US-Politik

wie meinst du das auf Bezug des wahlsystems?

Die Polls sagen dazu gar nichts… sehe ihn da nirgends.
Wobei in den meisten Polls im Moment Third-Party-Kandidaten nicht auftreten. Man rechnet dieses Jahr nicht damit, dass die eine Rolle spielen.

Ein Grund, warum ich mir da keine Sorge mache ist: In den Polls steht Biden im Moment in vielen der wichtigen Staaten bei rund 50%.
Was bei Clinton damals passierte war, dass sie oft vor Trump lag, aber weit hinter 50% zurück lag. Und das war unter anderem wegen Leuten die zu Third-Party-Kandidaten gingen, oder kurzfristig zu Trump schwangen, obwohl sie lange „Protestwahl“ für einen dritten Kandidaten machen wollten.

Solange die Polls einen der Kandidaten bei über 50% zeigen, kann man vermutlich davon ausgehen, dass zusätzliche Kandidaten keinen Unterschied machen werden. Zumindest keinen, der sich in den Polls zeigen würde.

Glaub Obama war unter anderem deswegen so erfolgreich und hat soviel Geld für den Wahlkampf einsammeln können, weil er wirklich, wirklich viele Leute davon überzeugen konnte, nur mal 1 oder 5 oder 10 Euro zu spenden. Seine Spendenaktion gilt zumindest bei den Seminaren, die ich besuchte, als das Beispiel, wie es richtig gemacht wird:

Nicht auf die großen Spenden abzielen und gleich gierig wirken.
Jede Spende - eben auch nur ein Dollar - ist willkommen. Das stärkt auch die Motiviation der Wahlkämpfer, die das meist ehrenamtlich machen, keine monitäre Kompensation zu wollen.
Viele kleine Spenden - viele Namen, die dann motiviert werden, eben wählen zu gehen, die Nachbarn anzusprechen (die Nachbarn spenden wieder).

Diese kleine Spenden haben anscheinend (so wurde mir erzählt) die Spenden der Konzerne auch überwogen.

War eigentlich eine Anleitung, wie es richtig geht.

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Verwechselt du das nicht gerade mit Bernie?

Weil ich mich an Diskussion erinnern kann, in diesem Thread, dass Trump nur gewinnt, weil er so reich ist und das als ein Grund angeführt wurde, warum das Wahlsystem in den USA so schlecht ist.

Die meisten offenen Polls geben Kanye 0 bis 2%, wenn Trump abtreten oder -leben und gegen Biden und Pence antreten würde, wären es immerhin 5%.
War natürlich alles vor dem Video, aber die gerade mal 52k Likes, die er damit auf Twitter eingefahren hat, und die kaum vorhandene Medien-Resonanz sprechen auch Bände.

Er feiert trotzdem, weil er in Kentucky Dritter vor Biden und Trump wird - laut NBC Test-Poll, der dazu dient, technische Abläufe mit irgendwelchen Zahlen durchzugehen.

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Was zum Teufel ist denn bitte in Kentucky los? :smiley:

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Bin ueberrascht das darueber noch nichts gepostet wurde:

https://www.washingtonpost.com/nation/2020/10/15/ice-cube-cwba-trump-biden/

Nein, die 2008er Obama Kampagne gilt in vielen Aspekten als die innovativste und wegweisendste der letzten Jahre. Im Bezug auf Spenden, wie @Addearheart richtig bemerkt hat, im Bezug auf Wahlhelfermobilisierung und Bewegung, auf Wählerdatennutzung und Auswertung (Microtargeting), und auch Social Media Mobilisierung und Nutzung beispielsweise. Obama war ja bis zum Vorwahlkampf bundesweit gar nicht so bekannt. Clinton galt eigentlich als Favoritin für die Kandidatur. Dann hat es das Obama Team geschafft eine richtig starke Bewegung und Wählermobilisierung zu erreichen, von den Vorwahlkämpfen bis zur Präsidentenwahl.
Das sticht historisch in der Form bis heute heraus. Sein Sieg war auch vergleichsweise deutlich gegen McCain.

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Die Biden-Kampagne kann aber mehr ausgeben, und das wieder zum großen Teil dank reicher Spender. Das Trump verliert, widerlegt doch keineswegs dass Geld eine elementare Rolle spielt und das ist natürlich eine verdammt große Schwachstelle des amerikanischen Wahlsystems. Deine Logik hier verstehen ich wirklich nicht…

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Ich hab auch nicht argumentiert, dass Geld keine zentrale Rolle spielt. Mein Statement war, dass der es keine große Rolle spielt, ob man ein Millionen Buisness hat, wie Trump oder nicht.

Biden hat heute übrigens im Gegensatz zu Trump ein sehr souveränes Town Hall Meeting hingelegt. Ich denke, dass wird ihm noch mal einen kleinen Schub geben.

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Wetten dass sich Trump, sobald die Quoten raus sind, noch daran aufgeilt, dass seine Ratings auf NBC besser waren, als die von Joe Biden.

Ob es einen Schub geben wird oder nicht muss man natürlich noch sehen.
Aber was sicher geholfen hat ist, dass Biden sehr, sehr staatmännisch wirkte, während Trump einmal mehr wie ein ziemlich unkontrollierter, unreifer und chaotischer TV-Charakter rüber kam.
Vor vier Jahren hätte das vielleicht Trump geholfen, als Leute noch dachten, dass das vermutlich ein „Act“ sei, und dass er als Präsident durchaus auch seriös sein kann. Damals wollten sie einfach jemand ANDERES als eine/-n geschliffene/-n Politiker/-in.

Heute, da bin ich fast sicher, will ein grosser Teil der Bevölkerung einen ruhigen, kontrollierten Anführer, jemand der da sitzen kann und das Gespräch über Substanz und Politik mit Kompetenz angehen kann… und für den man sich einfach auch nicht schämen muss.

Ich meine, Trump wurde auf QAnon angehauen… konnte wieder mal keine gute Antwort geben.
Er wurde darauf angehauen, dass er eine Verschwörungstheorie weiter-getweetet hat, in der behauptet wird, dass Obama „Seal Team 6“ hatte umlegen lassen… und seine Antwort: „War ein Re-Tweet, ich übernehme da keine Verantwortung!“

Alleine die Tatsache, dass Bidens Townhall mehr um Substanz ging, und Trumps Townhall einmal mehr ein Zirkus war wo 50% Verschwörungswahnsinn und 50% unkontrollierte und fehlgeleitete Angebereit war, ist sicher nicht das, was Trump im Moment braucht.

Aber ja:
Biden hat sich sehr, sehr gut gegeben. Er wirkte freundlich, er wirkte wach, er wirkte kompetent und er konnte sehr gut auf die Leute eingehen, die ihm fragen stellten. Und ich glaube, die Trump-Partei muss sich vermutlich langsam selber dafür in den Hintern treten, dass sie die Messlatte so tief gesetzt hatten. Sie haben ihm das Image anwerfen wollen, dass er senil und altersschwach war. Und das dürften sie jetzt bereuen. Denn das ist er ganz offensichtlich nicht.

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Kleinen Schub :wink:! Ich glaube auch nicht, dass sich noch viel tut. Ist auch etwas subjektiv, weil Biden für mich heute die letzten Zweifel ausgeräumt hat.

Ja, hat mich echt angesprochen und ich denke er hat auch gut klar gemacht, dass er für alle Amerikaner Präsident sein will. Was ihm vielleicht auch noch die ein oder andere Stimme gebracht hat. Ich fand es übrigens interessant, dass sich die Gesichter von den meisten Fragenden von hart bis neutral zu positiv freundlich verändert haben wären Biden mit ihnen gesprochen hat. Sogar bei den Bürgern, die republikanisch Wählen.

Ich glaube da werden wir uns bis in alle Ewigkeit drüber streiten :nerd_face:. Ich glaube das lag eher an Hillary, dass die Leute den Eindruck hatten. Mit Biden wäre es damals wohl anders gelaufen. Wie man auch bei dem Town Hall Meeting sehen konnte. Ich denke Hillary ist nie so empathisch rübergekommen, wie Biden.

Ja, durch solche Aussagen macht er sich halt extrem unglaubwürdig.

Edit: Lindsey Graham hat gestern wärend dem Berret Hearing auch gesagt, dass er nicht davon ausgeht, dass die Republikaner die Wahl gewinnen.

Ich wiederspreche dir hier gar nicht mal. Wenn man schaut, wie knapp Clinton im Rustbelt die drei Staaten verloren hat, dann wäre jemand wie Biden, der nur ein Spürchen zugänglicher ist, und nur ein Spürchen mehr für den Normalbürger spricht, vermutlich knapp durch gerutscht.
NUR: Auch wenn Trump knapp verloren hätte, dann würde das immer noch heissen, dass fast 50% des Landes gegen den „Politiker“ und für den „Showman“ gestimmt hätte.

Geht mir gleich.
Es hilft natürlich auch, dass man mal wieder eine vernünftige Debatte und Auseinandersetzung hatte, wo es um Politik geht… und VOR ALLEM um Details.
Man muss sich nur mal die ersten beiden Fragen anschauen…
Ob Biden den ersten jungen Mann überzeugt hat… vermutlich nicht. Die Frau bei der zweiten Frage hingegen schon eher.
ABER was er in beiden Fällen gezeigt hat: Er hat KONKRETE Pläne, und ein DETAILIERTES Verständtniss. Ich glaube, die meisten Amerikaner haben inzwischen schon halb vergessen, wie es klingt, wenn ein Politiker einfach mal konkrete, detailierte Ideen vorlegt, welche zeigen, dass er zumindest ein VERSTÄNDNISS hat. Nachdem man Biden in diesem Townhall zugehört hat, und dann zu Trump wechselt, dann realisiert man einfach, wie wenig detailiertes Verständniss Trump für IRGENDWAS hat. Er redet einfach immer nur vage, Schlagwörter, nichts konkretes. Der Unterschied könnte grösser kaum sein.

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Mich wundert es deutlich mehr, dass DAS nicht diskutiert wird:

Ja, aber daran war nuuuur die böse NBC-Moderatorin schuld, die mit ihm ja debattiert hat, anstatt ein Town Hall-Format zu leiten. Außerdem hätte sie ihn immmer unterbrochen. Sowas darf man nicht.
Rightwing Speech off

… no comment …

Was fällt Twitter eingetlich ein??? Gut, dass Seiten wie The Babylon Bee die Wahrheit weiter verbreiten!!!

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Okay Trump hält also die Beiträge einer Satireseite für echte News.
Wäre schon fast witzig wenn dieser demente Schwachkopf nicht die Codes für das Kernwaffenarsenal hätte.

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