Was geschah auf Morriton Manor? - RUNDE 2 - 24.03.17

Naja, reiche Adlige haben sich damals schon sehr gern duelliert. Und großartige Interessen in Wissensgebieten hatten sie teilweise auch nicht.

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Die ersten zwei Absätze zeigen, zumindest für den deutschen Adel, doch ganz deutlich, dass diese eben nicht besonders gebildet waren bezogen auf schulische Bildung.

Ähnlich dürfte es auch in England gewesen sein. Darüber hinaus ist es doch auch nicht unbedingt unbekannt, dass sich sehr viele Adelige Wissenschaftler “gehalten” haben. Sprich sie hatten so ihre Lieblinge besuchten deren Vorlesungen, Kongresse, etc., stellten ihre eigenen laienhaften Theorien auf und präsentierten diese den Akademikern zur Prüfung.

Während die Wissenschaftler eher zum Schluss gekommen wären, dass Dämonen nicht existierten wäre es der Adel gewesen der eine “Werwolftheorie” aufstellt.

https://www.leben-im-mittelalter.net/gesellschaft-im-mittelalter/bildung.html

Auch hier im Absatz Artes probitates ist für das frühere Mittelalter die Rede davon, dass Adelige eher schlechte bis keine schulische Bildung genossen.

Mein Fazit. Nils hat seinen Charakter recht gut gebaut und daher ziemlich der Wahrheit über den Adel angepasst. Das heißt, er kann Standesgemäß duellieren und reden, aber keine anderen Sprachen wenn ich mich recht erinnere. Der Adel konnte in vielen Fällen nicht mal lesen und hatte einen Bildungsstand unter dem der Kleriker, für die Analphabetismus ein Ausschlusskriterium war.

Edit: Allerdings weiß ich dazu nicht wie lange dieser Zustand Standard war und ob dieser bis in die Zeit des Abenteuers reichen würde. Ich wollte damit nur zeigen, dass Adelige keineswegs “von Natur aus” zu den bestgebildetsten zählten. Die hatten einfach Asche und Privatlehrer, die sie über das Leben und Standesgemäße Fähigkeiten lehrten.

Ach, es war einfach wunderschön. Lieben Dank an alle Beteilgten.
@Etienne_RBTV s Doc hat mir von der Darstellung her wieder am besten gefallen. So toll gespielt :supa:

Großartige Unterhaltung.

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@Powergaming
Ich kann mir Gruppen vorstellen, die spielen P&P wie ein Tabletop.
Da wird dann eben gerne Min/Max betrieben und alle sind glücklich.
Bei Haukes Stil des Erzählrollenspiels ist das Mini/Max aber gar nicht nötig.
Ein Charakter kann aber natürlich ein ‚Extremer‘ Geselle sein, gerade dann ist es manchmal einfach den Charakter auszuspielen…weil er soviel auch einfach nicht kann.

Mich ‚stört‘ tatsächlich eher die noch auszubildene Rollenspielfähigkeit sich durch einen Charakter auch mal freiwillig einschränken zu lassen und der Umgang mit dem Spielleiter.
Z.B. die Auslegung irgendwelcher Sprachfähigkeit z.B. Nils-Move: „Ich kann natürlich…Sprach XY und Z!“
Mein wunsch Vorgehen: !Hey SL, ich habe Fähigkeit XY, kann ich dann auch Z, oder ist das too much?"
Die SL möchte in den meisten Fällen die Spieler nämlich nicht gängeln :smiley: Auf das zweite Vorgehen fällt es dem SL nämlich leichter passende Antworten zu finden, als dem Spieler widersprechen zu müssen.

War mir im ersten Teil aber auch mehr aufgefallen als im zweiten.

Was die Beschreibung von Kampf und Handlungsszenen angeht sollen die Spieler auf der anderen Seite möglichst frei ihre Aktionen mit Worten inszenieren können, solange es nicht regeltechnische Bereiche berührt.

Der SL kann natürlich immer noch einschreiten , wenn ein Würfelerfolg zu übertrieben dargestellt wurde.
Insgesamt haben ALLE auch der Spielleiter so unheimlich viel dazu gelernt. Und Nils bietet vielleicht auch einen Gegenpol zu den anderen die aus dem Charakterplay manchmal nicht mehr rauskommen.

Wahrscheinlich tue ich Nils auch unrecht :smiley:
Im meiner eigenen Runde (lange Kampagne) hatte ich einen Spieler der immer nach lücken im Regelsystem oder Plot gesucht hat um das Abenteuer zu ‚gewinnen‘ (als erster die Lösung etc.).
[Damals sind leider die Empfehlungen bei der betreffenden Person nicht angekommen, bis die Kampagne dann irgendwann endete]

Ich finde die beiden, die am besten die Balance zwischen Incharakter-denken und (plot-driven-) agieren gefunden haben sind Budi und Eddy. Wobei ich mir an dem Boarderline-Gemüt von Winston (nicht sterben, Sir! — ich bin froh wenn du endlich tod bist) auch nicht sicher bin ob das so richtig gepasst hat :D.

Zum Schluss: Dass man an so vielen Ecken noch potenzial endeckt zeigt doch in einem positiven Sinne, wie mitreißend das Gesamtpaket geworden ist.

Gerade weil Morriton Manor so gut war, fände ich persönlich es ganz gut, erstmal mit einem anderen Setting weiter zu machen und dann in ein paar Monaten wieder zurück zu kommen. Dann kann das ganze ein bisschen nachwirken und die Freude über eine Rückkehr wäre umso größer.

Ich hätte ja wirklich Bock auf T.E.A.R.S, weil das vom Setting einfach immer noch sehr viel hergibt, und sowohl Hauke, als auch die Spieler mittlerweile viel Erfahrung mit P&P gesammelt haben. Lasse mich aber auch gerne von einem weiteren neuen Kurzabenteuer mit ganz neuer Geschichte überraschen :slight_smile:

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Ich sehe das ähnlich, was Setting und den Wechsel angeht, aber auch aus etwas anderen Gründen.

Es darf gerne erstmal das nächste Setting ausprobiert werden und das kann ruhig wieder ein One-Shot sein, einfach um wieder etwas Neues auszuprobieren. Jetzt hatte man eins, das sehr gut ankam und falls das nächste Abenteuer nicht so gut ankommt, verzeihen die Fans das bestimmt leichter, als wenn das letzte Abenteuer eher enttäuscht hätte. Danach kann man immer noch zurück zum gefeierten TEARS oder Londoner Adel.

Nach einem Knaller möglichst den nächsten Publikumsliebling zu bringen, klingt natürlich auch cool, aber ich wäre erstmal für noch ein Experiment, bevor man sich wieder auf eine längere Reihe einlässt. Ich bin doch irgendwie gespannt, ob die Bohnen sich nochmal auf schräge Charaktere in einem völlig neuen Setting einlassen und darin aufgehen könnten.


Und noch mein Fazit zu Morriton Manor:
Geil.

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also das dämonisch rituelle schreit sehr nach Lovecraft, Poe dazu, charme des viktorianischen englands und fertig ist der spass

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Und bitte wieder ein abgeschlossenes Areal. Das fand ich auch einen großen Pluspunkt von MM.

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Genau das fand ich auch so super und gut geeignet für diese kleinen Abenteuer. Genau so könnte ich mir viele andere Settings vorstellen z.B. Gefängnis, Burg, Raumschiff, einsame Insel usw

Deine Auflistung ist schonmal sehr interessant und aufschlussreich, jedoch muss ich der “Powerplay-Anschuldigung” zustimmen. Nils’ Charakter konnte etwa 5 Sprachen und extrem gut Englisch.

Laut Charakterbogen kann Nils’ Charakter nicht eine Sprache Edes hat Englisch und Latein drauf stehen außer seiner Muttersprache und die kann so ziemlich jeder sehr gut. Ob man sich gewählt ausdrückt oder nicht hat eben dennoch was mit dem Stand zu tun und es würde einem Adeligen auch gelehrt werden, sich eben nicht wie ein “Bauer” auszudrücken.

Ich glaub bei einem eingeschränkten Setting könnte ich mir SciFi auch vorstellen. So ein Open World SciFi ist eher schwierig zu spielen, wenn sie die Spieler nicht alle Hintergrunde und Technologien kennen. Aber so ein Alienfilm- Abenteuer auf einem größeren Schiff wäre glaube ich cool.

Ich glaube @Bell hätte auch schon alle Zeichnungen für so ein P&P fertig ^^

Stimmt, hatte ich falsch in Erinnerung. Er hat aber ein “Universalwörterbuch” dabei (Morriton Manor Teil 1 bei 22:45).

Erst wollte er einfach sagen, dass “zahlreiche Sprachen” drin sind, danach musste er es genau sagen:
Hebräisch, Deutsch und Belgisch also in seinem Universalwörterbuch und dazu sehr gutes Englisch.

Ich wollte ja auch nicht, dass Nils plötzlich bei Wissen auf Akademiker macht, aber jeder Charakter hat doch Hobbys oder Interessen. Da hätten doch 2-3 Sachen auf 20 % gereicht und der Charakter wäre besser geformt gewesen. Er ist vllt leidenschaftlicher Briefmarkensammler oder züchtet Jagdhunde. Bei Ede kann ich mir halt vorstellen, wie er nach einer stressigen Woche an den See fährt und angelt. Nach Nils Charakkterbogen verbringt diese Figur wohl die meiste Zeit damit Leute so zu manipulieren, dass sie ihm zum Duell herausforden.

Klingt für mich nach nem ganz normalen Hobby.

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Es macht auf jedenfall Nils Charakter nochmal viel düsterer. Er hat bestimmt auch Simon so manipuliert, seine Waffen vor dem Polizisten zu ziehen.

Das mit dem Wörterbuch ist natürlich so ne Sache. Da hat er wohl versucht möglichst viel abzudecken und Hauke hat es halt erlaubt. Aber beim Englisch seh ich schlicht kein Problem. Der Doc hatte 40 auch Englisch und wenn ich mich nicht irre nicht eine Situation in der er sprachlich aufgeschmissen war, die andern drei sind Muttersprachler.

@Herzer

Klingt für mich nach jemandem mit dem Hobby Duellieren, was durchaus edit: vorgekommen sein dürfte, da diese seltenst mit geladenen Waffen durchgeführt wurden bzw. versucht wurde sie möglichst ungefährlich zu gestalten.

Weiterhin sehe ich in seinen “Interagieren” Skills einen Menschen, der als Adeliger gerne Einfluss auf die hiesige oder gar staatliche Politik nimmt. Er kann Leute einschätzen und diese mit tollen Worten manipulieren und führen, sodass sie für seine Interessen sind. Und wenn dazu eine glatte Lüge oder Einschüchterung nötig ist wird er auch diese nutzen.

Es geht ja auch nicht darum, ob die Skills nicht passen würden, sondern dass er nur diese Skills hat und dadurch eindimensional wirkt.

Dann hätte ich dem Charakter wohl auch Wissen über das politsche Sytem gegeben. Wenn er zum Beispiel Politiker manipulieren will, muss er auch wissen, was er erreichen will. Dafür braucht es keine 60 % auf zum Beispiel Finanz- und Steuerpolitik sein, aber für sein gewähltes Thema kann man dann auch mal 20-30 % einsetzen.

Geladen waren die Waffen sehr wohl, Duellpistolen - historische Steinschlosspistolen, einschüssige, Vorderlader, mit einem glatten Lauf, Schwarzpulver und Rundkugeln, KÖNNEN auf 100 Schritt (~74m) aber gar nicht mehr treffen. Im Grunde diente ein Duell doch beiden Duellanten einfach nur zur Wahrung des eigenen Gesichts, keiner musste sich für seine Äußerungen entschuldigen und der soziale Status Quo wurde wiederhergestellt.

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Hat Hauke eigentlich mal vor seine ganzen Geschichten zu veröffentlichen? Inkl. der Bilder, Bögen etc. Es ist ja schon alles niedergeschrieben und in digitaler vorm vorhanden. Ich würde dieses Abenteuer nämlich gerne mal nachspielen. Ich bin mir sicher dafür würden auch einige zahlen.