ob Putin jetzt ohne Atom-Waffen auf der Welt ein NATO-Mitglied wie Litauen angreifen würde, ist eine andere Frage. Aber die Wahrscheinlichkeit wäre schon größer, würde ich meinen.

No hate, aber ich denke da hast du dich gedanklich ein wenig verrannt.

Die NATO würde die russische Armee konventionell - salopp gesagt -in den Boden stampfen.

Das ist ja das skurrile an der Aufrüstungsdebatte.

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Das war aber vor dem Ukraine-Feldzug noch nicht so klar wie jetzt.
Wird eh schwierig, eine alternative Realität ohne Atomwaffen zu entwerfen, wo die nun mal seit dem 2. Weltkrieg das zentrale Element aller Sicherheitsfragen unter Großmächten darstellen. Hätte auch passieren können, dass schon 1948 wieder der Kampf um Europa ausgebrochen wäre.

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Ja, da gebe ich dir Recht. Das hab ich so auch weiter oben geschrieben.
Aber es wäre dennoch ein Weltkrieg. Auch wenn er vergleichsweise kurz wäre.

Das ist jedoch nur ein Fantasie-Spiel nach dem „Was wäre, wenn…“-Prinzip, welches aufzeigen soll, dass die NATO im konventionellen Krieg so überlegen ist, dass es ohne Frage der Ukraine wahrscheinlich schon längst direkt beigestanden hätte, statt lediglich Waffenlieferungen zu leisten.

Doch. Vielleicht nicht in der simplifizierten öffentlichen Wahrnehmung, aber doch.
Zwischen den Militärs liegen Welten. Und jeder Geheimdienst hat davon realistische Vorstellungen.

Ja, absolut. Ich finde nur den take „Atomwaffen sind gut“ nicht vertretbar.

@crying_devil Tut mir leid, wenn das etwas scharf klingt. Aber ich finde „Fantasie-Spiele“ nicht angebracht. Und es zeigt rein gar nichts auf.