Ukrainekrieg 2022 - Diskussionsthread (Teil 2)

Ich glaub eher, dass da die verschiedenen Gruppen jetzt Lunte riechen, um sich neue Situationen auszuhandeln.

Russische Quellen berichten von einem Durchbruch der AFU durch die schweren Befestigungen bei Verbove.

Pro afu

Durchbruch der Befestigungen vor Verbove sowie östlich von Novoprokopivka. Die Einnahme von Höhen süd-östlich von Robotyne gibt ihnen neue Möglichkeiten, den gesamten Sektor bis Tokmak mit Artilleriefeuer zu decken. Die Dinge beschleunigen sich jetzt dramatisch. Kämpfe in Iltschenkove und Verbove

Durchbruch! Die AFU hat alle wichtigen und strategischen Höhen um Robotyne und Verbove eingenommen, der große Durchbruch steht kurz bevor.

Pro rus

Rufzeichen Osetin berichtet über den Durchbruch der feindlichen Truppen in Verbovoye.

Der Feind ist mit großen Truppenteilen in unsere Stellung eingebrochen. Wir verbrennen Ihre Ausrüstung, sie versuchen, in Verbove Fuß zu fassen! Die Situation ist äußerst kritisch!

Zusammenfassung der aktuellen Lage bei Robotyne gemäß den vorhandenen Karten aus dem AFU-Lager

Gegenwärtig herrscht eine gewisse Unklarheit über die genaue Entwicklung der Situation. Russische Quellen berichten von einem bemerkenswerten Durchbruch bei Verbove sowie von intensivem Druck, der bei Kopani ausgeübt wird.

Zusätzlich wird berichtet, dass die AFU gestern bedeutende Schlüsselpositionen in der russischen Verteidigung ausgeschaltet und besetzt hat. Dieser Vorstoß hat dazu geführt, dass die russischen Streitkräfte reagiert haben: In einem drastischen Schritt wurden ihre letzten verbleibenden Elitereserven in den Konflikt bei Robotyne geworfen.

Ein Blick auf das unterste Bild veranschaulicht eindrücklich das Ausmaß der Truppenpräsenz der Russen vor Ort und vermittelt ein tiefes Verständnis für die aktuelle Situation.

Die Druckwelle, die die AFU in dieser Region aufbaut, ist von einer außergewöhnlichen Intensität geprägt. Die russischen Streitkräfte unternehmen verzweifelte Anstrengungen, um diesem Druck standzuhalten.

Die neuesten Einheiten der VDV (Luftlandetruppen) aus dem Kreminna-Sektor wurden nun ebenfalls nach Robotyne verlegt. Praktisch gesehen sind bis auf die Robotyne-Achse keine „professionellen“ russischen Einheiten mehr an anderen Orten stationiert.

Der General der AFU äußerte sich kürzlich in einer Pressekonferenz und betonte, dass viele Beobachter aus dem Westen die Natur dieses Krieges nicht in vollem Umfang begreifen können.

Dies ist kein Bürgerkrieg, sondern kann mit dem Kursker Krieg zwischen Deutschland und der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs verglichen werden.

In der Schlacht von Kursk verlor die Wehrmacht die Initiative und stellte damit einen entscheidenden Wendepunkt im Krieg gegen die Sowjets. Diese Niederlage wurde zum Teil dadurch verursacht, dass die Wehrmacht bereits alle verfügbaren Reserven in dieser Schlacht erschöpft hatte.

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Mehrere ukrainische Medien berichten davon, dass der ukrainische Militärgeheimdienst SBU gestern mit zahlreichen Kamikaze-Drohnen den Militärflughafen Kursk angegriffen und dabei mehrere Kampfjets und Flugabwehrsysteme zerstört hat.

Mal sehen, ob sich das so bestätigt und ob es eine visuelle Bestätigung gibt, etwa durch Satellitenbilder.

https://www.kyivpost.com/post/20973
https://www.ukrinform.ua/rubric-ato/3753713-kontrrozvidniki-sbu-vnoci-za-dopomogou-droniv-atakuvali-aerodrom-u-kursku-dzerelo.html

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F4iW157XgAAhHsa

These 100 Leopard 1 tanks are now stored out in the open in Italy after the Swiss government decided to block their transfer to Ukraine via Germany, claiming it would go against their neutrality.

https://twitter.com/visegrad24/status/1695771117879705661

Da fällt mir auch nix mehr zu ein.

Warum kann die Schweiz verhindern, dass die Italiener Panzer nach Deutschland schicken?

Weil die von ner Schweizer Firma hergestellt wurden.

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Das was Herzer sagt, ein Grund mehr in Zukunft kein militärisches Gerät oder Munition mehr in der Schweiz herstellen zu lassen.

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Wie kann man überhaupt Kriegsgerät an andere Länder verkaufen und dann behaupten, man wäre neutral? Wie lächerlich :smiley:

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Es gibt verstärkt Überlegungen, Streumunition für das HIMARS-Raketensystem an die Ukraine zu liefern. Mal sehen, ob und wann sich die USA dazu durchringen können.

As Biden administration officials assess the likelihood that the war will continue into next year and perhaps beyond, they’re considering several important new augmentations of Western support. There’s growing backing in Washington for providing rocket-launched cluster munitions, for example, which could strike deeper than the artillery-fired versions the United States began supplying last month.


The M26 (M77) MLRS Rocket - Video

https://www.washingtonpost.com/opinions/2023/08/27/ukraine-counteroffensive-russia-us-support-holds/

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Indem man an alle verkauft :money_mouth_face:

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Nur nicht an die Ukraine wie mir scheint :kappa:

Die sind ja auch nicht Russland, mit denen will die Schweiz schließlich weiterhin gute Geschäfte machen.

Und bevor wieder einer kommt, ja ich weiß die Schweiz hat die Sanktionen der EU übernommen, aber auch da brauchte es erst sehr viel Druck und wir alle kennen die Schweiz, die machen weiterhin Geschäfte mit Russland, wie sie es im 2. Weltkrieg auch schon taten mit Nazi-Deutschland.

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Diese bösen! Schweden und Finnland sind ja wenigstens sauber…upsi!
Edit: Scheinheiligkeit und so.

Whataboutism at its best. Aber die anderen, die haben auch was gemacht, also sind wir ja gar nicht mehr so schlimm…

Edit: Und ich weiß, du kommst jetzt wieder mit irgendeiner Ausrede oder sonstigem wieso die anderen doch auch kacke waren und die Schweiz nicht, kürzen wir das hier doch einfach ab und lassen es bleiben.

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Ja, kürzen wir es ab, die Schweiz macht nicht was du willst, also sind sie scheiße.

Mehr:
„Die Schweiz legt ihre Neutralität sehr selektiv aus und sind darum ein sehr unzuverlässiger Partner…“

Ehrlich, dann muss man auch akzeptieren wenn in in Zukunft andere Länder halt sagen: „Dann muss halt ein anderer Lieferant her“.

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Da würde mich eine innerliche Betrachtung interessieren, in der Schweiz gibt es ja die Möglichkeit direkter einzugreifen als Bevölkerung.

Wenn sich abzeichnet dass man irgendwann irgendendwelche Waffentechnik an Drittstaaten abgeben will, hätte man sich das vorher überlegen müssen, und das jetzt auch immer noch machen, ganz klar. Als Land das keine Waffentechnik weitergeben will, wäre das jetzt nicht so dramatisch.

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Die „Neutralität“ oder die spezielle Auslegung davon wird momentan auch in der Schweiz diskutiert. Eigentlich ist die Mehrheit der Bevölkerung für Waffenlieferungen an die Ukraine und damit für eine Lockerung der Neutralität wie man sie bisher praktizierte.

Nur haben wir im Bundesrat (also in der Regierung) eine bürgerliche Mehrheit die dagegen ist, da sind 4 von 7 rechts (2 FDP und 2 SVP (vergleichbar mit der AFD, wählerstärkste Partei der Schweiz). Dann noch eine aus der Mitte-Partei (ehemalige CVP, analog zu eurer CDU), die ist aktuell unsere Verteidigungsministerin und ist sogar offen für Waffenlieferungen an die Ukraine, was eher überraschend ist. Dazu noch 2 aus der SP.

Die 4 Rechten in der Regierung reichen halt aus, um da alles zu blockieren und eine Politik durchzuringen, die eher gegen den Volkswillen geht.

Und wirklich direkter eingreifen können wir auch nicht. Also nicht wirklich schnell jedenfalls. Erst müsste man genug Unterschriften sammeln und dann noch die Abstimmung gewinnen. Bis das dann umgesetzt wäre, würde es sicher 3 Jahre dauern.

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Es folgt ein längerer Thread von Nico Lange zur Lage der Ukraine, habe es mal rauskopiert für jene ohne Twitter:

Die Ukraine wendet langsam die Lage an der Südfront. Russland setzt weiterhin auf Befestigungen und frühe Gegenangriffe, steht aber vor dem Dilemma, durch Verstärkungen andere Frontabschnitte zu schwächen. Wie ist die Lage und was wird gebraucht?!
F4mEDoOWQAAtWki
https://twitter.com/nicolange_/status/1696034264041627787

Seit nunmehr vier Wochen kommt die Ukraine an der Südfront stetig voran und schwächt gleichzeitig systematisch russische Artillerie, Logistik, Luftverteidigung, Luftstreitkräfte, Führung und Kommunikation. 2/

Die Ukraine bildet einen Schwerpunkt auf der Angriffsachse bei Robotyne. Mit dem Durchbruch der ersten Verteidigungslinie schuf die Ukraine sich Freiraum, jetzt entweder an der östlichen Flanke bei Werbowe russische Befestigungen zu umgehen oder diese direkt anzugreifen. 3/

Russland setzt weiter auf frühe Gegenangriffe, zog Verstärkungen aus schlagkräftigen VDV-Einheiten heran und unternimmt Gegenstöße auf Robotyne, verlor in den vergangenen vier Wochen aber dennoch am Ende jeden wichtigen Wegpunkt in diesem Gebiet. 4/

Durch das Heranziehen von Fallschirmjägern aus Kreminna muss Russland eine Schwächung in diesem Frontabschnitt in Kauf nehmen. Weitere russische Verstärkungen gegen den ukrainischen Hauptangriff bei Robotyne bedeuten weitere Schwächung an anderen Frontabschnitten. 5/

Häufige Sorties der russischen Luftwaffe, Angriffe von Kampfhubschraubern und Drohnenangriffe bleiben an der gesamten Front für die Ukraine ein erhebliches Problem. Der Ukraine gelangen aber einige wichtige Abschüsse von Ka-52 Kampfhubschraubern. 6/

An einigen Frontabschnitten erreicht die Ukraine durch das monatelange, akribische, systematische Ausschalten russischer Haubitzen und die fortwährende Bekämpfung der Munitionslogistik zum ersten Mal Parität oder sogar Übergewicht bei der Artillerie. 7/

Die Ukraine erreicht derzeit bei Welika Nowosilka keine weiteren Fortschritte. Auch südlich von Bachmut gibt es aktuell kaum Veränderungen. 8/

Russland setzt im Nordosten von Kupjansk Luftangriffe und Artilleriebeschuss fort. Die propagandistisch angekündigte russische “Großoffensive” ist in dem Gebiet jedoch bisher nicht erkennbar. Russland gelangen keine nennenswerten Geländegewinne. 9/

Die Ukraine erreicht mit ihren Angriffen im russischen Hinterland im Süden, auf der Krim und teilweise tief in russischem Gebiet zunehmend Erfolge gegen russische Luftwaffenstützpunkte und Tu-22M-Bomber sowie gegen Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen. 10/

Die Ukraine braucht derzeit mit Priorität Ersatzteile für die gelieferten Schützenpanzer, Kampfpanzer und Haubitzen. Gleichzeitig sollten zusätzlich zu den Hubs im Baltikum, Polen und der Slowakei Instandsetzung und Reparatur möglichst nahe an die Front gezogen werden. 11/

Gemeinsame Reparaturbetriebe westlicher und ukrainischer Unternehmen in der Ukraine sind ein sinnvoller Schritt. Wochenlanger Ausfall von Technik für Reparaturen oder Wartung durch Zugtransporte über hunderte von Kilometern schwächt die Schlagkraft und frustriert die Truppe. 12/

Munition für HIMARS/Mars II/M270 wird ebenso gebraucht wie Nachschub bei Marschflugkörpern, auch durch Taurus, um die erfolgreiche Strategie der Bekämpfung der russischen Logistik in der Südukraine und auf der Krim mit Reichweiten zwischen 70-350km durchhalten zu können. 14/

Die Ukraine braucht weiter mehr Luftverteidigungssysteme und Lenkflugkörper für die Luftverteidigung. Die Ukraine braucht mehr und bessere Drohnenabwehr, auch durch elektronische Kampfführung, da Russland in diesem Bereich leistungsfähiger wird. 15/

Die Ukraine braucht mehr Mittel gegen die leistungsstarke russische elektronische Kampfführung, die für ukrainische Drohnen, aber auch für GPS-gesteuerte Munition und Waffensysteme und die ukrainische Kommunikation ein erhebliches Problem darstellt. 16/

Die Ukraine steigert stetig ihre eigene Drohnenproduktion und entwickelt fortwährend neue Drohnentypen. Sie braucht Unterstützung mit größtmöglichen Stückzahlen kritischer Komponenten für diese Drohnen für Optik, Sensoren, Motoren und Schutz gegen Jamming. 17/

Unkenrufe über ein vermeintliches Scheitern der ukrainische Gegenoffensive waren verfrüht. Die Ukraine setzt Russland zunehmend sowohl an der Front als auch im Hinterland unter Druck. 18/

Die Ukraine wird den Druck auf Nachschub und Logistik der Russen im Süden absehbar so erhöhen können, dass sich die Frage stellen wird, ob und wie Russland einige dieser Gebiete halten kann. Das schließt massiven Druck auf den Nachschub von und zur Krim ein. 19/

Statt Taktik und Strategie der Ukraine zu diskutieren, die sie nicht beeinflussen können, sollten die Unterstützer der Ukraine Instandsetzung und Reparatur ausbauen, Munitionsproduktion weiter erhöhen, mehr Material liefern und dabei helfen, Infrastrukturen zu ertüchtigen. /END

Karte: @AndrewPerpetua

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