Wollte dieses Thema schnell mal wiederbeleben, nur weil in der Schweiz bald eine Abstimmung zu einem erweiterten Waffengesetzt (welches wir von der EU übernehmen würden) ansteht. Schweizer dürfen hier vielleicht mal sagen, was sie davon halten, und für alle Nicht-Schweizer mag es auch interessant sein.
(Was ich hier anspreche ist etwas spezifischer als einfach „Waffenbesitzt Pro und Contra“, aber ich wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen, und denke es passt trotzdem… Falls das nicht passt kann ich es aber auch gut noch verschieben)
Hier einmal zwei Meinungen dazu, eine Pro die andere Kontra.
Ich halte das für eine spannende Abstimmung. Vor allem, da es nicht „nur“ ums Waffenrecht geht, sondern auch um die Frage, ob wir uns in der Schweiz von der EU „diktieren“ lassen wollen, wie wir unsere Waffengesetze handhaben. Die Diskussion hat also gleich zwei sehr emotional geladene Aspekte.
Was ich natürlich gut finde ist die Tatsache, dass das Volk hierbei das letzte Wort haben darf. Das ist etwas, was in anderen Ländern (Bsp der USA) auch zwischendurch gut wäre, denn man weiss, dass das Volk generell gegen die absurden Waffen-„Rechte“ sind die dort herrschen, aber die Waffenlobby halt die Politiker in der Tasche hat.
Auch ist eines der Argumente, welche in der Schweiz im Moment gegen das neue Gesetzt gebracht wird: „Es ist gegen den Volkswillen“.
Was natürlich eine bizarre Aussage ist, da die Abstimmung ja genau DAS herausfinden will. Diese Abstimmung erlaubt es jetzt natürlich, diese Aussage zu prüfen.
Ein Problem das ich durchaus sehe ist die Tatsache, dass uns das Gesetz quasi von Aussen „aufgedrückt“ wird. Es ist immer schwierig, wenn die Nachbarländer und die direkten Globalen Partner sich auf neue Gesetze einigen, und dir im Prinzip sagen: „Entweder du ziehst mit, oder wir müssen bestimmte Abkommen streichen oder revidieren“. Das hört natürlich niemand gerne.
Dennoch muss man das weniger als eine Art Zwang ansehen, und viel mehr als Voraussetzungen für den Weiterbestand bestimmter Beziehungen. Wir werden effektiv nicht extern gezwungen das Gesetz anzunehmen, aber ich verstehe warum es bei vielen Leuten dieses Bauchgefühl hervorruft.
Für mich selber ist aber einer der wichtigsten Punkte halt schon der Sicherheitsaspekt.
Interessant hier ist, dass solche einzelnen, kleinen Änderungen für sich vermutlich keinen grossen Unterschied machen.
Was man aber nicht ignorieren darf ist, dass diese Änderungen nicht einfach eine für sich stehende Änderung ist, sondern ein weiterer Schritt in einer (bisher sehr erfolgreichen) Bewegung Richtung mehr Sicherheit und weniger Opfer durch Schusswaffen.
Ich bin tendenziell der Meinung, dass dieser Trend ein sehr positiver ist. Dass Schusswaffenbesitzer dadurch mehr Regeln auferlegt bekommen ist verständlicherweise für sie mühsam, aber ich bin der Meinung, dass der Besitz und Umgang mit derart gefährlichen Geräten durchaus mit zusätzlichen Hürden verbunden sein darf.
Das die Schusswaffenvereine dies nicht mögen, und auch das Gefühl haben, dass man ihnen Schritt für Schritt ihre Rechte wegnimmt ist zwar verständlich und im Bezug auf die Rechte welche Schritt für Schritt abgebaut werden auch nicht ganz falsch. Aber da wir nach wie vor in der Situation sind (und auch nach der Annahme dieses Gesetzes in sein werden), dass Waffenenthusiasten ihrem Hobby immer noch gut nachgehen können, denke ich, dass wir noch nicht an dem Punkt sind wo die Regeln ihnen das Hobby verunmöglicht oder ihnen unrealistisch hohe Hürden in den Weg stellen.
Darum denke ich, werde ich wohl für die Annahme des neuen Gesetzes stimmen, vorausgesetzt es kommen keine neuen, überzeugenden Argumente der Gegenseite in den kommenden Wochen.
Was mich aber auf jeden Fall positiv stimmt ist die Tatsache, dass unsere Politiker sich augenscheinlich gut mit der Debatte auseinander setzen können, ohne Angst haben zu müssen, dass sie damit politischen Selbstmord begehen, wie es in anderen Systemen zum Teil der Fall ist…