US-Politik

Ich glaube es gibt einfach zu viele Leute die resigniert haben und die holte kein Biden.

Aber es gibt auch genug Leute, welche unbedingt gegen Trump stimmen wollen, und einfach einen Kandidaten wollen, welcher “in Ordnung” ist.
Den Personenkult, den gewisse Leute um Sanders herum aufgebaut haben macht natürlich den Eindruck, dass alle Anhänger von Bernie so versessen sind, wie die extremsten Bernie-Bros… aber diese extremen Anhänger sind einfach die lauten. Das heisst nicht, dass sie auch die Mehrheit sind.

Versteh mich nicht falsch: Ich halte Sanders für den weitaus besseren Kandidaten. Biden hat viel zu viele Aspekte, welche sehr an Clinton im 2016 erinnern. Sanders wäre der sicherere Kandidat gewesen (ironischerweise). Aber ich habe auch schon oft gesagt: Trump ist extrem angreifbar. Es spricht nicht sehr viel für ihn. Bis vor ein Paar Wochen hatte er noch die Wirtschaft, welche für ihn lief, aber mit der Angst um den Coronavirus und der schlechten Art wie seine Regierung damit umgegangen ist dürfte auch dieses Argument bald nicht mehr ziehen.

Ich habe immer gesagt: ALLE Kandidaten, die sich bei den Demokraten aufgestellt haben, haben absolut realistische und gute Chancen Trump zu schlagen. Das grösste Risiko ist, dass sich die Partei an den Primaries zerreisst. Aber das wird in meinen Augen nur dann (ausschlaggebend) passieren, wenn Sanders der Sieg effektiv auf unsaubere Art geklaut wird. Und ich meine nicht, dass die Bernie-Bros es für unsauber halten müssen (denn das werden sie so oder so, die sind da nicht anders als die Trump-Fanatiker welche immer und überall nur Verschwörungen gegen ihren Messias sehen), ich meine, dass es wirklich unsauber laufen muss, so dass die Partei Biden an den Wählern vorbei als Kandidaten entscheiden.

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Ich verstehe auch was du meinst und bin da auch viel mehr resigniert und denke das gegen ein Trump nur klare Gegenentwürfe und Idee helfen.
Im Grunde ist Sander zu alt und viel bewegen wird er eh nicht, weil die Verhältnisse in den USA so festgefahren sind.

Was man auch sehen muss:
Der Ton unter den Kandidaten ist erstaunlich freundlich geblieben. Ja, es gab oft Stiche und Angriffe, aber die blieben alle im Bereich, dass fast alle Teilnehmer sich nach den Primaries hinter einem Kandidaten vereinen können. Einzige Ausnahme wäre da wohl Warren gegen Bloomberg, was sie ihm da alles an den Kopf geworfen hat (nicht fälschlicherweise), das liesse sich nicht mehr so einfach zurücklaufen.
Aber ansonsten blieben alle Kandidaten sehr, sehr freundlich und anständig.

Und das bedeutet, dass nach den Primaries eine vereinte demokratische Front sich über Monate auf Trump einschiessen kann. Denn man darf nicht vergessen: Auf die Primaries folgen nicht sofort die General Elections. Da gibt es nochmals Monate an Wahlkampf und Debatten. Auch wenn nach den Primaries zweifelsohne in gewissen Lagern ein bisschen Bitterkeit herrschen kann, so gibt es da dann noch Monate, wo sich alle wieder fangen können und realisieren können, dass Trump gestoppt werden muss.

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Übrigens:
Bin ja gespannt wie Bloomberg abschliessen wird… Hoffe, der Herr kriegt so richtig aufs Dach. Finde es schon ein bisschen unverschämt, dass er einfach mal ein Paar Staaten ignoriert, und dann denkt, er könne sich einfach für den wichtigen Dienstag einkaufen… ach, und dann kauft er sich auch noch auf eine Debattenbühne. DA wünsche ich mir richtig, dass sein ganzes Geld für nichts war.
Und so wie es im Moment aussieht könnte es ein echt schwacher Abend für ihn werden. Ja, er hat in ein Paar Staaten die Chance über die 15%-Marke zu kommen, aber da sein Grund für die Teilnahme ja war, dass er Angst hat, dass ein Sozialist gewinnt, und jetzt im Moment klaut er eigentlich primär Biden die Stimmen… das finde ich schon extrem amüsant.

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Die aller meisten Menschen, die ihn wählen und ihn unterstützen tun dies doch einzig und allein, weil er als Ex-Vice President von Obama der bekannteste Kandidat ist.

Der Vizeptäsident in den USA bleibt für die meiste Zeit seiner Amtszeit ein besserer Grüßaugust und deswegen hat dieses Amt oft hohe Beliebtheitswerte. Und das rettet er eben jetzt in den Vorwahlkampf. Er ist ein sehr vertrautes Gesicht, dass die Menschen an eine Zeit erinnert, in der der Präsident kein Irrer war.

Amerikaner - auch wenn das etwas herablassend klingt - sind sehr apolitisch. Die interessiert meist: Wen kenne ich und wer kann am besten auf andere Schmutz werfen.

Wenn man Menschen ohne den Kandidaten zu nennen Reformen nennt, haben die von Sanders immer mit Abstand sehr große Zustimmungswerte. Unter Demokraten UND Republikanern. Er wäre eigentlich der “Kandidat der Mitte”, der das Land einen könnte und nicht Biden. Biden wäre wieder Obama… weitaus besser als Trump, sicherlich, aber der Working Class in den USA und den Bedürftigen wäre nicht geholfen, der entfesselte Finanzkapitalismus, Militarismus, Studiengebühren… nichts würde sich ändern.

Apropos, Sanders und Biden sind fast gleich alt; Warren ist 70… und Trump ist 73. Ich weiß nicht, warum das Altersargument gegen Sanders kommt.

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Sanders hatte ja relativ viel Geld in die Werbung in Kalifornien gesteckt, über 5 Mio. Biden fast gar nichts. (einige Tausend; hat sich auf andere Staaten konzentriert)
Aber Bloomberg hat angeblich 71 Millionen investiert. Wäre schon lustig wenn er nichtmal auf 15% käme :smiley:

Biden hat auch erstaunlich wenig Wahlkampf betrieben in vielen der heutigen Staaten.
Auch das erinnert mich leider etwas an Clinton… einfach das Gefühl haben, man könne gewisse Staaten links liegen lassen. So sehr viele Demokraten nach 2016 gesagt haben: „Wir brauchen eine 50-Staaten-Strategie!“ so scheinen viele Kandidaten trotzdem das Gefühl zu haben, man müsse sich um gewisse Staaten nicht kümmern.

Wenn Bloomberg sich noch die Wahl holen sollte, dann wird es einen nicht geringen Teil der US-Bevölkerung geben, die den Glauben in die Demokratie verlieren. Weil dann ist es offiziell, dass man sich die Wahl kaufen kann.

Deswegen hat es mich so überrascht, dass er bis in deutsche Medien hinein als „vielleicht das Land einender Kandidat der Mitte“ bezeichnet wurde…

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Biden ist in fast jeder Hinsicht er Establishment-Kandidat, auch in der Frage des Walkampfes setzt er die Lösungen fort die bis dato verlässlich waren, aber womöglich überholt sein sollten.

derzeit sieht es zum Glück so aus, dass er erstmal keine großen Chancen hat. (das kann sich natürlich noch ändern)

Blomberg gewinnt tatsächlich. American Samoa. 350 Wähler gab es dort und dafür gibt es 6 Delegierte. Verrücktes System

Sanders gewinnt das sichere Vermont (wie 2016)
Virginia gewinnt Biden (2016 gewann dort Clinton) sehr hoch, ebenso wie die ersten Hochrechnungen zeigen North Carolina. Und auch das sichere Alabama geht an ihn.

Wo verfolgst Du das? Ich auf der Seite der New York Times. Die haben North Carolina gecalled für Biden und jetzt korrigiert.

auf politico.com die haben dort einen chat und die anzeige der Staaten mit dem Gewinner.

Und für die Prozentzahlen npr. eine der ausgewogensten Begleitungen bei der Wahl. die hatten NC auch gecalled. Bisher noch nichts verändert.

Biden scheint sein Momentum in Delegierte umsetzen zu können. Das wird wohl für Frust sorgen beim Progressiven Flügel, aber das muss man wohl so akzeptieren. Die grossen Staaten stehen natürlich noch aus, aber wenn es so weitergeht wie im Moment wird Biden sein Momentum ausbauen können und dass wird im Rest des Märzes dann sicher noch wichtig…

Enges rennen um Massachusetts, Maine und Minnesota. Wenn Biden das gewinnt wäre es trotz des wohl möglichen Verlustes von Texas enorm für ihn. Und nach der teilweise deprimierenden Lage nach den ersten Vorwahlen fast schon eine unglaubliche Wendung.

EDIT: Und Biden gewinnt Minnesota.
Sanders wird wohl schwer auf 440 Delegierte kommen

Ist definitiv ein Abend, der völlig für Biden läuft. Und die Sanders Anhänger können sich nichtmal gross beschweren, dass Warren ihm in die Quere kommt, denn die scheint wirklich nicht gross relevant zu sein.

Sind auf jeden Fall bittere Resultate für Sanders. Bis zwei, drei Tage vor South Carolina ist alles für ihn gelaufen, und seit da ist plötzlich Sand im Getriebe.

Scheint wohl Stand jetzt für Biden zu laufen.

In Taxas hat Biden wohl auch knapp gewonnen.
Sehr schade für Sanders. Wenn sich jetzt nichtsmehr Großes dazwischenkommt wird Biden wohl der Kandidat der Demokraten werden.

Ich finde es ja interessant, dass die afroamerikanischen Stimmen scheinbar wieder ein entscheidender Faktor sein könnten, der dafür sorgt, dass Sanders die Nominierung nicht gewinnt.
Also ein Bevölkerungsanteil, der wahrscheinlich sowieso nicht für Trump stimmen würde, egal wer demokratischer Kandidat wird.
Ich meine bei den Vorwahlen Sanders vs. Clinton hieß es auch schon häufig, dass der “Black Vote” mitentscheidend für Clinton gewesen wäre.

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Hoffentlich kann Biden, falls es passiert, einen großen Teil der Sanders Wähler mit nehmen. Bernie hat gut gekämpft und viele Wähler mit seiner Gras-Root Bewegung mobilisiert. Es wäre schade, wenn das Potenzial verloren gehen würde.

Off Topic: Wenn Biden gewinnt werden wir auf jedenfall demnächst viel von der Ukraine. Ich hoffe, dass Biden da eine gute Strategie hat.