Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 1)

Lauterbach war in Krankenhäuser in der Ukraine
Im Tweet ein kleiner 2min Film

Und er ist zusammen mit dem ukrainischen Gesundheitsminister im Aufzug stecken geblieben :smiley:

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Starkes Essay von Ullrich Fichtner im SPIEGEL.

Ausschnitt:

[…]
Angst war auch ein entscheidender Grund, warum der Frieden in unseren Breiten nach dem Zweiten Weltkrieg so dauerhaft war. Der 2017 verstorbene Historiker Hans-Peter Schwarz hat in einem seiner Aufsätze vorhergesagt, dass der Kalte Krieg, »vom guten Ende her analysiert«, mehr und mehr verharmlost werden würde, wodurch die »fast unerträglichen und nur schwer steuerbaren Risiken« jener Jahrzehnte völlig verkannt würden. »Tatsächlich«, schrieb Schwarz im Jahr 2000, »muss es aber als ein Wunder betrachtet werden, dass ein erneuter globaler Weltkrieg vermieden wurde.«
Dass es gelang, verdankt sich laut Schwarz zuerst dem Vorhandensein von Atomwaffen auf beiden Seiten, »das keine Sieger in einem Krieg mehr erwarten ließ«. Als zweiten wesentlichen Grund nennt er die »globale militärische, ökonomische und politische Präsenz der USA«. Und die Anwesenheit dieses wohlwollenden, wenn auch nicht uneigennützigen Hegemons machte drittens schließlich die Etablierung von funktionierenden Marktwirtschaften möglich, die so viel Wohlstand produzierten, dass darüber die Kriegslust einschlief.
Diese Zeilen, vor 20, 30 Jahren gelesen, hätten wohl irgendwie konservativ und CDU-nah geklungen, weil in ihnen der antiamerikanische Zungenschlag fehlt, weil die Atombewaffnung und der Kapitalismus nicht verurteilt, sondern neutral und letztlich sogar positiv dargestellt werden. Dass dieser »Ideologieverdacht« heute nicht mehr sofort aufkommt, zeigt einen wichtigen Wandel an, der für die Zeitenwende fruchtbar werden kann.
Es bietet sich die Möglichkeit, noch einmal neu auf Geschichte zu schauen. Zu überlegen, ob man an früheren Kreuzungen vielleicht anders hätte abbiegen können und ob nicht in Deutschland die Haltung zu Fragen des Militärs und der Macht letztlich immer uninformiert und seltsam unaufgeklärt war.
Dieses unangenehme Urteil ergibt sich aus den Befunden des Historikers Schwarz, die bei heutiger Lektüre eine ganze Reihe politischer und historischer Gewissheiten infrage stellen. Der linksliberale, antimilitaristische Mainstream zu Zeiten der guten alten Bundesrepublik etwa: Er mag in seinem nostalgischen Nebel wie ein schönes Gestern aussehen, war aber womöglich eine durch und durch verlogene Veranstaltung. Denn wenn es stimmt, dass der Frieden in Europa im Wesentlichen den Atomwaffen und den Amerikanern zu verdanken ist, dann hieße das ja, dass der ganze gemütliche pazifistische Lifestyle nur möglich war, weil kriegerische Falken die ganze Zeit über ihn wachten.
In diesem Licht sieht die ganze bundesdeutsche Friedensbewegtheit, samt ihrem eingefleischten Antiamerikanismus, wie der moralische Luxus einer Gesellschaft aus, deren Sicherheit – ausgerechnet durch die Amerikaner – ohne eigenes Zutun garantiert war. Und man könnte gar auf die ketzerische Frage kommen, ob die Nato und die Atomraketen am Ende mehr für den Weltfrieden getan haben als Heinrich Böll und Petra Kelly, die 1981 im Bonner Hofgarten zur Masse der Friedensdemonstranten sprachen. Ja, das klingt provokant. Aber es könnte der Beginn einer wichtigen Diskussion sein.
Dann wäre auch zu erörtern, und die SPD hat das ja vor, ob die sozialdemokratische Version der Nachkriegsgeschichte, mit Willy Brandt und Egon Bahr als den herausragenden Architekten einer Epoche des Friedens und der Freiheit, nicht wenigstens einiger wichtiger Ergänzungen bedürfe. Und es wäre zu klären, was eigentlich schiefgelaufen ist in der 16-jährigen Kanzlerschaft Angela Merkels, die in eine nachgerade selbstmörderische Abhängigkeit von Russland führte. Wie war dieses kolossale strategische Versagen möglich?
[…]

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Aus der Abteilung Putin sei todkrank. Er musste angeblich eine wichtige Sitzung abbrechen, aufgrund von starker Übelkeit, Schwindel und Schwäche. Deshalb soll er wohl auch seine jährliche Fragerunde im TV abgesagt haben.

Echt? Dachte die zahl gilt nach der aussage für die russische seite? Also das 10.000 auf russischer seite gefallen sind.

Update vom Samstag, 11. Juni, 08.44 Uhr: Der ukrainische Präsidenten-Berater Olexij Arestowytsch hat sich erstmals seit Monaten zur Anzahl getöteter ukrainischer Soldaten geäußert. Demnach sind seit Kriegsbeginn auf ukrainischer Seite 10.000 Soldaten gestorben. Wie die dpa berichtet, hatte Arestowytsch bereits Anfang der Woche mitgeteilt, dass wie schon zu Kriegsbeginn etwa 100 Soldaten pro Tag sterben würden. In einem Youtube-Videointerview mit dem russischen Oppositionellen Mark Feygin bestätigte er dann die Zahl von rund 10.000 getöteten Soldaten. „Ja, so in etwa“, antwortete er auf die entsprechende Nachfrage.

Ah so macht das sinn und ändert nichts an der Aussage 10:1 auf russischer seite. Weil das soll (angeblich) die zahlen sein die die russische armee haben soll

Verlinke doch am besten kurz deine Quellen mit

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Auf russischer Seite sind noch viel mehr tote zu beklagen. Allein an einem Tag sind geschätzt 600 russische Soldaten zu Dünger verarbeitet durch die neue Munitionslieferung und Artillerie Lieferung vom Westen - laut Aussage von Ukraine.

@Baum123

Kann gut dein, dass er krank ist.
Kann auch gut sein, dass ihn der Krieg und seine Sorge um den verschissenen Verlauf des Krieges sowie Paranoia bezüglich seiner eigenen Position krank machen. Will ja nicht wissen unter welchem alltäglichen Stress dieser 70-jährige im Moment lebt…

Sollte es um ihn aber gesundheitlich gut stehen und die Geschichte mit der Absage wegen Übelkeit stimmen… nun, dann wäre das für ihn natürlich ganz eine tolle Situation…
Denn jemand wie er wird kaum einfach denken „Ok, mir is heute ein bisschen schlecht, muss ich drüber schlafen“. Ich denke die Gedanken von jemandem wie Putin würden wohl gleich in eine bestimmte Richtung gehen, wenn ein sonst gesunder Mann plötzlich mit Übelkeiten zu kämpfen hat…

Ich sage NICHT dass das ein Zeichen ist, dass jemand Putin vergiftet, ich sage wenn Putin bisher eigentlich gesund war, dann würde ihn ein solcher Vorfall vermutlich recht paranoid machen… ich weiss dass es bei mir so währe in seiner Situation.

So oder so, soll mir recht sein.
Soll mir recht sein, wenn der Mann auf‘m Weg raus ist. Und soll mir auch recht sein wenn es nicht so schlimm wäre, er aber plötzlich anfangen würde um seine Gesundheit und Sicherheit zu fürchten.

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Ist ein Spiegel + Artikel, aber alleine der Anfang…

Ziemlich merkwürdige Verallgemeinerung.

Natürlich gibt es diese Leute, aber das es sich dabei um die Mehrheit handelt bezweifle ich.

Mir geht es jedenfalls nicht so, und auch in meinem persönlichen Umfeld kenne ich niemanden auf den das zutreffen würde!

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Es ist der Spiegel… Quasi die Bild für Akademiker… oder sowas ähnliches

Wird auch zeit, hoffentlich kündigt er da Leos für die ukraine an

das Problem ist glaube ich nie die Ankündigung, sondern eher die EInhaltung der Ankündigung :rofl:

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Etwas weiter oben wurde ja auch ein unsägliches Essay ausm Spiegel verlinkt:
Atomwaffen: gut, USA: gut, Aufrüstung: gut, alle, die jemals versucht haben, mit Russland zusammen zu arbeiten des Friedens willen: dumm.

Krieg und Waffen sind halt einfach scheiße, Punkt.

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war nur ein kleiner Auszug aus einem doch ziemlich langen Essay und du interpretierst auch etwas frei.

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Nö, alles läuft wie es soll und versprochen wurde, aber panzer die 10 jahre nur rumgestanden haben brauchen halt einiges an wartung

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Ja, sieht man bei den spanischen Leos, von denen scheinbar doch nur 10 von 40 nach paar Monaten einsatzfähig wären (gut, die spanische Regierung ist eh zurückgerudert).

Aber wenn Deutschland im Juni noch das Okay für (westliche) Kampfpanzer gibt, wäre ich überrascht. Dann wären Deutschland doch die ersten mit einer richtigen Zusage und man kann gespannt sein was andere schicken. Und was ggf. die russische Reaktion sein wird. Die größte deutsche Angst kann ja eigentlich nur ein Gasstopp sein, weswegen man vielleicht zögert. Militärisch wird eher weniger was passieren.

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Carlo Masala ist ziemlich sauer über die Kommunikation des Datums durch den Botschafter

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