Wenn man sich aber die Rede von Putin vom 21.2.22 ansieht, dann spricht er der Ukraine jedwedes Recht auf Eigenständigkeit bzw. darauf ab ein eigenes Volk zu sein. Laut Ihm ist das alles russisch und diesen Zustand will er beheben.
Der Unterschied zu 38 ist, dass damals die Länder dem zugestimmt haben. Sei es das Sudetenland noch Österreich, beide haben nicht protestiert oder so, sondern Deutschland mit wehenden Fahnen empfangen.
Aber genau das will doch Putin?
Er hat schon oft erklärt, dass er die Ukraine als Land nicht will, dass das Volk der Ukraine keine eigene Geschichte hätte, etc, etc…
Nur weil es ihm nicht gelungen ist, das Land effektiv einzunehmen und zu assimilieren heisst das nicht, dass er es nicht versucht hat. Und dann wäre es schon Völkermord.
Ich halte den Begriff für passend. Man könnte auch einfach jedes Mal schreiben „die Auslöschung des Ukrainischen Volkes“… aber dann würde es glaub relativ schnell klar werden, dass man das halt eben genau als Völkermord bezeichnen kann. Ob es jetzt schlussendlich LEGAL wirklich genau dem entspricht… nun, das muss dann logischerweise (wie oben schon beschrieben) von den Juristen entschieden werden. Aber die versuchte Auslöschung der Ukrainischen Identität als eigenes Volkes ist doch einfach Völkermord, oder nicht?
Das ist tatsächlich scheisse…
Aber da sieht man, wie ein solcher Krieg die Moral halt wirklich auf beiden Seiten erodieren kann.
Zu Beginn des Krieges wurde noch mit Bildern „geworben“ wo man sah, wie Russische Soldaten von den Ukrainern gepflegt wurden, man war sich einig dass dieser Krieg Putins Krieg ist, und man das nicht auf die Russen abwälzen sollte…
Und nur zwei Monate später kommt solches Zeugs, und man hat inzwischen den Quasi-Konsens gefunden, dass halt die Russen doch irgendwie Schuld sind, denn schau nur mal wie sie sich im Moment plötzlich um Putin scharen!
Man ist versucht zu sagen, dass die Ukrainer hier den moralischen Highground nicht aufgeben sollten…
Aber nach der Sache mit Bucha und nach Monaten wo dir Bomben in Spitäler, Kindergarten und Wohngebiete reinfliegen kommt halt irgendwann eine Blutlust auf.
Ich finde, das sollte man international durchaus auch anfangen zu kritisieren… aber man muss den richtigen Ton finden. Und ICH wüsste weiss Gott nicht, wie das zu bewerkstelligen ist.
Dass Ukrainer so reagieren verstehe ich ja noch. Denke das ist da nicht unwichtig für die eigene Moral und geistige Stabilität.
Aber wenn ich sehe wie Österrwicher/Deutsche etc feiern wenn eine Gruppe Russen von einer Rakete zerfetzt werden und dann noch meinen die sind viel zu schnell gestorben wird mir anders.
Jap hab ich mir auch gerade gedacht. Ja umgangssprachlich benutzen wie oft streng genommen die falschen Wörter. Mord wenn es eigentlich Totschlag ist. Rassismus wenn es eigentlich Xenophobie ist. Pädophilie wenn es eigentlich Hebephilie ist. Aber im Endeffekt endschwächt die Definition des „korrekten“ Wortes die Tat meist nur minimal und bei den Tätern so schlimmer Taten habe ich zu wenig Mitleid damit es mich juckt, dass das falsche Wort verwendet wird.
Kriegsverbrechen sind auf einem so großen Spektrum und sagt alleine kaum etwas aus. Da können wir genau so gut das Wort „schlimm“ benutzen. Vor allem wurde hier ja auch schon darauf hingewiesen das auch die Ukraine Kriegsverbrechen begangen hat. Was einfach zeigt wie ungenügend dieses Wort ist um das Ausmaß der Gräueltaten Russlands zu beschreiben.
Ich sehe da keinen großen Unterschied ob Ukrainer oder Nicht-Ukrainer so reagieren. Finde ich in beiden Fällen verwerflich und verständlich zugleich.
Verwerflich finde ich es auch in beiden Fällen. Aber wenn du um dein Überleben kämpfst im wahrsten Sinne des Wortes sehe ich die teilweise psychologische Notwendigkeit bzw Erklärung warum das passiert um irgendwie weiter funktionieren zu können.
Das sehe ich aber nicht bei Außenstehenden die aus sicherer Bequemlichkeit feiern wenn Menschen abgeschlachtet werden.
Mit Karl Vocelkas Österreichische Geschichte machst mal grundsätzlich nix falsch. Ist ein gutes Überblickswerk und ich hatte ihn selbst noch an der Uni, ist ein guter Kerl.
Und klar gab es viel zu viele, die den Anschluss begrüßt haben. Aber dass das ganze Land hinter der Entscheidung gestanden habe, ist eindeutig ein Mythos. Zumal auch die Freiwilligkeit von staatlicher Seite nicht gegeben war. Miklas und Schuschnigg haben sich auch mit Händen und Füßen gewehrt und Hitler und seine Teufel nicht freiwillig ins Land gelassen. Immerhin wollte Hitler, dass Miklas Seyß-Inquart zum Kanzler macht, der hat sich aber geweigert. Erst dann kam es zum Einmarschbefehl und das Land wurde in einem Haps geschluckt.
Lange Rede kurzer Sinn: Ja, es gab einige Befürworter des Anschluss, aber freiwillig schaut eindeutig anders aus.
Und die Bilder mit wehenden Fahnen und jubelndem Volk, die man so kennt, sind die übliche Nazipropagandamaschinerie.
Auch bei Außenstehenden kochen die Emotionen über. Da ist dann irgendwann immer weniger Raum für emotionales Mitgefühl. Klar ist eigentlich jeder Tod eine Tragödie. Die Russen werden ja auch gezwungen zu kämpfen, und die die es willentlich machen wurden durch Propaganda manipuliert, und diejenigen, die die Propaganda durchschauen, können auch nichts dafür dass das Leben sie zu dem Menschen gemacht hat der sie sind.
Aber genauso ist es auch mit den Menschen die sich über den Tod von denen, die sie als „böse“ erachten, erfreuen. Bei vielen ist irgendwann das Pensum für Mitleid aufgebraucht. Hat man ja auch gesehen wie Anfangs sich der Hass auf Putin konzentriert hat und man mehr Mitleid mit der russischen Bevölkerung hatte. Ich denke aber vor allem nach Butcha hat sich da einiges geändert. Und nachdem man gehört hat wie sehr das russische Volk diesen Krieg unterstützt. Das macht es nicht okay, aber ich verstehe warum so viele Menschen da wenig Empathie übrig haben.
Polen unterstützt das Nachbarland Ukraine gegen den russischen Aggressor mit der Lieferung von mehr als 200 Panzern des sowjetischen Typs T-72. Das berichtete die polnische Radio-Nachrichtenagentur IAR unter Berufung auf Regierungsstellen.
Der Großteil der Panzer habe bereits die Grenze passiert und sei auf ukrainischem Gebiet. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte bereits vor mehreren Tagen große Panzerlieferungen an die Ukraine bestätigt, aber zunächst keine genaue Zahl genannt. Präsident Andrzej Duda hatte Anfang der Woche erklärt, Polen habe der Ukraine seit Kriegsausbruch bereits umgerechnet 1,5 Milliarden Euro an Militärhilfe geleistet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte in einem Gespräch mit Journalisten mehrerer polnischer Medien in Kiew „Polen und dem polnischen Volk für die beispiellose Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer“, wie der polnische TV-Sender TVN24 übersetzte.
Das is mal nicht ohne.
Ebenso liefern Polen und die Slowakei nun MiG-29 Jets.
Und wie in den Nachrichten gesagt wurde, weiß Europa nicht genau wie sie die Sachen hinbringen soll da viele Verbindungen zerstört wurden. Und nu?
Und so einfach ist es auch nicht mit einem Panzer einfach mal von einem Land zum anderen zu fahren. Nur über die Grenze bringen alleine bringt ihn auch nicht an die Front.