Am Morgen hatte Putin die Ukraine überfallen, am Nachmittag saß Robert Habeck bei ihm auf dem grünen Ledersofa und war „am Boden zerstört“. Bitter und beschämt, weil er sich von seiner Partei kleinkriegen ließ, als er im Sommer Waffen für die Ukraine gefordert hatte. Es war ein grundlegend anderes Gespräch als jenes mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die hauptsächlich besorgt war über ihr öffentliches Bild. Oder das mit Finanzminister Lindner, der mit „so einem höflichen Lächeln“ dasaß und redete, als sei die Niederlage der Ukrainer längst besiegelt. „Euch bleiben nur wenige Stunden“, habe er gesagt. Waffen zu liefern oder Russland von SWIFT auszuschließen sei sinnlos. Stattdessen wollte er nach vorn schauen, auf das, was Lindner für vorn hielt: eine von Russland besetzte Ukraine mit einer Marionettenregierung. Melnyk sagt: „Das war das schlimmste Gespräch in meinem Leben.“
Melnyk hat vor drei Wochen auch dem „Spiegel“ von diesem Gespräch erzählt. Hinterher beschwerten sich „Lindners Leute“ bei ihm.
Mit ihm als Kanzlerkandidaten hätten die Grünen wohl ihre Prognosewerte in der Wahl verwirklichen können. Ich kann nur vermuten, dass es ua mit Aussagen zu Palästinas Unabhängigkeit zu tun hatte warum er es nicht geworden ist.
ist hier mMn gar nicht der Punkt.
eher kaltherzig, neoliberal, arrogant
Vllt wollte man gar nicht Kanzler werden. Ich glaube auch kaum, das er Stand Sommer 2021 besser weggekommen ist. Er hätte keine Chance gegen jemanden mit Regierungserfahrung gehabt. Nun kann er sich diese holen, sich weiter aufbauen und 2025 dieses vorhaben annehmen. 2021 ging es nur darum, mit dem Kanzlerkandidaten das Hoch außerhalb des Wahlkampfes soweit wie möglich am Absinken zu stoppen, wenn die Bild dann mal anfängt zu schießen. Und man hat sich erhofft, mit einer Frau ein Angebot in diese Richtung zu setzen. Und nun sitzen beide in richtig wichtigen Ämtern und können sich profilieren, würde nicht sagen, dass das ein schlecht gelaufener Wahlkampf und eine schlechte Entscheidung war. Ich denke sogar, dass sowas so ruhig und gelassen über die Bühne ging, obwohl sonst die Grünen auch oft so verstritten wie andere Kleinparteien waren, ist auch ein wichtiger Schritt in Kanzlerpartei, den man nicht überspringen sollte.
Also das echo kurz vor und am ersten tag des krieges war eigentlich sehr negativ der ukrainischen Streitkräfte gegenüber.
Selbst hier im forum hab ich viel Widerspruch bekommen als ich meinte, dass die ukraine zu mehr in der lage ist als man meint
Melnyk übertreibt öfter in den talkshow und spricht generell schlecht über die deutsche politik, wenns nach ihm ginge und wenn wir das gemacht hätten was wir seiner meinung nach hätten tun sollen dann hätten wir schon nen dritten weltkrieg, da sollte man auf seine aussagen aufpassen.
Wenn Lindner das aber wirklich so gesagt hat ist er untragbar.
Habeck sieht man aber auch immer wieder den Struggle an, wenn er in Katar steht und uns erklären muss, wieso wir die Katari brauchen. Er zeigt das an Empathie und Co. was man bei sehr sehr sehr vielen anderen Politikern vermisst.
Nur waren das nicht die „Extreme“. Das war die Ansicht der meisten Experten. Die Einschätzung dass die Ukraine nicht lange gegen die Russische Armee stand halten können wird kam nicht von irgendwelchen Hobby-Generälen, sondern war die Einschätzung eines Grossteils der Leute welche was von dem Thema verstehen.