Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 1)

Ja, weil er dachte, dass er die Ukraine in einer Hauruck Aktion ohne großen Widerstand übernimmt.

Dass Putin völlig irrational handelt sehen wir ja. Umso länger der Krieg dauert, umso schädlicher für ihn.

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NS2 ist fertig und war vor Kriegsausbruch schon befüllt. Es ging nur noch um Genehmigungen. Dass die nicht kamen, lag mutmaßlich nicht zuletzt am Truppenaufmarsch rund um die Ukraine.

Putin dachte, der Westen würde die Ukraine hängen lassen und die Frage nach Gaskäufen stellt sich gar nicht erst. Auch jetzt wirkt es immer noch so, als wolle er die Schmerzgrenze finden.

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Wäre schon mal ein guter Anfang.

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Bericht eines Amerikaners (ehemaliger Marine), der die letzten Wochen in Kiev gekämpft hat. Kann, wie so oft, nicht verifiziert werden.

@Das_Jabbu Kannst du bitte den Threadtitel in Ukrainekrieg umändern?

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Finde sein Verhalten nicht irrational. Nur weil es schlecht für Russland ist, muss es nicht schlecht für ihn sein.

Aber was gewinnt Putin dabei, was ohne den Krieg nicht gegangen wäre?
Die nahezu volle Kontrolle über den Staat hatte er vorher auch schon - aber über einen einigermaßen funktionalen. Die Propaganda im Ausland hat immer besser verfangen. Kann er jetzt auch vergessen - prorussische Positionen sind im Westen auf lange, lange Zeit diskreditiert.

Was hat er von toten Soldaten in der Ukraine, einer Abkopplung von der internationalen Gemeinschaft und immer mehr Repression im eigenen Land?

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Spieltheorie funktioniert eben nicht immer.

Man kennt am Spieleabend doch auch die Person wo auf einmal beim poker jede Runde all in geht, egal welches Blatt, einfach weil sie keinen Bock mehr hat und heim will.

Dann war der Einsatz nicht hoch genug.

Spieltheorie ist vor allem nicht so simpel, wie sie Laien vermittelt wird (was auch schon oft genug nicht richtig funktioniert). Ich hab’ gerade aber auch leider keine Möglichkeit für eine Vertiefung.

wir spielen Poker nie um Geld, das macht einfach irgendwie für niemanden Spaß.

Vor allem weil wir auch komplett unterschiedliche Skillevels haben (ok, zwar von ultra schlecht bis schlecht, aber man merkt trotzdem dass die einen besser sind als die anderen9

Und wir spielen auch nur 1-2 mal im Jahr

Die verhält sich übrigens auch rational, gemäß der Präferenz nach Hause zu wollen.

Er ging davon aus, dass es ein sehr kurzer Krieg wird. Die Regierung flieht und die Armee sich führungslos zerstreut. Nun ist dem nicht so, aber er kann schlecht einfach seine Truppen wieder zurück rufen ohne seine Machtposition zu gefährden. Ist ja nicht so, dass auf ihn eine entspannte Rente warten würde, wenn er zurück tritt.

Das ist ja allgemein bekannt und auch die gängigste Deutung der Ereignisse, sagt aber quasi nichts über die Frage nach der Rationalität der ganzen Sache aus.
Man kann auch genauso sagen, er kann schlecht die Truppen ohne Plan und Exit-Strategie dort lassen, ohne seine Machtposition zu gefährden.

ohne geldwerte einsätze pokern, würde mir keinen spaß machen.
da wär ich einfach jede hand all-in.

das schöne am pokern ist ja, dass das kurzfristig kackegal ist, ob du besonders skilled bist oder nicht. da entscheidet v.a. die varianz.

zum thema:
die motivation putins mag aus unserer sicht rational nicht nachvollziehbar sein, kann aber trotzdem innerhalb seines konstruktes und seiner nachfolgenden handlungen/entscheidungen rational sein - oder auch nicht, wir wissen es schlicht nicht.
ich glaube der ansatz führt zu nichts.
die frage ist mMn viel mehr: was will putin? was kann man ihm letztlich am verhandlungstisch anbieten, ohne dass ein atomkrieg droht, ohne dass er aus westlicher/ukrainischer sicht erfolg mit seinem angriffskrieg hatte, aber trotzdem ausreichend ist, damit er mit dem scheiss aufhört.

Wenn er tatsächlich im alten Sowjetdenken feststeckt, ist der einzelne Soldat ihm sowieso nichts wert.

Okey, wenn das stimmt, not bad

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jo aber wie gesagt, dann musst auf einmal offensiv vorgehen

und so schlecht die russischen truppen teils agieren,

sobald sie in der defensive dann mal sind und die ukrainer angreifen müssen, sieht die sache gleich wieder ganz anders auch.

Auch die Finnen hatten damals zb massive Probleme, sobald es darum ging, die Russen nicht zu stoppen, sondern dann eingeschlossene Gruppen zu vernichten.

Die Finnen waren aber auch viel schlechter ausgerüstet…und das ist 82 Jahre her.

Es ist halt die Frage, wie groß eine Offensive denn aussehen würde.
Genauso wie die russische Armee Probleme hat vor Kiew wegen den vielen Wäldern und den wenigen größeren Verkehrswegen, würde die Ukraine genau die gleichen Probleme irgendwann haben. Dazu wäre es für die russische Luftwaffe ein leichtes das abzuwehren. Aber dafür bietet der Raum sich super für kleine lokale Operationen an und darunter würde dann fallen nach und nach Vororte zurückzuerobern.

Die (westlichen) Lenkwaffen sind aber ein großer Faktor, denn sonst würde die russische Luftwaffe nicht so zögerlich agieren, aber, wie gesagt, je größer die Truppenbewegungen sowie Versorgungskolonnen sind, die über wenige befestigte Straßen laufen müssen, desto riskanter wird es.

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